INFO / Diskussion zum aktuellen Wetter

[ghostbikersback]

Wenn den Wetterdaten her betrachtet ist es zumindest so, dass der Dezember in den letzten 10-20 Jahren eher noch relativ stabil ist. Auffällig ist hingegen die starke Erwärmung im März/April. Auch im letzten Jahr herrschten in mittleren Lagen ab Mitte Februar und im gesamten März viel zu hohe Temperaturen. Ohne den Rekordschnee im Januar wäre es vielerorts gegen Ende sehr eng geworden. Der Dezember ist historisch gesehen oft sehr unzuverlässig aber der Regelfall war eigentlich schon eine erste Einwinterung Ende November/Anfang Dezember mit Umstellung der Großwetterlage und 20-40cm Schnee. Das scheint es in letzter Zeit immer weniger zu geben. Stattdessen den von Kappi beschriebenen Südwest-Murks über viele Wochen. Scheint das neue Normal zu werden. Auch dieser Dezember wird ca. 3-3,5 Grad zu warm werden. Vom Ende des Winters würde ich deshalb aber nicht sprechen. Es verschiebt sich eben nur alles etwas weiter nach oben bzw. in die Südalpen. Obergurgl oder Passo Tonale haben auch dieses Jahr super Verhältnisse. Für Orte um 1000m wird es halt immer mehr auf eine kurze Saison von Januar- Mitte März hinauslaufen.

[Bergwanderer]

Hier ein aktueller Artikel des ZDF zum Thema weiße Weihnachten:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/we ... e-100.html

[extremecarver]

In Sella nevea/kanin liegen auf 1800m an der Messstation übrigens inzwischen 283cm Schnee. Das ist zwar nur etwa die Hälfte vom Dezember Rekordwert im Dezember 2008 aber doch für die Höhe in den Alpen Mal wieder Rekord. Dabei hat es dort auch immer wieder geregnet. Ich schätze oberhalb 2500-2600m hat es dort die 5m Marke schon geknackt.

Und die Station liegt eher unvorteilhaft was Schneemengen angeht. Der große Teil der pisten und des freeride Gelände liegt da mehr im Südwest Stau.


Aber ja, das Wetter ab Sonntag ist wirklich wenig erquicklich, wobei es in den Nordalpen zumindest kalte Nächte haben dürfte.

Werde da heuer also auf jeden Fall noch einmal hin müssen nach Neuschnee... Grundlage hat's ja genügend (wobei unter 2m ist das eh ein Schweizer Käse was dolinen angeht, viel Gelände wo es 2-3m braucht, kenne da nichts auch nur annähernd so löchriges, Krippenstein ist harmlos im Vergleich)

[christopher91]

Eben das Gute noch an der kommenden misslichen Lage im Gegensatz zur letzten Lage ist, dass es erstens keinen Föhn hat und zweitens Nachts doch mehr Auskühlen sollte.

[albe-fr]

vor allem ist und bleibt die Schneelage in grossen Teilen der Alpen überdurchschnittlich gut für Dezember:

https://www.slf.ch/avalanche/img/hsrel_en_c_gross.gif

[extremecarver]

In den Südalpen bin Ich mir da nicht so sicher mit den kalten Nächten. Denke Hauptkamm und im Norden ist es für die Pisten nicht so übel, mit viel Kanonen kann man. Evtl.sogar noch die Situation verbessern.

Sonne ist eh sehr schwach derzeit. Klar Naturschnee wird eher dezimiert, aber für die Pisten die schon offen sind wird wenig passieren (außer halt die Touristenmassen welche den schnee wegfahren, das wird IMHO mehr Schnee kosten als das Wetter). Nur wo jetzt noch nichts liegt was Hinzuzaubern - wird halt mehr zaubern bleiben. Weil da hatte man ja schon genug nbessere Tage

[wellblech]

Seit 15 Jahren fahre ich über Silvester in die Nordalpen. Jedes Jahr bange ich um das Wetter. Regen, Schnee, kein Schnee, Hoffnung auf Bergfex-Langfristprognose, ieser Thread im Forum - Enttäuschung und Euphorie. Am Ende hat es für ein paar Schwünge auf weissem Band auf grüner Wiese, aber auch mal für Tiefschneehänge gereicht.
Fazit: ja, wir leben in Zeiten des Klimawandels. Aber Wetter bleibt Wetter.

