Für den letzten Tag haben wir eine kürzere Tour gesucht, nach Möglichkeit irgendwo auf dem Weg nach Hause. Ein Berg den ich schon immer besuchen wollte, ist der 'nur' 1867 m hohe Kleine Pal, östlich oberhalb der Plöckenpasses. Als Bergziel würde ich den Berg, obwohl auch nicht ganz uninteressant mit netter Aussicht vom Gipfel, wahrscheinlich niemals besuchen. Aber es gab einen guten Grund für mich, trotzdem dort hinaufzulaufen: am Berg befindet sich das 'Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915-1917', in den letzten Jahren durch viel Enthusiasmus von den 'Dolomitenfreunden' wieder hergestellt. Ein paar Infos finden sich z. B. auf bergfex.
Anfahrt: St. Jakob - kärntner Leschtal (schmale und kurvenreiche Strasse, die brauche ich jetzt ein paar Jahre lang nicht zu fahren) - Kötschach-Mauthen - Plöckenpass.
Die Tour haben wir wie in den meisten Tourenführern beschrieben gemacht: von der Passhöhe auf der österreichischen Seite hinauf und auf der italienischen runter. Der Austieg erfolgt steil, aber ohne technische Schwierigkeiten. Ich glaube ein oder zwei Stellen sind mit ein paar m Seil gesichert, geht aber auch ohne. Zuerst kommt man an der 'MG - Nase' vorbei:
Der markante Frischenkofel (Cellon) auf der gegenüberliegneden Seite der Passes, hier gibts von der österreichischen Seite einen Klettersteig der sehr interessant sein soll, war auch ein Kandidat für die Tagestour an diesem Tag, aber das Wetter war uns zu unstabil, dashlab haben wir und dann für den kürzeren Kl. Pal entscheiden:
Steiler Aufstieg ... :
Im Tal unter uns ist das Ghf. Plöckenhaus sowie die Strasse zu sehen, ein paar km weiter Richtung Norden ist der Himmel bereits verdächtig dunkel ... :
Das eigentliche Museum ist erreicht. Auf detailierte Beschreibungen verzichte ich ab jetzt, zu 95% geht man hier durch tlw. restaurierte ehemalige K.u.K Kriegsstellungen. Das Verteidigungssystem bestand aus einem Labyrinth von Kavernen, Bunkern, Wegen, zu viel um es bei jedem Foto extra zu schreiben:
Und nun die italienischen Stellungen:
Kaum zu glauben: links die Ruine der Mauer war die vorderste österreichische, rechts bei der blauen Flagge die vorderste italienische Stellung :
Wusste gar nicht dass die Italiener ihre Stellung nach unserem Trinc benannt haben :
Der Absteig auf der italienischen Seite verläuft zunächst in leichtem Gelände:
Weiter unten, zwar immer noch leicht, gehts unter steilen Felswänden der Südseite:
Was wäre Italien ohne solche halbverfallene Häuser (das ist aber bestimmt nicht vom 1. WK, es handelt sich um eine ex - Grenzkasärne oder Zollhaus oder whatever):
Gerade noch rechtzeitig erreichten wir den Parkplatz neben dem monumental - hässlichen verlassenen ehemaligen italienischen Grenzübergang:
... btw: 15 Minuten später schüttete es wie aus Kübeln, so dass wir dachten dass die Welt untergeht, sogar etwas Hagel war dabei (zum Glück gibt es in der Gallerie auf der österreichischen Seite der Passes gur ausgebaute Notbuchten oder Ausfahrten oder whatever, wo man mit den Auto stehenbleiben kann ohne den Verkehr zu behindern).
Mit einer wenig interessanten Fahrt über Villach - Klagenfurt - Prevalje nach Maribor war unser 'kleiner' Urlaub zu Ende, leider viel zu kurz, Spass hat es aber trotzdem gemacht .
Kleiner Pal (1867 m), August 2016
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Re: Kleiner Pal (1867 m), August 2016
"monumental hässlich"? Irgendwie schauen die italienischen Grenzübergänge doch alle so aus ;-)