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Litbelanied-Tour (Juni 2019): München - Vilnius - Grodno - Ameland - München mit Öffis (komplett)

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Florian86
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Litbelanied-Tour (Juni 2019): München - Vilnius - Grodno - Ameland - München mit Öffis (komplett)

Beitrag von Florian86 »

Die Berichte hier gehen über eine Bahnreise ohne speziellen Alpin-Bezug. Ich denke aber, sie könnten trotzdem für den Einen oder Anderen hier interessant sein, deshalb stell ich sie auch hier rein, und nicht nur ins DSO-Forum. Es wird 5 Teile geben, der Erste beinhaltet auch die Vorplanung und ist ziemlich bahnlastig. In den darauffolgenden Teilen gibts dann auch mehr touristisches. Ich denke, ich werde die einzelnen Teile in einem Beitrag posten, und dann einfach den Beitragsnamen aktualisieren.

Da ich es in 2018 gar nicht nach Litauen geschafft hatte, sollte es im Juni 2019 über Pfingsten endlich mal wieder soweit sein; man könnte sogar sagen: es war höchste Eisenbahn. Denn die Anreise sollte - soweit komfortabel möglich - mit der Bahn erfolgen. Da außerdem eine Hochzeitseinladung in den Niederlanden vorlag, ging es dann von Vilnius aus weiter über Grodno bis auf die schöne Insel Ameland.

Zu Beginn erstmal ein Bild der gesamten Route und der Link dazu.
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Die Idee der Darstellung mit BRouter hab ich leider recht schnell wieder verworfen. Die Eisenbahn-Routenplanung ist zwar toll, aber der Umstieg in Berlin Hauptbahnhof sowie Wechsel auf andere Verkehrsmittel funktionieren damit wohl nicht allzu gut bzw. gar nicht.

Schon im Januar machte ich mich - zumindest gedanklich - an die Planung. Überrascht stellte ich fest, dass der TLK Uznam (Swinemünde - Warschau) nicht wie gewohnt über Stargard verkehren sollte, sondern über Kostrzyn und Rzepin. Insbesondere aus dem Süden ist das natürlich schön, wenn man nicht den Umweg über Stettin fahren muss, wobei das natürlich zu Lasten der Dauer der Nachtruhe geht.

Also kaufte ich mir im Januar, als die DB gerade ein neues Sparpreis-Kontingent rausschmiss, mal eine Fahrkarte von München nach Küstrin-Kietz. Das Anschlussticket von Küstrin-Kietz nach Kostrzyn lässt sich ja sehr kurzfristig auch am Automaten in Berlin kaufen, und die Weiterreise mit den polnischen Zügen hat eine deutlich kürzere Vorverkaufsfrist. Mit diesem DB-Ticket hatte ich dann aber so meinen Ärger, denn es gab eine Fahrplanänderung, weshalb die reichlich bemessenen Umsteigezeiten knapp wurden. Auch im DSO-Forum gab es dazu unterschiedliche Meinungen, wie in diesem Falle zu verfahren sei. Selbst bahnintern gab es unterschiedliche Meinungen, auch beim Telefonat mit dem Kundenservice, wobei am Telefon die letzte Instanz, mit der ich sprach, die Aufhebung der Zugbindung zumindest mündlich bestätigte. Letzten Endes ging ich nach einigen schlaflosen Nächten - mich hat das ganze wirklich gestresst - in ein kleineres Reisezentrum, wo man mir dann glücklicherweise die Zugbindung aufgehoben hat, und das ohne groß zu diskutieren. Viel mehr kam direkt die Frage: passt es Ihnen, eine Stunde früher loszufahren? Ja! Dann reservier ich Ihnen da mal nen Platz. Sehr netter Service!
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Somit bin ich als glücklicher Kunde wieder gegangen, konnte mich wieder mehr auf die Reise freuen und mir ist das Bahnfahren auch nicht in alle Ewigkeit vermiest - denn ich fahr zwar gerne Bahn - insbesondere auch aus Umweltgründen - aber angewiesen bin ich auch nicht drauf. :-) Und ich danke an dieser Stelle auch nochmal der Honigbieneaus dem DSO-Forum, die mir die richtigen Argumentationshilfen geliefert hat und mich dazu ermuntert hat, beharrlich zu bleiben.
[Fun fact: die ursprüngliche Verbindung hätte auch am Reisetag nicht geklappt: der Anschluss in Nürnberg (dem ich zugegebenermaßen nicht allzu viel Bedeutung beigemessen hatte, da ich mich in Nürnberg recht gut auskenn) hätte schon nicht geklappt. Somit wäre mir also gemäß Fahrgastrechten am Reisetag die Zugbindung sowieso aufgehoben worden, aber die ganze Reisekette wäre dennoch futsch gewesen. Und das hätte mich schon sehr geärgert.]

Wenige Tage nachdem das Buchen der polnischen Züge möglich war ging ich am Münchner Ostbahnhof ins Reisezentrum, um mir den Bettplatz im TLK zu sichern. Obwohl die Mitarbeiterin verständlicherweise noch nie etwas von Kostrzyn gehört hatte, gelang die Buchung im T3 doch innerhalb von wenigen Minuten. Dazu buchte ich mir dann hinterher ein polnisches Online-Ticket direkt von Kostrzyn nach Suwalki mit Umstieg in Warszawa Centralna. Da wurde dann auch noch ein Frühbucherrabatt gewährt, ich meine 30%.

Mein Freund Flo wollte übrigens auch mitkommen, sich aber nicht so lange Reisezeiten antun. Nach langem Hin und Her entstand zunächst die Überlegung, dass er einfach Frankfurt - Vilnius - Frankfurt fliegt und München - Frankfurt sowie Frankfurt - Niederlande mit der Bahn zurück legt. Ist ja als BC100-Besitzer auch gar nicht mal so teuer. Nur hatte die aber Lufthansa mal wieder eine "interessante" Preispolitik: während die gewünschte Verbindung 430€ kosten sollte, kostete die Flugverbindung München - Frankfurt - Vilnius - Frankfurt - Amsterdam "nur" 400€, wobei genau dieselben Flüge im "Mittelteil" beinhaltet waren. Aus unternehmerischer Sicht mag das sicher nachvollziehbar sein, aus Umweltsicht ist das meiner Meinung nach höchst fragwürdig.

Recht kurzfristig entschloss sich dann auch noch ein anderer Freund, Gerrit, ebenfalls mitzukommen. Er wollte ebenfalls gerne das Fliegen vermeiden, reiste aber aus Dänemark an. Auf dem Hinweg sollten wir uns einfach in Berlin treffen, den Rückweg sollten wir getrennt zurücklegen. Leichtsinnigerweise bot ich Gerrit an, mich um seine Tickets ab Berlin zu kümmen. Schließlich hatte ich ja schon den Online-Account bei der polnischen Bahn, und die eventuelle Reservierung für den Schlaf- oder Liegewagen bekomm ich ja bei der DB ebenfalls, während die Dänische Staatsbahn anscheinend kaum mehr personenbedienten Verkauf anbietet - und wenn mit elendig langen Wartezeiten.

Nachdem ich an einem Freitagabend die Online-Verfügbarkeit gecheckt hatte, ging ich am Samstag Mittag wieder ins Reisezenrum im Münchner Ostbahnhof, um noch einen Bettplatz zu kaufen. Leider waren bis dahin aber alle Schlaf- und Liegeplätze ausgebucht. Mist. Naja: dann also einfach ein Not-Sitzplatz-Ticket Kostrzyn - Suwalki kaufen. Zu diesem Zeitpunkt gab es immer noch etwas Frühbucherrabatt. Zusätzlich frug ich bei einer polnischen Bahnagentur an, doch auch dort bekam ich die Antwort, dass schon alle Bettplätze ausgebucht wären.

Ab dann schaute ich aber täglich, ob sich an der Verfügbarkeit was geändert hatte. Eines schönen Freitages, keine Woche vor der Abfahrt, war online bei PKP Intercity wieder ein Bettplatz verfügbar. Nun aber schnell das Telefon geschnappt und beim DB-Fahrkartenservice angerufen. Doch leider hatte die DB diesen Platz nicht zur Verfügung. Also musste Plan B her: neues Online-Ticket Kostrzyn - Warschau inkl. Schlafwagen-Reservierung und Stornierung des vorher gekauften Tickets. Um nicht auch noch ein "sinnloses" Ticket aufgrund eines möglichen Anschlussverlust in Warschau zu kaufen, beschloss ich, dass Gerrit dann sein Anschlussticket nach Suwalki in Warschau einfach selbst am Schalter kaufen soll.
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Und was für ein glücklicher Zufall beim Ticketkauf: ich hatte für Gerrit doch tatsächlich sogar einen Bettplatz genau in meinem Abteil erwischt, wie schön. Schön wäre es aber, wenn man bei PKP einen Bettplatz auch nachträglich dazu kaufen könnte, ohne dass man ein dazugehöriges Ticket buchen muss.

Ebenfalls im Vorfeld besorgte ich mir für die weiteren Reiseabschnitte noch einen Super-Sparpreis Warschau - Leeuwarden sowie einen 1. Klasse Sparpreis Leeuwarden - Erlangen - München.

Soweit also die Vorbetrachtungen. Am Donnerstag vor Pfingsten ging es endlich los.
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Dieser Teil des Berichtes beinhaltet: Von München (A/B) nach Berlin (1/8), weiter nach Kostrzyn (2) und dann mit dem Nachtzug bis Warschau (3/7). Die niedrigeren Nummern sind übrigens genau dann in der Karte etwas verdeckt, wenn ich ein Zwischenziel mehrmals drin hab.

Eine Stunde früher als ursprünglich geplant fand ich mich somit in der DB Lounge in München ein und startete entspannt in den Urlaub.
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Neben der netten Einstimmung auf die Reise mit einem kleinen Snack genieß ich es auch sehr, einen Grund zu haben, überpünktlich am Bahnhof zu erscheinen. Andernfalls würde ich sonst erst auf den letzten Drücker am Bahnhof ankommen, was durchaus auch in Stress ausarten kann, wenn im Stadtverkehr was schiefgeht.

Ein Blick ums Eck in die Bahnhofshalle.
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Mein Sitzplatz war dann ganz am Anfang des ICE 4, keine besonders gute Wahl. Während ich u.a im ICE 3 die Fahrt in der "Lounge" des Endwagens als sehr angenehm empfinde, so kam ich mir im ICE 4 an ähnlicher Stelle doch sehr beengt vor. Hinzu kam, dass das Internet selten schnell verfügbar war, weshalb ich für eine Online-Arbeitsschulung ungefähr doppelt so viel Zeit brauchte, wie eigentlich veranschlagt war. Aber ich hatte ja eh Zeit. Die Zugbegleiterin war dann gar nicht erstaunt über die Aufhebung der Zugbindung. Sie war aber daran interessiert, ob ich denn dann in Nürnberg trotzdem umsteigen würde wie ursprünglich gebucht, was ich aber verneinte. Kurz nachdem unser Zug durch Nürnberg durch war, verspäteten sich die nachfolgenden Züge doch recht deutlich, soweit ich das in Erinnerung hab.