[Julian96]

Seit 15 Jahren fahre ich über Silvester in die Nordalpen. Jedes Jahr bange ich um das Wetter. Regen, Schnee, kein Schnee, Hoffnung auf Bergfex-Langfristprognose, ieser Thread im Forum - Enttäuschung und Euphorie. Am Ende hat es für ein paar Schwünge auf weissem Band auf grüner Wiese, aber auch mal für Tiefschneehänge gereicht.
Fazit: ja, wir leben in Zeiten des Klimawandels. Aber Wetter bleibt Wetter.

Eben und wie gesagt der letzte Winter war ja einer der besten seit langem und im Vergleich ist dieser bisher natürlich eine Katastrophe. Aber bei vielen ist ja schon wieder Weltuntergang angesagt, weil der Winter nicht so startet wie der letzte

[Pancho]

Natürlich verläuft die Entwicklung nicht streng linear, es gab immer und wird immer Ausreißer geben. Der von Kapi beschriebene Gesamttrend ist dennoch nicht zu leugnen und belegbar.

[Julian96]

Natürlich verläuft die Entwicklung nicht streng linear, es gab immer und wird immer Ausreißer geben. Der von Kapi beschriebene Gesamttrend ist dennoch nicht zu leugnen und belegbar.

Habe ich auch nie geleugnet...mich stört nur diese ständige Argumentation in wenigen Jahren wird es keinen Skibetrieb mehr geben...das wurde schon vor weit über 10 Jahren gesagt

[Pancho]

Diese Behauptung ist natürlich genau so unseriös wie die komplette Verleugnung eines Wandels... Es verändert sich einiges, nicht alles zum Guten und bei weitem nicht alles nur wegen der Klimaänderung. Aber das hier ist das Wetterthema und damit ist es für diese Stelle hier auch gut...

Wetter:
Habe gerade gesehen, dass sich die prognostizierte Milderung abgemildert hat, also weniger mild als zunächst befürchtet ausfallen wird (Bregenzerwald / Arlberggebiet).
Bedeutet etwas weniger Frühjahrsski-Feeling über den Jahreswechsel, oder? Find ich nicht schlecht...
Aber so richtig ernsthaft starten wir inzwischen ab Mitte Januar in die Saison.

Jedes Jahr bange ich um das Wetter. Regen, Schnee, kein Schnee, Hoffnung auf Bergfex-Langfristprognose, ieser Thread im Forum - Enttäuschung und Euphorie.

Weil genau auf diesen Stress haben wir keinen Bock mehr - und da nicht auf Schulferien angewiesen, nehmen wir uns einfach die Freiheit...

[ghostbikersback]

Eben und wie gesagt der letzte Winter war ja einer der besten seit langem und im Vergleich ist dieser bisher natürlich eine Katastrophe. Aber bei vielen ist ja schon wieder Weltuntergang angesagt, weil der Winter nicht so startet wie der letzte

Auch der letzte Winter war ca. 2,5 Grad zu warm aber natürlich sehr schneereich. Aber dafür müssen Niederschläge und halbwegs passable Temperaturen eben auch zusammenfallen. Langfristig wird man sich daran gewöhnen müssen, dass man für Schneesicherheit 400-600m höher gehen muss als man es gewohnt ist. Natürlich nicht jeden Winter (positive Ausnahmen wird es immer geben) aber in der Summe der Jahre. Das ist natürlich nicht das Ende des Skisports. Und niemand, zumindest niemand den man ernst nehmen muss, behauptet, dass man in 10 Jahren nicht mehr Skifahren kann. Aber die Schneegrenze wird steigen, normal 400-600m höher und in schlechten Wintern vielleicht 600-900m. Und das alles über die nächsten 30-50 Jahre.

