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Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

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Chasseral
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Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von Chasseral »

Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012


In meinem Bekanntenkreis ist das Grand Massif das mit Abstand am häufigsten besuchte Skigebiet. Da sollte man annehmen, dass sich dort eine gewisse Qualität verbirgt. Endlich hatte ich jetzt auch mal die Gelegenheit, das Gebiet selbs tin Augenschein zu nehmen. Zwei Tage waren dafür geplant. Daraus ist leider nur einer geworden, da die Anzahlt der Tage innerhalb einer Woche leider begrenzt ist.

Das Wetter weckt an diesem Morgen Zuversicht. Ausser einem leichten Dunstschleier an den Berghängen ist der Himmel nahezu makellos. Wir fahren nach Les Carroz, das von Sallanches aus am nächsten scheint. Das Ganze entpuppt sich aber als ziemlich kurviges und langes Unterfangen auf leicht schneebedeckter Strasse. Alternativ hätte man "ebenerdig" zur pistenlosen Einstigegsbahn Grand-Massif-Express nahe Samoëns fahren können. Die Talstation der TC8 Kedeuze in Les Carroz liegt sogar noch etwas höher als das Dorf. Die letzten Meter zur Parkebene oberhalb der Talstation schaffe ich nur mit menschliche Anschubhilfe. Erst mal ein kleiner Schock: Die Gondelbahn steht still und an der Talstation steht eine rieseige Menschentraube. Die parallele Sesselbahn Moulins ist tief eingescheint und nicht betriebsbereit. Was hat das zu bedeuten. Ich stürme in Strassenschuhen hinab zum Kassenhäuschen: "Télécabine tombée en panne?" "Ja, aber in wenigen Minuten wird es weiter gehen." Also gut. Wieder hinaub zum Wagen und zum Skifahren bereit gemacht. Die Gondelbahn läuft bald wieder, als wir die Skipässe haben, ist die Menschentraube bereits abgearbeitet. Dazu hat man die Bahn auf scheinbar rasende Geschwindigkeit eingestellt. Daran kann man erkennen, dass kuppelbare Bahnen im Normalbetrieb nicht mit der vollen Geschwindigkeit laufen. Dasselbe erlebt man manchmal nach Betriebssschluss, wenn die Bediensteten in Erwartung eines baldigen Feierabends sie zuletzt zugestiegenen Gäste förmlich auf den Berg "schiessen". Oben sind wir gerade ausgestiegen, als die Bahn wieder stoppt - und nicht mehr so zeitig anläuft, dass wir es noch mitbekommen hätten.

Zeit, den Pistenplan zu studieren.

Link Pistenplan


Vom Plateau hier oben an der Bergstation blickt man auf die Tête des Saix, den zentralen Verteilerpunkt hier im Skigebiet.

Bild
^^ Auf die Tête des Saix führt eine komische Kurvensesselbahn; offenbar hatte der Vermesser einen im Tee


Wir fahren über die Murmeltierpiste hinab zum TSD6 Les Molliets. Früher stand hier ein Montaz-TSD4 mit einem engen Skitunnel, wie ich in älteren Berichten gelesen habe. Dieser ist aber einem Leitner-6er mit viel Geländebegradigung gewichen. Die Piste ist nicht sonderlich spannend. Ich möchte über die sauber und kerzengerade ausgelaserte Sesselbahn Lanche nach oben, was die Kollegen jedoch nicht tolerieren. Diese zieht es in die komische Kurvensesselbahn, weshalb wir einen Teil der Murmeltierpiste nochmal fahren müssen. Oben auf der Tête des Saix bietet sich folgendes Bild:

Bild
^^ Vorn der 4er Corbalanche, am Gegenhang der 6er Vernant und ganz hinten rechts der gewaltige Skirücken der Grandes Platières