So sehr ich den Neubau von Bahnstrecken begrüße, so unschön sind die großflächigen Lärmschutzwände. Konnte man früher noch die Bergkirchweih in Erlangen wunderbar erkennen, so spitzt heutzutage leider nur noch das Riesenrad hervor.
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Ebenso ging es direkt an der Heimat vorbei, hinten links befindet sich ein Wiesen- und Obstbaumgrundstück von meiner Mama.
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In Leipzig wendeten wir.
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Nach getaner Arbeit genehmigte ich mir ein leckeres Bier aus der fränkischen Heimat.
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Gerrit war schon eine gute Stunde vor mir in Berlin. Wir trafen uns dann direkt nach meiner Ankunft am Hauptbahnhof. Bis zur Abfahrt der RB nach Kostrzyn vom Ostkreuz waren immerhin noch 1,5h Zeit, was wir u.a. für ein Abendessen nutzen wollten. Zusammen mit einem weiteren Freund, der in Friedrichstraße zustieg, beschlossen wir, es wäre am Sinnvollsten, uns Nähe Ostkreuz etwas zu suchen. Wir landeten in einem netten Café, in dem für Allgäuer Bier geworben wurde.
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Zurück am Ostkreuz folgte dann eine unschöne Überraschung: die RB nach Kostrzyn endet aufgrund eines Unfalls an einem Bahnübergang schon in Berlin-Lichtenberg. Der Zugbegleiter lief zwar durch den Zug, aber auf unsere Frage, wie wir nach Kostrzyn kommen, meinte er nur lapidar: dann müssen Sie halt mit der U-Bahn oder der S-Bahn dorthin fahren. Diese Antwort konnte ich nicht wirklich ernst nehmen, schließlich fährt weder U- noch S-Bahn bis nach Polen. Ein DB-Mitarbeiter am Bahnsteig meinte dann noch, wir hätten bloß die Möglichkeit, zum Ostbahnhof zurück zu fahren, und dort im Reisezentrum bzw. am Servicepoint zu schaun, was uns angeboten wird. Da wir aber unbedingt den Nachtzug erwischen wollten und wir ja durchaus die Mitarbeiter vor Ort kontaktiert hatten - wenn auch ergebnislos - beschlossen wir, ein Taxi zu nehmen. Evtl. ists ja möglich, einen Teil der Taxikosten über die Fahrgastrechte wieder zu bekommen, so der Gedanke. Wir haben zwar kurz überlegt, ob wir irgendwie nach Rzepin mit der Bahn kommen könnten, was aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich war. Außerdem wäre mir unklar gewesen, ob nicht bei späterem Zustieg unsere Bettreservierung verfallen wäre. Das mit dem Taxi stellte sich auch schwieriger heraus als gedacht: die vorhandenen Taxis in Lichtenberg wollten oder konnten alle nicht so weit fahren. Aber nach einem Anruf bei der Taxizentrale und weiteren 10min Warten bekamen wir dann ein Taxi, wobei es dem Fahrer glücklicherweise egal war, ob er nur bis zur Grenze oder bis nach Kostrzyn Bahnhof fährt. Unsere Handy-Navis zeigten zwar die Taxi-Ankunft deutlich nach Abfahrt des Nachtzuges an, aber unser Taxifahrer holte trotz einigermaßen Beachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung gut Zeit auf, so dass wir 20min vor der geplanten Abfahrt des Nachtzuges am Ziel waren. Glück gehabt. Die knapp 90km waren übrigens für 134,90€ zu haben, da hatten wir beide mit deutlich mehr gerechnet.

[Nach Einsenden des Fahrgastrechteformulars gab es über die Fahrgastrechte zunächst 80€ zurück. Da wir aber zu zweit im Taxi waren hatte ich nochmal beim Servicecenter angerufen, und tatsächlich: das 2. Ticket, das ebenfalls beilag, wurde augenscheinlich übersehen. Ist halt ein etwas komplizierter Fall bei zwei unterschiedlichen Startorten. Aber der freundliche Herr meinte dann, dass der Fehler eindeutig auf Seiten des Servicecenter läge, dass die 80€ erstattbare Kosten pro Person gelten und dass er einen Hinweis zur Korrektur weitergeben würde. Das hat dann tatsächlich funktioniert, so dass ich letzten Montag ein Korrekturschreiben sowie die restlichen 54,90€ überwiesen bekommen hab.
Was ich mich dann aber auch noch gefragt hab: der Unfall am Bahnübergang war zwischen Berlin-Lichtenberg und Berlin-Mahlsdorf. Hätte man nicht einen Zug aus Kostrzyn in Berlin-Mahlsdorf wenden und nach Kostrzyn zurück fahren lassen können? Da die Störung ja schon ca. 1h bestand, ist der geplante Zug aus Kostrzyn (Ankunft 21:28 am Ostkreuz) ja höchstwahrscheinlich auch nicht durchgekommen und musste irgendwo vorzeitig enden.]

Ca. 5 Minuten nach der planmäßigen Abfahrtszeit ließ der TLK Uznam seine Lichter blicken.
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Nachdem wir uns im Abteil niedergelassen hatten kam auch schon der Schaffner, der übrigens recht gut deutsch sprach, und wollte unsere Tickets und Reservierungen sehen. Außerdem musste er irgendetwas händisch in eine Liste eintragen. Während er beim Online-Ticket inkl. der Reservierung recht schnell fertig war, gabs mit der DB-Reservierung durchaus gewisse Probleme. Er inspizierte das Schriftstück hinten und vorne, war aber nicht erfolgreich. Als ich ihn dann fragte, was er suche, entgegnete er mir: die Reservierungsnummer, das müsste eine 12-stellige Zahl sein. Die konnte ich ihm natürlich leicht zeigen, aber zugegebenermaßen ist diese sehr klein aufgedruckt. Der Schaffner verschwand dann kurz und kam mit einer Lupe wieder, damit konnten die Formalitäten schnell erledigt werden.

Endlich auf ins gemachte Bett.
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Wobei ich noch ziemlich lang wach lag, so richtig müde war ich leider noch nicht. Aber so lag ich halt noch ein wenig verkehrt herum mit dem Kopf zum Fenster hin und schaute mir die nächtliche Landschaft an; der Rollo blieb halt einen kleinen Spalt offen, was die beiden anderen im Abteil nicht zu stören schien. Dazu noch ein mitgebrachtes Bier.

Generell schlief ich nicht allzu viel in dieser Nacht, gegen 4:30 wachte ich zum ersten Mal auf.
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Immerhin konnte ich so die Sonne aufgehn sehen.
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Zum Frühstück gab es 2 Schokomuffins sowie 3 Tees für 3 Leute. Der andere Mitreisende verzichtete aber netterweise auf seinen Muffin.
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Leider sind die Abteilbilder nicht besonders scharf geworden.
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In die andre Richtung wars besser.
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Das Abteil war durchaus komfortabel und das Bett recht bequem. Irgendwie fand ichs auch bequemer als bei meiner Nachtzugfahrt im April von Zagreb nach München, obwohl ich da sogar ein Abteil für mich alleine hatte.

Blick aus dem Fenster, wenige Minuten vor der geplanten Ankunft in Warschau.
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Ein Abschiedsbild auf der Rolltreppe in WC (unsere gängige Abkürzung für Warszawa Centralna ;-)) ging sich auch noch aus.
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Dass ich überhaupt einige Fotos mach finden ja nicht alle Mitreisenden so toll. Schließlich müssen sie ja dann oft auf mich warten. ;-)

Apropos warten: wir stellten uns erstmal an der riesigen Schlange bei den Fahrkartenschaltern an. Es waren gerade mal 2 Schalter geöffnet, dementsprechend dauerte das vergleichsweise lang. Aber Gerrit bekam schließlich sein Ticket nach Suwalki und ich mein Ticket von Grodno nach Warschau, das ich für die Rückreise nutzen wollte. Leider sollten wir im Anschlusszug Hańcza aber recht weit weg voneinander sitzen. Dieser hatte außerdem ca. 60min Verspätung, weshalb wir die Zeit in WC nutzten, um was zu essen und zu trinken. Der Bahnhof ist zwar in den letzten Jahren ganz gut renoviert worden, aber so gerne halte ich mich da dann doch nicht auf. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich fast immer eher übermüdet an diesem Bahnhof bin.

Nach einem kurzen Rauchgang vor die Tür - wobei ich nur Begleitung war - konnte ich einen kurzen Blick auf den IC nach Brest Central werfen.
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Damit beende ich den 1. von 5 Teilen. Die anderen Teile werden jedoch deutlich länger und beinhalten mehr Bilder, dann auch welche ohne Bahnbezug. Ich hab aber v.a. drauf geachtet, dass in jedem Teil zumindest etwas Bahn dabei ist, und dass sie - mit Ausnahme des 1. Teils - ungefähr gleich lang werden.
Zuletzt geändert von Florian86 am 25.09.2019 - 15:27, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Litbelanied-Tour (Juni 2019): 2. Von Warschau nach Vilnius zur Pride

Beitrag von Florian86 »

Nachdem der Hańcza sogar etwas mehr als 60 Minuten Verspätung eingesammelt hatte (wie schon im 1. Teil erwähnt), konnten wir gegen 9h dann doch endlich einsteigen. Die zurückgelegte Strecke an diesem Tag ist in dieser Grafik dargestellt.
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Von Warschau (3/7) gings über Suwałki (4) bis nach Vilnius (5), wobei wir selbstverständlich über Białystok und nicht über Łomża fuhren. ;-)

Zuglaufschild.
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Wir hielten auch kurz am Warschauer Ostbahnhof.
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Ich hatte einen Abteil-Fensterplatz ergattert. Das Abteil hatte 8 Plätze, derer waren aber nur 6 besetzt. Dennoch war das ganze ziemlich beengt. Gerrit hatte weniger Glück, er musste sein Abteil sogar mit 6 bzw. 7 Mitreisenden teilen, und das mit über 1,9m Größe. In Białystok leerte sich der Zug dann, so war es wieder leichter Bilder zu machen.
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Dort hatten wir geplant 33min Aufenthalt. Trotz der Verspätung wurde dieser Aufenthalt nicht verkürzt (übrigens wurden ebenso wenig die 18min in WC verkürzt). Aber in Białystok werden ja auch der Suwałki- und der Grodno-Teil getrennt.

Kurz nach Białystok schrieb mir Gerrit, er habe sich jetzt einen Platz im Großraum (angeblich Wagen 25) genommen, was ich natürlich schade fand, bin ich doch trotz allem eher ein Abteilfan. Aber ich bin dann trotzdem zu ihm hin, bzw. wollte es: bin erstmal an ihm vorbei, denn eigentlich war der Großraumwagen der mit der Nummer 24. Es war übrigens unglaublich heiß und stickig in selbigem und die Fenster waren auch größtenteils zu. Schließlich einigten wir uns darauf, dass wir ein Abteil nehmen können, sofern ich ein Privatabteil finden würde. Das war durchaus im Rahmen des Möglichen, war doch der Zug nicht mehr besonders voll. Ich fand dann gleich im benachbarten Wagen 25 ein leeres Abteil, das mir zusagte.
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Was ich jedoch erst später bemerkte: die Abteile in diesem Wagen hatten keine Trennscheiben oder -wände mehr. Sprich es war eigentlich eine Art Zwitter zwischen Abteil und Großraum. Dennoch war es ganz nett am offenen Fenster zu stehen und teilweise auch den Kopf rauszuhalten.
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Gerrit nutzte den Platz und meinen Laptop, um etwas zu arbeiten.
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Außerdem meinte er, wir sollen doch beim nächsten Mal zumindest den Abschnitt Warschau - Białystok in der 1. Klasse zurücklegen. Sicher kein Schaden.

In unserem Wagen waren auch einige Fahrradfahrer, es geht aber sicher noch voller.
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Das muss noch vor Sokółka sein, schließlich gabs hier noch ne Oberleitung.
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Ja, ich fands schon praktisch, dass man hinten rausschaun konnte.
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Das ermöglicht auch interessante Fotos.
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Die Landschaft wird auch reizvoller mit Seen und Wäldern.
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Unser Zug in einer Kurve.
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Den Blick hinten raus fand ich schon immer sehr schön.
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Interessant auch die Perspektive, dass man über die Abteilwände hinweg schaun kann.
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Wir kamen auch an größeren Seen vorbei, das müsste kurz vor Augustów sein.
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Am Bahnhof von Augustów...
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...standen sogar einige Leute, hauptsächlich Schüler.
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Ich hatte schon befürchtet, dass sie unseren Zug entern wollten, aber stattdessen nahm ein Teil den Regio in Gegenrichtung, und ein Teil blieb am Bahnhof.
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Noch ein Blick aus dem Fenster nach vorne.
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Doch was passiert dann? Kurz vor Suwałki fuhren wir aufs Nachbargleis.
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Ob der Zeit wunderte ich mich auch, so müssten wir auf diesem Abschnitt ja einiges an Zeit aufgeholt haben. Schließlich waren wir ja schon fast am Zwischenziel - dachte ich zumindest. Ich kriegte dann aber etwas Panik, weil wir nicht in Richtung Hauptbahnhof fuhren, sondern in Richtung Olecko abbogen. Jedoch stoppten wir in Papiernia dann doch schon wieder.
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Schöne Formsignale und augenscheinlich wenig benutzte Gleise.
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Blick entgegen unserer Fahrtrichtung.
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Hier werden die Weichen gestellt.
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Noch ein Blick nach hinten.
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Dann fuhr unsere Lok, wohl geleast von ČD, aber auch mit PKP-Logo, an uns vorbei.
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Nach kurzem Stand kam sie auf unser Gleis zurück.
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Noch ein Blick zur Seite.
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Jetzt waren wir also nicht mehr im letzten Wagen, sondern im Ersten, dafür mit weniger schönem Ausblick nach vorne.
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Ganz schön viele Insekten auf der Scheibe.
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So ganz konnte ich mir aus dieser ganzen Aktion immer noch keinen Reim machen, wirkte das doch zunächst schlichtweg als Zeitverschwendung als wir wieder in Richtung Hauptstrecke abbogen.
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Jetzt war mir die ganze Aktion klar: eine Brücke wurde am durchgängigen Gleis erneuert.
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Und dessen gibt es eben nur eines, möchte man die Brücke nebendran nutzen muss man eben über Papierna fahren und umsetzen.

