
Leider öffnete man erst am 15.12., sodass ich lieber noch das Wochenende abwartete, um den berüchtigten Wartezeiten zu entgehen. Am Dienstag, zum Ende der winterlichen Phase, fuhr ich trotz wegen Revision noch geschlossener Gondelbahn nach Braunlage.
Wetter:
Bewölkt, Gipfel meist im Nebel, Nieselregenschauer; Temperaturen zunächst unter Null, oben kälter, unten wärmer, später dort definitiv über dem Gefrierpunkt
Anlagen:
offen: 4SB Hexenexpress, linker 1SL Nordhang (v. u.), 2SL Hexenritt
zu: 6MGD Wurmberg, rechter 1SL Nordhang, Snowtubinglift
Pisten:
alle offen, außer die, die zur Gondel führen
Pistenplan
Schnee:
Berg: 80 cm
Tal: 50 cm
Anfangs pulvrig, auf der schwarzen Piste (7) leicht knollig und ein paar Eisplatten, Steine am Einstieg zur O. Gr. Wurmbergabfahrt;
auf der Hexenwiese (5) später sulzig/pappig und etwas stumpfer als am Anfang.
Gefallen:
+viele Pistenvarianten
+viel Platz auf den Pisten
+fixe Lifte

+Schüler-/Studentenrabatt
+Drehkreuze am Nordhang defekt
Nicht gefallen:
-Wetter
-lahme SL
-unbeschilderte Pisten/Routen
-hohe Parkgebühren (8€)
-Wartezeiten an der Kasse
Eckdaten des Skitags:
Start: 9:15 Uhr
4:47 h
48,89 km
10,2 km/h Durchschnitt
60,4 km/h Maximum
5210 hm
Fahrten:
15x 4SB Hexenexpress
14x 1SL Nordhang (v. u.: l.)
2x 2SL Hexenritt
=31 Fahrten
#1 GPS-Track; dank auskömmlicher Naturschneelage (am Gipfel ca. 80 cm) waren alle von der Sesselbahn aus erreichbaren Varianten befahrbar.
#2 Bei der Ankunft am Parkplatz um kurz vor 9 zeigte sich kurz der Himmel.
#3 Bereits um 9:00 Uhr bildete sich eine Schlange an der einzigen geöffneten Kasse. Wartezeit: knapp 15 min. Willkommen am Wurmberg!
#4 Talstation der 2013 von Leitner gebauten 4SB. Die einzige Anlage im Gebiet, die eine nennenswerte Förderleistung (1800 P/h) aufweist. Wenn man von der 6er Gondelbahn, die kapazitätsmäßig eher als Talzubringer (960 P/h) ausgelegt ist, absieht, ist es die Hauptbeschäftigungsanlage.
#5 Strecke. Der obere Teil des Wurmbergs versteckte sich die meiste Zeit im Nebel. Die Bodensicht war aber auch oben stets ausreichend.
#6 Blick zur Talstation, links beginnt der SL Hexenritt. Die Schlange an der Kasse hat sich derweil nicht verkürzt.
#7 SL Hexenritt, der leider nur im Schneckentempo unterwegs war. Auffällig ist, dass an vielen Bügeln die orange Kunststoffummantelung fehlt.
#8 Bergstation der geschlossenen Wurmberg-Seilbahn. Zeitweise befanden sich zu Revisionszwecken einige Gondeln am Seil.
#9 Ausstieg am Nordhanglift. Dienen die Netze als Schneezäune?
#10 Einstieg in die rote Nordhangabfahrt, eine schöne, aber recht kurze Abfahrt. Hier im oberen Teil können einige Schneeerzeuger platziert werden.
#11 Nach einigen Fahrten am Nordhang kehrte ich gegen 10:15 Uhr zur Sesselbahn zurück, an der es sich bereits gefüllt hatte und man nun ein paar Sessel (0-5) warten musste. Rechts ein recht massives Fahrzeug der Bergrettung (?).
Bei einer Fahrt saß ich mit zwei interessanten Zeitgenossen im Sessel: Der eine hatte lediglich eine Jogginghose aus Baumwolle an, Heckeinsteiger Skischuhe und alte Skier, die bestenfalls aus der frühen Carvingzeit stammten. Auf dem Helm trug er aber eine GoPro.



