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Alpiner Skiweltcup 2015/16

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Werna76
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Werna76 »

Habs gefunden: http://www.vitesse-kaercher.de/sportler.php
Lt. ORF hat ihr Manager gleich mal mitgeteilt, dass „Anna Fenninger weiterhin durch die Agentur Vitesse Kärcher vertreten und beraten“ werde.
Läuft :D
Hermann ist der Skilehrer für uns alle (Aksel Lund Svindal über Hermann Maier)

Chlosterdörfler
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Chlosterdörfler »

Zur Causa Anna Fenninger: Alles beim alten :?: Von wegen :!:

Der „neue Frieden von Innsbruck“ ist nur dann schön, wenn er von Dauer wäre. Aber mit dem 17./18. Juni hat nach all der Aufregung und all den Wirren eine Zeit begonnen, in welcher Anna Fenninger und der ÖSV noch genauer beobachtet werden. Und das ist für beide Seiten keine einfache Situation. Eine Situation zudem, die in sich weiterhin Konfliktpotenzial birgt. Dieses ist nicht mit dem Geben der Hände oder einer Umarmung in Innsbruck weggedrückt worden.
Nur wenige Minuten nach Ende der Pressekonferenz von Wien lag folgendes E-mail in den elektronischen Briefkästen: „Anna Fenninger und ihr Management stellen ergänzend zu der heutigen Pressekonferenz des ÖSV in Wien folgendes klar: Anna Fenninger wird weiterhin durch Vitesse Kärcher (Firma, http://www.vitesse-kaercher.de/sportler.php ) vertreten und beraten.“

Fenninger wird aber dennoch in Zukunft nur mehr mit dem ÖSV direkt kommunizieren.
Die Interpretation einiger österreichischer Medien aber dass Kärcher „entmachtet“ sei, dürfte auf einer Fehleinschätzung beruhen.


Die junge Frau gegen die Phalanx alter Männer, die Community der neuen Medien gegen die Kumpanei der Sportjournalisten.
Dieser Präsident kommt nicht. Er erscheint. Umringt von Kameras, begleitet von weisshaarigen, braungebrannten Funktionären. «Wie bei einem Staatsempfang», staunt ein Zuseher – und liegt damit ziemlich falsch. Ein Staatsempfang erregt sicher weniger mediale Aufmerksamkeit als eine Medienkonferenz von Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Skiverbands ÖSV. 12 Kamerateams stehen bereit, 70 Presseleute warten, selbst die iranische Nachrichtenagentur hat ihre Korrespondentin geschickt. «Der Peter», wie ihn hier fast alle Journalisten und Sportfunktionäre nennen, hat aber auch eine wichtige Mitteilung zu machen. In einer Causa, die Österreich in den letzten Tagen deutlich mehr beschäftigte, als Steuerreform oder Griechenlandkrise.
Quelle: http://www.bernerzeitung.ch/sport/winte ... y/26373303

In den sozialen Medien bekam Fenninger von ihren Anhängern dafür viel Unterstützung, Zeitungen, Radio und Fernsehen gingen eher auf Distanz zu ihr.

ORF Quellen nur kurze Zeit verfügbar:
Lange Version der Pressekonferenz http://sport.orf.at/video/#/segment/ODc ... Q5OTk4NTU0
Salzgeber vermittelte im Streit um Fenninger http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2716894/
Pariasek über Einigung von Fenninger und ÖSV http://sport.orf.at/video/#/segment/ODc ... AwMTE0OA==


PS: Anna Fenninger hat wohl ihr Betreuer vom ÖSV erhalten und bleibt im ÖSV Skiteam aber das Konstrukt wird abseits von den Skipisten Mentale kraft kosten.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Chlosterdörfler »

Anna Fenninger hat aber zumindest ein wenig Pionierarbeit geleistet: Dass Schröcksnadels Skiverband ein echtes Problem im Umgang mit Frauen hat, ist nun offiziell.

Zweiter Film anschauen und selber eine Meinung machen.

Zum Film: http://derstandard.at/2000017659946/Ann ... ng-im-OeSV
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von gerrit »

Marvin hat geschrieben:
Werna76 hat geschrieben:
Marvin hat geschrieben:Dann dürfte er jedoch mit einem Fuß im Knast stehen.
:D
Wir reden hier von dem österreichischen Kulturgut Skifahren... Schröcksi befiehlt der Stadt Innsbruck was sie zu tun hat, dem Land Steiermark, ein neuer Landeshauptmann von Tirol hat auch immer kurz nach Angelobung beim ÖSV anzutanzen. Wieviel Steuergelder eigentlich an den ÖSV fließen, weiß kein Mensch. Der Vergleich mit der FIFA passt zu 100%.
Wenn der Präsi will ist Salzgeber seinen Job bei Head morgen los und ein anderer aus dem ÖSV-Umfeld hat ihn. Ohne Ausschreibung :wink:
Geht es wirklich in die Richtung, dann müssen wir wohl zum Schluss kommen, dass Österreich in Sachen Skisport ein Bananenstaat ist, in dem rationale Maßstäbe keine Rolle spielen ;)
Als schisportlichen Bananenstaat würde ich uns nicht bezeichnen, aber....
Rationale Maßstäbe spielen bei uns eine untergeordnete Rolle, viel wicihtiger sind Nationale Maßstäbe. Das Selbstwertgefühl von Österreich wurde nach dem zweiten Weltkrieg durchaus gezielt über den alpinen Schisport aufgebaut, wirtschaftlich und geopolitisch waren wir damals "im Eck", sportlich auch ziemlich mäßig, nur die Berge und die Älpler, die darauf herumrutschten, waren besser als die meisten anderen auf der Welt. Schifahren war in unserem Land bis in die 80-er Jahre ein absolutes "Must". Schulschikurse in allen Schulen, wer in den Ferien nicht zum Schifahren ging, war ein Outsider, und die Organisation des ÖSV ist sicherlich absolut professionell und zielgerichtet. Schröcksnadel ist hier sicher ein Patriarch, der aber wohl das wirtschaftliche Know-How hat und diesbezüglich sehr erfolgreich war und ist. Meines Wissens fließt gar nicht unmäßig viel Steuergeld in den ÖSV, der kann sich schon durchaus selbst erhalten, zumindestens so lange, als diejenigen Fahrer, bei denen sich das Investment ausgezahlt hat, nicht ausscheren und eigene Wege gehen. Es fließt in Österreich sicherlich mehr Geld in den Nachwuchs als anderswo, und edas Geld, das die wenigen, die ganz nach oben kommen, über die diversen Werbeverträge hereinspielen, fließt dann wieder in den Apparat ÖSV. Ich will dieses System jetzt nicht verteidigen oder verdammen, aber die Ergebnisse der letzten Jahrzehnte (wann hat zuletzt eine andere Nation den Nationencup gewonnen?) sprechen schon für sich.
Ob dieses System jetzt verdammenswerter ist als z.B. der Fußballsport mit den diversen eigenartigen Verträgen (durch die ja jetzt z.b. Fußballer von Salzburg nach Leipzig verschoben werden, ohne davon besonders begeistert zu sein), möchte ich nicht beurteilen.
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)

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Werna76
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Werna76 »

gerrit hat geschrieben: Das Selbstwertgefühl von Österreich wurde nach dem zweiten Weltkrieg durchaus gezielt über den alpinen Schisport aufgebaut
:top:
Das hatte ich in einem meiner Posts weiter oben auch drinnen, habs dann aber wieder gelöscht, weil ich dachte von den jungen Leuten hier im Forum glaubt mir das doch wieder keiner.
Was für Deutschland der WM-Titel 1954 war, waren für Österreich die Erfolge von Toni Sailer und Karl Schranz.
Und davon schwingt beim ÖSV immer noch sehr viel mit. Irgendwo gab es von Pum ein Interview vor ein paar Monaten wo er den Erhalt des "Kulturguts Skifahren" in Österreich als höchstes Ziel des ÖSV beschrieben hat. Ich find das Interview leider nirgends mehr. (Thema war Nachwuchskrise, Schneemangel, Schulskikurse)
Und bei solch "historischen" Ansichten, macht es dann wirklich einen großen Unterschied ob der Manager von Fenninger Österreicher ist oder Deutscher. Es wird ja auch in allen Medien immer die Natinoalität des Managers extra erwähnt.
Persönlich habe ich allerhöchsten Respekt vor dem was Schröcksnadel für den österreichsichen Skisport geleistet hat, mir gehen nur die krummen Dinge (Patscherkofel, Schladming) zu weit.

Und was in den österreichischen Medien jetzt schon wieder abgeht, weil er gesagt hat, dass Männer und Frauen anders reden find ich lächerlich. Als nächstes kommens wieder mit den Töchtersöhnen :evil:
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Marvin »

gerrit hat geschrieben:Als schisportlichen Bananenstaat würde ich uns nicht bezeichnen, aber....
Rationale Maßstäbe spielen bei uns eine untergeordnete Rolle, viel wicihtiger sind Nationale Maßstäbe. Das Selbstwertgefühl von Österreich wurde nach dem zweiten Weltkrieg durchaus gezielt über den alpinen Schisport aufgebaut, wirtschaftlich und geopolitisch waren wir damals "im Eck", sportlich auch ziemlich mäßig, nur die Berge und die Älpler, die darauf herumrutschten, waren besser als die meisten anderen auf der Welt. Schifahren war in unserem Land bis in die 80-er Jahre ein absolutes "Must". Schulschikurse in allen Schulen, wer in den Ferien nicht zum Schifahren ging, war ein Outsider, und die Organisation des ÖSV ist sicherlich absolut professionell und zielgerichtet. Schröcksnadel ist hier sicher ein Patriarch, der aber wohl das wirtschaftliche Know-How hat und diesbezüglich sehr erfolgreich war und ist. Meines Wissens fließt gar nicht unmäßig viel Steuergeld in den ÖSV, der kann sich schon durchaus selbst erhalten, zumindestens so lange, als diejenigen Fahrer, bei denen sich das Investment ausgezahlt hat, nicht ausscheren und eigene Wege gehen. Es fließt in Österreich sicherlich mehr Geld in den Nachwuchs als anderswo, und edas Geld, das die wenigen, die ganz nach oben kommen, über die diversen Werbeverträge hereinspielen, fließt dann wieder in den Apparat ÖSV. Ich will dieses System jetzt nicht verteidigen oder verdammen, aber die Ergebnisse der letzten Jahrzehnte (wann hat zuletzt eine andere Nation den Nationencup gewonnen?) sprechen schon für sich.
Den "Bananenstaat" meinte ich nicht auf die Ergebnisse bezogen, sondern darauf, dass der Verband seine Athleten teilweise willkürlich behandelt, der Präsident in Dingen herummauschelt, die ihn nichts angehen und derartige Dinge. So etwas erwartet man eben in Bananenstaaten, aber eigentlich nicht in Österreich.

Fraglich finde ich auch, wie groß der Anteil des ÖSV und seiner Fördersysteme am sportlichen Erfolg wirklich ist. Österreich hat einfach extrem gute Voraussetzungen, weil viele Menschen in der Nähe von Skigebieten leben und das Skifahren allgemein in der Bevölkerung beliebt ist. Im Ergebnis hat man mehr Personen als in anderen Ländern, die sich überhaupt im Skifahren bzw. im Skirennsport versuchen - und entsprechend größer ist auch die Auswahl an Menschen, unter denen man nach Talenten suchen kann. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass darunter der eine oder andere ist, der richtig gut ist. Mehr noch als in der absoluten Spitze (da können die USA dank Shiffrin, Vonn und Ligety einigermaßen mithalten) sieht man das auf den Plätzen unmittelbar dahinter, wo Österreich mit Abstand am besten aufgestellt ist.
Werna76 hat geschrieben: Was für Deutschland der WM-Titel 1954 war, Irgendwo gab es von Pum ein Interview vor ein paar Monaten wo er den Erhalt des "Kulturguts Skifahren" in Österreich als höchstes Ziel des ÖSV beschrieben hat. Ich find das Interview leider nirgends mehr. (Thema war Nachwuchskrise, Schneemangel, Schulskikurse)
Und bei solch "historischen" Ansichten, macht es dann wirklich einen großen Unterschied ob der Manager von Fenninger Österreicher ist oder Deutscher. Es wird ja auch in allen Medien immer die Natinoalität des Managers extra erwähnt.
Aber was hat das mit dem Manager zu tun? Der hat doch üblicherweise die Aufgabe, für seinen Klienten Sponsoren an Land zu ziehen, Verträge zu verhandeln, Medienanfragen zu beantworten usw. Nichts davon beeinflusst meiner Meinung nach die Förderung des Skifahrens als "Kulturgut", was eine ganz andere Baustelle ist als der Spitzensport.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von eMGee »

Marvin hat geschrieben:Aber was hat das mit dem Manager zu tun?...
Relativ viel. Denn seit er ihr Manager ist, begehrt sie auf und versucht alleine zu laufen. Das wird den Patriarchen im ÖSV nicht gefallen.
So ist das System, dem du dich unterwerfen musst.
Ich denke, den Skisport kann man auch nicht mit anderen Sportarten vergleichen (z.B. Fußball). Das ist ein geschlossener Kreis und wer da mal in Ungnade fällt, wird es nicht mehr so leicht haben. Dafür sind gewisse "Größen" zu einflussreich.
In anderen Sportarten haben sich die Machtverhältnisse verschoben (Oligarchen, Scheichs, Brausehersteller usw.). Die lassen sich ein Investment nicht so schnell kaputt machen, egal wie unbequem und verbrannt ein Spieler, Trainer, Verantwortlicher auch sein mag.

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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Chlosterdörfler »

So jetzt mal wieder zur Abwechslung eine Meldung zum Skisport Training.

Carlo Janka arbeitet an seinem Startdefizit und das auf einer Startrampe mit einem Rasenteppich aus dem Baumarkt.

Infos mit Film: http://www.blick.ch/sport/ski/herren/mi ... 62388.html
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alpinfan77
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von alpinfan77 »

Marvin hat geschrieben:Österreich hat einfach extrem gute Voraussetzungen, weil viele Menschen in der Nähe von Skigebieten leben und das Skifahren allgemein in der Bevölkerung beliebt ist. Im Ergebnis hat man mehr Personen als in anderen Ländern, die sich überhaupt im Skifahren bzw. im Skirennsport versuchen - und entsprechend größer ist auch die Auswahl an Menschen, unter denen man nach Talenten suchen kann.
Ich will mal was dazu sagen. Bekanntlich, bin ich ein Anhänger des deutschen Skirennsports und beteilige mich nicht so an der mehr innerösterreichischen Diskussion.

Zweifelsohne hat der ÖSV den Hauptanteil für die Professionalisierung und Niveausteigerung im Skirennsport. Der ÖSV geht meistens voran und die anderen müssen nachziehen. Die weitaus meisten guten Trainer kommen aus Ö. Davon hat auch der DSV profitiert. Aktuell ist es bei den Herren mit Berthold, Schwaiger und Doppelhofer. Bei den Damen versucht es Maier mehr mit Einheimischen und mal schauen, ob das gut geht. Korrigiert hat er es schon etwas, nach der letzten schlechten Saison. Auch absolute Höhepunkte im Sportwinter finden in Ö statt, wie Kitz, Schladming und Zauchensee.

Dafür muss man dankbar sein. Nicht gut ist aber, wenn der ÖSV zu stark dominiert (was übrigens auch Schröcksi so sagt). Das wirkt sich negativ auf das internationale Interesse aus. Für den Skirennsport ist es umso besser, je mehr die Erfolge verteilt sind. Im Moment ist leider die ÖSV-Dominanz wieder stark. Ich frage ich mich sowieso, warum man dort so viel Geld in die Alpinen steckt. Das aktuelle Alpin-Budget dürfte um 20 Mio. betragen, was für Wintersport riesig ist. Ist eigentl. verrückt, in einen so kleinen Sport so viel reinzustecken. Ich schätze z.B. dass alle Biathlon-Kader zusammen nicht mehr kosten. Das Alpin-Budget des DSV ist ca. 4 Mio, das der Italiener, Franzosen, Amis dürfte um 6 Mio. liegen, die Schweizer 8 - 10 Mio. Im Profisport gilt nun mal, dass Geld die Voraussetzung für Erfolge ist, zumindest wenn sie dauerhaft sein sollen. Je mehr Geld, umso besser. Da ist es klar, dass niemand mit dem ÖSV mithalten kann und so macht manches Rennen mehr den Eindruck einer österreichischen Meisterschaft mit internationaler Beteiligung (z.B. im SG der Herren).

Klar, man kann jetzt antworten, dass die anderen sich halt mehr anstrengen sollen. Aber betrachten wir mal die deutschen Alpinen. Es ist unrealistisch, dafür mehr Geld zu fordern. Sie haben das höchste Budget im DSV und sind ständig unter Rechtfertigungsdruck, andere Sparten sind billiger und erfolgreicher, vor allem die Biathleten (werden vom DSV bezahlt) und jetzt wieder die Springer. Beide bekommen im internationalen Vergleich mit das meiste Geld (der Springer-Nationalkader ist so groß wie der des ÖSV), aber Alpin ist deutlich teurer. Dazu kommt noch, dass in den deutschen Wintersport auch woanders viel Geld reingesteckt wird. Bob, Rodel und Eischnelllauf sind die am höchsten subventionierten Sportarten überhaupt. Die Unterhaltung der vier Bob/Rodel-Leistungszentren mit ihren Bahnen (so viel hat kein anderes Land) kostet Millionen im Jahr. Sauteuer ist auch die Bob-Entwicklung. Die neuen Bobs für Sochi sollen 60 (!) Mio. gekostet haben und wurden dabei noch ein Flop. Für die Alpinen ist so leider nicht mehr drin. Dabei hatten sie noch Glück. Wer weiß, wie es ohne Riesch sowie Hölzl, Rebensburg, Neureuther und Dopfer gelaufen wäre.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Die 4 Eiskanäle machen sich aber auch bezahlt. Der Durchhänger im Bob war natürlich ärgerlich, aber Bob ist auch ein komischer Sport. Wo sonst kommt plötzlich einer aus dem Nichts, wird Weltmeister und verschwindet praktisch direkt wieder in der Versenkung.
Aber im Rodeln gibt es, vor allem bei den Frauen, eine so krasse Dominanz der Deutschen, dass man im Prinzip jede Sekunde damit rechnen muss, dass es aus dem olympischen Programm fliegt. Mir ist keine olympische (Winter-)Sportart bekannt die von einem Land so konstant dominiert wird. Nicht mal die österreichischen Schispringer haben das in ihren besten Jahren geschafft.

Dass die Deutschen mehr für den Alpinsport ausgeben müssen als so manch anderes Land liegt aber sicher auch an unseren begrenzten Trainingsmöglichkeiten. Sobald es über den Kinderbereich raus geht bleibt eben nur der relativ geringe Alpenanteil, der Arber und der Feldberg (bzw. Fahl). Der Rest ist wohl nicht so wahnsinnig tolles Trainingsgelände. Ein Bekannter von mir ist früher jedes zweite Wochenende im Herbst mit dem Landeskader BaWü nach Kaprun gefahren, sowas geht einfach ins Geld. Bringen tut es in der Regel trotzdem nichts, er hat auch wieder aufgehört. In der Regel kommen die erfolgreichen deutschen Rennläufer dann doch aus dem deutschen Alpenraum (auch wenn eine der erfolgreichsten deutschen aus unserer Gegend kam) und dann ist vom großen Deutschland eben nicht mehr so viel Potential übrig. Wenn wir es dann nicht mal mehr schaffen den Weltcup aus den Alpen raus zu holen (Rennen am Arber und in Fahl), dann brauchen wir uns nicht der Illusion hingeben, dass wir mit Ländern wie Österreich oder der Schweiz mithalten könnten. Die Schispringer machen es im Prinzip vor, die Springen sind mittlerweile schön über Deutschland verteilt. Garmisch, Oberstdorf, Willingen, Klingental und mitlerweile sogar wieder Neustadt. Und dem entsprechend kommen die Deutschen Topspringer auch aus unterschiedlichen Regionen, auch wenn hier derzeit wohl auch die Bayern überwiegen. Sogar Biathlon und Langlauf sind besser verteilt, dort finden auch Rennen im Thüringer Wald statt.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von alpinfan77 »

Seilbahnjunkie hat geschrieben:Die 4 Eiskanäle machen sich aber auch bezahlt.
Sicher nicht im wirschaftl. Sinn, durch Förderung von Tourismus oder Absatz von Wintersportausrüstung. So rechtfertigt die ÖSV-Spitze die hohen Ausgaben für die Alpin-Abteilung. Es kann nur um Medaillen gehen, aber welchen Wert haben die in solchen Mini-Mini-Disziplinen für die sich kaum jemand interessiert (selbst bei uns gibt es ein nennenswertes Interesse nur bei OL) und die in max. 3 Ländern ernsthafter betrieben werden, mit vielleicht 20 - 30 Vollprofis weltweit? Wenn man da viel Geld reinsteckt, kommt man leicht zu Erfolgen. Wo ist man bereit zig Millionen in die Bob-Entwicklung zu stecken? Nirgendwo anders, als bei uns. Klar hat sich die FES den Sochi-Flop geleistet, aber das war nur ein Ausreißer nach unten, standardmäßig fährt man der Konkurrenz mit überlegenem Material davon.

Ich denke mir immer, wenn man davon 1 - 2 Mio. für die Alpinen abzweigen würde, könnten die sich z.B. gute Überseetrainingslager für den Speed-Bereich leisten. Diese Trainingslager sind wichtig, auch für den Nachwuchs. Bisher waren es für den DSV gerade mal 3 - 4 "Hanseln" ggüb. z.B. 30 vom ÖSV oder, wie man hörte, ca. 100 (!) vom italienischen Verband. Da kann man eine ganze Truppe von Nachwuchsläufern rüberschicken, undenkbar für unsere Alpinen. Jetzt hat man im DSV wenigstens 100.000 € locker gemacht, um eine gewisse Kaderstärke zu erreichen, sonst wäre Berthold vielleicht gar nicht gekommen. Sein Auftrag ist ja, den Speed voranzubringen.
Aber im Rodeln gibt es, vor allem bei den Frauen, eine so krasse Dominanz der Deutschen, dass man im Prinzip jede Sekunde damit rechnen muss, dass es aus dem olympischen Programm fliegt. Mir ist keine olympische (Winter-)Sportart bekannt die von einem Land so konstant dominiert wird.
So ist es. Anstatt die Zulässigkeit von Rodeln in Frage zu stellen, hat man das Programm erweitert und so für eine weitere Dauer-Goldmedaille gesorgt, dank der starken deutschen Lobby im IOC, schließlich ist jetzt auch der IOC-Präsident Deutscher. Und damit Rodeln nicht so einseitig aussieht, bezahlt der DSB Exoten die Teilnahme an Rennen und gibt ihnen Renngeräte (nicht die neuesten natürlich). Ist wirklich so, im WDR kam mal ein Bericht darüber.
Dass die Deutschen mehr für den Alpinsport ausgeben müssen als so manch anderes Land liegt aber sicher auch an unseren begrenzten Trainingsmöglichkeiten.
Für die Kader sollten eigentl. kaum höhere Kosten entstehen, auch wenn man auf dem Gletscher trainieren muss. Hintertux, Sölden oder Pitztal sind von Oberbayern aus gut zu erreichen, geht in einer Tagesfahrt. Für Manche vom ÖSV wird's nicht viel kürzer sein. Anders ist es im Schülerbereich. Da ist es besser, wenn ortsnah trainiert werden kann. Der DSV ist da im Nachteil.
Sobald es über den Kinderbereich raus geht bleibt eben nur der relativ geringe Alpenanteil, der Arber und der Feldberg (bzw. Fahl). Der Rest ist wohl nicht so wahnsinnig tolles Trainingsgelände.
Man muss zwischen Technik und Speed unterscheiden. Im Speed ist es schwierig, aber nicht nur bei uns, selbst der ÖSV klagt darüber, dass man keine permanente Trainingsstrecke im Land hat (die Amis haben eine in Colorado). SL und RS kann man auch in Mittgebirgsregionen trainieren. Etwa Oberwiesenthal hat am Fichtelberg sogar eine kleine Skischaukel. Das Problem in den NBL ist aber, dass es keine Leistungsstrukturen für Alpin gibt. Dort ist kein Know-How dafür. Sie konzentrieren sich immer noch auf die gleichen Disziplinen, wie zu DDR-Zeiten. Nach der Wende haben sie einfach so weitergemacht. Inzwischen hat der DSV einen Alpin-Trainer nach Oberwiesenthal geschickt, um eine Nachwuchsgruppe auf die Beine zu stellen. Mal schauen, ob dabei was herauskommt.
Ein Bekannter von mir ist früher jedes zweite Wochenende im Herbst mit dem Landeskader BaWü nach Kaprun gefahren, sowas geht einfach ins Geld.
Gehen tut es schon, wie Seizinger und Sander zeigen. Man muss halt umziehen, was aber schon wegen des Skigymnasiums erforderlich ist. Das ist ja unabdingbar für eine Karriere. Sauteuer ist eine Ausbildung zum Skirennfahrer sowieso und für eine normale Familie kaum zu bezahlen.
Marvin
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Marvin »

alpinfan77 hat geschrieben:
Dass die Deutschen mehr für den Alpinsport ausgeben müssen als so manch anderes Land liegt aber sicher auch an unseren begrenzten Trainingsmöglichkeiten.
Für die Kader sollten eigentl. kaum höhere Kosten entstehen, auch wenn man auf dem Gletscher trainieren muss. Hintertux, Sölden oder Pitztal sind von Oberbayern aus gut zu erreichen, geht in einer Tagesfahrt. Für Manche vom ÖSV wird's nicht viel kürzer sein. Anders ist es im Schülerbereich. Da ist es besser, wenn ortsnah trainiert werden kann. Der DSV ist da im Nachteil.
Das Problem ist aber doch, dass in die Spitzenkader überhaupt nur die reinkommen, die bereits als Schüler regelmäßig unter guten Bedingungen trainiert haben. Wirkliche Chancen haben damit wieder nur diejenigen, die in Alpennähe wohnen.

Österreich und auch die Schweiz sind letztlich aber auch der falsche Maßstab, durch die geografischen Gegebenheiten käme man selbst mit größeren Finanzmitteln nicht auf deren Niveau. Eher muss man fragen, was die USA, Schweden oder Norwegen machen, dass sie erfolgreicher sind als Deutschland.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Chlosterdörfler »

Zur Causa Anna Fenninger: Nächster Akt im „Theater“ jetzt geht’s weiter vor dem Richter.

Schröcksnadels Skiverband wird sich wohl vor dem Richter mit dem Manager Klaus Kärcher auseinander setzen müssen.

Das sind die Punkte, die den ÖSV evtl. auf dem Gerichtsweg klären möchte.
Wegen Ehrenbeleidigung. Kärcher soll den ÖSV-Angestellten Christian Scherer als Adressaten der E-Mail geoutet haben, die den Fall Fenninger überhaupt ins Rollen gebracht hat.

Kärcher soll dem ÖSV unterstellt haben, das Protokoll vom Aussprache-Gipfel zwischen Fenninger und den ÖSV-Funktionären Pum und Leistner, das am 10. Juni in Anif stattgefunden hat, nachträglich manipuliert zu haben.

Kärcher soll behauptet haben, dass der Skiverband einen Vertrag zwischen Fenninger und Audi verhindert haben soll. Der ÖSV hält dagegen, nennt als Zeugen Audi.
ÖSTERREICH: Herr Kärcher, sind Sie Annas Manager?

Klaus Kärcher: Es hat sich nichts verändert. Wir sind weiterhin die beratende Agentur, helfen Anna bei der Sponsorensuche und im kreativen Bereich. Wir bleiben ein super Team.

ÖSTERREICH: Aber Sie sind beim ÖSV eine „persona non grata“.

Klaus Kärcher: Darum bekommt Anna einen Pressemann vom ÖSV bereitgestellt. In sportliche Belange habe ich mich noch nie eingemischt.

ÖSTERREICH: Erklären Sie uns mal, warum Sie der Buhmann beim ÖSV sind?

Klaus Kärcher: So wie ich die Situation einschätze, hat der Verband generell Probleme mit externen Managern. Ich bin nicht der erste Manager, der ins Fadenkreuz des ÖSV gekommen ist.

ÖSTERREICH: Der ÖSV droht Ihnen jetzt mit Klage.

Klaus Kärcher: Die stützt sich auf Interviews, die ich so nie gegeben habe und das auch belegen kann. Wir haben schon rechtliche Schritte eingeleitet. Man will mich diskreditieren.
Quelle: http://sport.oe24.at/wintersport/Anna-F ... /193035316

Als externen Beobachter kann ich nicht schreiben ob das jetzt zwei Gerichtsverfahren sind oder eines ist. Vor mir aus können sich die zwei Alphatiere vor dem Richter treffen. Wer da das Recht auf seiner Seite hat wird sich im Gerichtsverfahren rausstellen. Vielleicht kommt dabei noch der Name der Person an die Öffentlichkeit welche das Email von der Athletin an die Sportwoche zu gespielt hat heraus wenigsten etwas.
"Krone": Stimmt es, dass das Protokoll, in dem Annas Mercedes- Werbung besprochen wurde, im Nachhinein gefälscht worden ist?

Schröcksnadel: Ich bitte Sie! Wir fälschen doch keine Protokolle. Außerdem ist gar nicht relevant, was in dem Protokoll steht. Weil Mercedes von vornherein ausgeschlossen war als Partner. Der Herr Alaba kann auch nicht für ein anderes Auto Werbung machen als jene Marke, die Bayern München im Vertrag hat. Dieses Vorhaben von Anna und ihrem Manager hätte uns viel früher vorgelegt werden müssen. Dann hätten wir es abgelehnt. So war es ein eindeutiger Vertragsbruch und auch unlauter. Jetzt hat Mercedes die Kampagne von sich aus gestoppt.
Quelle: http://www.krone.at/Wintersport/Schroec ... ory-458850

Ob das ein eindeutiger Vertragsbruch war wie es Herr Schröcksnadel ausdrückt das wäre recht Interessant für ein neues Gerichtsverfahren. Den von dieser Fragenstellung würden die nachfolgenden Athleten am meisten profitieren.

PS: Hauptsache dass die Athletin sich hoffentlich jetzt ruhig auf die kommende Saison vorbereiten kann.
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alpinfan77
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von alpinfan77 »

Marvin hat geschrieben:Das Problem ist aber doch, dass in die Spitzenkader überhaupt nur die reinkommen, die bereits als Schüler regelmäßig unter guten Bedingungen trainiert haben. Wirkliche Chancen haben damit wieder nur diejenigen, die in Alpennähe wohnen.
Generell stimmt das und schränkt das Talentreservoir ggüb. Ländern mit größeren Gebirgsräumen ein, aber Seizinger und Sander zeigen eben, dass es auch anders gehen kann. Sie mussten irgendwann umziehen, schon klar, aber da heute die Karriere über's Skigymnasium läuft (bei uns gibt's zwei, in Berchtesgaden und Oberstdorf) dürfte das nicht mehr ungewöhnlich sein. Auch nicht jedes ÖSV-Talent wird in der Nähe eines Skigymnasiums wohnen.
Österreich und auch die Schweiz sind letztlich aber auch der falsche Maßstab, durch die geografischen Gegebenheiten käme man selbst mit größeren Finanzmitteln nicht auf deren Niveau.
klar, ist so
Eher muss man fragen, was die USA, Schweden oder Norwegen machen, dass sie erfolgreicher sind als Deutschland.
Nimmt man die letzten 8 Jahre, dann war der DSV doch erfolgreich (4 OL-Siege, 3 WM-Titel, insgesamt 13 Medaillen bei OL/WM, darunter 3 von den Herren, eine ganze Reihe von Gesamtwertungs-Siegen etc.). Für einen nicht so großen Verband ist das Spitze. Im Moment hängen die Damen durch, dafür stehen die Herren so gut da, wie seit Wasis Zeiten nicht mehr und haben erstklassigen Nachwuchs.

Inwieweit die obigen Länder erfolgreicher sind und warum, muss man sich näher betrachten. Die Norweger z.B. sind traditionell stark bei den Herren, aber bei den Damen haben sie nichts Gleichwertiges zum DSV zu bieten. Für die Schweden war die WM in Are 2007 der letzte große Moment, seitdem ist der DSV erfolgreicher. Beide Länder haben übrigens ein größeres Nachwuchsreservoir wie der DSV. Man sieht es an den Rennen auf EC-, FIS- und nationaler Ebene.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Chlosterdörfler »

Eine weitere Amerikanerin bestreitet die kommende Weltcupsaison auf dem Schweizer Ski. Nach Julia Mancuso hat auch Stacey Cook bei Stöckli unterschrieben für ein Jahr.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Chlosterdörfler »

Am Freitag, 19. Juni 2015, hatte die Schweizer Herren-Riesenslalommannschaft ein besonderes Training. In einer Überwindungsübung sprangen sie mit Alpin-Skier über die grosse 117 Meter Schanze von Einsiedeln. Gino Caviezel sprang mit geschätzten 45 Metern am weitesten.

Fotos von Stefan Kuerzi: http://www.stefankuerzi.com/schanze/1/ es hat recht sehenswerte dabei.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Werna76 »

^^Das wird teilweise als Sprungtraining gemacht, macht auch Tina Weirather: https://scontent-vie1-1.xx.fbcdn.net/hp ... e=561C30F5
Den Rekord im Skigymnasium Stams hält immer noch Michael Pircher (jetztiger Trainer von Marcel Hirscher) mit irgendwas Größenordnung 60-70 Meter mit Abfahrtsski.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Chlosterdörfler »

Ist Kathrin Zettels Rücktritt schon fix :?:
Angesichts des Aderlasses im Team der Frauen bangt ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel auch um Kathrin Zettel. Laut seinem Editorial sowie einem Artikel in der aktuellen Juni-Ausgabe des Verbands-Magazins "Ski Austria" ist der Rücktritt der Niederösterreicherin beschlossene Sache.

Pressemann Christoph Malzer relativierte aber: "Kathrin hat es noch nicht entschieden."
Quelle: http://www.nachrichten.at/sport/winters ... 04,1869722
Die 28-jährige Kombi-Weltmeisterin von 2009 hat aber offenbar doch noch nicht entschieden, wie es weitergeht. Das wolle sie, so erklärte die Technik-Spezilistin jüngst, noch bis Ende Juni tun.

Dennoch scheinen die Zeichen tendenziell auf Abschied vom Rennsport zu stehen. So bauen Kathrin Zettel und ihr Partner ein gemeinsames Haus und ihr erstes Kind wolle sie auch nicht erst im Alter von 35 Jahren bekommen.
Quelle: http://www.skionline.ch/de/
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Fabi111 »

Diskussion über neue Startnummernvergabe in Abfahrt und Super-G:

http://www.skionline.ch/de/Startseite/N ... teaserId=5

Alle 30 bunt auszulosen halte ich für absoluten Schwachsinn. Wenn die beiden Besten dann 1 und 30 zugelost bekommen und gänzlich andere Bedingungen vorfinden... :roll:
MfG Fabi111

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Downhill
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Downhill »

Fabi111 hat geschrieben:Alle 30 bunt auszulosen halte ich für absoluten Schwachsinn. Wenn die beiden Besten dann 1 und 30 zugelost bekommen und gänzlich andere Bedingungen vorfinden... :roll:
So wie früher fänd ich cool. Daß die besten sich selber eine Nr. zwischen 1 und 30 aussuchen. Da wurde immer lustig gezockt, und manchmal ging der Schuß dann halt nach hinten los :wink:
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von gerrit »

Ja, ja, die Startnummern. In den 70-er Jahren war es ja bei SL und RS noch so, dass im zweiten Durchgang völlig unabhängig von der Platzierung die Nummern 1 bis 15 des ersten Durchgangs (sofern nicht ausgeschieden) einfach in ungekehrter Reihenfolge gestartet sind. Und dann einfach weiter nach den Startnummern ab 16. Vor allem Stenmark, der ja zu Beginn seiner Karriere mit hohen Nummern fuhr, musste dann sogar sogar einmal als Führender im zweiten Durchgang wieder mit einer Nummer jenseits der 20 starten.....