Der Himmel hier war wirklich schön.
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Leider hatten wir nicht das Vergnügen, in diese Richtung mit der Bahn weiter zu fahren.
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Stattdessen hatte ich während der Fahrt zwei Online-Tickets für den Luxexpress gegen 16h von Suwałki nach Vilnius gebucht. Ich hatte etwas Panik, gar keine Tickets mehr zu bekommen, da nur noch 8 Plätze verfügbar waren. Die Weiterfahrt gegen 18h mit dem Zug über die Grenze kam für uns dann doch nicht in Frage, denn dann wären wir erst gegen Mitternacht in Vilnius gewesen, und hätten außerdem innerhalb von Kaunas noch den Schienenersatzverkehr nutzen müssen. Das war dann doch etwas unattraktiv.

Bahnanlagen in Suwałki.
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Das schmucke Bahnhofsgebäude, aus Erfahrung leider ziemlich ausgestorben im Inneren.
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Bahnhof mit unserem Zug.
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Die Lok wurde relativ schnell abgekuppelt.
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Gegen Ende hatten wir also 75min Ankunftsverspätung, dank der niedrigen Ticketspreise lohnt sich jedoch Fahrgastrechte einfordern nicht. Außerdem war die Verspätung für uns eh nicht so schlimm. In den 1,5h Aufenthaltszeit konnten wir noch gut in ein Einkaufszentrum zum Essen gehn sowie Verpflegung kaufen. Die Pizza war wohl - angeblich - gut, aber nicht ganz so toll wie bei unserem Besuch vor 2 Jahren. Ich hatte jedoch lediglich ein Eis.

Gegen 15:30 fanden wir uns am Busbahnhof ein.
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Interessant, die ganzen litauischen Namen auf Polnisch zu lesen: Alytus, Druskininkai, Gardinas ;-), Kaunas, Lazdijai (hierfür brauchte ich etwas Zeit, den Ort zu erkennen), Trakai, Vilnius.

Mit diesem "neuen" Bus fuhren wir nicht.
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Im Bus selbst wars einigermaßen komfortabel, vor Jahren hatte ich aber von Riga nach Vilnius mal nen Luxexpress, wo man richtig viel mehr Platz hatte. Nett waren jedoch definitiv der kostenlose Tee und Kaffee. Trotz Klimatisierung im Bus fand ich die Bahnreise deutlich angenehmer.

Am Zusammenfluss von Nemunas und Neris in Kaunas.
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In Vilnius stiegen wir dann am Panorama-Einkaufszentrum aus, dachten wir doch, dass wir von dort genauso weit entfernt von unserem Hotel (in der Nähe der Kathedrale) sind wie wenn wir weiter bis zum Busbahnhof fahren würden. Wir nahmen den Stadtbus bis zur Lemberg-Haltestelle (Lvovo stotelė), und liefen von dort aus. Denn mit einem Ticket, das beim Busfahrer gekauft wird, darf man meines Wissens nicht umsteigen. Eventuell hat sich das zwar mittlerweile geändert, ich glaube aber nicht. Denn teilweise sieht man immer noch die alten Stempler, die ein Lochmuster in die Tickets stempeln, und damit kann man ja nicht überprüfen, wie lange schon jemand das gestempelte Ticket nutzt, sondern nur ob man im Bus sitzt, in dem man gestempelt hat. Und für das kurze Stück zwei mal einen Euro auszugeben fand ich dann ein bisschen unnötig. Die App fürs Online-Ticket hatte ich noch nicht freigeschaltet und meine Chipkarte war noch von früher auf "Studentenrabatt" gestellt. Um dies umzustellen muss man leider persönlich in einem der Kundencenter vorbeischauen.

Zu diesem Zeitpunkt war es kurz nach 19h, und Flo war immer noch nicht in München abgehoben. Schließlich gab es ein Unwetter in Frankfurt, weshalb der Flug von München nach Frankfurt nicht startete. Ob er den Anschlussflug nach Vilnius erwischen sollte war ungewiss. Immerhin sollte dieser auch verspätet starten. Schaun wir mal...

Unser Hotel war zwar recht schön, aber hatte definitiv schon bessere Zeiten gesehen.
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Mittlerweile ist es ein reines Aparthotel, in dem normalerweise kein Personal vorhanden ist. Stattdessen funktioniert alles über Codes an Eingangstür und Schlüsselkasten. Unpraktisch war jedoch, dass wir nur einen Zimmerschlüssel bekamen.

Dort angekommen, machte Gerrit sich gleich wieder auf. Ein Freund hatte nämlich vorgeschlagen, zu einem Fußballspiel zu gehen. Da ich aber an Fußball 0,0 Interesse hab, dachte ich mir: ich ruh mich lieber aus, geh was essen und stromer bisschen durch die Stadt. Fast direkt neben unserem Hotel kehrte ich im Etno Dvaras (ehemals Forto Dvaras) auf der Burgstraße (Pilies gatvė) ein.
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Als Vorspeise gabs ne kalte Rote Beete-Suppe (Šaltibarščiai). Die gabs tatsächlich dann jeden Tag - wenn man schon mal die Chance hat... ;-)
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Als Hauptgang dann ein Kiewer Kotelett. Das hatte ich tatsächlich noch nie gegessen, stand aber schon länger auf meiner Wunsch-Essensliste.
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War ganz lecker alles in Allem.

Zu diesem Zeitpunkt stand dann schon fest, dass Flo in Frankfurt nicht weiterkommen, wohl dort übernachten, und am nächsten Tag nach Vilnius fliegen wird. So musste ich immerhin spät am Abend nicht noch zum Flughafen rausfahren. Dennoch schade, da somit seine Demo-Teilnahme am nächsten Tag zumindest sehr fraglich war. Also beschloss ich, dann doch mal im Paviljonas vorbeizuschaun. In diesem war das Pride-House untergebracht, und ich dachte, da treff ich vielleicht jemanden Bekanntes.

Überhaupt hat sich in Sachen LGBT* einiges getan. Seit 2010 war ich bei jeder Baltic Pride in Vilnius dabei, wobei diese turnusmäßig alle 3 Jahre jeweils in Vilnius, Riga und Tallinn stattfindet. Beim ersten Mal in 2010 mussten wir noch auf der anderen Flussseite demonstrieren, wurden mit Bussen zum Demonstrationsort gekarrt, und es gab Tausende Gegendemonstranten, aber auch viele Polizisten, die uns geschützt haben. Zusätzlich gabs damals gegen Ende einen Parlamentarier, der zu uns in den abgesperrten Bereich kam und sich mit der Polizei geprügelt hat. Einen Überblick über die Pride-Demos in den verschiedenen Jahren gebe ich in meinem tumblr-Pride-Blog.

Auf jeden Fall waren in diesem Jahr deutlich mehr Gebäude als noch in 2016 mit Regenbogenfahnen geschmückt, hier z.B. vor dem Bar-Restaurant Cozy.
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Diese Flagge sollte noch zu einem späteren Zeitpunkt runtergerissen und zerstört werden. Aber es wurde dann schnell ein Ersatzexemplar beschafft.

An der Kreuzung der Straßen Trakų und Pylimo. Da gabs ne Zeit lang mal ne nette Schwulenbar, aber leider hat sie sich nicht gehalten. Das war eine ganz nette Abwechslung, wenn man mal nicht gleich "clubben" gehn wollte.
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Dieses Gebäude kannte ich auch noch nicht, ist ein Museum für moderne Kunst.
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Früher war hier ein (schon lange geschlossenes) Kino, auf dem der Spruch "Freiheit für gutes Kino" (Laisvė geram kinui) prangte.

Und sogar einen Regenbogen-Zebrastreifen gabs.
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Im Paviljonas angekommen bekam ich dann die Nachricht, dass Flo leider erst gegen 16:30 am nächsten Tag ankommen wird. Der Direktflug nach Vilnius am nächsten Vormittag war nämlich ausgebucht, so dass er über Riga fliegen musste. Alles in Allem war Flo somit auch fast 24h unterwegs. In dieser Zeit hätte er schon fast ebenfalls Bahn und Bus nehmen können. Damit war ich ja schließlich auch "nur" ca. 30h unterwegs. ;-)

Was dann noch sehr schön war: ich traf ganz zufällig am Paviljonas meine ehemalige Mitbewohnerin und ihren Freund. Sie zogen dann zwar schon nach 30min weiter zu ner Party, aber es war trotzdem sehr schön, mal wieder zu quatschen. Nach weiteren 30min alleine kam dann auch schon Gerrit mit den paar anderen Fußballschauern zu mir dazu, und wir ließen den Abend gemütlich ausklingen. Auf dem Heimweg machten wir dann noch nen Schlenker über den Rathausplatz.
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Man erkennt auch, dass selbst zu dieser Zeit in nördlicher Richtung der Himmel noch leicht hell ist.

Am nächsten Vormittag gingen wir erstmal zum Bahnhof. Schließlich wollte ich meine Chipkarte für die Öffis umschreiben lassen und aufladen. Das ging relativ problemlos. Danach holte ich mir noch meine Busfahrkarte von Vilnius nach Grodno im nebendran liegenden Busbahnhof. Nach getaner "Arbeit" gabs dann Frühstück im Čili pica.

In der Stadt sah man auch überall Werbung für die UNI-FORM-App, einer App mit der man das Auftreten von Hass-Kriminalität gegenüber LGBT*-Menschen unkompliziert an entsprechende Nichtregierungsorganisationen, und teilweise auch an die Polizei, übermitteln kann
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Ab 12h sollte man sich für die Demo aufstellen, wir gingen aber erst gegen kurz vor 13h hin. Nach bisschen Suchen fanden wir auch einige unserer Freunde. Es waren aber doch ca. 10000 Teilnehmer, so dass das gegenseitige Auffinden nicht leicht war.

Bei der Kathedrale standen ein paar einsame Gegendemonstranten.
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Vorbei am Vinco Kudirkos Aikštė auf dem Gedimino prospektas.
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Als vor ein paar Jahren die Pride-Demo zum ersten Mal dort stattfand, wurde er von feindlich gesinnten Politikern auf Päderasten-Prospekt (Pederastų prospektas) "getauft". >:( Ich benutze diesen Ausdruck mittlerweile ganz gerne mal scherzhaft.

Hier wurde Gleichheit im Eherecht gefordert.
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Von einigen Seiten wurde der immer größer werdende Kapitalismus innerhalb der Pridedemos kritisiert.
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Das hatte auch schon die Ex-Mitbewohnerin am Vorabend angesprochen.

Geldwäsche der Swedbank scheint ein Thema zu sein.
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Generell werden die Pride-Demos auch in Vilnius immer mehr zu einer Feierlichkeit und immer weniger politische Demonstration. Dennoch war immer noch der Demo-Charakter deutlich erkennbar. Aber es ist zumindest nötig, darauf hinzuweisen: Nicht nur Feier, sondern auch Protest.
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Im Vergleich zu früheren Jahren sind auch immer mehr Fahrzeuge dabei.
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Auch die Polizei hatte nicht viel zu tun und war eher entspannt.
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Die typischen Reden wurden von einem Truck aus gehalten.
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Ich hatte meine beschriebene Frankenfahne dabei, die allzu gerne mit der polnischen Fahne verwechselt wurde, ist ja auch etwas näher an Vilnius. ;-)
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Bei Lukiškės endete die Demo dann schon wieder. Fürs nächste Mal würde ich mir ja noch eine etwas längere Strecke wünschen, vielleicht am Parlament vorbei oder noch mehr durch die Altstadt.
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Auch ist man vor 3 Jahren in die andere Richtung gelaufen, da begann die Demo bei Lukiškės und endete im Park Bernardinų sodas. Dort konnte man sich besser aufhalten und den Reden zuhören. Im Bernardinų sodas fand aber dieses Jahr zur selben Zeit ein Event für die "traditionelle Familie" statt. Dieses war aber wohl nicht besonders gut besucht.

Nach der Demo traf ich dann auch eine litauische Freundin, Agnė, die ich in München kennen gelernt hatte.
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Mit unserer Laufgruppe gings dann in die Bar +++ beim Einkaufszentrum Gedimino 9, wo es günstiges Essen und Getränke gibt, z.B. rosanen Gin Tonic - auch wenn auf dem Glas "Kubanischer Rum" steht.
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Um kurz nach 4 machte ich mich dann auf zum Flughafen, um Flo endlich in Empfang zu nehmen. Auch im Bus wurde auf den Monitoren auf die Pride-Demo "Für Gleichheit" (Už lygybę) hingewiesen.
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Am Flughafen gab es einen multimodalen Anzeiger, der die nächsten Busse unterschiedlicher Anbieter sowie Züge anzeigte.
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Litauische Ballons an der Decke der Ankunftshalle.
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Überhaupt ist die Ankunftshalle im Vilniuser Flughafen sehr hübsch, finde ich.