Immerhin nahmen sie die von mir geäußerte Vermutung, dass wohl ein Großteil des Budgets für die Helmkamera draufgegangen sei, mit Humor.
#12 Oberer Teil der schwarzen Piste. Auf der Suche nach der leider nicht markierten Skiroute Hexenritt fuhr ich links über einen kurzen Ziehweg.
#13 Auf ins Vergnügen!
#14 Etwas suspekt kam es mir vor, dass es hier auch über einige querliegende Baumstämme ging.
#15 Auf dem Weg zum unteren, breiteren Teil.
#16 Oberer Teil im Winterwald. Bis auf ein paar hervorschauende (liegende) Baumstämme war die Schneelage bestens.
#17 Piste Hexenwiese mit der Sonne, die es leider nicht schaffte, die Wolken zu durchbrechen. Auf der weniger stark zerfahrenen Piste (im Vergleich zum parallelen Walpurgishang an der 4SB) ließ es sich hervorragend um die Anfänger herumcarven.
#18 Skiroute Hexenritt von unten aus.
#19 Zwischenzeitlich besserte sich die Sicht und man konnte die Piste an der Sesselbahn in voller Länge sehen.
In der Sesselbahn konnte man vorzüglich entschleunigen und kam mit der richtigen inneren Haltung nach 8-9 min tiefenentspannt auf dem Wurmberg an!
#20 Die Schlange an der Kasse gab es auch um 10:30 Uhr noch. Generell war der Andrang deutlich stärker, als ich es erwartet hätte. Wartezeiten gab es aber trotzdem kaum.
#21 Die rote Piste 8/Sonnenhang links wurde am stärksten befahren, ich fuhr sie nur einmal. Man beachte den Snowboarder mit der grünen Jacke.

#22 Abstecher zur Panoramaabfahrt. Anfangs reicht das Gefälle noch zum Carven, später flacht die Abfahrt auf Ziehweg-Niveau ab.
#23 Linkskurve zurück zur 4SB. Geradeaus geht es zur Mittelstation der Gondel. Ich bin den beiden zwischen den Felsen durch hinterher gefahren.
#24 Nach der langweiligen Panoramaabfahrt ging es zum nächsten Highlight: der Schanzenroute. Auch hier findet man keinerlei Hinweisschilder, allerdings gibt es ja immerhin das noch stehende Stahlgerüst des Anlaufturms als Landmarke. Auf dem Weg zur Abfahrt kann man sich entscheiden, ob man lieber links oder rechts um die Wurmbergalm herum aufsteigt

#25 Oberer Teil
#26 Der Auslauf liegt im Nebel
#27 Der Steilhang in seiner vollen Pracht.


#28 Nach dem Schanzenauslauf geht es auf die Obere Große Wurmbergabfahrt, die hier idyllisch zwischen den Bäumen lang führt.
#29 Rechts davon gab es einige Varianten zwischen den Bäumen her, von denen ich auch Gebrauch machte.
#30 Später mündet die Abfahrt auf diesen terrassenartig angelegten Ziehweg. Der Wechsel von einer auf die andere Ebene war recht abenteuerlich/halsbrecherisch. Kein Grund, es nicht zu machen.