So intressant diese Schneemulde aussieht, so ernüchternd ist sie aber auch. Die blauen Pisten, die von beiden Seiten hinunter führen sind uninterssant, teilweise überdimensionale Ziehwege, die rote ist langweilig. Downhill macht's richtig, er geht ins freie Gelände. Nach dem Schneefall des Vortages und im HInblick über das nicht komplett überblickbare Gelände gehe ich da nicht mit und halte mich an die rote Piste. Unten treffe ich wieder Off-Piste-Dohnhill und die Blau-Fahrer unserer Kleingruppe. Die Pisten in diesem Bereich sind stark bevölkert und auch für starken Betrieb hergerichtet. An den Haupt-Sesselbahnen Vernant und Corbalanche stehen auch ein paar Leute an. Dieser Sektor spricht mich überhaupt nicht an. Das macht alles den Eindruck von Massenbetrieb. Wo kommen überhaupt die ganzen Menschen her? Offenbar schaffen die es hier, auch in der Zwischensaison einen Grossteil der Hotelbetten zu füllen. Was sind das für Leute ohne schulpflichtige Kinder und mit Kohle, die zu dieser Zeit Skiurlaub machen können? Nicht schön! Als zahlender Skigast erwarte ich, dass die anderen Skifahrer weg bleiben. Unten gibt es übrigens noch die ganz flache kuppelbare Sesselbahn Le Lac. Diese lassen wir aber links, äh rechts, liegen. Wir nehmen den 6TSD Vernant. Oben auf den Grands Vans bietet sich das Bild auf das Objekt der Begierde: Den Gers-Sektor, der laut Aushang gegen halb 11 Uhr geöffnet werden soll.

Bild
^^ Blick auf den Gers-Sektor mit ellenlangem Schlepplift


Dann geht es die Blaue am 8er-Sessel Grands Vans hinunter in Richtung Flaine. Hier auch wieder Ernüchterung: Eine einzige Piste für den 8er-Sessel, die dazu noch die Funktion der einzigen Verbidnungsabfahrt nach Flaine hat. Auch hier wieder das Hammelherden-Erlebnis. Unschön! Da kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt linker Hand die Rettung: Ein Schlepplift in einem grandiosen, steilen Kessel. Dieser Schlepplift Veret macht einen verdammt guten Eindruck. Allerdings denken sich das wohl viele Leute, wir müssen erst mal ca. 10 Minuten anstehen. Das sollte sich aber lohnen.

Bild
^^ Schlepplift Veret mit ungealzter schwarzer Piste

Wieder teilen wir uns: Downhill such erneut das freie Gelände, ich nehme die ungewalzte Schwarze und der Rest die Hintenrum-Rote. Der von mir gewählte Hang ist geländetechnisch taumhaft und hält das, was man von unten (s. Bild) erwarten konnte. Leider ist der Schnee genau in einem unschönen Zwischenstadium eines Neuschneelebens. Er ist schon ziemlich zerpflügt, so dass Powder-Fahren nicht mehr möglich ist, es ist aber auch noch keine tragfähige Buckelpiste. So strengt das Ganze ein wenig an. Es ist aber eine willkommene Abwechslung zu den seitherigen Hammelherden-Pisten. Der erste Eindruck sollte sich festsetzen: Veret ist ein Juwel im Skigebiet.

Unten geht's wieder auf die Blaue nach Flaine, die immer enger wird. Unglaublich, was diese enge Abfahrt vertragen muss, die von der Anlage her eigentlich nur als Variante oder Notabfahrt taugen würde. Der hammelherde überdrüssig wollen wir an der Balacha-Talstation anch oben entfliehen, um über die rote Topaze zum DMC abzufahren. Aber was ist denn da los? Den Balacha-Doppellift gibt es nicht mehr, nur noch den Übungslift Petit Balacha.

Bild
^^ Übungslift Petit Balacha, links noch die Trasse des ehemaligen langen Doppellifts Balacha. Oben sind die grandiosen Hänge er linken Seite von den Grandes Platières zu sehen.