Leider musste ich sehr lange auf Flo warten. Denn zu allem Überfluss war auch noch sein Gepäck von Riga aus nicht weiter gekommen, so dass er noch bis zum Ende der Gepäckausgabe warten musste und dann diverse Formalitäten zu erledigen hatte.

Dann brachte ich Flo ins Hotel. Er wollte sich gerne 30min ausruhen, ich war aber ziemlich energiegeladen und wollte eigentlich gleich wieder losziehen. Darüber war er zwar nicht glücklich, hats aber im Nachhinein wohl doch als sinnvoll angesehn. Denn aus den 30min wurden eher so 1,5 - 2h. ;-) Die anderen saßen immer noch im +++ und sind leider nicht weiter zum Paviljonas wo diverse Konzerte stattfinden sollten. Letzten Endes verzettelten wir uns aber so lange, dass wir beschlossen, direkt in den Soho-Club weiter zu ziehen. Die Schlange dort war aber vergleichsweise lang, und es ging auch nicht wirklich voran. Somit verzichteten wir auf den Clubbesuch, gingen noch in eine Kneipe und beendeten den Abend ungewöhnlich früh schon gegen 2h.

Für den nächsten Tag bestand zunächst die Idee, uns außerhalb der Stadt mit Agnė zu treffen. Das klappte dann aber bei ihr leider doch nicht. Also fuhren wir in den botanischen Garten im Nordosten der Stadt, den ich trotz sehr vieler Vilnius-Besuche noch nicht gesehen hatte.
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Es gab einen Rhododendron-Garten, der sehr schön duftete.
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Auch waren ausgedehnte Baumgebiete anzusehen.
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Es gab auch einen Ring der EU.
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Bei dem Baumkreis selbst waren aber Irland und Italien vertauscht, die Flaggen sehn sich ja doch etwas ähnlich. ;-)

Vor dem Vokietija-Baum mussten wir natürlich auch Bilder machen.
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Passend zum Pfingstsonntag blühten viele Pfingstrosen.
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Die Pflanzen kenn ich nicht, fand ich aber schön.
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Flo winkt aus dem Stelzenhaus heraus.
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Neben dran war auch noch ein Garten mit Pflanzen, die auf ölverseuchten Böden wachsen. Das war auch ganz interessant, und hatte ich bisher noch nicht in einem botanischen Garten gesehn. Eigentlich wären wir auch noch gern Baden gegangen, das ging sich aber zeitlich leider nicht aus.

Am Abend trafen wir uns dann wieder mit einem Freund, gingen Thai-Essen bei Briusly, danach noch in eine Bar in der Vilnius gatvė und zum Abschluss noch auf ein Bier ins Bix. Aber irgendwie waren wir alle etwas müde, so dass wir den Abend schon gegen Mitternacht beendeten.

Am nächsten Morgen splitteten wir uns nach dem Frühstück in einer kleinen Bäckerei alle etwas auf: Flo ging joggen und Sightsehen auf den Gediminas-Turm, Gerrit machte Bankerledigungen und kaufte sein Zugticket nach Klaipėda, und ich ging zum Friseur sowie Lebensmittel-Mitbringsel kaufen. Danach schaute ich noch im 2nd-Handladen Humana in der Trakų gatvė vorbei, hatte dieser doch immer wirklich nette Klamotten für den kleinen Geldbeutel. Aber oh Schreck: der ist zum Humana-Retro geworden. Jetzt hat er nur noch vergleichsweise teure Hipster-Klamotten: für einen 90er-Jahre-Jogginganzug geb ich dann halt doch keine 20€ und mehr aus. ;-)

Gegen Mittag fanden wir uns alle im Café von Užupis ein und setzten uns danach ein wenig an die Vilnia, um weitere Pläne für den Tag zu schmieden.
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An sich wären wir gerne in ein Kunstmuseum mit älteren Gemälden, dieses hatte aber am Montag leider zu. Als Plan B besuchten wir dann Keulė Rūkė, eine Grillbar mit interessanten Kunstwerken außen dran.
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Auch hier war mit Regenbogen-Fahne beflaggt.

Ein recht berühmtes Motiv.
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Ghetto-Diktatoren?
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Auf dem Weg hätte ich ja gerne noch in der jüdischen Druckerei von Romm vorbeigeschaut, da ich in der Uni mal einen Vortrag über jüdische Druckereien, und insbesondere die von Romm gehalten hatte. Leider aber erst nach meinem vorherigen Vilnius-Besuch. Zur Druckerei selbst gibt es spannende Bilder im Netz, wie diese Gebäude schrittweise verfielen. Bis vor kurzem konnte man tatsächlich in die Gebäude rein, ein besonderes Schmankerl für einen Ruinen-Fan wie mich. Leider hat man aber mittlerweile mit dem Abriss begonnen und baut was Neues hin. Witzigerweise erinnerte mich Gerrit dann daran, dass er genau in dem entsprechenden Innenhof gewohnt habe. Den hatte er mir auch in 2009 schon mal gezeigt, da wusste ich aber leider noch nix von der Existenz der Druckerei.

Dann gings weiter Richtung Bahnhof. König Flo posiert vor dem Eingang zur Außenausstellung des Eisenbahnmuseums.
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Ein Blick in die Ausstellung war auch möglich.
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Das Gelände wird in letzter Zeit übrigens immer öfter auch für Veranstaltungen aller Art genutzt.
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Danach kehrten wir im Peronas ein, einer Kneipe sozusagen auf dem Bahnsteig, wo man ganz nett auch Züge beobachten kann.
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Was mich sehr gefreut hat, war auch, dass der Zug nach Jašiūnai ziemlich voll aussah, als er an uns vorbeifuhr. Immerhin wurde dieser Vorortverkehr erst im Dezember 2018 mit 4 Zugpaaren wieder neu aufgenommen.

Unser gemeinsames Abschiedsessen verbrachten wir beim Georgier, wo es eine leckere Vorspeise und mehrere sehr gute Hauptspeisen gab.
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Vor lauter Appetit und Quatschen hab ich dann aber keine weiteren Fotos gemacht. Auch hier stieß wieder ein Freund zu uns dazu, wobei wir danach noch weiter nach Užupis zogen. Dort setzten wir uns mit weiteren Freunden wieder mal an den Fluss und schauten dann noch Fußball im Freien. Als die Bar dort zu machte zog ein Teil von uns noch weiter zur Sommerterrasse (vasaros terasa). Auch das war irgendwie historisch, lernte ich im Prinzip Gerrit im Jahr 2008 an diesem Ort kennen. Dort saßen wir noch sehr lange und redeten über Gott und die Welt. Flo ging hingegen schon früher heim, was aber insofern ganz gut war, um mal etwas länger litauisch reden zu können. Wenn er dabei ist, meldet sich halt doch recht schnell das schlechte Gewissen, wenn Flo so gut wie nix vom Gespräch verstehen würde.

Da wir dann aber erst nach 4h heimkamen wurde das Aufstehen insbesondere für Gerrit etwas schwierig. Denn er wollte den Zug um 9:50 erwischen. An diesem Morgen dachte er aber nicht daran, dass sich seine Uhr noch in der falschen Zeitzone befand, weshalb er den Zug dann doch verpasste. An sich nicht weiter tragisch: er musste erst die Karlshamn-Fähre am Abend erwischen und auf der Strecke nach Klaipėda fahren eh sehr viele Busse. Es ist aber schon ungünstig, dass man nur um 13:47 oder 20:33 aus Vilnius in Klaipėda ankommen kann. Ein weiteres mittägliches Zugpaar wäre schon noch schön. Immerhin bietet die LG seit kurzem eine tägliche Abfahrt von Klaipėda nach Vilnius um 17:55 an, bisher verkehrte dieser Zug nur sonntags.

Flo und ich ließens hingegen gemütlich angehn: Frühstücken und ein bisschen durch die Stadt laufen sowie im Park rumhängen. Für mehr Unternehmung war es einfach zu heiß. Zum Abschluss machten wir noch ne kleine Stadtrundfahrt zum Bahnhof: der Kleinbus 89 fuhr uns zwar direkt von der Kathedrale zum Bahnhof, allerdings doch mit beträchtlichem Umweg über den Rasa-Friedhof sowie das Rathaus. Mit Gepäck war es dennoch angenehmer, möglichst wenig zu laufen.

Vor dem Busbahnhof trennten sich dann unsere Wege: ich setzte Flo in den richtigen Bus zum Flughafen (er flog über Frankfurt nach Amsterdam) und wartete dann auf den Bus nach Gardinas (Grodno). Nach 2 Tagen und 10h sollten wir uns dann in Leeuwarden in den Niederlanden wieder treffen.

Am Busbahnhof machte ich dann noch eine interessante Entdeckung für diejenigen, die ähnlich wie wir nach Vilnius reisen möchten: es gibt nämlich dreimal die Woche einen Bus von Ternopil nach Vilnius und zurück. Diesen findet man aber leider nicht in den gängigen Auskunftsmedien. Er ist aber an sich ganz gut auf den Hańcza getaktet, z.B. Abfahrt in Vilnius 11:55 an einem Donnerstag, Ankunft in Suwałki 14:45, Weiterfahrt mit dem Zug wäre um 15:40. Außerdem hält er angeblich auch in Kaunas und Marijampolė (mögliche Ankunft mit dem Zug aus Kaunas in Marijampolė um 13:55, das sollte gut passen), womit man die Busfahrzeit weiterhin minimieren könnte. In Gegenrichtung sollte die Abfahrt in Suwałki um 13:40 sein (z.B. samstags), Ankunft in Marijampolė um 15:45 (Weiterfahrt mit dem Zug um 17:50, nicht ganz so ideal), Kaunas 16:40 und Vilnius 18:10. Da der Hańcza um 12:40 ankommt, passt auch das ziemlich gut. Diese Infos hab ich bisher aber nur auf einer ukrainischen Website gefunden.
2021/22: Brauneck ~ Schlick 2000 ~ Sella Ronda (x3) ~ Catinaccio(x0,5) ~ Plose (x0,5) ~ Wildkogel (x3) ~ KitzSki ~ Zillertal-Arena ~ Weißsee-Gletscherwelt ~ Schmitten ~ Skiwelt
2020/21: Engadin ~ Hintertux (x2) ~ Stelvio (x2)
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2018/19: Whakapapa/Turoa(x4) ~ Tukino ~ Kronplatz ~ Sella Ronda ~ Nebelhorn ~ Laax(x4) ~ Skiarena ~ Arosa/Lenzerheide ~ Fichtelgebirge ~ Holzelfingen ~ Kranzberg/Herzogstand ~ Kampenwand ~ Kitzbühel ~ Brauneck ~ Skiwelt ~ Saalbach ~ Spitzingsee ~ Ehrwalder Alm/Lermoos ~ 4 Vallées (x3) ~ Arolla ~ Zermatt
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Re: Litbelanied-Tour (Juni 2019): 3. Über Grodno zurück nach Warschau

Beitrag von Florian86 »

Was den Belarus-Besuch betrifft bedeutete diese Reise Neuland für mich. Meine Ursprungsidee war eigentlich, mit dem Zug am Dienstag Nachmittag nach Minsk zu fahren, dort eine Nacht zu verbringen und dann mit dem Nachtzug von Mittwoch auf Donnerstag nach Warschau zu fahren. Dafür hätte ich eine Eintrittskarte der European Games genutzt. An sich eine Supersache, dass man vom 10. Juni bis 10. Juli ohne Visum nach Belarus einreisen konnte. Da die Spiele aber nur vom 21. - 30. Juni stattfinden sollten, und ich am 13. Juni das Land wieder verlassen wollte, war mir dieses Ausnutzen dieser Regelung doch ein bisschen heikel, insbesondere weil ich weder Russisch noch Belarussisch sprech.

Also beschloss ich stattdessen Plan B und suchte mir über diese Website ein Reisebüro in Grodno. Für diejenigen, die das nicht wissen: Der Hintergrund ist der, dass zur Tourismusförderung die Gebiete um Grodno und um Brest herum ohne Visum besucht werden können, sofern man touristische Dienstleistungen bei einem Reiseveranstalter bucht. Dieser stellt dann ein Dokument aus, das zum Eintritt berechtigt. Ich frug dann an, ob es möglich wäre, einen Großteil der Reise selbst zu organisieren, sprich ob die touristische Dienstleistung eher gering ausfallen kann. Daraufhin bekam ich ein Angebot für 8€, was ich sehr fair fand. Das Paket beinhaltete eine Stadtführung bzw. eine Taxifahrt (genaues weiß ich nicht, da ich die Leistung nicht explizit erhielt) und einen Museumseintritt. An sich war Grodno wahrscheinlich eh eine gute Wahl, da eine nicht so riesige Stadt für einen Erstbesuch im Land sicher angenehmer ist im Vergleich zu einer großen Stadt wie Minsk. Das einzige Manko war, dass ich von Vilnius nach Grodno den Bus nehmen musste.

