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Neues aus der Axamer Lizum

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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von starli »

Allgemein zum Thema Subvention von Skigebieten durch die öffentliche Hand ein paar Gedanken:

- Nicht nur die Kosten betrachten
Ein lapidares "Die Seilbahn macht 1 Mio Verluste pro Jahr, also müssen wir [der Steuerzahler] 1 Mio dafür zahlen" ist nur die halbe Wahrheit. Was wäre denn die Alternative? Schließung des Skigebiets -> Keine Einnahmen der Seilbahnen, keine Einnahmen der Tourismusbetriebe -> weniger Steuereinnahmen, weniger Kaufkraft der einheimischen Bevölkerung, mehr Arbeitslose, ggf. Abwanderung der Bevölkerung und somit noch weniger Steuereinnahmen.

- Umsätze vielfach (und kapitalistisch) betrachten
Jeder Umsatz an Liftkarte und Übernachtung bringt der Region ein vielfaches an Umsatz. Von den Einnahmen gehen nicht nur die Steuern an den Staat. Der Rest wird von denjenigen, die das Geld eingenommen haben, ja wieder ausgegeben. Für Personal, Anschaffungen. Und wieder bleiben Steuern übrig. Und von denen wird der Rest wieder ausgegeben, usw. Und dann kommt noch die Finanzierung dazu, von jedem eingenommen Euro kann man sich als Sicherheit benützt von der Bank wieder mehr leihen, und dieses Geld investieren/ausgeben. Aus den 100,- €, die der Gast pro Tag zahlt, sind dann gesamt betrachtet mehrere Hundert Euro "wert".

=>
- wenn Subventionen <= direkter Steuerertrag vom Unternehmensumsatz ... absolut kein Problem
- wenn Subventionen <= gesamter Umsatz des Unternehmens ... aufgrund der Umwegrentabilität vmtl. positiv
- wenn Subventionen > gesamter Unternehmensumsatz ... kann evtl. noch positiv sein, müsste im Detail angeschaut werden.

Tyrolens
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Tyrolens »

Warum Touristen? Weil Tagesgäste, vor allem aus der Region, zu wenig Umsatz bringen.

Zu Subventionen: Es stimmt schon, dass die eine volkswirtschaftliche Wirkung haben, aber die wirkt sich trotz allem, auch wenn ein paar Betriebe davon profitieren, gesamtheitlich betrachtet in den meisten Fällen negativ aus. Das liegt schon daran, dass sie den Markt verzerrt und Ressourcen falsch verteilt. Das Geld wäre woanders besser investiert, zumal der Raum Innsbruck auch auf anderen Gebieten punkten kann. Im Tiroler Oberland sieht das sicher anders aus.
Ist auch einer der Hauptgründe, warum in Tirol die Löhne so niedrig sind, dass viele Jobs nur Saisonjobs sind. Und das soll man auch noch subventionieren? Zumal das auch fast durchwegs schlecht bezahlte Jobs sind.

Mich überzeugt das einfach nicht. Man muss nicht überall in Tirol vor jeder Haustür ein Skigebiet haben. Kinderlift gibt's eh überall, das passt doch.
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Dachstein
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Dachstein »

Starli - das was du da in vielen Worten schreibst, nennt sich touristischer Leitbetrieb. ;)
Arlbergfan hat geschrieben:Wieso muss es denn ein touristischer Magnet sein?
Es ist schon interessant, dass Gebiete, die auf den vermehrt auf Tagesgast setzen, gewisse Probleme haben. Darum bin ich seit langer Zeit der Meinung, dass eine gesunde Mischung zwischen Mehrtagesgast (--> lässt Geld in der "gesamten" Region und nützt die Kapazitäten unter der Woche) und Tagesgast (füllt die Kapazitäten am Wochenende und Feiertag auf, lässt aber kaum zusätzliches Geld liegen) für ein Skigebiet die beste Lösung ist. Die Lizum spricht aber, bedingt durch die Lage nahe an Innsbruck, eher den Tagesgast an. Und so schaut es auch aus - unter der Woche leer, am Wochenende und in den Ferien voll.
Die Lizum genießt unter Einheimischen einen sehr guten Ruf - im Winter wohl den besten in der Region.
Naja, ist halt das größte Skigebiet in der Region. Da ist das leicht möglich- Nur vom Einheimischen kann man eben nicht wirklich langfristig überleben...
Arlbergfan hat geschrieben:Und über Schließung brauchen wir hier nicht diskutieren. Bevor die Lizum schließt, gehen andere vor die Hunde - und die Gäste der anderen sind dann die der Lizum.
Die Frage ist eher, ob man die anderen vor die Hunde gehen lässt. Das ist ein Politikum. ;)

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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von wetterstein »

Dachstein hat geschrieben: Nur vom Einheimischen kann man eben nicht wirklich langfristig überleben...
MFG Dachstein
Ja, besonders die Lizum hat gleich mit mehreren negativen Trends zu kämpfen:

- die gewaltigen Investitionen aller innerhalb 1h von Ibk erreichbaren Topgebiete (5 neue KSB allein im Zillertal)
- der anhaltende Boom des Pistentourengehens, zunehmend auch in Bayern
- die Durchdringung mit diversen Jahreskarten
- die geringe Affinität der Kinder/Jugend mit Mihigru zum Schneesport
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Dachstein
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Dachstein »

wetterstein hat geschrieben:- die gewaltigen Investitionen aller innerhalb 1h von Ibk erreichbaren Topgebiete (5 neue KSB allein im Zillertal)
Das Kühtai reicht diesbezüglich als Vergleich auch schon aus. Von der Größe her ziemlich ident, bietet das Kühtai halt eine moderne 8 EUB und 3 komfortable, lange 4 KSB/Bs. Und wenn ich von der Autobahn komme und in Kematen abfahre, dann bin ich in der Zeit, wo ich in der Lizum bin auch schon weit im Sellrain drinnen.
- der anhaltende Boom des Pistentourengehens, zunehmend auch in Bayern
Damit kämpft jedes Gebiet, welches in der nähe einer Großstadt liegt. Nehmen wir Salzburg her, in der Gaissau oder am Zinken, oder am Zwölferhorn sind viele Tourengeher aus der Stadt unterwegs. In Innsbruck schaut es auf der Mutterer Alm, Kofel und Glungezer auch nicht anders aus.
die Durchdringung mit diversen Jahreskarten
Nehmen wir mal an, dass es diese nicht gäbe. Was wäre dann? Ob es besser wäre, wage ich auch zu bezweifeln. Denn dann kommen unter der Woche nicht mal mehr die Studenten, weil viele eh schon schaun müssen, dass sie sich die Saisonkarte leisten können.
- die geringe Affinität der Kinder/Jugend mit Mihigru zum Schneesport
Dasige sollte es eigentlich noch genug geben. ;)

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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von wetterstein »

Dachstein hat geschrieben: Dasige sollte es eigentlich noch genug geben. ;)
Am Institut für Geologie, schon. Aber an den Ibker Hauptschulen, pardon NMS....
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jphase
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von jphase »

thema bikepark, die dritte:
meiner meinung nach macht es hier keinen sinn über den „trend“ downhill der anscheinend ja bald wieder verschwindet zu diskutieren. auch das ein nordkettentrail eine absolute nische darstellt ist nebensache. wer wie ich diesen sport seit zig jahren betreibt und weltweit in den medien intensiv verfolgt, kennt sich halt doch ein bisschen aus möchte ich jetzt mal sagen. ich kenne die entwicklung in anderen regionen und wo sie jetzt stehen. ich kenne die topographie der lizum und der anlagen sehr genau und was dort realisierbar ist. die standseilbahn ist perfekt. aber wenn man hier die meinung vertritt das wäre alles ein trend, hat damals wahrscheinlich auch bei den ersten carvern an trend gedacht, oder die sache mit dem snowboard, oder tourengehen, oder mountainbikes an sich, oder heute die 29er, oder die fatskis in den späten 80ern,.......ojoje, das sage ich nur: die wahren träumer sollten schnell aufwachen oder bitte einfach ruhig weiterschlafen!
=>egal, allein mit einem park ist es nicht getan, das ist mir schon klar, aber bitte was soll es sonst noch geben, mit dem man sich hervorheben kann? außer: grasskifahren, höhentraining am parkplatz, schneeschuhwandern im sommer, tontaubenschießen am hoadl, tauchen im beschneiungsteich oder besser kiten mit windanlage, rodeoreiten auf kühen, lizumer-flitzer vom hoadl zum pleisn, oder doch der saaaaaaaanfte tourismus mit beerenklauben und eichkätzchen zählen? dann doch lieber oldschoolwandern für ein paar pensionisten!

thema bildung themenberg, zb:
kofel: racing, vereine
glungezer: familien und skitouren
mutterer: kinderskikurse u familien, aufbau nachtpiste
lizum: spricht alle an (inkl freeride u freestyle)
köpfl: abbau

-mittlerweilen bin ich der meinung, daß jede aktion gut ist, die bewegung in die sache bringt! sie sollte durchdacht sein und in die region passen, eh klar. aber wenn noch mehr zeit vergehet, ohne daß die zuständigen sich was trauen, dann wird es wirklich spannend!
die jetzige situation mit den zeitungsartikeln u meldungen u diskussioenen finde ich gut, nur muß man auf dieser kleinen welle am brett bleiben und den schwung in die veränderung mitnehmen. wenn es jetzt wieder einschläft –so wie 2001, dann wars definitiv ein guter anfanfg, aber ist halt nichts draus geworden! mit der brechstange wirds nicht gehen, aber ohne nachdruck ebenfalls nicht. ich traue den verantwortlichen auch die volksbefragungen in den dörfern zu (wie damals in mutters meines wissens) –diese werden sicher negativ ausgehen, da mit der drohung des verkehrs und „wer hat oben eigentlich was davon“ von vornherein die menschen eingeschüchtert werden!
ich denke auch nicht mehr so kritisch über eine verbindung mit der schlick , da es besser eine große lösung geben sollte, als gar keine, denn dann ists aus mit dieser chance und der zukunft in diesem sport für diese stadt!!

