Manche Schneiteiche insbesondere in niederen Regionen werden im Laufe der Zeit zu Lebensräumen von Kleinstviechern, kleinen und großem Algenbewuchs. Insbesondere im Sommer ist zu beobachten, dass sich das Wasser trüb grün verfärbt, mal mehr mal weniger.
In den Pumpstationen wird ein gewisser Teil davon wieder herausgefiltert: Bakterien werden durch UV-Anlagen abegtötet und Partikel ab einer gewissen Größe durch Rückspulfilter (im Wesentlichen das Dyson Staubsaugerprinzip auf Wasser angewendet). Nur eben, sehr kleine Partikel wie Mikroalgen und das meiste an feinen organischen Schwebestoffen (sich zersetzende abgestorbene Pflanzen (Algen) und Lebewesen (Wasserinsekten, Kaulquappen, Frösche etc- was da alles so drin ist in einem Teich)) dürfte jedoch durchgehen und sodann im Kunstschnee auf die Pisten gelangen. Was zu-mindestens biologisch egal ist da ungiftig und ohne weitere Auswirkungen auf Flora und Fauna.
Jedoch: Hat dieser natürliche "Zusatz" Auswirkungen auf die Beschneiungsqualität? Ich könnte mir vorstellen, dass feine Stoffe im Wasser vorteilhaft bei der Keimbildung der Schneekristalle sind, d.h. dass Wasser an feinen Partikeln eher anfängt zu kristallisieren als im "reinen" Wasser (zB. destilliert).
Anderseits kann ich mir auch vorstellen, dass das viele Mikropartikelzeugs die Schneequalität auf der Piste verschlechtert, also die Gleiteigenschaften vom Schnee darunter leiden. Insbesondere wenn es wärmer ist, entsteht des öfteren besonders nerviger Pappschnee. Interessant ist das hier, weil manchmal der Pappschnee derart klebt dass es kaum mehr voran geht, und manch anderes mal bei ähnlichen atmosphärischen Bedingungen (Temp, Feuchte) gleitet es sich am Nassschnee doch ganz gut. Kurzum, mir scheint als ob feine Partikel (auch Staub etc.) eine grosser Rolle spielen ob Nassschnee nett zum Fahren ist, oder doch einfach nur mehr nervt.
Kann es sein, dass bei Kunstschnee die feinen organischen Partikel aus dem Schneiteich auch eine wesentliche Rolle spielen? Dass es deswegen so klebt? Auf Gletschern ist öfter auch die rötliche Alge ( https://de.wikipedia.org/wiki/Schneealge ) ein nerviger Bremser- was sich wie eine Handbremse beim Skifahren anfühlt. Daher meine Frage, ob ähnliche Phänomene auch durch Mikroorganismen und Schwebestoffe aus Speicherteichwasser bedingt sein können?
Hat das zB. Auswirkungen bei Skirennen in niedrigeren Pistenabschnitten (da es dort eher warm und bremsig ist oft)?
Falls dem so ist, wie kann der Bremssschnee evtl. verbessert werden? Kann und soll man die Bildung von Mikroorganismen (Insekten, Algen etc) in Schneiteichen unterbinden oder wenigstens abschwächen? Gibt es dazu Best Practices?
Auswirkungen von Mikroalgen im Schneiwasser auf die Schneequalität
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Auswirkungen von Mikroalgen im Schneiwasser auf die Schneequalität
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Re: Auswirkungen von Mikroalgen im Schneiwasser auf die Schneequalität
Bei den letzten olympischen Spielen wurde der Kunstschnee für die Skirennen mit, ich sag mal chemisch optimiertem Wasser produziert. Chlor wurde nach massiver Kritik der Teams und Skihersteller zugegeben.
Das hatte den Effekt, dass die Ski bei den Speedrennen der Herren schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, und der Belag neben der Kante teilweise schon im oberen Bereich weggebrannt war und die Ski dadurch dann natürlich nur mehr schwer fahrbar waren.
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Re: Auswirkungen von Mikroalgen im Schneiwasser auf die Schneequalität
Was wollte man mit dem Chlor erreichen, nur die Desinfektion des Wassers oder auch bessere (ergiebigere, gleiche Leistung bei höherer Temperatur) Beschneiung?Werna76 hat geschrieben: ↑01.09.2019 - 14:50 Bei den letzten olympischen Spielen wurde der Kunstschnee für die Skirennen mit, ich sag mal chemisch optimiertem Wasser produziert. Chlor wurde nach massiver Kritik der Teams und Skihersteller zugegeben.