Zusätzlich stellte ich dann auf Couchsurfing eine offene Anfrage, ob denn jemand ein bisschen Zeit mit mir verbringen wollen würde, um mir die Stadt zu zeigen. Natürlich wäre ich auch über einen Schlafplatz froh, aber meine Priorität lag definitiv eher darauf, jemand Einheimisches kennen zu lernen. Überraschend bald schrieb mir eine Frau, T., sie könne mich beherbergen und rumführen, denn sie habe sowieso einen ziemlich freien Zeitplan. Dieses Angebot nahm ich sehr gerne an, und es folgten im Laufe der Zeit sogar noch 2 oder 3 weitere Übernachtungs-Angebote, die ich aber ablehnte.

In den 1,5 Tagen legte ich also diese Route zurück.
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Von Vilnius (5) gings über Grodno (6) nach Warschau (7).

Meine Abfahrt in Vilnius war einigermaßen pünktlich um 15:20 mit einem Bus, der über Druskininkai und Grodno nach Brest fahren sollte.
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Dieses Busticket ist natürlich wenig spektakulär, da ist das Ticket für die Einzelfahrt mit dem lokalen Bus in Vilnius doch viel schöner.

Ebenso war die Busfahrt wieder mal bei weitem nicht so schön wie die Zugfahrt, auch wenn der Bus klimatisiert war.
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Dafür war das Wetter gut und wir fuhren in der Nähe von Vilnius an typischen großen Feldern vorbei.
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Sowas ist ja für uns Süddeutsche immer relativ ungewohnt.

Später kamen dann hübsche Seen und Wälder hinzu.
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Am Busbahnhof des Kurortes Druskininkai machten wir eine kurze Pause, und weitere Fahrgäste stiegen zu.
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Viel Betrieb war hier auch nicht.
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Kurz vor der Grenze stieg meine Aufregung etwas.
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Die Autos kamen natürlich etwas schneller durch als wir.
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Für die Ausreise aus Litauen mussten wir alle aussteigen, um das eine Kontrollgebäude rum und auf der anderen Seite den Pass hineingeben. Dieser wurde dann elektronisch registriert. Bei etwa 30 Leuten dauerte das eine Weile. Die meisten andern Reisenden schienen übrigens aus Belarus zu kommen, hatten wirklich viele Stempel im Pass und bekamen auch einen neuen dazu. Als EU-Bürger gabs für mich hier jedoch keinen Ausreisestempel. Aber was dann richtig doof war: als alle Pässe eingescannt waren ist der Computer abgestürzt, und das ganze Prozedere musste wiederholt werden. *nerv* Zusätzlich holte uns dann der Kleinbus ein, der um 16h in Vilnius losfährt und nur bis Grodno fährt. Vielleicht wäre die Reise mit diesem insgesamt schneller gewesen - auf dem Papier sollte jedoch meiner eine kürzere Fahrtzeit haben.

Nachdem das viel zu lange gedauert hatte, und ich meiner Gastgeberin, die am Busbahnhof auf mich warten wollte, noch eine letzte Innerhalb-der-EU-Nachricht schicken konnte, dass wir einiges an Verspätung haben, ging es weiter zur belarussischen Einreise. Hier war der Prozess ungleich komplizierter: wir mussten sämliches Gepäck aus dem Bus nehmen, und damit in ein Gebäude reingehen. Vor dem Gebäude standen aber nette, junge Leute mit T-Shirts von den European Games, die mich gleich ansprachen, ob ich denn deswegen einreisen würde. In diesem Falle würden sie mir bei den Einreiseformalitäten behilflich sein. Als ich das verneinte wollte einer gerne ein bisschen weiterquatschen, während seine Freundin meinte, er solle mich doch bitte in Ruhe lassen.

Ich war so ziemlich der Letzte aus dem Bus, kam aber noch mit anderen Mitreisenden etwas ins Gespräch. Die fanden es auch alle ganz toll, dass ich in ihr Land reise. Am Schalter musste ich dann dem Beamten mit einer viel zu großen Mütze meinen Pass sowie das Formular des Reiseveranstalters vorlegen. Außerdem stellte er mir in ganz passablem Englisch ein paar Fragen, u.a. ob es mein erster Besuch in Belarus sei und ob ich Leute in Grodno kennen würde, was ich halbwahr verneinte - schließlich kannte ich T. ja noch nicht wirklich. Nach meiner finanziellen Situation wurde ich nicht gefragt, aber ob ich denn eine Krankenversicherung für Belarus hätte. Dafür hatte ich mir vorab eine Bestätigung meiner Auslandskrankenversicherung geholt. Dem Beamten reichte jedoch mein einfaches "ja". Daraufhin gabs den Einreisestempel.

Das Prozedere war aber noch nicht vorbei: ich musste nämlich noch mein Gepäck durchleuchten lassen, denn es gibt ja einige Dinge, die man nach Belarus nicht einführen darf. Allgemein dürfen auch nicht so viele Waren eingeführt werden, das Gepäck darf meines Wissens - aber korrigiert mich bitte - nicht schwerer als 25kg sein. Aber auch dieser Prüfung hielt mein Gepäck stand.

Zurück im Bus bekam ich dann einen mittelschweren Schock: ich fand ums Verrecken den Einreisestempel nicht in meinem Pass, blätterte ihn bestimmt 5 mal durch, aber sah ihn einfach nicht. Die Panik wurde größer, wollte ich doch bei der Ausreise keine Probleme bekommen. Aber das kann doch nicht sein, ich hab den Prozess des Stempelns ja sogar gesehn. Dann die Erleichterung: er war auf der allerletzten Seite. Das Stempelkissen muss sehr wenig Farbe gehabt haben und außerdem hob sich das Rosa zusätzlich nur wenig von dem Hintergrund-Rosa des Passes ab. Puh...

Nach ca. 30min Fahrt durch nette belarussische Landschaft erreichten wir schon Grodno. Der Bus hielt zwar im Norden, wo meine Gastgeberin wohnen sollte, aber ich fuhr weiter, denn wir hatten ja ausgemacht, dass wir uns am Busbahnhof träfen. Also gabs noch eine kleine Stadtrundfahrt, wo wir an diesem schönen Gebäude vorbeikamen.
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Am Busbahnhof erkannte ich T. anhand ihres Bildes ohne Probleme. Der erste Schritt war dann der Gang zum Geldautomat, da Kartenzahlung nicht allzu verbreitet ist. Der zweite führte uns dann per Taxi zum Bahnhof. Dort suchten wir die Gepäckaufbewahrung, was etwas dauerte, denn T. erzählte mir, sie würde so gut wie nie mit der Bahn fahren, dementsprechend kannte sie sich im Bahnhof auch nicht aus. Falls ihr die Gepäckaufbewahrung mal sucht: ganz am nordöstlichen Ende des Bahnhofsgebäude, ums Eck herum. Und zwar im ersten Stock also auf Bahnsteigebene. Der Eingang vom Vorplatz ist hingegen eine Ebene tiefer.
Dort konnte ich dann für relativ wenig Geld (ich meine 2 oder 3 Rubel, 1 Rubel = 0,44€) mein großes Gepäck für 24h lassen, für eine Nacht und einen Tag reichte mir schließlich der kleinere Rucksack. Es gab zwar auch Schließfächer, aber ich sollte meinen Rucksack einfach in ein Regal in einem absperrbaren Bereich legen.

Danach beschlossen wir in Richtung Stadtzentrum zu laufen. Auch solche Gebäude haben für mich einen gewissen Charme.
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Aber auch die Auferstehungskathedrale (Пакроўскі кафедральны сабор, Pokrovsky Kathedrale oder Kathedrale der Fürsprache der allheiligen Gottesgebärerin - man findet wohl viele Namen im Netz) hat was für sich.
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Direkt nebendran befindet sich noch eine deutlich kleinere Kirche.
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Dieses monumentale Wandmosaik fand ich auch sehr beeindruckend.
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In der Fußgängerzone wechseln sich alte und neue Häuser ab.
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Ganz in der Nähe wohnte eine Freundin von T., S.. Bei ihr solle ich doch für den Abend meinen kleineren Rucksack lassen. Da auch dieser dank Laptop nicht ganz leicht war, nahm ich das Angebot gerne an.

In der Stadt fand auch ein kleines Essensfestival statt, wobei T. angeregt hatte, dieses zu besuchen. Dort könne man für 8€ relativ viele verschiedene Dinge in einem der teilnehmenden Restaurants ausprobieren. Man müsse aber vorher reservieren, da das Kontingent begrenzt sei. Da ich im Vorfeld Interesse angemeldet hatte, reservierte sie ein Menü für mich, wobei ich meinte, ich hätte gerne etwas, das nicht nur Fleisch beinhaltet und das möglichst belarussisch ist. Es waren nämlich auch viele internationale Restaurants dabei, die dann z.B. ein italienisches Menü anboten, aber das kann ich ja zu Hause auch haben. Somit fiel die Wahl auf das Restaurant Belostok, das - wie ich gerade gesehn hab - nur eine mäßige Bewertung in Tripadvisor hat.

Ich war aber dennoch zufrieden, obwohl es im Restaurant relativ heiß und stickig war. Darüber, dass ich ein Weißbier bekam, will ich auch mal wohlwollend hinwegsehen. Denn da war wohl eher die Sprachbarriere das Problem. Ich wollte nämlich ein belarussisches Bier und mir konnte keiner wirklich erklären, welches Bier welche Sorte war, also nahm ich einfach irgendeines. Als Vorspeise teilten wir uns eine leckere, kalte Suppe. T. nahm dann als Hauptspeise typische Kartoffelpuffer - oder auch Baggers wie man bei uns in Franken sagen würde. Diese waren auch auf meiner Platte dabei.
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Zusätzlich ein Paté-Toast, eine Schnecke, ein überaus leckeres Schweinefilet, Krautsalat, Gurken und Knoblauch. Das war so viel, dass ich auch T. davon noch was abgeben konnte.

Auch der Nachtisch, pochierte Birne, war nicht schlecht.
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Nach dem Essen führte mich T. zu einem Aufzug, mit dem wir auf das Dach eines Gebäudes hochfahren konnte, wobei sich oben eine Roof-Top-Bar befand.
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Unser Ziel war aber hauptsächlich die Aussicht.
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Prominent in der Bildmitte müsste die römisch-katholische Franz-Xaver-Kathedrale sein. Überhaupt kam mir Grodno schon ziemlich multichristlich vor. ;-)

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Das mit dem geschwungenen Dach in der Bildmitte müsste ein Theater sein.

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In Richtung des Stadions war der Himmel schon ziemlich rot eingefärbt.

Danach gings weiter die Fußgängerzone entlang in Richtung Süden, vorbei am Kino.
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Auf Höhe der Franz-Xaver-Kathedrale stieß dann S. wieder zu uns dazu.
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Am Südende des Platzes wartete ein Panzer T-34 darauf, fotografiert zu werden.
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Neben dran steht das Drama-Theater.
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Und der Mond ist auch schon aufgegangen.

Aus der anderen Richtung.
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Beim Hollywood-... äh... Grodno-Schriftzug ließ ich mich dann auch mal fotografieren.
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Nicht weit weg vom Fluss Neman liegt eine ehemalige Brauerei.
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Laut T., die sich vor ein paar Jahren als Fotografin selbstständig gemacht hat, ist das auch ein schöner Ort, um interessante Fotos zu machen. Da würde ich definitiv zustimmen. Überhaupt reist T. relativ oft ins EU-Ausland, teilweise auch für den einen oder anderen Auftrag: wie viele andere Leute aus Belarus hat sie ein Schengenvisum für einen gewissen Zeitraum mit einer unbegrenzten Zahl von Einreisen. Das nutzt sie natürlich auch gerne aus. Nebenbei war es laut ihrer Aussage nicht besonders schwierig, an dieses Visum zu kommen, einzig und allein etwas Wartezeit war erforderlich.

Gewollte "Graffiti" auf städtischen Mauern.
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Abendstimmung am Neman.
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Die Lichter spiegeln sich im Fluss.
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Zwischen altem und neuen Schloss gingen wir wieder nach oben, und kamen am Turm der Feuerwache raus.
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Und der Rest des Abends: S. war, obwohl in der Couchsurfing-Community recht aktiv, eher schweigsam. Das lag aber auch daran, dass sie sich nicht so wirklich traute Englisch zu sprechen. Stattdessen redete sie gerne mit T. auf Russisch (und nicht Belarussisch, wie mir T. erklärte, denn das sei ja die Sprache der alten Leute). Auf jeden Fall war dann noch der Partner von S., P. aus Litauen, angereist, und somit gingen wir zu viert nochmal in ein Restaurant. Dort schauten T. und ich den andern Beiden beim Essen zu, wobei wir immerhin Drinks zu uns nahmen. Und ich kam auch an diesem Abend nochmal unverhofft auf meine Portion Litauisch, während T. und S. miteinander Russisch redeten. Etwas eigentümlich fand ich die Kommunikationsart von S. und P.: sie redete immer auf Russisch und er auf Englisch, beide verstanden sich wohl, hatten aber keine gemeinsame Sprache zum Sprechen.

