Fab hat geschrieben:Ich versteh ja unter Fan jemanden der seinen Verein unterstützt und nicht für sich in Anspruch nimmt nach Belieben Gesetzte zu brechen und seinen Verein dafür Hunderttausende bezahlen zu lassen.
Wenn das "Vorbild" Führungsetage des FC Bayern selbst nach belieben Gesetze bricht, kann es mit den Anhängern nicht so weit her sein. Uli, Kalle & Co sitzen schließlich auch noch im Stadion.
Dazu am besten mal das lesen, trifft den Nagel auf den Kopf.
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
Was das Publikum in der Allianz Arena von vielen anderen Stadien unterscheidet, ist vor allem der Grund, warum die Leute ins Stadion gehen. Für die meisten Zuschauer ist das Spiel einfach ein Unterhaltungselement, aber es gibt weniger Leute, für die der Fußball "ihr Leben" ist. Das habe ich in zwei Jahren, in denen ich regelmäßig in diversen bayerischen Fußballstadien zu Gast war, gut beobachten können. Und ich muss sagen, dass es mir einfach gefällt, wenn ich in der Allianz Arena zwischen einem Vater mit seinem Sohneman und Arbeitskollegen, die mal einen gemeinsamen Ausflug machen, sitze.
Zu der "Fankultur", die die selbsternannten "Supporter" meinen zu leben, hab ich eher ein zwiespältiges Verhältnis. Gegen schöne Choreographien oder Gesänge hab ich absolut nichts, aber zum Einen ist das Verhalten dieser "Fans" drumherum teilweise - und dieser Teil ist nicht klein - zum Kotzen und zum Anderen werden solche Aktionen oft nur zur Selbstdarstellung gemacht. So etwas merkt man einfach, wenn man mit diesen "Fans" das Gespräch sucht oder deren Blogs liest. Da wird der Sport, um den es eigentlich geht, plötzlich zur Nebensache. Aber genau der sollte meiner Ansicht nach genauso im Mittelpunkt stehen wie ein gepflegtes Miteinander, ohne irgendeinen Konkurrenzkampf zu veranstalten.
@AndyGAP
Zwischen Schwarz und Weiss gibt es aber auch noch was dazwischen. Es gibt nicht nur Hardcore Selbstdarsteller, welche die "3. Halbzeit" suchen und auf der anderen Seite die Event-Hopper, welche halt mal vom Chef oder sonst wem die (VIP-)Karten geschenkt bekommen haben.
Und mit der Mitte meine ich die Leute, welche diese Sportart lieben und für welche König Fußball viel bedeutet. Nicht alles (es gibt noch genügend andere schöne Dinge im Leben ) aber eben sehr viel. Da zähle ich mich auch dazu.
Daher kann ich weder die Freunde der 3.Halbzeit bzw. gewaltbereiten (immer noch pubertierenden?) Obercoolen ab - noch solche Event-Hopper, welche die (ViP-)Karten geschenkt bekommen haben und nicht mal im Entferntesten verstehen, was Abseits ist...
Dieses "dazwischen" habe ich ja gemeint. Das ist es, was mir in der Allianz Arena so gut gefällt. Man kann es, so wie du, ruhig als Liebe zum Fußball bezeichnen, aber ich habe nachwievor das Gefühl, dass diese Leute wissen, dass Sport eben Sport ist und nicht ihr Leben bestimmt. Der Sport dient ihnen als Unterhaltung und gemeinsam mit anderen Leuten im Stadion zu sein, gefällt ihnen. Das ist die Art des Fan-Daseins, die mir gefällt. Das wollte ich ausdrücken. Meine Kritik bezog sich mehr auf denen, die meinen sich und anderen über "ihren" Verein etwas beweisen zu müssen.
Mit den Leuten, die VIP-Karten geschenkt bekommen oder aufgrund des Firmensponsorings in einer Stadion-Lounge sind, habe ich nichts zu tun; deshalb hab ich mich vorhin auch gar nicht auf diese Leute bezogen. Mir tun sie nichts und von daher ist es mir auch egal, ob die ihre Zeit sinnvoll oder weniger sinnvoll im Sadion verbingen.