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Dachstein
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Dachstein »

Thema Bikerpark: ich finde die Idee durchaus überlegenswert. Nur ist ein Bikerpark ein Zusatzangebot, aber kein Angebot, welches mir die Gäste bringt, die ich brauche - den Mehrtagesgast. MMn. kann man sich über den Bikerpark dann Gedanken machen, wenn man auf dem richtigen Weg ist, vorher gilt es mal, die Grundproblematik im Winter in den Griff zu bekommen, danach kann man sich über ein adäquates Sommerangebot unterhalten.
jphase hat geschrieben: kofel: racing, vereine
Rechtfertigt wirtschaftlich niemals, das Skigebiet zu erhalten.
glungezer: familien und skitouren
Für einen Familienskiberg braucht es heutzutage leider andere Infrastruktur als die, die der Glungezer jetzt hat. Den Glungezer in einen Familienskiberg umzuwandeln bedeutet, dort oben zusammenzuräumen und moderne Anlagen hinzustellen. Und das spielt sich nicht. Der Glungezer ist ein Auslaufprodukt. Er wirft im Moment zu wenig zum Überleben ab, aber zu viel zum Sterben.
mutterer: kinderskikurse u familien, aufbau nachtpiste
Nachdem man eine gute Nachtpiste am Rangger Köpfl hat, würde ich es dort belassen. Lizum und Mutters zu einem mittelständigen Skigebiet vor den Toren von Innsbruck ausbauen, das eine gesunde Mischung zwischen Wochengast und Tagesgast anspricht.
jphase hat geschrieben:aber wenn noch mehr zeit vergehet, ohne daß die zuständigen sich was trauen, dann wird es wirklich spannend!
Österreichisches Syndrom - Weiterwursteln bis es nimmer geht. ;)
jphase hat geschrieben:ich denke auch nicht mehr so kritisch über eine verbindung mit der schlick , da es besser eine große lösung geben sollte, als gar keine, denn dann ists aus mit dieser chance und der zukunft in diesem sport für diese stadt!!
Nein. Die beste Lösung besteht darin, im Einklang mit den Gesetzen zu handeln. Die große Lösung beinhaltet nur die Verbindung zwischen der Mutterer Alm und der Axamer Lizum mit Verbesserungen dort. Eine derartige Skigebietsgröße müsste reichen, um nachhaltig wirtschaften zu können.

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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Tyrolens »

Ist der Bikepark groß genug, zieht er auch Mehrtagesgäste an. Dazu muss er aber richtig groß sein.

Bikeparks sind keine Blasen oder so, das stimmt. Aber sie bedienen eine sehr kleine Nische. Man nehme sämtliche Bikepark affine Mountainbiker aus dem Großraum Innsbruck. Wie viele sind das? 100, 200? Jedenfalls viel zu wenig, um hier große Investitionen zu rechtfertigen.

Abgesehen davon hat die Standseilbahn, wie die meisten Bahnen in Tirol, einen entscheidenden Nachteil: Sie ist zu lang.
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starli
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von starli »

Dachstein hat geschrieben:Das Kühtai reicht diesbezüglich als Vergleich auch schon aus. Von der Größe her ziemlich ident, bietet das Kühtai halt eine moderne 8 EUB und 3 komfortable, lange 4 KSB/Bs. Und wenn ich von der Autobahn komme und in Kematen abfahre, dann bin ich in der Zeit, wo ich in der Lizum bin auch schon weit im Sellrain drinnen.
Und das ist das Ziel derjenigen Skigebietsplaner, die alle Pisten und Lifte homogenisieren - es austauschbar zu machen, so dass der Gast keinen Unterschied mehr spürt, ob er in die Lizum oder ins Kühtai fährt. Dann kann man auch das eine Gebiet schließen, ohne dass der Skifahrer es merkt.

Ich persönlich mag Lizum sehr und kann mit dem Kühtai gar nix anfangen. Und das liegt nicht an den Seilbahnen, sondern an den Pisten und dem Panorama. Als Gast würde ich, so es die Lizum also nicht mehr gäbe, ganz sicher nicht ins Kühtai ausweichen.
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von kaldini »

Thema Bikerpark: ich finde die Idee durchaus überlegenswert. Nur ist ein Bikerpark ein Zusatzangebot, aber kein Angebot, welches mir die Gäste bringt, die ich brauche - den Mehrtagesgast. MMn. kann man sich über den Bikerpark dann Gedanken machen, wenn man auf dem richtigen Weg ist, vorher gilt es mal, die Grundproblematik im Winter in den Griff zu bekommen, danach kann man sich über ein adäquates Sommerangebot unterhalten.
In Steinach am Brenner gibt es einen kleinen Bikepark mit 2 Routen, dazu noch die Nordkette mit ihrer Line. Wenn man nun noch in der Lizum einen Bikepark baut, könnte man sich ja Gebietsübergreifend positionieren! Ich sehe da im Vergleich z.B. Leogang mit dem sher erfolgreichen Bikepark und SH hat dann ebenfalls in Angebote für Biker investiert, so dass man dort nun locker einige Tage verbringen kann.

