Den ersten Skitag im Jahr 2019 verbrachten Flo und ich am Nebelhorn. An sich stand ab Dreikönig eine Woche in Laax an, zusammen mit Freunden. Aber ich bekam dann noch die Idee, den Urlaub schon am Samstag mit einem Skitag im Allgäu zu beginnen und dann noch eine Nacht bei anderen Freunden in Lindau zu verbringen. Nachdem ich noch nie am Nebelhorn zum Skifahren war und die Pendelbahnen bald ersetzt werden sollen, dachte ich mir, ich möchte dort wenigstens noch einmal hin.
Da wir ja für die ganze Woche packen mussten und mir außerdem ein halber Tag am Nebelhorn ausreichend erschien, fuhren wir erst um kurz vor 10 in München los. Auf der Fahrt war dann die A96 aber schneebedeckt und es gab viele Schleicher, die die Autobahn blockierten. Auf der B12 dann ein ähnliches Spiel, und zu allem Überfluss bekam Flo es immer mit der Angst zu tun, wenn ich in den zweispurigen Abschnitten auf der schneebedeckten Fahrbahn überholt hab. Das ist aber auch mal spannend, find ich, insbesondere der Spurwechsel.
Nun ja, auf der Fahrt überlegten wir dann: Nebelhorn, oder doch lieber Bolsterlang, oder Ofterschwang,... aber irgendwie fand ich dann Nebelhorn doch am Attraktivsten. So ein uriges Schneefall-Wetter passt in meinen Augen auch zu einem etwas urigen Skigebiet. Gegen 13h waren wir dann also in Oberstdorf, zahlten erstmal noch Geld fürs Parken - was ich ja fast nur aus der Schweiz kenne - und gingen zur Kasse.
Eingebildet hatte ich mir 29€ für eine 12-Uhr-Karte, zumindest konnte man im Internet "ab 12:00 Uhr" und "Nebelhorn" auswählen. Aber Pustekuchen: das ist nur die Anfängerkarte für eine Fahrt zur Seealpe und die Benutzung des Anfängerschleppliftes. Wie blöd. Im Internet heißts auch tatsächlich "Nebelhorn Seealpe", aber ohne Erklärung. Man könnte ja auch denken, das ist ein Pass für das Nebelhorn dessen 1. Mittelstation die Seealpe ist. Naja, also warteten wir bis 13:15, denn ab dann wurde die 13:30-Karte verkauft. Diese kostete dann aber immer noch stolze 38,50€, was ich fürs Nebelhorn allein doch recht viel finde. Aber jetzt warn wir halt schon da.
Immerhin kamen wir um 13:20 schon in die Gondel, und schwebten gen Seealpe.
Es ging aber dann gleich weiter bis zur Station Höfatsblick. Dort folgten wir der Beschilderung "Gipfelbahn", um erstmal ganz hoch zu fahren. Also: Treppe runter, durchs Gebäude durch, hinaus, außen am Gebäude entlang etwas nach oben, dann wieder eine Treppe hoch in die Station der 3. Sektion. Extrem umständlich. Später sahen wir, man wäre besser der Beschilderung "Pisten" gefolgt, da hätte man sich einiges an Fußmarsch gespart. Hinterher ist man immer schlauer.
Oben machte das Nebelhorn seinem Namen alle Ehre: man sah nicht besonders gut. Mit einigen Unterbrechungen fuhren wir gleich bis ins Tal runter. Die Piste endete an einem Zaun und einem Schild.
Eigentlich beginnt ab dort der Fußweg zur Station, ca. 500m. Dank des ergiebigen Schneefalls konnten wir aber doch bis 50m vor der Station auf Skiern fahren/schieben. Das war also doch vergleichsweise bequem.
Dieses Mal mussten wir etwas auf die Gondel warten.
Überhaupt war die 1. Sektion bis zum Schluss immer proppenvoll, die 2. Sektion sowie die restlichen Lifte waren ziemlich leer.
Von Höfatsblick aus nahmen wir dieses Mal die 4-SB Koblatbahn. Hier zwei Symbolbilder, wie gut die Sicht in diesem Bereich war...
Überhaupt war viel Neuschnee auf den Pisten, und sie waren teilweise auch ganz gut ausgefahren, was das Abfahren echt erschwert hat. Das war wirklich mein anstrengendster Skitag seit langem, auch wenns nur ein halber war.
Flo wäre dann am Liebsten wieder bis ins Tal, aber ich regte an, doch zumindest einmal mit der DSB Sonngehrenbahn zu fahren. Zunächst die Bergstation.
