Die AfD wird für die Union das werden, was die Linke für die SPD schon geworden ist.
Natürlich möchte ich diese These auch begründen:
- Durch die unter Angela Merkel vollzogene Neuausrichtung der CDU nach links hat die Partei an ihrem rechten Spektrum ein Vakuum hinterlassen.
- Dadurch haben viele rechtskonservative Mitglieder und Wähler der CDU ihre politische Heimat verloren bzw. fühlen sich wenigstens nicht mehr hinreichend repräsentiert.
- Die AfD wird nach den sich abzeichnenden ersten Erfolgen in den morgigen Wahlen sicher einige dieser rechtskonservativen bisherigen CDU-Mitglieder und -Wähler anziehen und ihnen einen neue politische Heimat bieten.
- Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass die AfD auch für manchen gemäßigten Politiker der NPD (rechtskonservativ, nicht die rechts-nationalistischen) eine Option darstellen wird.
- Bei der Bundestagswahl 2017 wird es die AfD in den Bundestag schaffen.
- Zunächst wird die AfD trotz möglicherweise zweistelliger Wahlergebnisse von Union und SPD ignoriert und bekämpft werden. Mit der Zeit wird man sich aber mit ihr arrangieren, sie akzeptieren und schließlich mit ihr sogar Koalitionen eingehen (zunächst auf Landesebene).
- Unter Gerhard Schröder hat die SPD eine Neuausrichtung nach rechts vollzogen, wodurch sie ihre linke Flanke aufgegeben hat.
- Viele links bis sozialistisch orientierte SPD-Mitglieder und -Wähler hatten dadurch ihre politische Heimat verloren (z.B. Oskar Lafontaine). Das führte zur Gründung der WASG.
- Nachdem die PDS als Nachfolgepartei der SED erste Erfolge in einzelnen Landtagswahlen hatte und sich schließlich nach dem Zusammenschluss mit der WASG zur Linken neu formiert hatte, wurden die Linken zur anerkannten Alternative für diejenigen, denen die SPD zu wenig links war.
- Auch für gemäßigte Kommunisten (z.B. Sahra Wagenknecht) wurde die Linke dadurch zur politischen Heimat.
- Nachdem sich die Linke in den Landesparlamenten etabliert hatte, schaffte sich es auch in den Bundestag.
- Die Linke wurde zunächst ignoriert, bekämpft, als nicht regierungsfähig bezeichnet. Mit der Zeit ließen sich rote Landesregierungen von der Linken dulden, bis es schließlich erste rot-rote Koalitionsbündnisse auf Landesebene gab.
Die Grünen werden auf Dauer gesehen verlieren, aber in den Parlamenten bleiben. Die FDP wird es auf Dauer nicht mehr in die Parlamente schaffen.
Was meint ihr? Teilt ihr diese These? Was spricht dafür, was dagegen?