Die Nacht zuvor verbrachten wir als einzige Gäste in der Rata Lodge in Otira. Sehr schönes Hostel mit nur 8 Betten insgesamt.
Wir stressten uns schließlich nicht zu sehr und machten noch ein paar kurze Fotostops unterwegs, z.B. an einem Aussichtspunkt, wo Keas über den Parkplatz liefen.
Auch hier gefiel mir die Landschaft sehr gut, hätte man durchaus mehr Zeit verbringen können – wie so überall.

Auf der Fahrt gen Südosten hörte der Regen zunächst auf und wir sahen sogar ein paar wenige Lücken in den Wolken. Je näher wir uns aber Porters näherten, desto mehr regnete es wieder. Sollten wir es doch nicht lieber bleiben lassen?
Schließlich einigten wir uns darauf, dass wir bis zur Talstation hochfahren. Falls es dort schneit gehen wir skifahren, bei Regen lassen wirs bleiben – so ein Tag wie in Pila brauchen wir nicht nochmal.

Nun ja: an der Talstation gabs eher wenig Niederschlag und wenn eher in Schneeform, also schnell den Skipass gekauft und einen Helm für Flo ausgeliehen. Den Skipass musste man leider auf einer nicht-umtauschbaren Chipkarte für 5$ kaufen, bisschen unpraktisch ist das ja schon, wenn man nur einmal dort skifahren wird. Zumindest war Rico, ein Deutscher an der Kasse, sehr nett und konnte irgendwann dann doch auch seine Herkunft nicht mehr verbergen.
Das Skigebiet selbst ist von den Liften her eher linear aufgebaut: man hat – abgesehen von den Anfängerliften – einen Vierersessel und daraufhin 3 unterschiedlich lange Schlepplifte als Anschluss nach weiter oben. Der Pistenplan auf der Porters-Website gibt übrigens nen Fehler bei mir aus, sodass ich ihn auf der Skiresort-Seite mal verlink.
Blick vom Parkplatz zum Schneiteich.
Talstationsgebäude.
Hier kehrten wir auch mittags ein, es gab Suppe und einen Pie, letzteres ist auch eher ungewohnt beim Skifahren.

Blick vom Parkplatz nach oben.
Von der Talstation aus geht die 4-SB Easyrider Chair los – dank des Nebels im oberen Teil wohl unser am Häufigsten gefahrener Lift an diesem Tag.
Beim Hochfahren.
Ein paar Tourengeher gabs auch.
Die Piste war übrigens echt ganz schön geneigt: nicht zu steil und nicht zu flach, man bekam gut Geschwindigkeit, konnte aber auch trotz der Hügelchen noch schön carven – soweit mit unseren Ski möglich.
Einen Anfänger Bereich hat man auch aufgeschüttet.
Ebenso einen Bereich für etwas Fortgeschrittene angelegt.
Mit dem dazugehörigen Tellerlift fuhren wir einmal, da es sich anbot, um vom Auto aus zum Rest des Skigebietes zurück zu kommen.

Nach ein paar Fahrten am Sessellift, der ziemlich tropfte wagten wir uns dann doch mal bis ganz nach oben. Aber da war eine ganz schöne Nebelsuppe. Die bekam meinem Magen gar nicht, sodass ich erstmal ein wenig Wasser am Auto trinken und eine kleine Pause machen wollte.
Dann schien das Wetter auch mal besser zu werden und wir genossen ein, zwei nette Runs am Leaper T-Bar.
Talstation
Strecke
Bergstation mit Blick zum Sundance T-Bar.
Hinab gings durch Julians Bowl, der Schnee war gut, hat Spaß gemacht, wir probierten beide Varianten aus.
Seitenblick mit etwas Sonne.
Der Gegenhang wäre wohl auch befahrbar – im Prinzip. Aber nicht bei diesen Schneeverhältnissen.
Blick zurück nach oben in der Julians Bowl.
Insbesondere ganz oben wurde es dann wieder sehr neblig. Immerhin erkannte ich Flo noch.
Die Pistenmarkierungen sind Stecken mit rosa Fähnchen dran, eher etwas zu dezent bei solch einer Suppe, aber immerhin gibts Markierungen.