[3303]

.....mich stört nur diese ständige Argumentation in wenigen Jahren wird es keinen Skibetrieb mehr geben...das wurde schon vor weit über 10 Jahren gesagt :wink:

Wer soll das gesagt haben? Das habe ich so noch nie gehört.

[Julian96]

Schneesucher hat auf der vorletzten Seite geschrieben, dass es in niederen höhen bald keinen Skibetrieb mehr geben wird... daher kam ich auf das Thema zu sprechen.

Inzwischen sieht's in vielen Regionen mal gar nicht mehr so mies aus und unter 1500m fahre ich eh selten.

[Jan Tenner]

Es geht nicht um das Thema an sich, auf dass du zu sprechen kommst, sondern um deine Aussage, dass vor 10 Jahren dir argumentiert worden wäre, in "wenigen Jahren wäre kein Skibetrieb mehr möglich". Bedeutet inhaltlich, dass jemand vor zehn Jahren behauptet hätte, heute könne man nicht mehr skifahren.
Also wer hat das vor 10 Jahren behauptet?

[Julian96]

Also einen Namen kann ich dir natürlich nicht nennen, das ist so wie schon vor 30 Jahren gesagt wurde, dass das Öl bald ausgeht, das hat mir natürlich auch kein Geologe persönlich gesagt.
Ich weiß aber durchaus, dass über das Thema Schneesicherheit, die nicht vorhandene und unsinnige Zukunft der technischen Schneeerzeugung etc. schon seit Ewigkeiten berichtet wird.

Habe hier z.B. etwas aus dem Jahr 2006 gefunden.https://www.solarserver.de/2006/12/14/o ... den-alpen/.
Etwa im Mittelteil spricht dieser Artikel davon, dass bei einer Erwärmung um etwa ein grad die Schneesicherheit in Deutschland um 60% sinken wird.
Wir sind in Deutschland inzwischen schon bei über einem grad Erwärmung und hat sich die Schneesicherheit tatsächlich so stark verringert? Das kann ich jetzt tatsächlich nicht beurteilen, diesen Winter bisher sicherlich aber über die letzten 5-10 Jahre?


Um dann aber doch mal wieder zum aktuellen Wetter zurück zu kommen, Sonntag und Montag versprechen ja seit längerem echt mal wieder tolle Skitage zu werden Nachdem der Donnerstag ja zunächst zweifelhaft war und dann doch besser wurde als vorhergesagt (ärgert mich immernoch )
Ob danach tatsächlich nochmals mildes Wetter kommt? Also der Trend von Wetter.com (und auf den ist ja immer zu 100% verlass ) bleibt die nächsten zwei Wochen eigentlich fast auf dem selben Niveau.

By the way...wer kennt eigentlich alles Kai Zorn und verfolgt diesen nach wie vor (ist ja nicht mehr bei Wetter.com)? Für mich ist er einer der besten Meteorologen und seine Spekulationen insbesondere zum Winter finde ich immer extrem interessant. Seine Einschätzung des Winters bisher trifft schon wieder recht gut zu, er hat für dieses Jahr einen späten Winter vorausgesagt und einen komplett zu vergessenden Dezember. Finde ihn jedenfalls seht sympathisch

[scratch]

Sehr interessant finde ich für Deutschland diese Webseite dafür: http://www.winterchronik.de
Hab da mal etwas rumprobiert und paar Orte in näherer Umgebung von mir angeschaut...das Gefühl täuscht nicht. Sowohl die Schneetage als auch die Schneehöhe haben überall einen Abwärtstrend, wo ich geschaut habe.

[molotov]

Also einen Namen kann ich dir natürlich nicht nennen, das ist so wie schon vor 30 Jahren gesagt wurde, dass das Öl bald ausgeht, das hat mir natürlich auch kein Geologe persönlich gesagt.
Ich weiß aber durchaus, dass über das Thema Schneesicherheit, die nicht vorhandene und unsinnige Zukunft der technischen Schneeerzeugung etc. schon seit Ewigkeiten berichtet wird.

