Isenthal, eine 540 Seelen Gemeinde im gleichnamigen urner Seitental, eingeklemmt zwischen den Rotstöcken, Niederbauen und Brisen gehört das urchige abgeschottete Tal zu den Seilbahnparadisen schlechthin. Lange war das Tal von der restlichen Welt buchstäblich abgeschnitten und nur vom Urner See per Schiff und zu Fuss durch eine steile Schlucht erreichbar. 1890 wurde eine konzession eingegeben für den Bau einer Zahnradbahn Isleten-Isenthal-Chlital-Uri Rotstock (2'928 m ü. M.).. Das Projekt wurde aber nie verwirklicht. Dafür kam 1901 die erste Strasse von Isleten nach Isenthal. Anfänglich per Pferd, ab 1928 per Auto. Zugang nach Isleten war bis 1951 nur per Schiff möglich.
Hinter Isenthal folgt das knapp 7km lange Grosstal. Für den Individualverkehr ist in St.Jakob schluss.
Hier befindet sich die Talstation der Luftseilbahn St. Jakob-Gitschenen.
Gitschenen ein Weiler auf 1500müM war ursprünglich nur im Sommer bewohnt. Seit dem ersten Weltkrieg auch ganzjährig bewohnt. Da der Ort nicht durch eine Strasse erschlossen ist, wurde schon 1924 eine einfache Seilbahn erstellt. Die erste Bahn bestand aus zwei Bretterverschlägen, die sich gegenseitig zogen, und funktionierte ohne Strom, nur mit Hilfe der Schwerkraft. Oben wurde ein Behälter mit Wasser gefüllt, dessen Gewicht die andere „Gondel“ hochzuziehen vermochte. Die Spitzengeschwindigkeit der Bahn lag bei 40km/h was ca 11.5m/s entspricht.
Bereits in dieser Zeit kamen Touristen nach Gitschenen. Sie logierten in den Bauernhäusern.
Die Bahn war anfänglich für den Personen- und Materialtransport bewilligt worden. Später wurde sie für Menschen nicht mehr zugelassen. Das hatte keinen grossen Einfluss auf das Leben der Gitschener. Insbesondere die Schulkinder nutzten das „Wasserbändli“ weiter, denn so verkürzte sich der lange Schulweg um gut zwei Stunden.
Etwa 1945 wurde eine zweite Seilbahn zum Schrindihaus gebaut. Aufgrund Kriegsbedingtem Materialmangels, wurde der einzige imposanten, 16 m hohen Mast aus Holz gefertigt. Bei der Anlage handelte es sich um eine Einseilpendelbahn mit 4er Kabinen. Diese neue Bahn überlebte aber kaum ein Jahr. Der Betrieb musste nach dem Absturz des Gefährtes wieder eingestellt werden.
In dieser langen Zeit rostete die alte Bahn allmählich vor sich hin. Die Fahrt mit dem klapprigen Gefährt wurde immer gefährlicher. Die Mütter bangten um ihre Kinder, wenn sie am Morgen aus dem Haus gingen. Diese Situation veranlasste den Fotografen Rob Gnant zusammen mit dem Journalisten Frederik Sands zu einer Bildreportage aus Gitschenen, die am 2. Mai 1955 in der englischen Zeitung „Daily Mail“ erschien. Unter dem Titel: „Leben hängen an einem rostigen Drahtseil“ rief die Reportage zu Spenden für den Bau einer neuen Bahn auf. Die Empörung über die Mangelhafte Erschliessung ging soweit, dass die Englische Regierung beim Bundesrat vorstellig wurde. Dieser fürchtete sich aber mehr um den guten Ruf der Schweiz als Tourismusdestination, wies auf das Neubauprojekt hin und forderte wiederum den Kanton Uri auf den Betrieb der Bahn zu unterbinden, welcher sich aber wiederum nicht darum schärte einen Polizisten abzubestellen um zu überprüfen das die Anlagen nicht mehr genutzt wird.
Die 1952 gegründete Genossenschaft konnte dank Spenden, Zuschüssen, Subventionen diverser Gemeinden und Kantone im Jahr 1956 konnte die Nigel nagelneue 4PB von der Firma Niederberger den Betrieb aufnehme und damit die alte Wasserballastbahn abgelöst werden. Die neue Bahn führt seither von St.Jakob direkt nach Gitschenen.