Auf McNulty's Cat Track.
Zäune gabs auch überall im Skigebiet, vermutlich halten sie den Schnee auf, wenn der Wind zu sehr bläst.
Es braucht wirklich noch mehr Schnee, insofern kann ich auch Rico etwas verstehen, der meinte, es wäre doch ein guter Tag.

Aber irgendwo durch findet man dann doch nen Weg, kurz vor der Bergstation des Stellar T-Bars gings links ab.
Ein bisschen nebenraus gings dann auch, um nicht immer nur den Haupthang an der Sesselbahn zu fahren.
Auch gegen Ende schien das Wetter oben nicht besser zu werden.
Mit grün "closed" und mit rot "open" zu schreiben ist auch etwas unkonventionell...
Auf der Hintenrumabfahrt in Richtung McNulty's Basin fuhr man an den Felsen entlang – wenigstens etwas Orientierung.
Auch an der Bergstation des Sesselliftes gabs ein offen/geschlossen-Schild.
Einmal wagten wir uns noch ganz hoch, da war es dann ganz besonders schlimm.
Wir fuhren direkt parallel zum Schlepper ab, wobei die Orientierung eher ein mit den Beinen ertastet als mit den Augen gesehen wurde.
Die Bergstation vom Leaper T-Bar war jetzt auch im Nebel.
15:40, es wird schon etwas düster am Stellar T-Bar.
Doch was dann? Sollte es doch noch aufreißen?
Tatsächlich, es klarte auf – doch zu diesem Zeitpunkt waren die zwei oberen Schlepper leider schon geschlossen.
Blick zur Seite.
Eigentlich wollten wir etwas früher Schluss machen, da wir noch eine lange Autofahrt vor uns hatten, aber die gute Sicht wollten wir dann auch noch ausnutzen und nahmen noch zwei Mal den Stellar T-Bar.
Blick nach oben.
Leider schon geschlossen, Leaper T-Bar.
Ich muss sagen: trotz der Unwägbarkeiten (schlechte Sicht, feuchtes Wetter, latente Übelkeit) fand ich diesen Skitag deutlich schöner als den in Cardrona. Irgendwie sagte mir das Gelände einfach mehr zu, und der Tag war gefühlt abwechslungsreicher. Und natürlich war auch sehr wenig los, was angenehm war.
An der Sessellift-Talstation kamen wir dann auch noch mit zwei Mädels ins Gespräch, Debby und Rahel, die – oh Wunder – ebenfalls Deutsche waren. So gesehen hätte man in Porters nicht mal wirklich groß Englischkenntnisse gebraucht.

Aber jetzt fragt ihr euch sicher noch: warum lange Autofahrt – sollte es doch am nächsten Tag nur nach Broken River gehn, was gar nicht weit weg ist?
Gegen Mittag hatte ich von meinem Kollegen Pete eine Nachricht bekommen, dass das langersehnte Päckchen von Mama bei der Post in Omarama abgeholt werden kann. Somit sollte es gerade mal 31 Tage gebraucht haben. Außerdem sollte Simon, ein Belgier, der für 2 Wochen bei uns übernachtete, seinen Abschied an diesem Abend feiern. Eine Unterkunft hatten wir auch noch nicht gebucht. Also beschlossen wir kurzerhand zurück zur Buscot Station zu fahren, was knapp 350km Fahrtstrecke – natürlich ausschließlich auf Landstraßen – bedeutete.
Aber es hat sich zumindest der Abend gelohnt, denn die Feier war wirklich sehr schön, und ich fands toll, überraschenderweise die Leute dort noch einmal zu sehen.
Beim Abholen des Päckchens am nächsten Morgen kam dann leider eine zu erwartende Ernüchterung: der neuseeländische Zoll hatte die Wurstgläser konfisziert – immerhin hat er den Alkohol durchgehen lassen...
Und was das Skifahren betrifft: Broken River oder ein anderes Skifield war jetzt natürlich nicht mehr in Reichweite. Aber von Buscot Station boten sich zumindest Ohau, Roundhill oder Mount Dobson an. Was es dann schließlich wurde erfahrt ihr demnächst, wenn ich mal wieder zum Bericht schreiben komm... *g*