Habe hier z.B. etwas aus dem Jahr 2006 gefunden.https://www.solarserver.de/2006/12/14/o ... den-alpen/.
Etwa im Mittelteil spricht dieser Artikel davon, dass bei einer Erwärmung um etwa ein grad die Schneesicherheit in Deutschland um 60% sinken wird.
Wir sind in Deutschland inzwischen schon bei über einem grad Erwärmung und hat sich die Schneesicherheit tatsächlich so stark verringert? Das kann ich jetzt tatsächlich nicht beurteilen, diesen Winter bisher sicherlich aber über die letzten 5-10 Jahre?


Um dann aber doch mal wieder zum aktuellen Wetter zurück zu kommen, Sonntag und Montag versprechen ja seit längerem echt mal wieder tolle Skitage zu werden Nachdem der Donnerstag ja zunächst zweifelhaft war und dann doch besser wurde als vorhergesagt (ärgert mich immernoch )
Ob danach tatsächlich nochmals mildes Wetter kommt? Also der Trend von Wetter.com (und auf den ist ja immer zu 100% verlass ) bleibt die nächsten zwei Wochen eigentlich fast auf dem selben Niveau.

By the way...wer kennt eigentlich alles Kai Zorn und verfolgt diesen nach wie vor (ist ja nicht mehr bei Wetter.com)? Für mich ist er einer der besten Meteorologen und seine Spekulationen insbesondere zum Winter finde ich immer extrem interessant. Seine Einschätzung des Winters bisher trifft schon wieder recht gut zu, er hat für dieses Jahr einen späten Winter vorausgesagt und einen komplett zu vergessenden Dezember. Finde ihn jedenfalls seht sympathisch

Kai Zorn: nett geschrieben, tritt aber fast nie ein.

Schnee Sicherheit: ja unsere Ferienskikurse im Allgäu zwischen 800 und 1000m sind in den letzten 10 Jahren fast nie ohne zittern durchführbar gewesen, teils extrem knapp teils bei sehr grenzwertigen Verhältnissen. Das war früher definitiv anders.

[Kapi]

By the way...wer kennt eigentlich alles Kai Zorn und verfolgt diesen nach wie vor (ist ja nicht mehr bei Wetter.com)? Für mich ist er einer der besten Meteorologen und seine Spekulationen insbesondere zum Winter finde ich immer extrem interessant. Seine Einschätzung des Winters bisher trifft schon wieder recht gut zu, er hat für dieses Jahr einen späten Winter vorausgesagt und einen komplett zu vergessenden Dezember. Finde ihn jedenfalls seht sympathisch

Kann man so sehen, muss man aber nicht. Mal vorsichtig ausgedrückt....

K.

[albe-fr]

Also wer hat das vor 10 Jahren behauptet?

nicht vor 10 Jahren aber so geschaetzt vor 5 habe ich das (oder so aehnlich) vom Betreiber des Lifts an der Hohen Acht gehört. Dort auf ~600 m gehören Tage mit Schnee inzwischen der Seltenheit an. Vor ~35 Jahren war das noch ein Gebiet, das eigentlich jeden Winter mehrere Wochen geöffnet hatte. Zumindest aktuell sieht es dort nicht nach Liftbetrieb aus.

Ich komme aus der Gegend rund um Bonn - Höhenlage - 250 m. Zu meiner Jugend war es dort die Ausnahme wenn es nicht ein, zwei Wochen zum rodeln gereicht hat. Mein Neffe ist dort knappe 30 Jahre später gross geworden, bei ihm waren es zwei Jahre in denen man vernünftig Rodeln konnte.

[Julian96]

Wie gesagt ich mag die Spekulationen von Kai Zorn, also das was er nach seiner Meinung so erzählt...wie es sich über die nächsten Monate so entwickeln könnte. Natürlich kann keiner das Wetter der nächsten 3 Monate vorhersagen aber seine persönliche Einschätzung zum langzeittrend trifft recht oft zumindest tendenziell zu. Soweit man das von einer Spekulation eben erwarten kann.