Die Einfahrt in die schwarze Piste 5 "Sonngehren" war trotz des vielen Schneefalls total vereist, den Schnee hats da einfach verblasen.
Blick nach oben auf der Piste.
Und Blick auf die Talstation der Sonngehrenbahn.
Beschneit wird hier wohl auch.
Einfahrt zur Sonngehrenbahn.
Ich finde ja diese alten DSB-Talstationen genial mit der typischen Skibrücke.
Trasse im unteren Bereich.
Abspannung.
Danach gings weiter ins Tal runter, hier auf der Piste 6 "Talabfahrt Seealpe".
Das ist eine recht nette schwarze Abfahrt bei der Flach- und Steilstücke abwechseln.
Leider wird die Piste unten raus sehr flach, so dass wir ziemlich anschieben mussten. Das lag aber auch am Gegenwind (und am Tiefschnee auf der Piste): als wir bei der folgenden Fahrt weniger Wind hatten, mussten wir auch deutlich weniger anschieben.
Alles geöffnet - keine Wartezeiten.
Einmal musste der Seealplift auch gefahren werden.
Auch die Talabfahrt (Piste 7) war abwechslungsreich und ging schön durch den Wald durch.
Richtig eben präpariert war sie nicht, aber auch das macht irgendwie den Nostalgie-Flair des Skigebietes aus.
Weiter unten nahmen wir dann mal ne Abkürzung durch den etwas tieferen Schnee, ging gut.
Links am Haus gings schmal vorbei, da hätts mich auch einmal fast hingehaun, weils etwas glatt war.
Im Zielhang gabs dann ein kleines Malheur. Flo fuhr an einem anderen Skifahrer etwas knapp rechts vorbei. Dieser hatte zu dem Zeitpunkt seinen Linksschwung zwar schon beendet, ist aber so erschrocken, dass er hingefallen war. Der Skifahrer regt sich auf. Flo schreit ein "Tschuldigung" hoch, obwohl es eher das Unvermögen des anderen Skifahrers war soweit ich das von oben aus beurteilen konnte. Jedenfalls bleib ich stehen, um eventuell zu helfen. Der Skifahrer fängt das Schimpfen an: "Beim nächsten Mal aufs Maul..." Da hab ich mir dann auch gedacht: wer so ungehobelt ist scheint wohl auch keine Hilfe zu brauchen.
Bei der letzten Fahrt erwischten wir wieder die linke Gondel.
Bergungsgondel in der Talstation.
So ähnlich gibts das auch nochmal in der Station Seealpe.
Hier haben wir ebenfalls die linke Gondel.
Blick hinaus aus der fast leeren Gondel.
Gondelselfie.
Es wurde nebliger.
Mittlerweile war eigentlich schon alles zu am Höfatsblick.
Die 3. Sektion ist auch schon zu Hause.
Steilabschnitt.
Auf der flachen Seealpe.
Blick zurück.
Um die Station rum ging es dann doch einigermaßen gut, ohne allzu viel zu schieben.
Die Talabfahrts-Abkürzung von oben.
Leerer Zielhang.
So wars es dann auf dem eigentlichen Gehstück - allzu viel schieben musste man nicht.
Mein Fazit: objektiv betrachtet kein gutes Skigebiet, da
- lange Fußwege
- teilweise sehr flache Pisten
- Warten an den Pendelbahnen
Aber: ich fand den Tag echt gut, trotz Nebel und viel Schnee auf den Pisten. Dieses Wirklich-Anstrengen-Müssen beim Skifahren fand ich echt super, war mal ne tolle Abwechslung. Der Nebel und der Schneefall sowie die Pisten, die der Landschaft folgen und die etwas nostalgischen Lifte (nicht zu sehr natürlich) haben einfach super zusammengepasst für mich. Das war einfach Winter-Wonderland.
Am Abend gings dann übrigens noch weiter bis nach Lindau mit Unterwegsstop im Supermarkt, um für das Abendessen sowie die ersten Tage in der Schweiz einzukaufen. Auch durchs Allgäu brauchten wir sicher 40min länger als geplant, aber so ist das halt im Winter - und durch eine Serpentine bin ich mal ganz gut gerutscht, aber mit nur 25km/h und ohne Gegenverkehr war das halb so wild.
Am Abend haben wir dann noch eine sehr leckere Lasagne gekocht und sind mit unseren Freunden zusammengesessen, allzu alt sind wir aber nicht geworden.
Horn im Nebel - 5. Januar 2019
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