Wir nehmen trotzdem den Petit Balacha, um oben per blauem Ziehweg auf die rote Faust zu gelangen - und stehen eine Weile an, weil sich die Anfänger mit dem Schleppliftfahren schwer tun. Oben dann die Ernüchterung: Der Ziehweg ist noch deutlich oberhalb und nicht sinnvoll erreichbar. Also müssen wir die grüne Übungspiste zurück und unten weiter im Getümmel zum DMC. Das folgende Bild erlaub einen ersten ungetrübten Blick auf den DMC-Hang (rechte Seite Grandes Platières).

Bild


Unten am DMC ist erneut viel Betrieb. Der Blick nach oben ist aber sehr anspornend.

Bild

Am DMC gibt es zwei Anstehbereiche: Einen für die 10 Sitzplätz der 16er-Kabinen und einen für die 6 Stehplätze. Ich entscheide mich für die Stehplatzschlange und bin nach ca. 10 Minuten in der Kabine. Die komfortorientierten Kollegen stehen an den Sitzplätzen etwa 15 Minuten an, so dass ich oben 5 Minuten zusätzlich das grandiose Panorama geniessen kann. Das DMC ist prinzipiell an dieser Stelle eine geniale Anlage, doch leistet es neider in der Praxis nicht sllzu viel. Die 16er-Kabinen sind ohnehin für ein DMC ungewöhnlich knapp, normal sind 20er bis 30er. Allerdings bieten der 16er in Flaine 10 Sitzplätze. Zusätzlich zu der geringen Soll-Platzzahl ist die Befüllung unzureichend. Um die zwei Anstehbereiche sauber und getrennt abzuarbeiten, sind die Einstiegszonen eher kurz. So kommen aus der Sitzplatzschlange meist nur acht Personen zum Zug und aus der Stehplatzschlange nur zwei. Deshalb sind die recht grossen Kabinen meist nur mit 10 Personen befüllt, was bei einem Kabinenabstand von mindestens 30 Sekunden zu einer eher geringen Beförderungsleistung führt. Erschwerend kommt hinzu, dass mit der TC4 Aup de Veran einer von drei Haupt-Zubringern ausgefallen ist. Deren Besucherstrom wird lagebedingt komplett vom DMC übernommen und nichtvon der 2er-Ketter kuppelbarer Sesselbahnen, da diese links der Platières-Erhebung endet. Also heisst es nochmal anstehen. Das sollte glücklicherweise das letzte Mal an diesem Tag sein. Die Gondelbahn Aup de Veran muss leider ausser Betrieb bleiben. Im Herbst hat es Gondelabstürze gegeben. Die Ursache des Problems ist offenbar noch nicht zweifelsfrei gefunden worde, deshalb muss die Bahn noch ruhen.

Während der Fahrt mit dem recht langen DMC weicht die Enttäuschung über das meiste des bisher Gesehenen einer freudigen Erwartung. Das sich bietende Bild ist nämlich grandios. Die Grandes Platières sind ein ausserordentlich attraktiver Skiberg, das wird sofort klar. Ein riesiger Höhenrücken, der vielfältige Möglichkeiten des Befahrens in einer interessanten Geländestruktur ermöglicht; das Ganze in einer äusserst attraktiven Landschaft, die unten mit Baumgruppen und oben mit Felsformationen garniert ist. Leider werden wir aus Zeitgründen nur einen kleinen Teil der perfekt trassierten Pisten mit den witzigen Namen fahren können. Oben bietet sich zudem ein perfekter Blick auf die "weissen und grünen Riesen" - sprich Mont Blanc und Aiguille Verte. Auch die Aiguille du Midi ist eindrucksvoll erkennbar. Noch nie hatte ich einen perspektivisch so genialen Anblick auf das Mont-Blanc-Massiv. In Chamonix selbst fehlt der Abstand, um das Massiv in Gänze zu erfassen, von weiter weg ist es nicht mehr so deutlich erkennbar. Aber hier, auf den Grandes Platières hat man den idealen Aussichtsbalkon.