Mal zu den anderen Ergebnissen. Ich war gestern im Olympiastadion und hab die Rückkehr von Hertha BSC in die Bundesliga miterlebt. Was für ein geiles Spiel! Wenigstens mal für eine Woche Spitzenreiter...
Allgemein bin ich positiv überrascht von den starken Auftritten vieler Mannschaften bereits am 1.Spieltag. Spricht für die Bundesliga.
Martin_D hat geschrieben:Mal ne Frage an dich, Fab:
Was hältst du davon, dass die Spieler hier nach dem Gewinn eines sportlich unbedeutenden Vorbereitungsturniers im Konfettiregen vor der Werbebotschaft eines wichtigen Sponsors und Teilhabers rumposen, als hätten sie die Champions League erneut gewonnen ?
Ich frage mich da schon, ob die Spieler dafür Extra-Prämien kriegen oder ob in ihren Verträgen drinsteht, dass sie sich bei Bedarf für Werbepartner zum Affen machen müssen.
Ja selbstverständlich haben die das in den Verträgen. Die bekommen Audis als Dienstfahrzeuge zur Verfügung gestellt, die die Spieler dann auch fahren (müssen). Nix is mit Ferrari
Es ist doch selbstverständlich, dass ein Werbepartner der viel Geld einsetzt nicht unsichtbar bleiben will.
Mich erinnert die Diskussion über die "Kommerzialisierung" an die Diskussionen bei Einführung der Bundesliga - aber das ist 50 Jahre her.
AndyGAP hat mir Schreibarbeit erspart, Danke
Bei dem Konflikt mit der Münchener Fankurve hat sicher auch der FCB nicht alles richtig gemacht. Aber ich habe auch den Eindruck, dass die (organisierten) Fans vor allem mit sich selbst beschäftigt sind.
Gerade in der Schlussphase der letzten Saison hab ich kein Verständnis für einen Kampf gegen den FCB. Selbst wenn mal einem was stinkt unterstützt man den eigenen Verein. Vereinspolitik kann man später auch noch machen. Politik - nicht Erpressung. Der Verein hat gewählte Gremien.
Keineswegs schere ich die Fans über einen Kamm. Aber es werden halt die schwarzen Schafe von den anderen Fans geschützt. Gilt nicht für den FCB, aber aus Polizeikreisen hab ich die Info, dass teilweise auch Vereine ein Doppelspiel betreiben.
Kann verstehen, wenn Leute wie AndyGAP Spiele in der Allianz Arena gerne gucken und sich gerne zwischen Vätern und Söhnen in Ruhe das Spiel angucken.
Sowas kann ich allerdings auch im Biergarten oder zu Hause.
Man kann einfach nicht bestreiten, dass die Stimmung in der Allianz Arena wirklich mies ist (was du sicherlich nicht tust). Ich persönlich finde es jedoch schade, da abgesehen von den (i.d.R. selbstdarstellenden) Fangruppen, das Spiel einfach mehr Spaß macht und ein Wir-Gefühl enstehen kann, wenn es solche Fangruppierungen gibt, die die Stimmung anheizen und die Leute von ihren Sitzen mitreißen. Das einige aus diesen Gruppierungen sich nicht unbedingt nur für das Spiel interessieren, ist schon länger bekannt.
@AndyGAP: Warst du einmal außerhalb von Bayern in einm Stadion, in dem du solche Fangruppierungen miterlebt hast? Ansonsten weißt du ja nicht wirklich was du verpasst. Wenn jedoch doch, dann kann ich das nicht wirklich nachvollziehen, aber jedem das seine.
Das Ende vom Ende oder besser gesagt der Anfang vom Ende von Jogi Löw als Nationaltrainner ist wohl nun auch eingleitet nach dem grandiosen Spiel gegen Paraguay.