T. berichtete mir dann außerdem noch, dass sich Grodno in den letzten Jahren stark gewandet hat: während es vor wenigen Jahren noch gar keine Bars und Restaurants gibt, hat man jetzt wirklich viele verschiedene Möglichkeiten, gut auszugehen. Das sei wohl dem geschuldet, dass seit der Einführung der visafreien Einreise deutlich mehr Touristen in die Gegend kommen. Dennoch müsse man wohl gute Beziehungen haben, um eine Lokalität eröffnen zu dürfen.

Nach dem netten Abend fuhren wir zu T. nach Hause, wo ich sogar ein eigenes Schlafzimmer bekam, eigentlich ziemlich luxuriös für Couchsurfing. :-)

Am nächsten Morgen stand ich gemütlich so gegen 9h auf, und startete mit einem Panoramabild vom Küchenbalkon aus.
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In die andere Richtung waren auch Hochhäuser zu sehn, und eine winzige Kirche.
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Diese wird aber höchstwahrscheinlich auch bald Hochhäusern weichen müssen, meinte T. zumindest. Überhaupt würden in der Stadt sehr viele kleine Häuser zu Gunsten größerer Häuser abgerissen.

Zum Frühstücken schlug T. vor, an den Stadtrand zu fahren, dort gäbe es ein kleines Schloss, das Kronon Park Hotel, mit fabelhaftem Essen. Trotz der Hitze konnte man gemütlich auf der Veranda sitzen.
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Für rund 8€ hatten wir jeweils sehr leckere Quarkpfannkuchen sowie Tee.
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Ein Filmteam war auch anwesend.
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Und im Brunnen wurden Schildkröten gehalten.
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Gut gesättigt liefen wir durch den umliegenden Wald.
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Unser Ziel war der Stadtstrand am Neman, wo wir auch baden gingen.
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Ein wirklich nettes Fleckchen.
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Das Wasser war wunderbar warm, und für Kinder gab es sogar einen abgezäunten Bereich im Wasser. Selbst am Morgen war dieses Fleckchen schon gut besucht, und je später am Tag, desto voller wird es wohl in der Regel. Besonders wenn die Temperatur vormittags schon deutlich über 30°C beträgt. Leider konnten wir nicht allzu lange bleiben, da ich auch noch etwas von der Stadt sehen wollte, und um kurz nach 14h schon wieder am Bahnhof sein sollte.

Also liefen wir etwas umwegig in Richtung Stadtzentrum, teilweise an kleinen Häusern vorbei, deren Tage auch möglicherweise gezählt sind.
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Auf dem Weg zur Kirche der Heiligen Boris und Gleb konnten wir verschiedene Skulpturen im Park sehen.
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Die Kirche wurde schon im 12. Jahrhundert gebaut, und ist das älteste noch existierende Bauwerk in Grodno.
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Besonders gut haben wir mir die farbigen Steinkreuze in der Wand gefallen.

Die Kirche ist in die Tentativliste des UNESCO-Welterbes aufgenommen und auch von innen recht schön.
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Allerdings kommen wirklich viele Touristen dorthin.

Leider beginnt der Hang unterhalb der Kirche in Richtung Neman abzurutschen, weshalb die Südseite der Kirche nicht mehr existiert. Stattdessen hat man ein Holzkonstrukt errichtet.
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Über eine Brücke gings zurück ins Stadtzentrum.
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Eigentlich sollte laut Karte dort unten ein Fluss fließen, ich hab aber kein Wasser gesehn.
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Danach schauten wir mal kurz in die Große Synagoge.
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Sie ist 1991, nachdem sie fast 50 Jahre als Lager genutzt wurde, wieder an die jüdische Gemeinde zurückgegeben worden.

Ein heroisches Bild an der Feuerwache.
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Das Alte Schloss wird auch grad renoviert.
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Für das Neue Schloss hatte ich eigentlich die Eintrittskarte, aber es war echt zu heiß für Museum, und so ganz schnell durchhetzen wollte ich auch net.
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Stattdessen gönnten wir uns noch einen Frappé in die Hand.

Ich vermute: Sovetskaya Platz.
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Tagsüber konnte man auch in die Franz-Xaver-Kathedrale reingehn.
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Davon gibts aber keine Bilder, auch nicht vom liebevoll gestalteten Apothekermuseum. Dieses war so klein, dass ein Besuch zeitlich gut möglich war.

Danach gings noch kurz in nen Supermarkt, ein paar Essenssouvenirs kaufen. Auf dem Weg zum Bahnhof kamen wir noch an einer Lenin-Statue vorbei.
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Während Druskininkai nur auf kyrillisch angeschrieben war, hat man für Białystok beide Schreibweisen angebracht.
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Das Bahnhofsgebäude von Grodno ist schon ganz schön massiv.
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Wirkt irgendwie abweisend, find ich.
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Beim Gepäckabholen musste ich den zweiten Teil des Aufbewahrungspreises zahlen, aber auch das war schnell erledigt. Die Verabschiedung von T. war kurz aber herzlich, und die Ausreisekontrolle vergleichsweise unkompliziert. Da man aber spätestens 60min vor Zugabfahrt in der Schlange stehen sollte, und die Kontrolle nicht lang dauerte musste ich noch ziemlich lange im vollen, heißen, und stickigen Wartebereich ausharren.
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Immerhin gab es WLan. Überhaupt hatte ich an relativ vielen Orten in Grodno Internet zur Verfügung, so dass nahezu durchgehend Kommunikation mit der Außenwelt möglich war. ;-)

Ca. 10 Minuten vor Abfahrt wurden die Außentore zum Bahnsteig von wichtig aussehenden Männern geschlossen. Das Ganze lief schon ziemlich militärisch ab. Als nur noch wenige Minuten bis zur Zugabfahrt verblieben, wurde ich etwas unruhig - aber andererseits mussten ja auch alle Anderen, die warteten, in diesen Zug. Knapp 2 Minuten vor Abfahrt wurde dann unsere Türe nach außen auf den Bahnsteig geöffnet.

Auf dem Nachbarbahnsteig stand der Zug nach Gomel.
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Zugende.
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Ich hatte an sich im Großraum einen Wandfesterplatz zugewiesen bekommen.
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Viel blöder gehts ja nicht.

An dieser Stelle passt doch das Ticket samt Reservierung ganz gut hin.
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Leider war nicht mit so viel "Okno".

Eigentlich vergleichsweise teuer, wenn man überlegt, dass ich für Kostrzyn - Suwałki sogar weniger gezahlt hatte.
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Die Mitreisenden suchten sich auch ihre Plätze.
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Ich huschte auch mal kurz auf die andere Seite, um noch Bilder von dieser Seite des Bahnhofes zu machen.
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Ich war mir nicht mehr sicher, ob das Fotografieren am Bahnhof in Belarus überhaupt erlaubt ist, ich denke eher nicht. Aber im Zug, der ziemlich bald abfahren sollte, sah ich ein eher geringes Risiko dafür belangt zu werden.
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Steckdosen gabs auch im Wagen.
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Und die Mützen dieser Beamten waren gar nicht sooooo groß.

Adé, Grodno und Neman!
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Nachdem die Reihe hinter mir zunächst frei blieb, nahm ich lieber einen "echten" Fensterplatz.
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Somit konnte ich dann doch bequem aus dem Fenster gucken.
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Während ich also einfach nur träumend aus dem Fenster blickte - für viel anderes war dank der Hitze auch keine Energie da - hörte ich merkwürdige Geräusche hinter mir. Das war wohl irgendein Reißen von Tesa bzw. Klebeband. Ich drehte mich kurz um und sah nur, wie irgendwer ganz viele Klebestreifen abriss. Weitere "Mitreisende" liefen sobald kein Zugbegleiter im Wagen war in selbigem hin und her, machten an jeder freien Sitzreihe mal kurz halt, und öffneten die Mülleimer. Eine andere hatte gefühlt alle 10 Minuten etwas neues an. Da war mir dann klar - und man hätte es eigentlich im Vorfeld wissen können: es wird geschmuggelt.

Ein belarussisches Grenzgebäude, wobei hier irgendwie die Handykamerazeit durcheinander gekommen ist. Das kann aber auch an der Zeitverschiebung liegen.
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Die Grenze selbst ist gut gesichert.
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Der Grenzbahnhof Kuźnica Białostocka war auch schon mal weniger bewachsen.
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Hier stiegen auch die polnischen Grenzbeamten ein und frugen jeden Einzelnen, ob er denn was zu verzollen hätte. Im Gegensatz zu den weißrussischen Beamten, die passables Englisch konnten, wäre hier eine ausgiebigere Kommunikation wohl nur auf Polnisch oder Russisch bzw. evtl. Belarussisch möglich gewesen. Auch haderte ich ziemlich lange, ob ich was von der versteckten Schmuggelware sagen soll. Jedoch gab es in meinen Augen gute Gründe, das nicht zu tun:
- ich könnte mich selbst in Gefahr bringen, da ich nicht mal weiß, wer tatsächlich alles dazu gehört
- die Grenzer wissen womöglich davon und wollen gar nicht ermitteln bzw. könnten dann im Gegenzug mir was in die Schuhe schieben
Auch Freunde mit denen ich am Chatten war rieten mir drigendst davon ab, was zu sagen. Also lieber schweigen und sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.

Und aussteigen. Ja... wir alle mussten aussteigen und die Schuhe desinfizieren, indem wir über eine eingeschäumte Matte liefen.
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Sowas kannte ich biser nur aus Neuseeland, wo man bei Betreten und Verlassen von bestimmten Wäldern die Schuhe säubern musste, um keine Samen weiter zu verbreiten. Aber für irgendetwas muss ja die 1h 22min Standzeit auch gut sein.

Der Fahrplan war durchaus überschaubar.
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Der Bahnsteig gegenüber.
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Einige Menschen verließen den Zug tatsächlich schon in Kuźnica Białostocka.

Nachdem der Zug weiterfuhr ging das emsige Treiben schlagartig wieder los: sämtliche Sitzreihen wurden in Windeseile abgeklappert. Von dort wurden kleine Päckchen eingesammelt und in einen großen, schwarzen Müllsack gesteckt. Nach ein bisschen Googeln fand ich Artikel darüber, dass diese Züge zumindest früher v.a. zum Zigarettenschmuggel genutzt wurden, da sich eine entsprechende Fabrik in Grodno befinden würde. Das beruhigte mich wieder etwas, immerhin nix total Schlimmes.

Ab Białystok musste ich dann leider meinen echten Fensterplatz räumen, da Leute mit einer Reservierung für diesen Platz kamen.

Die Schmuggler blieben übrigens dann doch noch ziemlich lang im Zug. Erst in Czyżew stiegen sie aus, wobei einer mit dem gefüllten Müllsack bis zum Rand vom Bahnsteig sprintete und selbigen ins angrenzende hohe Gras schmiss.
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Daraufhin verließ die Gruppe relativ gemütlich den Ort des Geschehens.
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Das war auf jeden Fall mal ne neue Erfahrung für mich und war schon interessant zu beobachten.

Fast pünktlich kam ich in WC an.
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Der Hańcza fährt bekanntlich weiter nach Krakau.
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Dieses Mal hing keine tschechische Lok dran, liegt aber wohl u.a. daran, dass an E-Loks nicht so ein großer Bedarf besteht, bzw. PKP selbst genug hat.
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Auf dem Weg zu meinem Airbnb-Zimmer verlief ich mich erstmal in den unterirdischen Gängen von WC. Außerdem nahm ich einen falschen Aufgang zur Oberfläche, wo ich in der Mitte der gewünschten Straße rauskam, aber da war nur eine Tramhaltestelle. Zum Glück war die Unterkunft nicht weit weg und auch die Schlüssel bekam ich problemlos aus dem Schlüsselkästchen. Die Wohnung war wohl leider eine reine Airbnb-Wohnung, zumindest waren ausschließlich Gäste anzutreffen. Außerdem wirkte alles ein bisschen steril, nicht wirklich bewohnt. Dennoch war ich für eine Nacht zufrieden, insbesondere mit der Lage recht nach am Hauptbahnhof. Nach einer kurzen Pause gings noch in den gegenüberliegenden Supermarkt, noch ein bisschen Verpflegung für den nächsten Morgen besorgen.

