Es gibt die 3 Täler, dann gibts die 4 Täler, aber es gibt auch die 100 Täler, die Region ganz im Südwesten des Schweizer Kanton Tessin wird Centovalli genannt was zu Teutsch 100 Täler bedeutet.
OK obs jetzt wirklich 100 sind sei mal dahin gestellt, jedenfalls sind es verdammt viele. Die Region zählt zu den wildesten Gegenden der Schweiz. Vor allem die beiden Seitentäler Valle Onsernone und noch weiter abgelegen das Valle Vergeletto gelten als die grüne Hölle der Schweiz. Trotzdem oder genau wegen dem ist die Region bei Touristen beliebt oder auch verhasst. Daher will ich eine Reportage über die Seilbahntechnische, Touristische und Landschaftlichen Aspekte dieser Region machen. Die Bilder stammen nicht alle aus diesen Sommerferien sondern auch aus dem 2014 und 15, Sommer und Herbst.
Beginnen wir aber unsere Reise zuforderst in den Centovalli und beginnen mit der Bahnlinie.
Die Centovallibahn ist eine Schmalspurbahn in den Centovalli. Sie verbindet Locarno mit dem in Italien gelegenen Domodossola. Auf dem Bild zu sehen der Ruinacci-Viadukt bei Camedo.
Da es sich um eine Iternationale Bahnverbindung handelt, gibt es auch zwei Betriebsgesellschaften. Auf der Schweizer Seite heisst die Firma FART (Ja Ehrlich!) Ferrovie autolinee regionali ticinesi und auf der Italienischen Seite
Società subalpina di imprese ferroviarie (SSIF). Die Züge beider Firmen fahren durchgehend oder teilweise nur bis zur Grenze in Camedo.
Neben viel modernem Rollmaterial gibt es auch ab und zu noch schöne Oltimer auf der kurvenreichen Strecke. Apropos Oldtimer, beim Überfahren der Grenze mehr der Fahrgast, dass die Schienen geschraubt nicht verschweisst sind. Die Bahnhöfe sind alle bedient denn im Gegensatz zur Schweizer Seite, dort ist alles automatisiert, konnte die notorisch finanzschwache SSIF sich sowas wie automatische Streckenblocks und Lichtsignale nicht leisten. Hier wird immernoch mit Tocken.
Auch die Schweizer Seite hat noch Oldtimer. Die Fahrzeuge sind, bis auf den Glaskasten Panoramazug, für den man auf der italienischen Seite 1,50 Euro zusätzlich Löhnen muss, in Gelenkbauweise mit Jakobsdrehgestellen ausgerüstet. Grund dafür ist der enge Kurvenradius von nur 50m
Das bekannte Viadukt über den Isorno in Intragna. am 25. November 1923 wurde die meterspurige Strecke offiziell eröffnet.
Kühn an den Felsen gebaute Trasse zwischen Verdasio und Camedo. Hinter Camedo fährt die Bahn über die Hochebene des Val Vigezzo und führt danach über mehrere steile Kehren nach Domodossola wo die Endstation wieder unter der Erde ist wie schon der Start als Ubahn in Locarno.
Der ABe 4/6 der FART stammt aus Vevey hier entlang der Fahrstrasse durch das Centovalli.
Kreuzung von Seilbahn und Eisenbahn. Da es sich bei der Bahn um die kürzeste internationale Verbindung zwischen Locarno und Domodossola ist, wird das bei der Preisgestaltung Schamlos ausgenutzt. Eine Retourfahrt kostet ohne Halbtax sage und schreibe 88 Franke (80 Euro), mit Halbtax kostet es die Hälfte. Komischerweise gibt es aber eine Touristen Tageskarte mit welcher man den ganzen Tag alle Züge (Ausser der Panorama welcher noch 1,50 zusätzlich kostet) benutzen und Aus und Einsteigen wo mann will in beiden Ländern um 25 Euro.....

Nochmals das Viadukt von Intragna. Hier startet auch in unmittelbarer Nähe die erste Seilbahn.