Bild
^^ Mont-Blanc-Massiv von den Grandes Platières

Bild
^^ Aiguille du Midi im Zoom

Bild
^^ Einige Pisten folgen dem Höhenrücken zunächst in beide Richtungen; inzwischen formiert sich wieder eine tief liegende Hochnebeldecke

Bild
^^ TS2 Diamant Noir, eine alte Doppelmayr-Anlage


Nachdem die Komfort-Fanatiker eingfetroffen sind, geht's über die obere Méphisto-Piste in Richtung Lindars-Sektor. Dort kommen wir bei einer sehr ungewöhnlichen Anlage an: Der TS2 Lindars Nord, der bis knapp unterhalb der Tête des Lindars hinaufführt und damit wohl den höchsten Punkt des gesamten Skigebiets erschliesst. Diese Anlage erschliesst zwei Pisten, die zumindest heute ungewalzt sind: Die schwarze Agate und die rote Fred.

Bild
^^ TS2 Lindars Nord, links die rote Agate, teilweise unter der Sesselbahntrasse die schwarze Fred

Die schwarze Piste nahe der Bahn ist grandios trassiert: Extrem viele Geländebrüche und Kurven, Steil- und Flachstücke, Felsdurchfahrten. Die rote geht um einen kegelförmigen Berg hintenrum, ist landschaftlich klasse aber skifahrerisch bescheiden. Sie erlaubt aber tolle Off-Piste-Abkürzungen. Downhill nutzt alle Optionen, die Spass machen (die Schwarze und die Off-Piste-Abkürzungen). Ich selbst halte mich an die rote Abfahrt, da ich die Off-Piste-Abkürzungen verpasse und der Schwarzen nicht traue. Vom Lift aus kann ich keine Route ausmachen, die Felskontakte definitv ausschliesst. Und da ich meine wertvollsten Ski untergeschnallt habe, lasse ich die Finger davon. Dennoch: Dieser Sektor ist ein weiteres Juwel im Skigebiet.

Bild
^^ Engstelle auf der roten Fred


Nach unten geht's über einen Mix aus Méphisto, Diablotin und Off-Piste.

Bild
^^ Auf dem Weg hinunter nach Flaine gibt es noch Möglichkeiten im unverspurten Gelände ...

Bild
^^ ... dito


Auf den westlichen Teil des Höhenrückens geth es dann mit den beiden recht jungen 6er-Sesselbahnen

Bild
^^ TSD6 Tête des Verds mit Unterfahrung des DMC


Oben gibt's dann kein Halten mehr und nur noch einen Weg: Ab in den Gers-Sektor!

Bild
^^ Die Tête Pelouse teilt die beiden Hauptpisten in den Gers-Sektor. Rechts vorbei führt die 14 km lange Cascade hinunter nach Sixt, und links vorbei die Zéolite, die zum Gers-Schlepplift führt.

Bild
^^ Wo die Zéolite eine Spitzkehre macht, und wieder auf die Vorderseite zurück läuft, führt die schwarze Jais endgültig und unumkehrbar zum Schlepplift; man beachte die Steilheit der Hänge.


Gers - das ist neben der erwähnten, 14 km langen Cascade vor allem der krasse Schlepplift, der auf 1.700 Meter Länge fast 700 Höhenmeter "macht" und nur ungewalzte Hänge bedient. Allein dieser Schlepplift sollte einen Besuch wert sein - und das ist er auch. Leider steht die Lawinenwarnung an diesem Tag auf Stufe 3, und wir beschränken uns auf die ausgesteckte Abfahrtstrasse. Später, von der anderen Seite aus, wird man auch sehen, dass dies sinnvoll war. Die Hänge abseits der ausgesteckten Trasse sind extrem verlockend, aber auch die offizielle Abfahrt selbst samt der direkt angrenzenden Bereiche sind höchst anspruchsvoll und sowohl geländemässig als auch landschaftsmässig genial.