#31 Nach einem längeren Nieselregenschauer am Vormittag meldete sich die Sonne nochmal zurück und tauchte die Bergstation der Sesselbahn in ein schönes Licht.
#32 Kurze Zeit später zeigte sich am Gipfel der blaue Himmel. Weiter verzogen sich die Wolken jedoch leider nicht.
#33 Der Skiweg Hexenritt führt vom Ende der O. Gr. Wurmbergabfahrt wieder zur Sesselbahn.
#34 Wurmberg-Alm mit reichlich Schnee und Schanzen-Relikten, die sich in bermerkenswert gutem Zustand befinden.
#35 Im Gipfelbereich oberhalb der Nordhanglifte wurden bei Schneeräumarbeiten ordentlich Steine und Kies aufgewirbelt.
#36 Rauhreif und Schnee an der Gipfelstürmer Hütte.
#37 Talstationen der Nordhanglifte. In Betrieb wr nur der linke. Die Drehkreuze waren defekt und daher abgesperrt. Folglich konnte ich meinen Aufenthalt von 4h (bezahlt) um 45 min gratis verlängern.

Später stellte sich diese Verlängerung in Kombination mit der 4h-Karte als Bumerang heraus, denn ich musste deshalb den vollen Tagespreis am Parkplatz (8€) zahlen.

Der geneigte und steil ansteigende Lift stellte manchen Anfänger und Snowboarder vor eine echte Herausforderung. Zumindest bei mir gab es auch einen ordentlichen Anfahrruck.
#38 Der untere Teil der Abfahrt ist flach. Links befindet sich ein geräumter, aber trotzdem schneebedeckter Forstweg, der Richtung Loipenhaus/Wurmbergschanze führt.
#39 Nette rote Piste am Nordhang, die ich einige Male gefahren bin.
#40 Richtung Flachstück verengt sich die Abfahrt deutlich.
#41 Möglicherweise der Ko-Sponsor des Schierke 2000-Projekts

#42 Man beachte die Vereisung der Steuerseile nahe der Tal- und...
#43 ...nahe der Bergstation.
Gefühlt übrigens der schnellste in Betrieb befindliche Lift des Tages.
#44 Hier münden die "Freeride"-Varianten wieder auf die O. Gr. Wurmbergabfahrt.
#45 Eine letzte Fahrt am Hexenritt-SL, der zwar zwei schöne, nur minimal kupierte, Carvingpisten erschließt, aber in Sachen Geschwindigkeit keinen Mehrwert gegenüber der Sesselbahn bietet.
#46 Nach der letzten Fahrt mit der Sesselbahn um Viertel nach eins ging es via Schanzenroute zum Nordhang, an dem noch immer die Drehkreuze defekt waren. Um zum Nordhang zu kommen, musste man diesen flachen und glücklicherweise "präparierten" Weg entlang skaten.
#47 Blick in die andere Richtung. Links schimmert das geschlossene Loipenhaus zwischen den Bäumen durch. Es befindet sich bereits in der...äh...in Sachsen-Anhalt.
#48 Interessant ist, dass die Bügel am Nordhang nicht genau gleich lang sind. Dieser ist besonders kurz bzw. putzig.

Kurz vor Schluss wollte ich vom Nordhang noch einmal die Schanzenroute fahren, was jedoch einen beschwerlichen Aufstieg bedeutete. Vor diesem Hintergrund habe ich Verständnis für noisi und meckelbörger, die deshalb 2016 die unbeschneite O. Gr. Wurmbergabfahrt gefahren sind.
Fazit: Trotz zeitweiligen Nieselregens, insbesondere zum Ende hin, ein lohnenswerter Ausflug. Vielfältige Pisten mit für Mittelgebirgsverhältnisse ordentlichem Höhenunterschied bedeuteten in Verbindung mit den guten Schneeverhältnissen eine Menge Spaß auf der Piste. Wer es aber eilig hat, wieder nach oben zu kommen, sollte besser ins Sauerland fahren, wo es KSBen und einige zügige Schlepper gibt. Obendrein bekommt man dort etwas mehr fürs Geld und kann sich die Parkgebühren meist sparen.
wird fortgesetzt
Edit: Rechtschreibfehler korrigiert