Für den Mangel an Klasseabwehrspielern kann Löw nix. Zuverlässig im Abwehrverbund ist Lahm und erfreulicherweise zunehmend Boateng.
Hummels ist grundsätzlich richtig gut, aber immer wieder ein Sicherheitsrisiko. Auf der Doppelsechs hat man Khedira angemerkt, dass die Saison noch nicht begonnen hat. Aber das wird schon - da hat man gute Varianten. (Schweini, Khedira - Güdogan, Bender)
Links hinten ist Schmelzer o.k., mehr aber nicht. Dahinter kommt nix mehr.
Dazu das Taktikproblem (Bayern Ballbesitz, BvB Pressing).
Das Problem bei Löw ist meiner Meinung nach vor allem, dass sich außer der Viererkette niemand um die Defensivarbeit kümmern soll. Die offensive Dreierreihe hat in der Hinsicht völlige Narrenfreiheit (insbesondere wenn Podolski dort spielt, weshalb der Linksverteidiger hinter ihm regelmäßig schlecht aussieht, egal wer dort spielt) und Khedira kümmert sich auch nicht darum, obwohl er es eigentlich kann. Dadurch ist der Druck auf die Viererkette viel größer, als das in Dortmund der Fall ist, wo beide offensive Außen mit nach hinten arbeiten und die 6er sowieso. Bei den Bayern war auch einer der Erfolgsfaktoren im letzten Jahr, dass Ribery und Robben hinten aushelfen mussten und mit Martinez ein Staubsauger vor der Abwehr installiert wurde, der ähnliche Aufgaben hat wie Bender in Dortmund. Beim Bundes-Jogi scheint genau das allerdings nicht anzukommen, nur schimpfen die Medien dann wieder auf die Abwehr, anstatt den Trainer in Frage zu stellen.
Sehe ich ähnlich. die 6er müssemn wieder zu 6ern werden, und das Problem mit Poldi liegt einfach daran, dass er als Stürmer ausgebildet ist.
Und ausgebildete Stürmer arbeiten selten defensiv mit.
Jop, Marvin hat Recht. Khedira war mMn das größte Problem im Spiel, wobei man nach der Einwechslung von Boateng defensiv keine großen Patzer mehr passiert sind. Lag wohl auch daran, dass Khedira danach besser mitgearbeitet hat. Jogi hätte auch gerne mal die beiden Bender Brüder testen können.
Naturschneeliftler hat geschrieben:Sehe ich ähnlich. die 6er müssemn wieder zu 6ern werden, und das Problem mit Poldi liegt einfach daran, dass er als Stürmer ausgebildet ist.
Und ausgebildete Stürmer arbeiten selten defensiv mit.
Sehe ich das richtig, dass Poldi an den Gegentoren garnichts verhindern konnte
Das logischerweise nicht, aber wenn Podolski auf dem Platz stand ist es dennoch fast immer so, dass der Linksverteidiger hinter ihm schlecht aussieht - eben weil es durch Podolski keinerlei Unterstützung gibt und Löw das anscheinend auch nicht einfordert, obwohl es nötig wäre.
Das war auch allgemein und nicht auf das Spiel bezogen. aber das gleiche würde passieren, wenn du Gomez als Linksaußen hast oder sonst einen Stürmer, der als Stürmer ausgebildet ist.
Ich habe mir gerade mal die Gegentore im Detail angesehen. Gerade das 0:1 ist bezeichnend dafür, was falsch läuft. Die zwei markierten Spieler (müssten Reus und Khedira sein) stehen viel zu weit von den Gegenspielern weg und üben keinen Druck aus. Gerade Khedira müsste in der Situation auf den ballführenden Spieler zugehen, den Weg für den langen Ball abschneiden und ihn zwingen, schnell zu handeln. Statt dessen steht er nur herum und Reus scheint auch nicht genau zu wissen, wen er bewachen soll. So reicht es dann, dass Hummels den startenden Angreifer Abseits stellen will, während Mertesacker pennt, damit das Gegentor fällt. In Dortmund und in der letztjährigen Bayern-Mannschaft wäre es dagegen vermutlich so gelaufen, dass der Linksaußen zusammen mit dem Linksverteidiger den Spieler auf der Außenbahn gedoppelt hätte und der defensive 6er Druck auf den ballführenden Spieler des Gegners ausgeübt hätte. Schon hätte ein einzelner Fehler in der Viererkette gar nicht zum Gegentor geführt.