Bild
^^ Montaz-Tellerlift Gers mit ausgesteckter Abfahrt

Bild
^^ Krasse Landschaft, geniale Hänge

Bild
^^ Zwirbelkurve

Bild
^^ Einfach nur schön!

Bild
^^ Ziemlich unten dann eine geniale Steil-Rinne

Bild
^^ Perfekt durch's Laubgehölz

Bild
^^ Am Einstieg - hier geht's dann knapp 700 Höhenmeter nach oben.


Gers hat sich eindeutig gelohnt, Gers ist das absolute Highlight des Gebiets. Hier ist man auch komplett abseits des hammelherdenähnlichen Betirebs im zunächst befahrenen Bereich rund um die Tête des Saix.

Nach dem Gers-Besuch geht's zum Mittagessen auf der Terrasse im linken Platières-Bereich auf halber Höhe. Zum Ende der Mittagspause kämpft sich die Hochnebeldecke fast bis ans Restaurant nach oben. Die schlechter werdende Sicht bremst meine Fotografierlaune. Wir fahren in den Nebel ab und mit dem TSD8 Grands Vans wieder aus dem Nebel hinaus. Dort oben blicken wir nochmal auf den Gers-Sektor.

Bild
^^ Gers Sektor von den Grands Vans; ganz links der Schlepplift, links der Bildmitte ein frischer Lawinenabgang; Off-Piste war dort also nicht so empfehlenswert.

Bild
^^ Bergstation des 8er-Sessels. Dieser gehört zu den älteren kuppelbaren Sesselbahnen hier. Später hat man nur noch 6er gebaut.

Bild
^^ Fahren über dem Hochnebelmeer

Bild
^^ Blick auf die zentrale Tête des Saix; ganz links am Bildrand, die Bergstation des TS4 Corbalanche, den wir als nächstes nehmen müssen; recht davon auf dem Höhenrücken die Bergstationen der Bahnen aus dem Sektor Samoëns; in der Bildmitte die einfallslose Sortilège, recht davon die langweilige Silice


Wir fahren ab in Richtung Samoëns auf der nur mässig interessanten und ziemlich modellierten roten Murmeltierpiste, überwiegend im Nebel. Im Bereich der Mittelstation muss man einen kleinen Gegenhang überwinden, wir tun dies mit dem TS2 Démoiselles, alternativ hätte man auch die beiden Kurzesektionen TS4 Damoiseaux und TC10 TGD nehemn können. Letztere könnte mit einer Länge von 275 Metern die kürzeste EUB der Welt sein. ganz nahc unten nehmen wir die schwarze Grand Crêt - und sind begeistert. Alleine fahren wir auf einer toll trassierten schwarzen Piste, die vom Profil her alles bietet, was man sich von einer Talabfahrt wünschen kann - eine der besten, die ich kenne. In diesem Bereich verkehrt eine alte Poma TC4, die soagar noch die Uralt-Oeufs mit den 4 Fensterscheiben hat. Wie sich die Zeiten ändern: Als Kind habe ich diesen Gondeltyp als Super-Modern bewundert.

Bild
^^ Im Nebel: TC4 Saix von Samoëns herauf; der TS3 nebendran ist eingeschneit. ihn hat mal mal gebaut, um die kuriose Mittelstation der Gondelbahn unter einer Stütze zu entfernen.

Bild
^^ Unter dem Nebel: Die Piste endet unten an der Talstation im Weiler Samoëns-Vercland


Mit Gondelbahn und dem ewig langen TSD6 Chariande-Express geht's wieder nach oben, und uns rennt die Zeit davon. Wir möchten bis nach Morillon abfahren und grüssen ein letztes Mal die Sonne.

Bild
^^ Geniale Szenerie auf der Tête des Saix.