Das hatte den Effekt, dass die Ski bei den Speedrennen der Herren schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, und der Belag neben der Kante teilweise schon im oberen Bereich weggebrannt war und die Ski dadurch dann natürlich nur mehr schwer fahrbar waren.
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Re: Auswirkungen von Mikroalgen im Schneiwasser auf die Schneequalität
m.E. ist Kunstschnee im Frühjahr von Haus aus erst mal weniger pappig als Naturschnee. Außerdem bremst Sand (Sahara-Winde) und ganz schlimm, wie ich vermute, blühende Lärchen - in Prali hatte ich ja schon öfters einen klebrigen Film am Skibelag, den man nur mit viel Gewalt wieder abkratzen konnte.Kris hat geschrieben: ↑01.09.2019 - 12:57 Anderseits kann ich mir auch vorstellen, dass das viele Mikropartikelzeugs die Schneequalität auf der Piste verschlechtert, also die Gleiteigenschaften vom Schnee darunter leiden. Insbesondere wenn es wärmer ist, entsteht des öfteren besonders nerviger Pappschnee. Interessant ist das hier, weil manchmal der Pappschnee derart klebt dass es kaum mehr voran geht, und manch anderes mal bei ähnlichen atmosphärischen Bedingungen (Temp, Feuchte) gleitet es sich am Nassschnee doch ganz gut.
Davon abgesehen hab ich aber noch keinen Unterschied gespürt.. Aber du kannst ja mal nächstes Frühjahr ein Mikroskop mitnehmen ;-)
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Re: Auswirkungen von Mikroalgen im Schneiwasser auf die Schneequalität
Sorry, wofür genau das Chlor gut sein sollte und was sonst noch im Wasser war weiß ich nicht. Ich würde vermuten, dass alles getan wurde damit der Kunstschnee auch hohen Temperaturen widersteht. Umweltschutz ist bei Olympia ja irrelevant.GIFWilli59 hat geschrieben: ↑02.09.2019 - 00:48Was wollte man mit dem Chlor erreichen, nur die Desinfektion des Wassers oder auch bessere (ergiebigere, gleiche Leistung bei höherer Temperatur) Beschneiung?
Denke man wollte unbedingt vermeiden, dass es Kritik gibt warum man Winterspiele an einen Ort vergibt wo es keinen Naturschnee gibt und es so warm ist, dass nicht mal der Kunstschnee brauchbar ist.
Ester Ledecka hat ihren Olympiasieg zu 100% diesem Schnee und ihrem Servicemann zu verdanken, der irgendein Mittel gefunden hat, dass ihre Ski auch im unteren Streckenteil noch gut funktioniert haben (sie hatte unten ja Fehler und war trotzdem schneller als alle anderen).
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Re: Auswirkungen von Mikroalgen im Schneiwasser auf die Schneequalität
Defintiv haben Kleinstpartikel einen Einfluss auf die Kristallbildung.Kris hat geschrieben: ↑01.09.2019 - 12:57
Jedoch: Hat dieser natürliche "Zusatz" Auswirkungen auf die Beschneiungsqualität? Ich könnte mir vorstellen, dass feine Stoffe im Wasser vorteilhaft bei der Keimbildung der Schneekristalle sind, d.h. dass Wasser an feinen Partikeln eher anfängt zu kristallisieren als im "reinen" Wasser (zB. destilliert).
In Sölden haben die Schneimeister zum Beispiel festgestellt, dass die durch den Gletscherschliff entstandenen Feinstpartikel im Speicher am Tiefenbach zur besseren Keimbildung und Schneequalität beitragen. Wie sich dies allerdings mit organischem Material verhält, kann ich nicht sagen.
Mir ist ebenfalls aufgefallen, dass technischer Schnee schneller vom pappigen Zustand in den sulzigen bzw. griesigen Zustand übergeht.m.E. ist Kunstschnee im Frühjahr von Haus aus erst mal weniger pappig als Naturschnee.
Wo Naturschnee noch immer pappig bzw. klebrig ist, ist Maschinenschnee meist schon in den Sulz übergegangen.
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