Falls du bei Elektroautos dem Hype aufgesessen bist, dann liegst du falsch. Es gibt schlichtweg keine handfesten empirischen Beweise, dass es unausweichlich wäre, dass sich Elektroautos durchsetzen. (Gut, bei Vorhersagen ist das eh schwierig. Aber auf Basis der bisherigen Verkäufe von Elektroautos ist die Behauptung ja vollkommen hypothetisch.)
Das ist eben das Problem, es gibt da einfache Ideen, die aber nicht funktionieren, wenn man mal weiter denkt. (Ich weiß, das machen Umweltschützer nicht.)Wurzelsepp hat geschrieben:Bei Elektroautos gebe ich dir zu 50% recht... durchsetzen werden sie sich aber, und auch die "Ladeproblematik" wird sich lösen lassen. Ich gehe davon aus, dass sich entweder die Ladetechnik rapide verbessert und in zB 5 Minuten 80% Akkustand erreicht werden oder dass sich Einheitsakkus durchsetzen, die man dann nicht bei der Tanke aufladen, sondern nur austauschen muss. Zusätzlich wird auch die Reichweite erhöht werden (durch bessere Akkus und sparsamere Fahrzeuge), was das Laden weniger problematisch macht, da es häufiger zu Hause bzw. über Nacht stattfinden kann.
-Akkus austauschen ist kaum möglich, die Dinger wiegen hunderte Kilo und das wird sich definitiv nicht ändern
-Ein Elektroauto zu Hause über Nacht aufladen kann auch nicht jeder, ich würde sogar sagen dass das bei über 2/3 der Menschen nicht geht. Denn dazu bräuchte man ja eine Garage mit Stromanschluss, das haben nicht so viele Leute, das geht im Prinzip nur mit Einfamilienhäusern, selbst bei Reihenhäusern gehts schon wieder nicht. Damit das ne Option wäre, die dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen kann, müsste man _jeden_einzelnen_ Parkplatz in Wohngebieten mit einer Ladestation ausrüsten. Das ist unmöglich.
-Und das Beste: Wo soll bitte der Strom herkommen? Rechne dir einfach mal aus, was die Verbrennung von Benzin an Energie erzeugt und stelle dir vor, das muss alles im Kraftwerk erzeugt werden (und bitte nicht mit dem Wirkungsgrad kommen, selbst wenn der bei Elektroautos doppelt so hoch wäre wärs immer noch extrem viel Energie). Das wird zum einen dafür sorgen, dass die Strompreise explodieren (d.h. es zahlt jeder massiv drauf für Hausstrom und Auto zusammen), zum anderen ist fraglich, wo die Energie überhaupt herkommen soll. Kohlekraft wäre zwar machbar, aber das ist ja gehupft wie gesprungen, kommen die Abgase eben nicht aus dem Auspuff sondern aus dem Schlot des Kraftwerks. Atomkraft ist böse, das geht also auch nicht. Bleiben nur die Erneuerbaren Energien, die aber noch nicht einmal die konventionellen Energien bis 2050 komplett ersetzen können, also den zusätzlichen Energiebedarf sicher nicht decken können. (Da müsste man dann jede freie Fläche mit Windrädern zupflastern und wehe wenn es mal dunkel ist, bspw. Nachts, oder der Wind nicht weht. Dann kann man eben nur Autofahren wenn man Glück hat und Strom gibts wie in der Dritten Welt nur Stundenweise.)
Und dabei haben wir den Güterverkehr noch gar nicht angesprochen. Strom-LKWs sind Utopie und Oberleitungen auf allen Autobahnen viel zu aufwändig. Also wird uns der Diesel-LKW noch auf seeehr lange Zeit erhalten bleiben.
Bei autonomen Fahrzeugen wären halt zwei Dinge wichtig:Wurzelsepp hat geschrieben:Nebenbei: Spannende Studie aus Arizona, die besagt, dass schon bei 5% autonomen Fahrzeugen keine Phantomstaus mehr entstehen. Sie haben auf einer 260m langen Bahn 22 Autos fahren lassen, eines konnten sie dabei entweder manuell oder automatisch fahren lassen. War es manuell unterwegs, so kam es innert kürzester Zeit zu Staus, wurde es auf automatisch umgestellt, so löste sich der Stau innert Kürze auf bzw. entstand gar nicht. Grund ist das viel regelmässigere Fahren und kürzere Reaktionszeit des automatischen Fahrzeugs. Natürlich braucht es da weitere Tests und Untersuchungen, aber interessant ist es trotzdem
-Dass man immer auch selbst fahren kann. Ich würde bei Schnee und Eis nicht dem Computer trauen.
-Dass das Auto immer für mich agiert. Denn ich habe da schon bedenkliche Pläne von Herrn Dobrindt gehört, nach denen der Computer den Sachschaden immer dem Personenschaden vorziehen soll. Dabei wurde sogar erwähnt, dass wenn Fußgänger vor dem Auto sind, das Auto gegen den Baum steuern soll.
In so ein Auto würde ich nie einsteigen, weil die Kollision mit dem Baum ist für mich Lebensgefährlich. Ich werde garantiert nicht ein Fahrzeug benutzen, das im Zweifelsfall mich tötet, um andere zu retten. (Übrigens ist es rechtlich gesehen so, dass man NIEMALS das Leben anderer über sein eigenes Stellen muss, weil Menschenleben nicht gegeneinander abgewogen werden können.)
Außerdem habe zumindest ich in der Fahrschule gelernt, dass bei Kollisionsgefahr man nur, und nur dann, ausweichen soll, wenn das absolut gefahrlos möglich ist. Sonst ist es immer besser, eben voll zu bremsen, aber geradeaus zu fahren. Denn gegen einen Baum, eine Mauer oder den Gegenverkehr zu fahren ist nahezu immer gefährlicher als eine "normale" Kollision auf der Fahrbahn.