Bild


Wir schaffen es guten Gewisens nur noch nach Morillon 1.100. Die fahrt ganz nach unten hätte zwar vermutlich auch noch gereicht, aber dann wären alle Zeitreserven aufgebraucht gewesen. Die Lifte im Grand Massif haben einen einfachen Fahrplan: Alle Lifte schliessen zur gelichen Zeit. Bis zur ersten februar-Woche ist dies 16.15 Uhr. Das klappt deshalb recht gut, weil man mit 2 (maximal 3) Liftfahrten zu jedem Ausgangspunkt kommen kann. Von der Tête des Saix kommt man beispielsweise direkt nach Samoëns, Morillon und Les Carroz. Wir fahren die recht langweilige, aber ordentliches Heizen ermöglichende Sairon-Piste und zurück den endlos langen Sairo-TSD4. Komischerweise lassen die Einlassschranken nur das Besetzen jedes zweiten Sessels zu. Von oben geht's über die Biollaire in eisiger Nebelkälte und auf langweiliger Piste zurück zum Parkplatz in Les Carroz. Eine Wiederholungsfahrt am Gron-Sessel ist leider nicht mehr drin.

Fazit: Sehr gemischt! Unrühmlich sind die auf Massenbetrieb ausgelegten und auch mti einem solchen belegten Verbidnungsbereiche rund um die Tête des Saix und Grands Vans. Ähnliches trifft auf die Hauptpisten nach Samoëns und Morillon zu. Klasse sind dagegen der Grandes-Platières-Hang sowie die "Juwelen" Gers, Veret, Lindars, Talabfahrt Samoëns. Souer ist sicherlich auch die 14 km lange Cascade nach Sixt, welche auch eine Nutzung des dortigen Gebiets ermölgicht und eine Rückfahrt per Navette nach sich zieht. Auf jeden Fall möchte ich weitere 1-2 Tage dort verbringen, um weitere Bereiche und Pisten, allen voran die Cascade, kennenzulernen. Auch die Hauptpisten Grandes Platières, die Sektoren Grand Grenier und Les Carroz würden einen Schwerpunkt darstellen, da ich sie nur unzureichend testen konnte. Ein wirklich abschliessendes Fazit würde ich mir für danach aufheben.
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von GMD »

Auch ich würde dieses Gebiet gerne nochmals besuchen. Die Cascades reizt mich ungemein und auch die Sektoren die im Nebel lagen würde ich gerne nochmals aufsuchen. Der Gerslift ist spitze, aber die Abfahrt dorthin war für einen Tiefschneeneuling wie mich sehr anstrengend und kraftraubend. Da war die anschliessende Einkehr mehr als willkommen!

Aufpassen muss man in diesem Gebiet übrigens auf seine Skistöcke. Sonst kann es vorkommen, dass man plötzlich mit zwei verschiedenen fahren muss!
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von MF3330 »

Vielen Dank für diesen Bericht. Gibt's keine Bilder der neue 6er Sesselbahn von Poma?

Kleine Frage: Du hast von einigen Jahren das Gebiet Portes du Soleil besucht, und jetzt Grand Massif. Was findest du besser? Ich war leider noch nie im Gebiet Grand Massif unterwegs aber dieses Gebiet reizt mir seit einigen Jahren...
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Chasseral
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von Chasseral »

MF3330 hat geschrieben:Gibt's keine Bilder der neue 6er Sesselbahn von Poma?
Meinst den TSD6 Désert Blanc ? Nein, davon habe ich keine Photos gemacht. Da ist mir keine Besonderheit aufgefallen, die mir lohnend erschien zum photographieren.

Kleine Frage: Du hast von einigen Jahren das Gebiet Portes du Soleil besucht, und jetzt Grand Massif. Was findest du besser? Ich war leider noch nie im Gebiet Grand Massif unterwegs aber dieses Gebiet reizt mir seit einigen Jahren...
Mit solchen pauschalen Wertungen tu ich mir schwer. Beide Gebiete zeichnen sich dadurch aus, dass es übervölkerte und wenig anspruchsvolle Massenbereiche gibt und nette bzw. tolle Ecken. Wer auf "Flächenskifahren" steht, wird an den wesentlich grösseren PdS mehr Freude haben. Wer eine grössere Dichte an guten Abfahrten auf engem Raum sucht, für den ist das GM besser. Für mich gilt: Einen so herausragenden Skiberg wie die Grands Platières haben die PdS nicht. Und der Gers-Sektor ist interessanter als die Mur de Suisse, auch wenn er nicht ganz so steil ist. Auch ist die Cascade 14 km hinunter nach Sixt deutlich länger und abgelegener als die "Hintenrum-Talabfahrt" nach Champéry. Daher: Leichte Vorteile für das Grand Massif.
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von TPD »