Die ganzen 16 Tages trends kann man natürlich vergessen, da stimmts oft schon nach 3 Tagen nichtmehr. Die lese ich mir einfach so gern durch.

Einer der besten Meteorologen ist er für mich auch, weil man bei ihm einfach das Gefühl hat, dass er das was er macht gerne macht und Freude daran hat, sich mit dem Wetter zu beschäftigen. Die meisten anderen von denen ich so höre labern halt stupide irgendeine Prognose eines Modells runter, mehr in der Regel nicht.

Kann man so sehen, muss man aber nicht. Mal vorsichtig ausgedrückt....

Worauf beziehst du das jetzt? Dass er in deinen Augen nicht sympathisch ist oder dass er unqualifiziert ist? Ich würde nämlich wenn dann bestenfalls sagen die verwendeten Berechnungsmodelle sind unqualifiziert.

[Julian96]

By the way...wer kennt eigentlich alles Kai Zorn und verfolgt diesen nach wie vor (ist ja nicht mehr bei Wetter.com)? Für mich ist er einer der besten Meteorologen und seine Spekulationen insbesondere zum Winter finde ich immer extrem interessant. Seine Einschätzung des Winters bisher trifft schon wieder recht gut zu, er hat für dieses Jahr einen späten Winter vorausgesagt und einen komplett zu vergessenden Dezember. Finde ihn jedenfalls seht sympathisch

Kann man so sehen, muss man aber nicht. Mal vorsichtig ausgedrückt....

K.

Also nachdem deine Meinung dazu jetzt schon vier Leuten gefällt, würde mich jetzt schon echt interessieren, was euch an ihm so stört Wie gesagt es geht nur um die Langzeitspekulationen und nicht um die 16 Tages Trends.

[molotov]

By the way...wer kennt eigentlich alles Kai Zorn und verfolgt diesen nach wie vor (ist ja nicht mehr bei Wetter.com)? Für mich ist er einer der besten Meteorologen und seine Spekulationen insbesondere zum Winter finde ich immer extrem interessant. Seine Einschätzung des Winters bisher trifft schon wieder recht gut zu, er hat für dieses Jahr einen späten Winter vorausgesagt und einen komplett zu vergessenden Dezember. Finde ihn jedenfalls seht sympathisch

Kann man so sehen, muss man aber nicht. Mal vorsichtig ausgedrückt....

K.

Also nachdem deine Meinung dazu jetzt schon vier Leuten gefällt, würde mich jetzt schon echt interessieren, was euch an ihm so stört Wie gesagt es geht nur um die Langzeitspekulationen und nicht um die 16 Tages Trends.

Spekulation, du schreibst es selbst...

[Kapi]

Also nachdem deine Meinung dazu jetzt schon vier Leuten gefällt, würde mich jetzt schon echt interessieren, was euch an ihm so stört Wie gesagt es geht nur um die Langzeitspekulationen und nicht um die 16 Tages Trends.

Wetter ist ein Geschäft (geworden). Das bedingt, dass man liefern muss. Steigt der kommerzielle Druck, dann fallen schnell die Grenzen zwischen Seriösität und Fakten. Spektakuläres verkauft sicher besser als "schnöde" Tatsachen, davon lebt die Boulevardbranche, eine Binse. Die Frage für den Einzelnen, der da sein Wesen treibt, lautet nun: wie weit lasse ich mich darauf ein? Wie sehr gebe ich dem Druck nach und wann falle ich um und verkaufe Schlangenöl und Emotion. Wer Schlawiner und Quacksalber aus der Esoterikecke als Zeugen heranzieht, um halbgare Videos zu unterfüttern und unters Volk zu bringen, hat die Chance vertan, noch ernst genommen zu werden. Was bedient wird ist die Erwartungshaltung von Leuten, die gerne immer das hören wollen, was in die vorgestanzte Schablone passt. Kachelmann spricht da gerne von Vollpfostenmeteorologie, man kann es auch Populismus nennen.