Ausserdem warum eigentlich nicht versuchen den Markt der "Stadthotelgäste, die Skifahren wollen" zu erschliessen? Nicht alle Leute wollen direkt im Gebiet wohnen, es gibt sicherlich welche die auch gerne in oder an einer Stadt wohnen (damit Oma/Opa/Nichtskifahrer was geboten wird) und ski fahren gehen - nur wollen die sicherlich nicht jeden Morgen die Strasse rauf zur Lizum gurken (weder selber noch mit Chauffeur). Deshalb bevorzuge ich immer noch eine Verbindung Mutterer Alm - Lizum bzw. eine Bahn von Axams raus. Gibt ja im Zillertal auch viele Orte, wo es keine Seilbahn gibt, nur einen Skibus... und sogar im so erfolgreichen Südtirol! 10 Minuten mit dem Bus ist ja kein Problem (wenn es einen guten Bustakt gibt), dann in Mutters in die Seilbahn und schon ist man am skifahren.

Das einzige was mich momentan davon abhält, diesen ganzen Ausbau zu befürworten ist die Eigentumsfrage der Lizum... dem, dem es die letzten Jahre meines Wissens nach gehört, gönn ich so einen Ausbau eigentlich nicht. Jahrzehntelang wurde nur immer das Nötigste gemacht und das soll sich nun auszahlen? Wer nur auf Abnutzung fährt und keine eigenen Initiativen zur Erweiterung startet, dem soll man nun helfen?
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von christopher91 »

Tyrolens hat geschrieben:Ist der Bikepark groß genug, zieht er auch Mehrtagesgäste an. Dazu muss er aber richtig groß sein.

Bikeparks sind keine Blasen oder so, das stimmt. Aber sie bedienen eine sehr kleine Nische. Man nehme sämtliche Bikepark affine Mountainbiker aus dem Großraum Innsbruck. Wie viele sind das? 100, 200? Jedenfalls viel zu wenig, um hier große Investitionen zu rechtfertigen.

Abgesehen davon hat die Standseilbahn, wie die meisten Bahnen in Tirol, einen entscheidenden Nachteil: Sie ist zu lang.
Da muss ich dir widersprechen, es gibt in Innsbruck sicher sehr viel mehr Bikepark affine Leute, alleine ich kenne schon Minimum 10, und schau mal in Fiss, wieviele dort mit Innsbrucker kennzeichen herumstehen, ich denke die Nachfrage wäre definitiv da.
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von jphase »

wie kann bitte eine bahn zu lang sein??? je länger die abfahrten desto besser!

ihr denkt da rein nur an die downhiller mit monsterausrüstung, verstehe ich sogar wenn man sich in der szene nicht auskennt - ein richtig guter park deckt alles ab, vom hardtailfahrer über allmoauntain, freeride, downhill und natürlich pumptrack. vom mini zum maxifahrer. aber das wäre dann mehr ein sommer-thema, aber mich freut es, daß es doch ein diskussionspotential bei einigen besitzt :D es geht ja eben auch um mögliche auslastungsmöglichkeiten der bahn im sommer und somit mehreinnahmen!

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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Tyrolens »

Na ja, ich fahre seit 20 Jahren Mountainbike und seit 10 Jahren auch im Bikepark. Insofern...
Einfach mal am Parkplatz zählen - wie viele Autos da von Mountainbikern stehen. Selbst in Steinach waren das in guten Tagen vielleicht 25 Autos.
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Kris
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Kris »

Eine interessante DIskussion die ich aufmerksam verfolge.
Als Leser habe ich die Schwierigkeit, dass es nicht möglich ist, die Motivationen der einzelnen Poster zu kennen, da man sie als Menschen nicht kennt. Arlbergfan, Starli und Dachstein, ok, bekannt, passt.

Schwieriger ist dies jedoch bei den relative neuen und bisher wenigpostenden Beitragsschreibern, die beim Thema Anbindung von Fulpmers/Neustift hinüber in die Lizum offenbar plötzlich einen besonderen Eifer an den Tag legen.

Um einen längeren Diskussionsgang in der Tiefe umfassend verstehen zu können (=selbst etwas dazulernen!) , muss man sinnvollerweise und unbedingt(!) die wahren Motivationen der Teilnehmer kennen! Argumentiert hier beispielsweise jemand aus dem Stubaital, der direkt am Tourismus verdient zB. ein Gastwirt primär über ökonomische Aspekte einer aus seiner Sicht nicht adäquaten Liftinfrastrurktur in der axamer Lizum, so kann das u.U. recht fadenschenlich sein: Primär ist dieser in seinem Umsatzplus seines Betriebes interessiert, nicht mehr nicht weniger. Die Liftverbindung ist damit Mittel zum Zweck. Passion ist was anderes.

Das ist was mich an der Zusammenschlussdiskussion hier im Forum und in den Tiroler Medien sehr aufstösst: Gebetsmühlenartig wird wiederholt wie unzureichend die Lizum ohne der Verbindung mit der Schlick sei.

Kombiniert man die Dinge etwas, müsste einem Schnell klar werden, dass es den Lobbyisten keineswegs um die Lizum geht, sondern um ihren eigenen finanziellen Mehrgewinn. Weshalb? Woran denke ich das zu erkennen?

Hier: Ginge es um die Liftanlagen an der Axamer Lizum, so würde zunächst der längst überfällige und im Vergleich zur aufwändigen Lifttrasse durch das Schutzgebiet Kalkkögel die einfachst zu realisierende Verbindung mit der Muttereralm gepusht und endlich realisiert! Bei dieser einfachen Verbindung zur Muttereralm geht jedoch nichts konkret vorwärts, bereits vor einer Dekade war der fehlende Lift im Skipanorama enthalten, die Presse meldet stets "in ein oder zwei Jahren steht die Verbindung". Seit eine Dekade...

Das neue Lobbygepushe "Die Axamer Lizum sperrt zu wenn die Liftverbindung nach Fulpmes/Neustift jetzt nicht realisiert wird" ist anders zu lesen, und zwar so: "Ich im Stubaital profitiere nicht etwa weil das Skifahren für mich mehr freude machen würde, sondern weil ich mir durch die Verbindung mit der Lizum ein aufgewertetes Skigebiet und somit mehr Skigäste erwarte. Ich erwarte eine Gewinnsteigerung."
Ok, das wäre ja in unserer Wirtschaftsordnung zu akzeptieren, ich sehe das Handeln des Einzelnen in diese Richtung durchaus neutral. Die einen leiten sich durch wirtschaftliche Interessen, die anderen durch wahrhaftige Passionen (Freerider, Liftbegeisterte hier im Forum...).

Aber: Ich fordere ein, dass diese Motivationen auf den Tisch gelegt werden, statt in ORF und TT Publikumswirksam über die altertümliche Standseilbahn der Lizum u.dgl. zu posaunen.
Ich als Bürger will serh genau wissen, welches die Motivationen sind! Ob es sich bei den Lobbyisten z.B. um Leute handelt, die bisher ökonomisch verantwortlich und nachhaltig gehandelt haben und mit guter Eigenkapitalquote ein solides passioniertes Unternehmen führen, oder ob es wie so oft jene Tourisitker sind, die -sorry für die Vulgarität- das Maul nicht voll bekommen können mit steigenden Gewinnerwartungen und Umsatzwachstum.

Letzteren gestehe ich einen Anschluss an die Lizum gewiss nicht zu, denn es sind diese die viele Tourismusbetriebe im Stubaital durch maßlose Expansion in den finanziellen und ideellen (wer mag die Jobs noch machen?) Ruin geführt haben und ihre pompösen Betriebe nun als gute bezahlte Marionette der Bank führen ...

Nunja, nix bestimmtes weiss man nicht. Ein langer Diskurs macht dann Sinn, wenn alle Teilnehmer die wahren Motivationen der anderen Akteure kennen .... alles andere ist zum Aufregen, es wird gedreht und gewendet und gekaut und wiedergekäut ...
Es ist zu einfach über einen klapprigen LIft zu mosern, das ist zu schön für das gutmütige wohlwollende Volk. Leider.

Mein Standpunkt übrigens: Ich als doch langjähriger Beobachter und durchaus passionierter Skifahrer meine, dass die Lizum ökonomisch auch ohne Verbindung in andere Skigebiete funktioniert. Locker: Denn viele Skigebietsbetreiber wären neidisch ob der strategisch idealen Lage dieses Tagesgästegebiets und des skifahrerisch starken Publikums! Von den 5 Gebieten um Innsbruck ist das wohl das profitableste! Bitte, wenn es die nicht packen, wer dann?
Axams und das Mittelgebirge sind Schlafstätten von Innsbruck, ja. Nebst Landwirtschaft und Kleingewerbe. Immerhin haben sie dadurch auch keine nach ständigem Grössenwachstum lechzende Hotelmonokultur!. Das werte ich durchaus positiv, wodruch somit gilt: Talschaft weitgehend OK, Liftinfrastruktur (fast) OK.

Die Verbindung mit der Muttereralm macht einen gewissen Sinn, auch wenn mich als passionierter Skifahrer stört, dass die Abfahrten entlang der DSB Birtgitzköpfel dann wohl industrialisiert durchplaniert langweilig gemacht werden. Und die ruhige Seite der Lizum mit ihren "Geheimruns" durchs Gemüse wird dann wohl auch wegen der zu erwartenden neuen Hochleistungsbahnen/Pisten/Xyz der Vergangenheit angehören. Aber gut, Fortschritt eben.