Damit war der Grundstein für den Skisport im Isenthal gelegt. Zu Beginn der sechziger Jahre erbaute der damalige Besitzer des Gasthauses Gitschenen, Walter Bissig, einen kleinen Skilift mit nur zwei Bügeln im pendelbetrieb, der bis Ende Winter 1969/70 im Betrieb war.
Im Herbst 1970 wurde ein neuer Skilift der Firma Müller Dietlikon vom Horlachen bis zur Schrindi erstellt. Die 668m lange Schleppliftanlage überwindet etwas mehr als 200 Höhenmeter und kreuzt dabei unterhalb Stütze 6 die Luftseilbahn Gitschenen. Die Bergstation war als Seilscheibenausstieg ausgeführt.
Der Aufschwung war so gewaltig, dass die Bahn an gewissen Tagen dem Ansturm nicht mehr gewachsen war.
1982 wurde darum die Luftseilbahn umgebaut. Anstelle der 4er Kabinen kamen nun 8er, damit liess sich die Förderleistung auf einen schlag verdoppeln. Die Stützen blieben bestehen, die Köpfe wurden aber für die grösseren Kabinen adaptiert. Kurios die Trasse besitzt 2 leichte seitliche Ablenkungen auf den Stützen welche durch schräggestellte Rollen bewältigt wird.
1988 wurde der Skilift erneuert. Da die Einfache Anlage zu schwach war, wurde für den Umbau ein Occasion Skilift gekauft. Es handelt sich hierbei um den ehem. Skilift Urigen-Mysburg. Tal, Bergstation, alle Rollenbatterien auf der Strecke sowie die Gehänge wurden durch die „Neuen“ ersetzt. Die Arbeiten führte Bartholet Flums aus. Die Stützen blieben bis auf Stütze 1 die Alten was zur seltenkomischen Situation kommt, dass der Skilift ein kompletter Städelilift ist der auf Müller Stützen montiert ist. Im Anbetracht deren Konkurrenz als Zürcher Liftbauer fast schon eine Ironie des Schicksals.
Nach dem Tode von Walter Bissig wurde eine Skilift Gitschenen AG gegründet. Infolge ungünstiger Voraussetzungen musste die Aktiengesellschaft 1994 den Konkurs eröffnen. Es drohte ein LSAP. Im Jahr 1995 wurde der Lift von einer neu gegründeten Genossenschaft erworben.
Seither ist der Lift unverändert in Betrieb.
2010 wurde die Luftseilbahn Gitschenen nochmals modernisiert und ein komplett neuer Antrieb eingebaut. Diese arbeiten führte die Nachfolgefirma von Niederberger, die Firma Inauen-Schätti aus.
Im Herbst 2013 wurde dem Skilift Horlachen-Stafel die Betriebsbewilligung bis ins Jahr 2033 verlängert.
So ist der bei der Dorfjugend extrem populäre Skilift hoffentlich auch in den kommenden Jahren in Betrieb. Diesen Winter war er dank Schattenhang auch über Weihnachten in Betrieb.
Erschlossen werden 3 Pisten, 2 davon rot markiert direkt der Trasse entlang und eine blaue hintenrum abfahrt schön trassiert durch die Horlachen. Künstiche Beschneiung und moderne Windenmaschine vorhanden. Leider hat man beim umbau der Pendelbahn den LWI vergessen. Dafür gibt’s hier für eine PB unüblich Skiköcher.
Talabfahrt gibt es offiziell keine. Die Luftseilbahn muss für Berg und Talfahrt genutzt werden. Inoffiziell gibt’s eine Möglichkeit zu Tal zu fahren, die ist aber Streng Geheim und nur für echte Schredder.
Da die Seilbahn und der Skilift nicht die gleiche Firma sind, gibt es z verschieden Preise. Entweder Seilbahn + Skilift oder Nur Skilift, für Ortsansässige und Feriengäste gut. Tageskarte inkl. Seilbahn kostet 28 Franken.
Pistenplan: http://s7.directupload.net/images/140117/awxgqxnn.jpg
Video:
Webseite inkl. Webcam:
http://www.skiliftgitschenen.ch/front_content.php
Album: http://www.stahlseil.ch/gallery/main.ph ... mId=386351
Album der Seilbahn: http://www.stahlseil.ch/gallery/main.ph ... mId=280166
Video über die krasse Strasse: