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SZ-Artikel über Doppelmayr

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Emilius3557
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SZ-Artikel über Doppelmayr

Beitrag von Emilius3557 »

Heute im Wirtschaftsteil der SZ:

Tele-Mark
Massada (5m)
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Die Doppelmayr Holding dominiert den Markt für Aufstiegshilf

Beitrag von Tele-Mark »

und auch unter sz.de zu finden:

Panorama-Gondeln am Gardasee

Seilbahnen brauchen keine Berge

Die Doppelmayr Holding dominiert den Markt für Aufstiegshilfen Von Gerald Drißner

Verträge macht Michael Doppelmayr zuweilen nach einem dicken Steak. Dann schiebt er sein großes Glas Bier zur Seite, schnappt sich einen blauen Kugelschreiber und kritzelt flugs ein paar Wörter und Zahlen auf einen gewöhnlichen Bierdeckel. Er schiebt das Stück Pappe über den Tisch, noch eine Unterschrift, zack, zack, das Geschäft ist abgeschlossen. Bierdeckel-Vertrag nennt Michael Doppelmayr, 45, so einen Kontrakt. Nicht immer und nicht mit jedem schließe er Geschäfte auf diese Weise ab. Zu langjährigen, guten Partnern habe er jedoch genügend Vertrauen. Denn Vertrauen, sagt er, sei nun mal das Wichtigste im Geschäftsleben.

In der Welt von Michael Doppelmayr geht alles steil bergauf – und zwar schnell, sicher und bequem. Der Maschinenbau-Ingenieur ist Chef des österreichischen Seilbahnherstellers Doppelmayr. Mit Waschmaschinen und Aufzügen hat sein Urgroßvater Konrad 1892 in einer kleinen Hammerschmiede in Wolfurt angefangen. Wolfurt liegt bei Bregenz im Rheintal, im österreichischen Bundesland Vorarlberg – im Ländle, wie die Einheimischen sagen. Skifahren war damals eine mühsame Angelegenheit. Für wenige Minuten Fahrspaß musste man einige Stunden auf einen Berg klettern – Seilbahnen waren Luxus. Das Unternehmen Doppelmayr spezialisierte sich deshalb auf Skilifte. In Zürs am Arlberg, auf rund 1700 Metern Seehöhe, bauten die Tüftler 1937 den ersten Schlepplift. Berge an Schnee, eine Hand voll Einheimische, ein Forstweg und ein paar Kühe – der Nobelskiort glich damals einer kleinen Alm. Der Bau dieses Skilifts war eine Pionierleistung. „Das war der Grundstein unseres heutigen Erfolgs“, weiß Michael Doppelmayr. Er ist seit 1994 Vorstand der Doppelmayr Holding und führt das Unternehmen in der vierten Generation.

Das blau-weiße Firmen-Logo prangt in 71 Ländern auf 8400 Seilbahn-Anlagen. Doppelmayr ist Marktführer bei Seilbahnsystemen, stellt nach eigenen Angaben fast 60 Prozent aller weltweit produzierten Lifte und Bahnen her. Der Lift-Hersteller Leitner aus Südtirol nimmt die restlichen 40 Prozent für sich in Anspruch. 2002 übernahmen die Vorarlberger den Schweizer Mitbewerber Garaventa. 407 Millionen Euro setzten die Liftbauer im vergangenen Jahr um, der Exportanteil beträgt zwei Drittel. In mehr als 30 Ländern gibt es eine Niederlassung. Geplant, konstruiert und produziert wird in Wolfurt, eine Verlagerung der Fertigung in Billig-Lohn-Länder komme nicht infrage. „Wir achten sehr auf Qualität und stellen fast alle Teile selbst her“, sagt Doppelmayer. Im Seilbahngeschäft sei Sicherheit das oberste Gebot. Rund die Hälfte der 2200 Angestellten arbeitet in Vorarlberg, darunter auch 62 Lehrlinge. In Wolfurt befindet sich auch der Empfangssaal für Gäste; eine alte Bauernstube, wo der Chef schon mal persönlich Kaffee serviert.

Europa, Amerika, Asien – wo Schnee liegt, steht auch ein Skilift. Die Zeiten hoher Wachstumsraten sind seit den 80er Jahren Vergangenheit. „Der Markt für Seilbahnen stagniert auf hohem Niveau“, weiß Doppelmayr. Skigebiete gibt es genug, neue werden kaum mehr erschlossen. Deshalb sind 90 Prozent aller verkauften Anlagen Ersatzinvestitionen. Schlepplifte werden durch Sessellifte ersetzt, Sessellifte bekommen Hauben und gepolsterte Sitze. Sicherheit und Komfort schätze der Urlaubsgast. Das wissen auch die Skilift-Betreiber. Schließlich würden die österreichischen Seilbahnen jährlich rund 500 Millionen Skifahrer und Wanderer befördern. Zum Vergleich: Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) kommen auf etwa 190 Millionen Fahrgäste.

Längst sind die Zeiten vorbei, als die Hightech-Lifte nur in Wintersportorten zum Einsatz kamen. Am Gardasee hat Doppelmayr eine Panoramagondel gebaut, die sich während der Fahrt um ihre eigene Achse dreht. Für die diesjährige Gartenbau-Ausstellung in Rostock wurde eine drei Kilometer lange Seilbahn in gefertigt, die 2005 bei der Bundesgartenschau in München erneut eingesetzt werden soll. In Marokko wurde eine Bahn durch die Wüste gebaut, in Malaysia sogar durch den Dschungel. Für den schwedischen Möbelriesen Ikea konstruierte Doppelmayr spezielle Hochregal-Lager.

„Eine Seilbahn kann vielerorts eingesetzt werden. Wir brauchen dazu keinen Berg“, sagt der Firmenchef mit einem starken alpinen Akzent. Wie das gehen soll, hat Doppelmayr in Las Vegas und am Flughafen in Birmingham gezeigt. Dort wurden Standseilbahnen, so genannte Cable Liner, eingerichtet. Ein Zugwaggon, der von einem Seil gezogen wird, kann bis zu 1600 Personen pro Stunde befördern. Solche Projekte sind ganz nach dem Geschmack von Michael Doppelmayr. Am schönsten würde er ja eine Themenbahn finden, ein Aquarium vielleicht. Berg- und Talstation wären dann als Riff gestaltet, die Gondeln würden als Fische um diese Felsklippe kreisen. „Das wäre sicher ein Hit“, glaubt Doppelmayr. Umgesetzt wurde so eine Idee noch nicht. Es mangelt am notwendigen Geld, vielleicht auch am Mut der Seilbahn-Chefs. Dabei möchte Doppelmayr keinesfalls einen Vergnügungspark von der Ebene in die Berge bringen. „Das kommt mit Sicherheit nicht infrage.“

Seine Mitarbeiter nennen den bulligen Chef Mike. In den Alpen scheint das so üblich zu sein. Wer Skilifte baut, ist wohl mit Skistiefeln auf die Welt gekommen. Michael Doppelmayr sagt nicht ja, sagt nicht nein; er begegnet dieser Frage mit einem spitzbübischen Lächeln. Er sei nur ein mittelmäßig guter Fahrer, der jeden Hang hinunterkomme. Sagt das ein Westösterreicher, gelten andere Maßstäbe. In den Augen eines Pisten-Touristen hat er vermutlich das Können eines geprüften Skilehrers.

Michael Doppelmayr wurde beim österreichischen Bundesheer als Hochgebirgsjäger ausgebildet. Die Erfahrungen, die er damals in den Bergen gesammelt habe, kommen ihm nach eigener Ansicht in seinem Geschäft zugute. Er weiß, wovon er spricht: „Bevor man eine Seilbahn baut, muss man mindestens einmal zu Fuß mit dem Kunden auf den Berg gehen. Schließlich muss man wissen, wie die Strecke verläuft.“
- das Leben ist zu kurz für eine feste Bindung -
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k2k
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Beitrag von k2k »

Am Gardasee hat Doppelmayr eine Panoramagondel gebaut
Gebaut vielleicht, aber mehr auch nicht. Aber wir wollen keine alten Diskussionen wieder aufleben lassen...
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
jwahl
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Beitrag von jwahl »

Peinlich, peinlich, hatte es gerade im Berichteforum gepostet, sorry.
Aber an sich ein ganz netter Artikel...
Jakob
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Raph
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Beitrag von Raph »

Meinen die die Rotair in Malcesine?
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Beitrag von Michael Meier »

So in etwa. Die haben nid mal das DM Jahrbuch durchgeblättert! :cry:
Das hat ihnen Herr DM sicher gegeben!
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