Das Problem auf der linken Seite ist, dass weder Poldi noch Reus nach hinten mitarbeiten und Schmelzer nicht gerade ein guter Verteidiger ist. Ich denke mal sollte es z. B. mal mit Jansen probieren, m. E. absolut unterschätzt. Und z. B. ein Draxler arbeitet auch defensiv, Schürrle naja...
Aber mit ein Grundproblem ist eine fehlende Idee, wie die Defensive generell "ablaufen" soll - das scheint jogi aber nicht zu kümmern
Die Sechserposition sehe ich nicht als Problem; Khedira noch nicht drinnen, BS31 fehlte; mit beiden und in Form fehlt da nichts.
Reus' Defensivarbeit im Klopp'schen Spielsystem ist eigentlich sehr gut und stellt auch im Verbund mit Schmelzer in der Regel keine Schwachstelle dar. Vor allem nicht, wenn man die Alternativen betrachtet. Jansen spielt in Hamburg schon mit gutem Grund in der Regel im offensiven Mittelfeld. Khedira kann, wie gesagt, ordentlich verteidigen, aber nur wenn er auch will. Meist scheint er dazu allerdings keine Lust zu haben (siehe mein Beispiel) und versucht sich lieber in der Offensive, ohne sich um seine defensiven Aufgaben zu scheren. Nur stört sich Löw wiederum nicht dran und seinen Platz hat er weiterhin sicher, warum soll er sich also ändern?
Jansen war beim FCB als Linksverteitiger eine Katastrophe - langsam im Denken u. Handeln.
Schmelzer ist kein internat. Klasselinksverteitiger, aber seid froh das er da ist.
Hat eigentlich der Jung von der Eintracht Ffm. schon mal links gespielt? Evtl. müsste alternativ Lahm wieder nach links und der kleine Jung rechts ran.
Es ist nun mal so, dass die aktuell besten deutschen Außenverteidiger nicht über Mittelmaß (im Vergleich zum restlichen deutschen Potential) hinauskommen.
Man kann jetzt 15 Spieler sicher aufzählen, die alle ganz ordentlich sind, je nach dem auch mal grottig oder überragend. Aber großes internationales Format hat nur Lahm. Schmelzer nur beim BVB.
Marvin hat geschrieben:Reus' Defensivarbeit im Klopp'schen Spielsystem ist eigentlich sehr gut und stellt auch im Verbund mit Schmelzer in der Regel keine Schwachstelle dar.
In der N11 sehe ich das aber ein bisschen anders... Dahält es Reus nun mal nicht für nötig, sich wegen der Defensive auch nur ein bisschen abzumühen
Der Husumer hat geschrieben:
Es ist nun mal so, dass die aktuell besten deutschen Außenverteidiger nicht über Mittelmaß (im Vergleich zum restlichen deutschen Potential) hinauskommen.
Und was ist jetzt nochmal mit Lahm?
Übrigens gibt es durchaus auch Alternativen wie Boateng oder Höwedes; wobei aber Boateng eher in der IV benötigt wird, denn die Kombination Hummels/Mertesacker ist 'ne Katastrophe...
Fabi111 hat geschrieben:
Und was ist jetzt nochmal mit Lahm?
Den vergaß ich in diesem Satz. Schau in den Satz drunter.
Boateng fand ich auch immer ganz gut auf rechts, aber in seiner momentanen Verfassung sollte man ihn doch bitte in der Innenverteidigung einsetzen. (Wären Badstuber und Hummels beide fit, in guter Form und halbwegs gut zusammen eingespielt, wäre das eine Option)