Die Standseilbahn per se finde ich genial, nur sind Stationen und Bahnen alles andere als einladend. Nicht weil sie alt wären, sondern weil unfreundlich konzipiert. Also: Neue helle Stationen und neue Wagengarnituren: Auch hier viel (Plexi-)glas, rundumsicht auch durch das Dach. Wär das nix? ...
Zuletzt geändert von Kris am 31.10.2013 - 23:57, insgesamt 1-mal geändert.
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Tyrolens »

Nun ja, in der Lizum war ich das letzte mal vor Jahren Ski fahren, wegen des beschriebenen Flairs.
Mein Herz hängt eindeutig am Glungezer, der ja auch so nicht so schlecht läuft, auch wenn seine Zukunft ungewiss ist, der laufende Betrieb funktioniert.

Finanziell habe ich überhaupt nichts mit Tourismus zu tun. Mich interessiert da mehr die Frage, wie eine angeschlagene Unternehmung noch mal auf Erfolgskurs gebracht werden kann und wie ein strategisch gutes Regionalkonzept aussehen könnte. Für mich eine rein akademische Sache, da ich in einer gänzlich anderen Branche unterwegs bin. Aber die Grundproblematik ist durchaus übertragbar.

Zum Bikepark noch mal kurz: Das liest sich immer so einfach, "da ein paar km Singletrails, dort ein paar km Downhilltrails, vielleicht noch ein Northshore dort drüben..." in Wirklichkeit ist das eine ziemlich aufwendige Sache. Sieht man schon daran, dass es in Tirol bisher niemand geschafft hat, einen ordentlichen Park hin zu bekommen, auch SFL nicht und Leogang ist auch mehr so la la.
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Dachstein »

Kris: für deinen Post bekommst du von mir diesen hier: :top:
Kris hat geschrieben: Das ist was mich an der Zusammenschlussdiskussion hier im Forum und in den Tiroler Medien sehr aufstösst: Gebetsmühlenartig wird wiederholt wie unzureichend die Lizum ohne der Verbindung mit der Schlick sei.
Hierzu sei noch erwähnt, dass es etwas gibt, was mich noch viel mehr stört: die latente Drohung, die Lizum zuzusperren, wenn die Verbindung in die Schlick nicht kommt. Dieses Vorgehen hat bei uns irgendwie eine Modererscheinung - Patscherkofel - Glunzer, und der Schröcsi deutet noch an, dass das die einzige Möglichkeit wäre, die Gebiete kostendeckend zu führen - sonst wird zugesperrt... Wird auch bei der Verbindung Hinterstoder - Wurzeralm noch so kommen. Tatsächlich geht es aber mMn. um die Verlustabdeckung im Fall des Falles, während der Gewinn natürlich privatisiert bleibt. Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen. Schön, nicht?
Kombiniert man die Dinge etwas, müsste einem Schnell klar werden, dass es den Lobbyisten keineswegs um die Lizum geht, sondern um ihren eigenen finanziellen Mehrgewinn. Weshalb? Woran denke ich das zu erkennen?
Sicher, in erster Linie ist ein Gebiet dazu da, um Geld zu machen. Nur hier ist die Frage, wie ich das Geld versuche zu machen - mit einer sinnlosen Verbindung, oder mit einer modernen, aufgewerteten Lizum. Die Devise heute scheint zu lauten: "groß ist geil".... Und weil wir was möglichst publikumswirksames haben wolle, halt eine spektakuläre Bahn durch die Kögel, und nicht eine primitive auf die Mutterer Alm...
Ginge es um die Liftanlagen an der Axamer Lizum, so würde zunächst der längst überfällige und im Vergleich zur aufwändigen Lifttrasse durch das Schutzgebiet Kalkkögel die einfachst zu realisierende Verbindung mit der Muttereralm gepusht und endlich realisiert! Bei dieser einfachen Verbindung zur Muttereralm geht jedoch nichts konkret vorwärts, bereits vor einer Dekade war der fehlende Lift im Skipanorama enthalten, die Presse meldet stets "in ein oder zwei Jahren steht die Verbindung". Seit eine Dekade...
Nur eine Dekade? Dachte, dass der Plan auf die 1970er Jahre zurückgeht?
Letzteren gestehe ich einen Anschluss an die Lizum gewiss nicht zu, denn es sind diese die viele Tourismusbetriebe im Stubaital durch maßlose Expansion in den finanziellen und ideellen (wer mag die Jobs noch machen?) Ruin geführt haben und ihre pompösen Betriebe nun als gute bezahlte Marionette der Bank führen ...