Eine nette Version, die auch das Training aufwerten würde, wäre m.E. folgende:
Die Läufer dürfen sich der Reihe nach - und zwar nach dem Ergebnis des Abschlusstrainings - Nummern für das Rennen aussuchen. Dann hätte das Training eine höhere Bedeutung und das "Zocken" würde auch eine Rolle spielen.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Martin_D »

Ich fürchte, dass bei einer Regelung, wo die Topfahrer sich die Nummern aussuchen können, alle Favoriten frühe Nummern wählen und man nach Nummer 10 abschalten konnte.

Am besten fand ich die Regel, dass die Top 30 in umgekehrter Reihenfolge der Weltrangliste starten. So wurde es vor 2007 im Super G und in Abfahrten mit nur einem Trainingslauf gehandhabt. Kitzbühel 2004 mit Ebeharter als Nummer 30 war so ein Rennen. Attraktiver als bei diesem Rennen kann der Abfahrtssport nicht mehr präsentiert werden.
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2020/2021
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von alpinfan77 »

Neue Initiative in der Trainerausbildung beim DSV. Hujara, Waibel, Osswald und Mohr werden den jüngeren Trainern als Mentoren beratend zur Seite stehen.

http://www.deutscherskiverband.de/detai ... etail.html

Was man mit der Einbindung von Hujara schon hörte, wird damit konkret. Wenn bei den deutschen Trainern wirklich ein Know-How-Defizit herrscht (wofür einiges spricht), ist das sicher der richtige Ansatz, Problem an der Wurzel gepackt :top:
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von alpinfan77 »

Fabi111 hat geschrieben:Diskussion über neue Startnummernvergabe in Abfahrt und Super-G:

http://www.skionline.ch/de/Startseite/N ... teaserId=5

Alle 30 bunt auszulosen halte ich für absoluten Schwachsinn. Wenn die beiden Besten dann 1 und 30 zugelost bekommen und gänzlich andere Bedingungen vorfinden... :roll:
Der Witz dabei ist, dass die letzte Regeländerung, als die WCSL Top 30 in umgekehrter Reihenfolge starteten, auf Drängen des ÖSV zustande kam. Jetzt ist es wieder der ÖSV. Wenn es nur noch um die TV-Einschaltzahlen geht, könnte man gleich Umfragen veranstalten, nach dem Motto "Wie hätten Sie gerne den alpinen Rennsport? Disziplinen: ... Qualifikation: ... Startreihenfolge: ... Startzeiten: ... Rennorte: ... Pisten und Kurse: ... " und das Reglement an den Ergebnissen ausrichten. Mit dem heutigen Skirennsport hätte das vermutl. nicht mehr viel zu tun. Für mich sind LL, Skispringen und Biathlon, die sich ja nach den Wünschen der TV-Anstalten umgestaltet haben, keine so positiven Vorbilder.

Am Thema Startreihenfolge mag ja was dran sein, aber wichtiger wäre m.E. über die TV-Präsentation nachzudenken. Bei den üblichen Frontalpositionen kommt weder Steilheit noch Geschwindigkeit rüber. Besser wären Perspektiven quer zum Hang bzw. von oben nach unten und in Fahrtrichtung. Positive Beispiele dafür gibt's einige, z.B. Steilstück des Wengen-SL-Hanges (die extreme Steilheit in der Quersicht) und Zielschuss in Zauchensee (von hinten in Richtung Ziel ab Zielsprung, kam die sagenhafte Geschw. voll raus). Sollte man immer so machen. Negative Beispiele: Hundsschopf und Hanegg-Schuss frontal. Ein anderer, nicht so neuer Gedanke ist, den jeweils Führenden als Geisterbild einzublenden. Technisch ist das sicher möglich und auch so, dass es live nicht verwirrend ist. Im ORF kommen in der Analyse öfters Überblendungen und es ist wirklich interessant und aufschlussreich die Läufe gegeneinander zu sehen.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2015/16

Beitrag von Chlosterdörfler »

Causa Anna Fenninger
Erste Erkenntnisse im Krimi um das der SportWoche zugespielte Mail von Anna Fenninger. Ein ÖSV-Buchhalter wurde als Versender identifiziert. Die Kriminalpolizei ermittelt weiter.
Quelle: http://sportnet.at/home/wintersport/ski ... iter-wegen

So ein erstes "Baueropfer" gefunden aber der Buchhalter war gar nicht im Email Verteiler aufgeführt.
Das Protokoll der Fenninger-Mail

Der Ursrpung dieser Machtspiele? sabine_r1962@gmx.de. Diese Emailadresse war es, von der aus die Fenninger-Mail an die SportWoche weitergeleitet wurde. Fenninger selbst hatte die Email an ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, Sportdirektor Hans Pum, Generalsekretär Klaus Leistner, Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum, Speedtrainer Roland Assinger, ihren Vertrauenscoach Meinhard Tatschl, Konditrainer Peter Meliessnig und Pressesprecher Christoph Malzer am 11. Mai um 14.12 Uhr verschickt. Um 16.30 Uhr wurde die Fake-Adresse im österreichischen Mobilfunknetz angelegt, um 17.08 Uhr wurde die Email an die SportWoche weitergeleitet. Um 19.30 Uhr wurde der Fake-Account – noch vor der versuchten Kontaktaufnahme durch die Redaktion - wieder gelöscht.
Quelle: http://sportnet.at/home/wintersport/ski ... en-den-OSV

Also muss der „richtige“ Täter noch gesucht werden somit geht es weiter mit dem Sommerkrimi.
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