NeusserGletscher hat geschrieben: 18.02.2019 - 13:58
danimaniac hat geschrieben: 18.02.2019 - 11:10
NeusserGletscher hat geschrieben: 13.02.2019 - 13:34
Ich weiß gar nicht, warum hier alle jammern. Der Verlust der AF wäre nicht schön aber verschmerzbar. Viel schlimmer ist der erneute Versuch, durch die Hintertüre eine Zensur-Infrastruktur im Internet aufzubauen, um das freie Internet noch weiter unter die Kontrolle der Konzerne und der Politik zu bringen. Doch in der Öffentlichkeit spielt solche Überlegungen kaum eine Rolle und die Medien machen sich auch kaum die Mühe, den Positionen von Netzaktivisten eine größere Bühne zu bieten.
Das kommt halt dabei raus, wenn man in einer Pseudo-Demokratie mit einer nur dem Anschein nach freien und unabhängigen Presse lebt. Alles nur Fassade. In Wahrheit sitzen in den Parlamenten die üblichen Opportunisten, welche von Kapitalinteressen gesteuert werden und in den Redationen sitzen auch nur Marionetten, die alle nach dem gleichen Taktstock ihr Liedchen summen. Von wenigen Ausnahmen mal abgesehen.
Doch wenn man es wagt, die grundsätzlichen Konstruktionsfehler anzusprechen, kommen sofort wieder die üblichen Beschwichtiger, Abwiegler und Whataboutismer, die unisono sagen, alles sei nicht so schlimm und woanders sei es ja auch nicht besser.
Also heult nicht rum, geht brav zur Wahl, macht Euer Kreuz bei den Volksverarschern aber wundert Euch nicht, wenn die Eure Interessen mit Füssen treten.
Die Danksagung übrigens nur für den ersten Absatz. Den verschwörerischen Rest kannst du in die Tonne treten.
Welchen verschwörerischen Rest? Dass Abgeordnete in der Praxis von den Parteien auf die Listen gesetzt werden, ist Fakt und nicht Fake. Dass diese parteiinterne Auslese dazu führt, dass überproportional die gleiche Sorte Mensch mit einer ähnlichen Vita (überwiegend Juristen, Beamte oder Menschen ohne jegliche Berufserfahrung) in die Parlamente kommt, lässt sich auch leicht überprüfen. Dass unter den gegebenen Umständen ein Abgeordneter sich in erster Linie seiner Partei, in zweiter Linie seiner Karriere und nur mit niedrigster Priorität dem Souverän verpflichtet fühlt, dürfte damit auch klar sein.
Dass dieses Konstrukt die Hauptursache dafür ist, dass Lobbyisten sich mit ihren Vorstellungen tendenziell leichter und häufiger durchsetzen können als der gemeine Bürger liegt auf der Hand. Heraus kommt dann eine Contentmafia - freundliche Politik. Strafbewehrtes Verbot der Umgehung von Content-Management Systemen, Urheberrechtsabgaben auf Datenträger und Hardware, selbst wenn durch technische Maßnahmen die Anfertigung legaler Kopien faktisch unmöglich ist, Upload Filter.
Nur weil Du die Realität nicht sehen willst, sind anderlautende Ansichte noch lange keine Verschwörungstheorie. VT ist oft nur eine heute übliche Keule, um unliebsame Meinungen argumentationslos ins Abseits zu stellen.
Und warum soll ich damit auf die Straße gehen? Selbst, wenn man in so einem Rahmen dezent darauf hinweist, dass unser Wahlrecht einfachsten demokratischen Grundsätzen nicht genügt, etwa in Bezug auf "gleich" und "unmittelbar" (faktisch entscheiden wenige Deligierte, was 60 Mio Wahlberechtigte auf den Stimmzetteln zu sehen bekommen), dann sehe ich bei den meisten hier nur noch "Tilt". Information overload. Passt nicht zu den auswendig gelernten Glaubensgrundsätzen. Selber Denken ist zu mühselig.
danimaniac hat geschrieben: 18.02.2019 - 11:10
das gesamte Urherberrecht gehört neu gedacht.
Darauf kannst Du unter den gegenwärtigen politischen Bedingungen aber lange warten. Da müssten schon die Piraten auf über 50% kommen und es dabei noch schaffen, nicht genau so korrumpiert zu werden wie die SPD oder die Grünen
danimaniac hat geschrieben: 18.02.2019 - 11:10
Zensur durch Uploadfilter sind diktatorisches Wunschdenken.
Es geht gar nicht darum, was derzeit die konkrete Absicht ist. Ob Upload Filter "nur" dazu genutzt werden, um den Upload urheberrechtlich geschützer Werke zu unterbinden oder um die Veröffentlichung unerwünschter Informationen zu unterdrücken, ist am Ende nur noch eine Frage der Einstellung der Filterregeln.
Und wie schnell sich eine Demokratie in eine Diktatur wandeln kann, haben wir in Russland oder in der Türkei gesehen. Oder in Ungarn oder ansatzweise in den USA.
Deswegen fühle ich mich wohler, wenn es weder Vorratsdatenspeicherung, permanente Überwachung noch technische Maßnahmen zur Zensur im Internet gibt.