K.

[Julian96]

Wetter ist ein Geschäft (geworden). Das bedingt, dass man liefern muss. Steigt der kommerzielle Druck, dann fallen schnell die Grenzen zwischen Seriösität und Fakten. Spektakuläres verkauft sicher besser als "schnöde" Tatsachen, davon lebt die Boulevardbranche, eine Binse. Die Frage für den Einzelnen, der da sein Wesen treibt, lautet nun: wie weit lasse ich mich darauf ein? Wie sehr gebe ich dem Druck nach und wann falle ich um und verkaufe Schlangenöl und Emotion. Wer Schlawiner und Quacksalber aus der Esoterikecke als Zeugen heranzieht, um halbgare Videos zu unterfüttern und unters Volk zu bringen, hat die Chance vertan, noch ernst genommen zu werden. Was bedient wird ist die Erwartungshaltung von Leuten, die gerne immer das hören wollen, was in die vorgestanzte Schablone passt. Kachelmann spricht da gerne von Vollpfostenmeteorologie, man kann es auch Populismus nennen.

K.

Hä ich glaube irgendwie, dass sich unsere grundsätzliche Erwartungshaltung bei dem Wort Spekulation völlig unterscheidet.
Wenn ich mir eine Spekulation durchlese, dann erwarte ich doch gar nicht, dass da Seriös mit Fakten umhergeschmissen wird, sondern dass dieser Text mutmaßt, was sich aus Konstellation XY alles ergeben könnte. Das macht es lesenswert wie ein Buch und generiert doch so einen gewissen Spannungseffekt (mal schauen was davon tatsächlich eintritt).
Wenn ich so etwas freiwillig aufsuche, dann geht es mir doch darum, dass ich auf einer gewissen Ebene unterhalten werden will...und dafür sind die Texte doch oft perfekt geschrieben.

Wenn ich eine Wettervorhersage in der ARD sehe ist die Erwartungshaltung natürlich eine ganz andere, das soll präzise und wissenschaftlich fundiert sein.
Das eine soll Unterhaltungswert bieten bei dem man etwas mitspekulieren kann und das andere sachlich informieren...da kann man doch nicht sagen ersteres ist schlecht, weil es eine Meinung widerspiegelt denn genau das soll es ja auch und genau das will ich ja lesen wenn ich auf einen solchen Artikel zugreife. Wie ich den "besten" Meteorologen für mich definiere ist ja nicht unbedingt spezifisch. Kai Zorn ist für mich der beste im Sinne der Sympathie und des Lesenswertes, fachlich sei mal dahin gestellt...aber das ist auch nicht die Erwartungshaltung mit der ich seine Texte lese. Deine Worte Quaksalber, Esoteriker usw. beschreiben doch genau das, was ich will, wenn ich eine Spekulation durchlese...mit sowas plane ich natürlich nicht mein nächstes Wochenende, aber es macht doch Spaß sich anzuhören, wie jemand die mögliche Konstellation des nächsten Winters einschätzt und dann zu beobachten, wie viel davon tatsächlich richtig eingeschätzt wurde.

Natürlich passt das in eine Schablone und erfüllt das was ich lesen will, das ist ja auch die Absicht warum ich das lese...weil es mich anspricht. Ich lese doch auch keine Liebesgeschichten, wenn ich eigentlich nur Horror mag. Oder höre Klassik obwohl ich auf AC/DC stehe

Beim Wetter von Populismus zu sprechen finde ich auch eine sehr merkwürdige Aussage Soll mich jemand davon überzeugen, dass Draußen die Sonne scheint, obwohl es regnet oder wie soll man das aufs Wetter projizieren.
Wenn ich einen Sci-Fi Roman lese will mich der Autor doch auch nicht davon überzeugen, dass es Außerirdische gibt Mich fasziniert auch Antike Mythologie und trotzdem weiß ich doch, dass das nur ein Glauben war und niemand will mich davon überzeugen, dass es Zyklopen und dergleichen tatsächlich gibt.