Oha, das Grand Massif sieht tatsächlich sehr verlockend aus.
Vorallem die Kurvensesselbahn Gentianes ist ja wirklich der Hammer :grosseaugen:
Da muss ich ja fast über eine Erweiterung von meiner Website nachdenken ;)
Aufpassen muss man in diesem Gebiet übrigens auf seine Skistöcke. Sonst kann es vorkommen, dass man plötzlich mit zwei verschiedenen fahren muss!
Was stellst Du auch mit deinen Skistöcken an :?:
Am besten fährst Du in Zukunft ohne Stöcke ;)
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von starli »

Den Korblift habt ihr ausgelassen?
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von Chasseral »

starli hat geschrieben:Den Korblift habt ihr ausgelassen?
Ja (wie schon letztes Jahr in Risoul)! Das sah nicht sonderlich interessant aus und hätte zusätzlich Zeit verbraten.


Überhaupt das Thema Zeit: An diesem Tag haben wir nur 18 Liftfahrten geschafft. Dies ist mit dieser Gruppe ungewöhnlich wenig. Normal sind 25-30 (Rekord bei knapp über 70). Die Gründe sind:
- etwas spät weggekommen
- Panne bei der Gondelbahn Kedeuze
- Lahme Kassenabwicklung
- Skistocksuche
- Drei Mal einige Minuten anstehen
- Durchweg sehr lange Lifte
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von Zottel »

Da sollte ich meine Pläne die nächsten Jahre nicht in Frankreich skizufahren doch nochmal überdenken! 8O
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von Chasseral »

Zyste hat geschrieben:Da sollte ich meine Pläne die nächsten Jahre nicht in Frankreich skizufahren doch nochmal überdenken! 8O
Wie kommt's? Was treibt dich jetzt?
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von Zottel »

Chasseral hat geschrieben:
Zyste hat geschrieben:Da sollte ich meine Pläne die nächsten Jahre nicht in Frankreich skizufahren doch nochmal überdenken! 8O
Wie kommt's? Was treibt dich jetzt?
Die Kurven-D(?)SB vom ersten Bild :D
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von münchner »

Ok, ins Frankreich-Forum sollte man nicht so oft reinschauen, gibt es doch hier fast nur interessante Anlagen und tlw. auch entsprechende Schigebiete zu sehen. ;) Leider alles so weit weg...
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Chasseral
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von Chasseral »

Oh! Wie ich sehe, werden bei dem Sauwetter verstärkt meine alten Berichte rausgekramt. :D

Komm' gut ins neue Jahr!
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von münchner »

Danke du auch. :) Aber richtig, habe mich mal durch ein paar Berichte aus FR geklickt und es schnell bereut, weil von hier aus ohne 'ne Woche Urlaub unerreichbar, gleichzeitig aber sehr interessant.

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starli
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Re: Grand Massif - zu gross für einen Tag, 1.2.2012

Beitrag von starli »

münchner hat geschrieben:Danke du auch. :) Aber richtig, habe mich mal durch ein paar Berichte aus FR geklickt und es schnell bereut, weil von hier aus ohne 'ne Woche Urlaub unerreichbar, gleichzeitig aber sehr interessant.
Pf, jetzt wäre gerade ein 5-Tage-Wochenende gewesen .. und in Kürze folgt ein 4-Tage-Wochenende ... das reicht aus, um in die Nordfranzösischen Alpen zu kommen ;-)
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