Ich habe das Gefühl, dass denen der Zusammenschluss sowieso nichts bringt. Denn solange die Seilbahnstruktur in der Lizum nicht auf jenem Niveau vom Stubaital ist, wird der Skigast dort fahren, wo er die modernen Anlagen und die modernen Schneeanlagen hat. Wie die Lemminge...
Die Standseilbahn per se finde ich genial, nur sind Stationen und Bahnen alles andere als einladend. Nicht weil sie alt wären, sondern weil unfreundlich konzipiert. Also: Neue helle Stationen und neue Wagengarnituren: Auch hier viel (Plexi-)glas, rundumsicht auch durch das Dach. Wär das nix? ...
Hier scheiden sich auch bei mir innerlich die Geister. Dein Ansatz ist in meinen Überlegungen (siehe weiter vorne) auch schon mal vorgekommen. Bin aber irgendwie der Meinung, dass eine 8 EUB auf veränderter Trasse doch möglicherweise die bessere (komfortablere) Lösung für den Skigast wäre.

MFG Dachstein
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wetterstein
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von wetterstein »

@Kris
Deine Befürchtung, "vulgäre" Touristiker würden sich hier in das Forum einschleichen um für den "Brückenschlag" Propaganda zu betreiben halte ich für ziemlich ungerechtfertigt.
Dazu ist dieses Forum doch viel zu international und ohnehin per se seilbahnaffin; folglich für den lokalen, politischen Meinungsbildungprozess ohne jede Bedeutung.
Dieser Einsatz wäre in "TTcom", "DieTiwag" usw., wo den Projektwerbern durchwegs massive Ablehnung entgegenschlägt, wahrscheinlich viel effizienter.

Meine persönliche Motivation nenne ich gerne. Es ist in erster Linie die Begeisterung für die Seilbahntechnik, vermutlich ausgelöst durch eine Fahrt mit der Aiguille du Midi Seilbahn in den Kindheitstagen.
Ursprünglich fanatischer Skitourengeher, benütze ich nun - Carver sei dank- gelegentlich auch gerne einmal eine KSB.

Auch habe ich in diesem Thread nie die projektierte 3S, sondern eine Tunnellösung nach Zermatter (Sunnegga) Vorbild als einzig darstellbare Lösung befürwortet.
Meine persönliche Idealvorstellung der Axamer Lizum wäre dagegen eher eine Mischung aus Pistentouren/Freeriden mit Erhalt der SSB und des (leider völlig misslungenen) Hoadlhaus. Der (innsbrucker) Pistengeher müsste aber davon Überzeugt werden, dass eine geräumte Strasse /Parkplatz und eine präparierte Kunstschneepiste nicht gratis sein kann.
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von jphase »

die standseilbahn ist zwar in die jahre gekommen,aber die trassenführung ist durchdacht (keine lawinengefahr) und die bahn ist absolut standfest gegen wind und sturm, das ist der größte vorteil. die kabinen können sicherlich neu gestaltet werden, um vielleicht auch mehr personen zu fördern - dazu müßte allerdings die einfahrt berg/tal verändert werden und fraglich ist auch die gleisbreite im begegnungsbereich. eine zusätliche kabine könnte zb. nur die länge vergrößern, aber ob der antrieb dann groß genug ist, ist sicher ein anderes kapitel.
-natürlich wäre ein vorteil einer neuen EUB eine mittelstation, um auch bei schlechter sicht den unteren waldbereich noch nutzen zu können. dabei könnte man auch gleich die beiden 2er hoadl I+II abbauen.
grundsätzlich bin ich aber für den erhalt der SSB, da sicherlich andere anlagenerneuerungen priorität hätten (4er schönboden, 2er pleisen, 2er birgitzköpfl)!!

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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Tyrolens »

Finde die Standseilbahn noch die beste Bahn in der Lizum. Bin da aber generell ein Fan davon, auch in Seefeld, weil die Sommernutzung halt genial ist.
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Dachstein
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Dachstein »

Tyrolens hat geschrieben:Finde die Standseilbahn noch die beste Bahn in der Lizum. Bin da aber generell ein Fan davon, auch in Seefeld, weil die Sommernutzung halt genial ist.
Tja, blöd nur, dass just dieses Potential in den letzten Jahren nicht ausgeschöpft wurde. So hätte ich mich über eine bequeme Aufstiegshilfe, um ins Untersuchungsgebiet zu kommen, gefreut. Nur - es gab die letzten Jahre keinen Sommerbetrieb mehr. Statt dessen fuhr die DSB aufs Birgitzköpfl.
jphase hat geschrieben:die standseilbahn ist zwar in die jahre gekommen,aber die trassenführung ist durchdacht (keine lawinengefahr) und die bahn ist absolut standfest gegen wind und sturm, das ist der größte vorteil. die kabinen können sicherlich neu gestaltet werden, um vielleicht auch mehr personen zu fördern - dazu müßte allerdings die einfahrt berg/tal verändert werden und fraglich ist auch die gleisbreite im begegnungsbereich.
Eine Modernisierung der Bahn wäre sicher zu begrüßen, wäre sie verglichen mit einem Neubau einer 8 EUB wohl die deutlich günstigere Variante.
jphase hat geschrieben:-natürlich wäre ein vorteil einer neuen EUB eine mittelstation, um auch bei schlechter sicht den unteren waldbereich noch nutzen zu können. dabei könnte man auch gleich die beiden 2er hoadl I+II abbauen.
grundsätzlich bin ich aber für den erhalt der SSB, da sicherlich andere anlagenerneuerungen priorität hätten (4er schönboden, 2er pleisen, 2er birgitzköpfl)!!
Ich muss mir mal die Konzessionen anschaun (bzw. weiß wer, wann die Konzessionen verlängert werden müssen?). Es kann gut sein, dass die Konzession von der Olympiabahn schneller abläuft, da älter, als die der Schönbodenbahn (ist eine reine Vermutung von mir, habe da nichts genaueres). Jedenfalls wurde die SSB schon mal modernisiert. Die DSB Hoadl II ersatzlos abzutragen halte ich für keine gute Idee, da sie die Verbindung vom Karleiten bzw. Schönbodenbereich auf den Hoadl ist.