An sich hatte mir den Tag über die Hitze ziemlich zu schaffen gemacht, aber gegen halb 11 beschloss ich dann doch, noch ein wenig raus zu gehn, vorbei am WC.
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Der Kulturpalast war schön beleuchtet.
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Ich entschloss mich, in der LGBT*-Bar Ramona noch genau einen Absacker zu nehmen.
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Allerdings wurden dann doch zwei draus.

Selbstverständlich gabs dort Regenbogenplakate.
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Wenn man sich so die aktuelle Stimmung in Polen anschaut, z.B. vor kurzem beim CSD in Białystok (Video auf stern.de), dann ist es natürlich gut, dass es solche sicheren Orte gibt. Wobei Warschau natürlich nicht unbedingt mit dem Rest von Polen vergleichbar ist.

In der Bar lernte ich dann noch einen netten in der Schweiz arbeitenden Briten kennen, der auf einer Konferenz in Warschau war. Somit zogen wir noch zusammen weiter auf die Dachbar in seinem Hotel. Da gabs dann den wirklich letzten Absacker der Nacht, einen leckeren Cocktail. Dies bedeutete aber auch, dass ich erst nach 3h ins Bett kam, und um kurz nach 9h schon wieder den Zug nehmen musste. Aber im Urlaub geht sowas schon mal. ;-)
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Re: Litbelanied-Tour (Juni 2019): 4. Mit viel Umsteigen nach Leeuwarden (Update)

Beitrag von Florian86 »

Dieser Teil wird wieder ziemlich bahnlastig.

Nach einer kurzen Nacht verließ ich das Apartment, wobei das Treppenhaus in deutlich schlechterem Zustand war als die vermietete Wohnung.
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Dafür wusste ich jetzt immerhin, welchen Weg ich am Besten zurück zum Bahnhof nehmen muss.

Dies war nicht mein Zug.
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Aber 10 Minuten später wurde der EC nach Berlin Hauptbahnhof angeschrieben.
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Als Ticket hatte ich übrigens einen Super Sparpreis Europa mit Durchquerung Deutschlands.
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Das gibt’s meines Wissens auch noch nicht so lange. Leider wird bei solchen Fahrkarten kein normaler Sparpreis verkauft, so dass ich mir die erste Klasse geschenkt hab. Die wäre für mich v.a. mit einem kurzen Loungebesuch in Berlin interessant gewesen.

Diese Route wurde vom Ticket abgedeckt.
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Von Warschau (7) über Berlin (8), Hamburg (9) und Leer (10) nach Leeuwarden (11).

Zwischen den Blicken aus dem Fenster döste ich immer mal wieder ein.
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Auch solch eine Landschaft finde ich nicht uninteressant.
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Das müsste irgendwo zwischen Kutno und Konin sein.

Auch konnte man immer wieder einige Bahnbaustellen auf der Strecke sehen.
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In Posen leerte sich der Zug merklich, so dass ich zeitweise allein im Abteil war.
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Posen Hauptbahnhof.
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Danach stattete ich dem Speisewagen einen Besuch ab. Immerhin hatte ich seit Grodno nix Richtiges gegessen, sondern nur gesnackt. Als Vorspeise gab es eine leckere Żurek.
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Auch die Ente mit Gerstengraupen und Gemüse mundete als Hauptgang sehr.
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Und alles im Allem für 14€ nicht überteuert.

Auch in Frankfurt an der Oder hielten wir.
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Auf Berliner Gebiet häuften sich dann Lärmschutzwände und Graffiti.
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Am Flixtrain fuhren wir vorbei.
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Diese Steckdosen sind für gewisse Ladegeräte leider ziemlich unbrauchbar.
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Erst wenige Minuten vor Berlin Hauptbahnhof fand ich eine weitere Steckdose zwischen Fenster und Sitz, die nicht so blöd verbaut war.

Eine nett dekorierte Lok zog unseren Zug.
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Weiß jemand, was die Bemalung bedeutet?

Ich war nicht der Einzige, dem die Lok gefiel.
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Leider fährt der Eurocity nicht weiter als Berlin.
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Ein Blick den Zug entlang.
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Mit ICE 508 ging es weiter nach Hamburg.
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Es hätte auch einen direkteren Weg über Almelo und Zwolle gegeben mit mehr Aufenthalt in Berlin, aber mich interessierte irgendwie eher der Weg über den Norden.

Der Zug fährt ein.
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Nur wenig verspätet kamen wir in Hamburg an.
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Den Sitzen kann ich aber nicht viel abgewinnen, insofern war ich froh, dass die Fahrt zwischen Berlin und Hamburg nicht allzu lange dauert.

Ein Blick auf den Hamburger Hauptbahnhof.
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Dank der angezeigten 15 Minuten Verspätung sollte mein Anschluss in Bremen kritisch werden.
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Merkwürdigerweise kam der IC2221 dann aber doch pünktlich. Das versteh wer will.
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Ich möchte nicht wissen, wie viele Reisende sich darauf verlassen haben und dann den Zug verpasst haben. Einerseits ist mir natürlich schon klar, dass die Verspätungsanzeige nur eine Prognose ist, andererseits frage ich mich: ist es wirklich so schwierig, zu wissen, dass der Zug aus Lübeck doch rechtzeitig kommt?

Auf diesen Sitzen saß ich bequemer. Allerdings war der Zug sehr gut gefüllt, aber ich gönns ja der Bahn, dass sie viele Fahrgäste hat.
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In Hamburg-Harburg blühts neben dem Bahnsteig.
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In meinem Wagen saß dann noch eine Mitreisende, die dummerweise ein Flixtrain-Ticket bis Osnabrück und ein DB-Ticket von dort in die Niederlande hatte. Warum sie nicht im Flixtrain saß, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall musste sie ordentlich nachzahlen. Aber verstanden hat sie nicht so richtig, warum ihr Ticket nicht im IC der DB gilt...

Nach kurzer Fahrtzeit kam schon der nächste Umstieg: Bremen.
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Die Sonne strahlt.
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Der RE wartete schon auf mich.
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Und natürlich auch auf andere Fahrgäste.

Es gab sogar großzügige Gepackablagen, oder neuösterreichisch: Gepäckracks.
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In Oldenburg in Oldenburg war nicht viel los.
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Gegen halb 9, etwas verspätet, kam ich am Bahnhof in Leer an.
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Ich befürchtete ja schon, den Bus zu verpassen, aber eine nette Mitreisende hatte mir versichert, der SEV-Bus würde normalerweise warten. Abgesehn davon war ich dann doch 2 Minuten vor Abfahrt an der Bushaltestelle.

Da die Friesenbrücke ja bekanntermaßen einem Schiffsunglück zum Opfer gefallen ist, muss das kurze Stück von Leer nach Weener per Bus gefahren werden.
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Wäre eine Autobrücke kaputt gegangen – behaupte ich mal – würde die Reparatur schneller von Statten gehen.

Besonders voll war der Bus nicht gerade.
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Dafür waren wir pünktlich in Weener.
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Neben DB-Automat und -Stempler gibt’s am Bahnhof in Weener auch entsprechende niederländische Produkte.
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Das Bahnhofsgebäude schaut auch nicht mehr so richtig genutzt aus.
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Dort endet die Strecke aus Groningen dank der Friesenbrücken-(Zer)störung.
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Der Zug kam aus den Niederlanden.
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Mit Arriva geht’s nach Groningen.
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Zunächst war ich tatsächlich der einzige Fahrgast im Zug.
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Mehrzweckbereich.
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Es gab auch ne 1. Klasse.
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Auschecken nicht vergessen.
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Auch wenn Bunde gar nicht so klein aussieht wird dort leider nicht (mehr?) gehalten. Der nächste Halt war das niederländische Bad Nieuweschans, wo sich der Zug auch nur geringfügig füllte.

Blühende Landschaften zogen an mir vorbei.
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Und das nicht im Osten sondern im Westen. ;-)

Die Sonne war langsam am Untergehen.
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In Groningen kamen wir am nordöstlichen Ende des Bahnhofes an.
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Dort standen noch weitere Arriva-Züge rum.
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Unser Zug verkuppelte sich mit einem anderen.
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Doch man durfte leider nicht „einstapfen“. ;-)
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Um 22:21 sollte es weiter gehen.
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Einige der Gleise sind nicht durchgängig, wohl da sowieso viele Züge in Groningen enden. Dafür hat man zu vielen Bahnsteigen einen ebenerdigen Zugang.
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Hier waren dann auch die Nederlandse Spoorwegen vertreten.
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Ich sollte aber mit Arriva weiter.
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Und zwar mit einem Stoptrein, wobei der Zielanzeiger auf dem Zug noch verkehrt war.
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Am Gegengleis stand wiederum ein Zug von NS.
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Pünktlich um 23:10 kam ich in Leeuwarden an – für so eine lange Reise durch 3 verschiedene Länder und mit 6 mal Umsteigen schon eher ungewöhnlich. Mein Online-Ticket öffnete problemlos die Bahnsteigsperren in Leeuwarden und Flo stand auf der anderen Seite und holte mich ab.

In der Stadt war noch einiges los, aber wir beschlossen, einfach mehr oder weniger direkt mit nur einem kleinen Schlenker durch die Innenstadt in die Unterkunft zu gehen. Irgendwie waren wir halt beide müde. Unsere Unterkunft war übrigens ein Hostel in einem umgebauten Gefängnis, war durchaus ganz schön. Geschlafen ham wir auf jeden Fall sehr gut.
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Re: Litbelanied-Tour (Juni 2019): 5. Heimreise von Ameland über Erlangen

Beitrag von Florian86 »

Den Morgen starteten Flo und ich im Gefängnis, naja eigentlich im Hostel. Leider funktionierte das warme Wasser bei uns im Zimmer nicht. Aber glücklicherweise hat ein Hostel ja auch gemeinschaftliche Waschräume, somit stand einer warmen Dusche nix im Wege. Und im Gegenzug bekamen wir das Frühstück für lau. Dieses gabs im Loungebereich, bzw. nebendran.
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Der Gefängnischarakter ist schon noch erhalten.
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Aber trotzdem hat man versucht, das Ganze wohnlich zu gestalten.
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Die Fenster sind immer noch vergittert.
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Im Hof stand Kunst herum.
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Im Gegensatz zum botanischen Garten in Vilnius stimmte hier wohl die Flaggen-Reihenfolge.
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Da auf die Insel Ameland, wo wir ja auf einer Hochzeit eingeladen waren, kein Zug fährt, mussten wir einen Bus nehmen.
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Ob das jetzt ein E-Bus ist weiß ich nicht, aber im Allgemeinen fuhren recht viele E-Busse in der Gegend herum. Unser Bus sollte uns bis Holwerd bringen, von wo aus wir die Fähre nahmen.

Die Landschaft war flach und wenig spektakulär. Außerdem war es leider nicht so sommerlich wie im Osten.
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In der Ferne kann man das Meer erahnen.
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Es warteten einige Leute auf die Fähre.
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Schließlich fanden am entsprechenden Wochenende zwei Festivals auf Ameland statt, und damit mein ich jetzt nicht unsere Hochzeit. ;-)

Dennoch organisierte die Fährgesellschaft Wagenborg alles recht gut.
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Das Fährticket kostete hin und zurück übrigens 16€. Hätte man das Auto mitgenommen wären es deutlich über 100€ gewesen.

Ohne mich besonders gut auszukennen würde ich sagen: man erkennt die Kante zwischen Watt und Meer.
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Das größere Gepäck durfte man als Fußgänger in den roten Wägelchen verstauen, sehr praktisch.
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Die Sonne kam raus.
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Während der Fährfahrt gab es einige Gruppen, die ihre Musik „gegeneinander“ spielen ließen. Dabei gab es Musik vom Band als auch live. Ebenso flossen bei diversen Gruppen Bier und Schnaps in Strömen – aber nicht dass mich das wirklich stören würde, solange die Leute nicht ausfallend werden.

Am Anleger auf Ameland warteten schon mehrere Busse (nicht im Bild).
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Diese sollten die Fußgänger auf alle Ecken der Insel bringen, was auch recht gut funktionierte.

Die ganzen Bustickets an sich waren unspekakulär.
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Interessant vielleicht bloß, dass man auf Ameland besser Retour-Tickets kauft, diese kosten nämlich ein gutes Stück weniger als die Einzelfahrten. Auch darf man ein Retour-Ticket an einem beliebigen späteren Tag nutzen.

Die Hochzeit fand zwar in Hollum, im Westen der Insel statt, wir hatten aber nur eine einigermaßen günstige Unterkunft im östlichen Teil der Insel gefunden. Und zwar auf einem Campingplatz nordöstlich von Buren. Das wurde als Wohnwagen verkauft, aber eigentlich war es fast eher ein Haus, recht geschmackvoll eingerichtet. Der Plan war, uns diesen Caravan zu viert zu teilen, allerdings sagten unsere zwei anderen Mitbewohner leider kurzfristig aus persönlichen Gründen ab. Zudem hab ich gar keine Bilder von der Unterkunft davon gemacht.

