schmidti hat geschrieben:Lange konnte ich meine Finger still halten, aber nun will auch ich mal meine Meinung niederschreiben...
Der äußerst sensible und in Bezug auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik über alles stehende Faktor in unserer Gesellschaft ist immer noch an die Erinnerung an die Nazis und ihre Machenschaften geknüpft, wie man alleine nur innerhalb dieses Forums eindrucksvoll erkennen kann.
Der Punkt ist, dass jeder eine andere Auffassung davon hat, wo genau Außländerfeindlichkeit beginnt. Meiner Meinung nach hat erst einmal jeder deutsche/österreichische/etc. Staatsbürger das Recht darauf, dass sein Entfaltungsspielraum durch Flüchtlinge so gering wie möglich beeinflusst wird, und, dass der
aktuelle Wohlstand eines jeden Bundesbürgers nicht gefährdet ist.
Damit meine ich, dass es kein haltbarer Zustand ist, wenn z.B. hier in drei meiner Nachbarorten Sporthallen durch Flüchtlinge belegt sind und dadurch Vereine einen großen Teil ihrer Trainings- und Spielflächen verlieren, und zum Teil sogar Schulen ihren Sportunterricht stark umplanen und nicht selten sogar einschränken müssen. Und genau das ist dann der springende Punkt wie ich finde, denn solange Flüchtlinge in leerstehenden Schulen + Kasernen oder Camps leben, wird dadurch erst einmal niemand negativ beeinflusst. Sobald dies jedoch passiert ist es meiner Ansicht nach völlig nachvollziehbar, wenn Leute sagen "nein, ich möchte weiter meinen Hobbys nachgehen und Sporthallen in vollem Umfang nutzen". Exakt diese Einstellung ist es aber, die von einigen schon direkt als rechtsradikal abgestempelt wird - zumeist weil der-/diejenige selbst nicht davon betroffen ist. Es muss nun mal jeder selbst einschätzen, was für ihn verkraftbar ist und was nicht - Anschläge auf (geplante) Flüchtlingsheime sind natürlich in keinster Weise zu rechtfertigen, denn für wen birgt es schon Nachteile wenn unbewohnte Gebäude nun die Herberge von Flüchtlingen darstellen?! Wenn aber weiterhin sukzessive öffentliche (Freizeit)Einrichtungen blockiert werden und dadurch der Entfalttungsspielraum eines jeden einzelnen gestört wird, führt das unweigerlich zu Konflikten. Spätestens an dieser Stelle hätte in meinen Augen dann auch Merkels "Wir schaffen das"-Politik versagt, und erste Anzeichen für dieses Szenario gibt es ja bereits. Nicht ohne Grund hat Merkel in Umfragen den schlechtesten Beliebtheitswert der aktuellen Legislaturperiode inne, während ein kritischer Analyst wie Wolfgang Bosbach deutliche Zuwächse erfährt, weil mit realistischen Aussagen wie "die Zahl derjenigen, die angesichts der hohen Flüchtlingszahlen ernst besorgt sind, wächst ständig, und man darf nicht jeden, der sich zu dieser Entwicklung kritisch äußert, in die ausländerfeindliche Ecke stellen" genau den Nerv Bevölkerung trifft.
Darauf beruht auch mein Standpunkt, dass der aktuelle Wohlstand eines jeden Bürgers nicht gefährdet werden darf, denn niemand sollte um seinen Arbeitsplatz fürchten oder Einkommensminderungen hinnehmen müssen, weil dieses durch das Schaffen von zusätzlichen Arbeitsplätzen eventuell sinkt.
Es wird auf jeden Fall spannend werden zu beobachten, wie sich die Standpunkte in der Politik verteilen. Dieses Mal hatte die Regierung nicht die Möglichkeit abzuwarten, wie sich die Stimmung in der Bevölkerung entwickelt und daraufhin Gesetzesvorschläge anderer Parteien durchzuwinken (Mindestlohn, etc.). Nein, unsere Bundeskanzlerin musste nun ein seltenes Mal als erste handeln, und jetzt haben andere die Möglichkeit auf die Stimmung der breiten Masse zu reagieren und so neue Wähler zu gewinnen.
Und stäntn hat ganz recht, wenn er sagt, dass der große Knall schon diesen Winter kommen könnte. Man braucht sich ja nur die Flüchtlingcamps anzuschauen und sich die Route der aus Syrien kommenden Menschen vor Augen führen. Ein solcher Schneestrum auf dem Balkan wie im vergangengen Winter wäre eine reine Katastrophe ... und wenn El Markus dieses Jahr tatsächlich mal von El Nino überlagert werden sollte, sieht das auch in unseren Breiten schnell ganz bitter aus - natürlich nicht auf uns Skiverrückte bezogen, versteht sich
EDIT: rein theoretisch könnte man sich da jetzt sogar die Frage stellen, ob wir nicht vielleicht eine rechte Einstellung haben, wenn wir uns einen kalten und schneereichen Winter wünschen...
So, das war jetzt erstmal das, was ich für's erste rauslassen wollte, morgen kommen dann vielleicht mal ein paar wage Lösungsansätze