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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von wetterstein »

Tyrolens hat geschrieben:Finde die Standseilbahn noch die beste Bahn in der Lizum. Bin da aber generell ein Fan davon, auch in Seefeld, weil die Sommernutzung halt genial ist.
Die SSB hat mit Abstand die günstigsten Betriebskosten aller Seilbahnen, besonders wenn die Trasse (wie in der Lizum) vollständig aufgeständert ist. Die Versorgung der Gastronomie der Rosshütte erfolgt übrigens soweit irgendwie möglich mit dem LKW, erspart das Umladen.
Auch soll es, außerhalb dieses Forums, tatsächlich Menschen geben die sich in bodengebundenen Seilbahnen besser fühlen. :wink:
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von Dachstein »

wetterstein hat geschrieben: Die Versorgung der Gastronomie der Rosshütte erfolgt übrigens soweit irgendwie möglich mit dem LKW, erspart das Umladen.
Aber sicher nicht im Winter. ;)

Prinzipiell verstehe ich die Vorteile einer SSB in der Lage wie in der Lizum recht gut. Windunempfindlich, relativ hohe Förderleistung und schnell. Dort sicher ein gewisser Vorteil. Es stellt sich aber die Frage, ob der Unterhalt bei einer großen Revision tatsächlich so günstig ist, wie manche meinen. Man stelle sich vor, man müsste einen Großteil der Pendeljochkonstruktion entrosten und neu lackieren. Das wird aufgrund der Länge schon etwas teurer, während man bei einer EUB feuerverzinkte Stützen und ein Seil hat, welches verglichen mit einem Pendeljoch einfach zu tauschen ist.
Kein Vorteil ohne einen Nachteil. Nicht umsonst haben sich derartige Anlagen allgemein nicht wirklich durchgesetzt ;)

Wusstet ihr übrigens, dass statt der SSB auch mal eine PB im Gespräch war?

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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von wetterstein »

Dachstein hat geschrieben:Es stellt sich aber die Frage, ob der Unterhalt bei einer großen Revision tatsächlich so günstig ist, wie manche meinen. Man stelle sich vor, man müsste einen Großteil der Pendeljochkonstruktion entrosten und neu lackieren.
Kein Vorteil ohne einen Nachteil. Nicht umsonst haben sich derartige Anlagen allgemein nicht wirklich durchgesetzt ;)
Aus dem Grund wird die "Pendeljochkonstruktion" bei einer neuen SSB auch verzinkt; bevorzugt wird aber ohnehin eine feste Fahrbahn aus Stahlbeton, soweit möglich.
Der Grund warum so selten SSBs errichtet werden liegt einerseits an den ca. doppelt so hohen Errichtungskosten im Vergleich zu einer EUB und andererseits im viel geringerem Komfort (Wartezeit/Stehplätze/Stiegen). Wie gesagt, von den Betriebskosten her ist sie unschlagbar. Z.b. müssen die kuppelbaren Klemmen regelmäßig recht aufwendig zerlegt werden und das damit verbundene Ersatzteilgeschäft ähnelt dem der Druckerpatronen.
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Re: News aus der Axamer Lizum

Beitrag von onhopper »

Die Lizum ist sicherlich ein prädestiniertes Skigebiet. Auch ohne Zutun von Schneekanonen geht es Mitte November schon recht gut. Der Idee vom (teilweisen) Rückbau kann ich jedoch sehr viel abgewinnen. Immerhin ist dieses Gebiet auch ein prädestiniertes Skitourengebiet! Von ganz einfach (Birgitz-Alm vom Adelshof) bis extrem: Kalkkögel-Reisen ist wirklich alles dabei. Es gibt auch schon Firmen, welche v.a. in Salzburg und Bayern entsprechende Konzepte für Regionen umgesetzt haben! Mittelfristig wird Tourengehen im organisierten Umfeld sicher auch ein wichtiges Standbein für Skigebiete werden!

Und wer meint, der Bedarf ist nicht da, der soll sich mal ein Bild vom Parkplatz letztes Wochenende ansehen:

(veröffentlicht unter Alpenvereinaktiv.com von Michael Larcher)
Bild

und wer wissen will, wie es in den Kalkkögeln so aussieht, der gucke hier:
Bild

Bild

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