Nach der Ankunft beschlossen wir, gleich mal über die Wiesen in Richtung Strand zu laufen.
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Ganz leichte Hügel gab es auch.
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Zum Strand musste eine Düne überquert werden.
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Ein breiter Strand und wenig los.
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Den gibt’s auch im Rundum-Panorama.
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Während Flo beschloss, eine Runde laufen zu gehen, lag ich einfach im Strand, las ein wenig, und ging zwei mal im recht kalten Wasser baden. Aber wenn ich schon mal am Meer bin lass ich mir das net nehmen.

An sich hatten wir für den Abend überlegt, uns mit einigen anderen Hochzeitsgästen zu treffen, aber erstens kamen sie recht spät an, zweitens wohnten sie am anderen Ende der Insel und drittens fuhren die Öffis nur bis ca. 20h. Stattdessen ham wirs uns im Häuslein gemütlich gemacht und was gekocht. Ist auch mal ganz schön, wenn man über ne Woche nur essen gegangen ist. Und das Haus war mit „Grundzutaten“ ganz gut ausgestattet, so dass man nicht extra Gewürze oder Öl kaufen musste.

Am nächsten Nachmittag nahmen wir den Bus nach Hollum. Auch das war interessant: eigentlich sind das zwei Buslinien und wenn man umsteigt braucht man ein neues Ticket. Aber der Busfahrer meinte, wir sollen einfach sitzen bleiben, denn die Linie 2 wird am Fähranleger automatisch zur Linie 1, sehr praktisch. Im strömenden Regen kamen wir in Hollum an, so dass wir uns erstmal an einer Bushaltestelle unterstellten. Da dann immer noch Zeit bis zur Trauung war, gings in eine Kneipe zum Aufwärmen und Trocknen.

In dieser Kirche fand dann die Trauung statt.
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An sich war der Gottesdienst schön, nur hätte nicht unbedingt eine der Lesungen aus Genesis kommen sollen: die Frau wurde aus der Rippe des Mannes geformt. Meiner Meinung nach steht das für eine Unterdrückung der Frau. Dies ging aber wohl nicht vom Pfarrer aus. Der Pfarrer war nämlich sehr nett, gelegentlich lustig und sprach über ein dreiadriges Tau, wovon zwei Adern das Brautpaar ist und die dritte die Liebe, das war schön. Dennoch war es etwas schwierig, der Predigt auf Niederländisch zu folgen. Ansonsten wurde der Gottesdienst teils auch auf Deutsch abgehalten.

Gegenüber war auch ein putziges Haus.
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Da zwischen Gottesdienst und Feier mehrere Stunden Zeit war, gingen wir mit ein paar anderen Gästen noch zum Festival bzw. in die Kneipe, wo wir schon vor der Kirche waren. Glücklicherweise hatte sich das Wetter stark verbessert, so dass wir beschlossen, zum Ort der Feier, ganz im Westen der Insel, zu laufen. Dabei kamen wir an einer Windmühle vorbei.
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Der Leuchtturm ist ein Wahrzeichen der Insel, wenn nicht sogar DAS Wahrzeichen.
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In „The Sunset“ fanden die Feierlichkeiten statt.
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Der Name war recht treffend, wie man an diesem Bild erkenn kann.
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Irgendwie auch witzig: in 2019 war ich auf zwei Hochzeiten eingeladen. Beide nicht in Deutschland, und beide am Strand mit Sonnenuntergang. Die erste war allerdings schon im März in Indien. Dazu möchte ich eigentlich auch noch einen Bericht erstellen...

Bei der Feier wurde stark Wert auf viele gute Getränke gelegt, so gab es Bier, Wein und alle möglichen Cocktails. Das Essen gab es in Buffetform. Die Auswahl war – im Vergleich zu anderen Hochzeiten – eher gering, dafür war alles super lecker. Und es muss ja gar nicht viel geben, solange es gute Sachen gibt.
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Während der Feier gab es noch einige Vorträge, und zum Glück keine Spiele. Nach Sonnenuntergang wurde dann am Strand noch ein Feuer angezündet.
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Überhaupt hatten wir ja immens Glück, dass sich das Wetter so stark verbessert hatte. Nur innendrin wäre echt ein bisschen schade gewesen.
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Auch tanzten innerhalb kürzester Zeit alle Gäste. Um kurz nach 2 wurde dann aber Schluss gemacht, denn auf der Einladung stand ja auch, dass um 2h Schluss ist. Naja, einerseits hätte ich gern noch weiter gefeiert, andererseits wusste ich, dass wir am nächsten Tag früh raus müssen. Und da wir noch mit dem Taxi die Insel durchqueren mussten war es trotzdem 3h bis wir im Bett waren.

Am nächsten Morgen mussten wir die Unterkunft auch noch durchputzen, wobei das Gros dabei auf mich zurückfiel. Flo war irgendwie nicht ganz so fit. Normalerweise ist das gerne auch mal andersherum, aber so hab ich zumindest gesehn, dass ihm die Feier wirklich gut gefallen hat. Um 9:30 mussten wir nämlich schon den Bus zurück zur Fähre nehmen. Die Fährüberfahrt sowie die Busfahrt zurück nach Leeuwarden verlief problemlos.

Die Busse konnten dort direkt am Busbahnhof Strom tanken.
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Angeblich ist so etwas in Deutschland nicht gewollt, in den Niederlanden scheint es zu gehen.

Der Bahnhof hatte durchaus ein nettes Ambiente.
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Da wir noch fast eine Stunde Zeit hatten warteten wir im Luistercoupé.
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Dennoch wäre sich unsere Verbindung mit einer späteren Fähre leider nicht ausgegangen.
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Dieser Sparpreis war nicht so günstig, aber dank der Länge der Strecke durchaus gerechtfertigt. Außerdem konnte ich dank Auslandsstrecke einen 1,5-tägigen Aufenthalt in der Heimat einbauen.

An diese Stelle passt doch die Darstellung der Route ganz gut.
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Von Leeuwarden (11) ging es nach Ameland (12). Die Rückreise erfolgte wieder über Leeuwarden (11), Utrecht (13) und Erlangen (14) nach München (B).

Das Klavier am Bahnhof von Leeuwarden war einsatzbereit.
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Aber ich wollte mir nicht die Blamage antun, drauf rumzuklimpern.

Typische niederländische Bahnsteigsperren.
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Abfahrtsfahrplan von Leeuwarden.
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Das Bahnnetz der Niederlande.
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Der Kiosk wirkte sympathisch.
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Mit diesem Zug sollte es in Richtung Heimat gehen.
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Der Großraumbereich der 1. Klasse war schon ganz nett.
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Ich entschied aber, dass wir uns lieber ins Abteil setzen.
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Dort gab es Getränkehalter am Fenster zum Gang.
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Die meiste Zeit hatten wir das Abteil für uns alleine. Das war auch ganz gut zum Dösen.

Der Umstieg in Utrecht war problemlos.
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Und im Gegensatz zu neu gebauten deutschen Bahnhöfen war dort gefühlt nicht alles voll mit Läden. Stattdessen gab es genug Platz, um von A nach B zu kommen. Wir hätten übrigens auch in Zwolle und Arnhem umsteigen können. Das hätte 30min Fahrtzeit gespart. Dennoch bevorzugten wir es, einmal weniger umzusteigen.

Gegen 18:30 stiegen wir pünktlich in Frankfurt Hauptbahnhof um.
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An sich würde ich mir aber wünschen, dass die ausländischen Züge innerhalb Deutschlands weiterführen, z.B. die Züge aus Zürich weiter als nach München, die aus Kopenhagen weiter als Hamburg, die aus Amsterdam und Brüssel weiter als nach Frankfurt, die aus Warschau weiter als nach Berlin, usw...

Andererseits konnte ich so noch einen kurzen Abstecher in die Lounge machen.
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Flo hatte keine Lust und ging direkt zum weiterführenden Gleis, während ich mir eine Bionade und eine Käse-Laugensemmel genehmigte.

Für mich überraschend fuhren wir von Frankfurt nicht direkt weiter in Richtung Aschaffenburg, sondern machten einen Schlenker über Darmstadt.
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Dabei musste ich dran denken, dass ich ja am Hinweg in Berlin auch schon eine Stadtrundfahrt über den östlichen Ring gemacht hatte.

In Nürnberg trennten sich dann unsere Wege: Flo fuhr weiter nach München, und ich in die fränkische Heimat.
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Da ich nicht so lange auf die S-Bahn warten wollte nahm ich den RE. Mit diesem konnte ich zumindest bis Erlangen kommen, wo mich mein Papa abholte.
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Das war insofern eine sehr gute Entscheidung, da ich am Bahnsteig ganz zufällig die Mama einer guten Freundin traf (die mit der Hochzeit in Indien :D).

Am Montag tagsüber arbeitete ich ganz normal, allerdings von zu Hause aus. Da ich momentan montags eh immer Homeoffice mache, ist das ja auch egal, ob von München oder von Franken aus.

Am Abend fuhr ich dann aber mit der S-Bahn nach Erlangen rein.
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Am Gegengleis warteten auch einige Leute.
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Auf dem Bahnhofsvorplatz warb Fridays for Future.
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Das Bahnhofsgebäude von Erlangen ist ein typischer Sandsteinbau.
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Auf dem Weg zur Bergkirchweih waren nicht besonders viele Leute unterwegs.
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Eigentlich überraschend dafür, dass es der letzte Bergtag sein sollte.

Auch am „T“ war nur mäßig viel los. Das kenn ich voller.
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Endlich: das Riesenrad.
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Überhaupt: mich überkam eine unbändige Freude. Schließlich war ich schon im Vorjahr dank Neuseeland überhaupt nicht am Berg gewesen, und auch in 2019 sollte es nur einen Tag klappen. Dann ist das schon etwas Besonderes.

Die Schiffe sind auch ein Klassiker, bei dem man Bälle in Löcher schubsen muss.
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Wir spielten auch eine Runde mit, waren aber leider nicht erfolgreich.

Ganz am Ende gabs ein – für mich – viel zu wildes Fahrgeschäft.
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Überhaupt vertrag ich ja leider nix, was sich zu schnell dreht oder überschlägt. Achterbahn ohne Looping geht an sich schon, aber brauch ich auch nicht unbedingt.

Es wurde voller.
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Ich mag dieses Volksfest auch deshalb, weil es sich im Grünen befindet.
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Auch wenn leider einige Bäume abgeholzt wurden, und immer mehr Bereiche abgesperrt werden. Das ist halt die Krux an der Sache: dadurch dass die Besucherzahlen in den letzten 20 Jahren so massiv zugenommen haben, muss auch die Sicherheit erhöht werden.

Gegen ¾ 11 wurde es schon dunkel.
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Normalerweise ist ja um 23h Schluss, am letzten Tag wird aber gerne mal verlängert. Am Erich-Keller stand der Bürgermeister auf der Bühne und verkündete die Verlängerung.
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Und ganz selig wurde ich ja als zum Abschied noch Lili Marleen gespielt wurde – wie sich das gehört. Außerdem standen wir direkt neben der Stelle, wo das Fass beerdigt wurde. Wie bei einem Trauermarsch wird das an eine bestimmte Stelle getragen, und somit symbolisch das Ende der Kärwa besiegelt.

Um Kurz vor 12 folgten wir dann den Massen in Richtung Innenstadt.
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Eigentlich wollte ich mit einem Freund den Zug um kurz nach 12 nehmen, wir ham dann aber doch noch beschlossen mit den anderen Freunden bis um kurz nach 1 zu bleiben. Die Stimmung war einfach zu nett.

Am nächsten Morgen ging es um 20 vor 9 mit der S-Bahn dann endgültig in Richtung Nürnberg.
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Auch der Nürnberger DB-Lounge stattete ich einen Kurzbesuch ab, wo ich von der zehnminütigen Verspätung erfuhr.
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Am Dienstag früh reisen nicht besonders viele Leute.
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Der ICE 581 fährt ein.
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Ich hatte ein Abteil für mich alleine und konnte vor mich hin dösen und den Urlaub gedanklich zu Ende kommen lassen.
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In München gings dann ohne Umscheife ins Büro, und gegen 19h am Abend in den Feierabend. Im ebenfalls sehr leeren Bus 187 endete dann mein Urlaub.
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Das waren wirklich sehr intensive 1,5 Wochen mit viel Rumreisen. Aber ich hab das auch unheimlich genossen und konnte wirklich wieder neue Energie tanken.

Ich hoffe, dass Euch die Berichte ein wenig gefallen haben und dass ich Euch auf die Reise richtiggehend mitnehmen konnte.
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