Nein, es läuft irgendwie so gar nicht in der Troposphäre im Moment. Wie kürzlich (sic!) schon angedeutet, kommen wir Neuschneemäßig derzeit mächtig zu kurz. Das Gammelhoch (oben warm, unten kalt) hat sich etabliert und wird erst am Wochenende mal kurz rasiert. Kurz deshalb, weil aus dem Trog, den das amerikanische Modell GFS noch bis gestern so veritabel im Programm hatte, nur ein Trögchen wird. Es ist wie so oft im Leben, angekündigt wird was ganz Großes und wenn die Hosen runter gehen, kommt nur nur ein "niedlich" dabei raus. Eine hinreichend berüchtigte Radau-Diseuse, ohne die auch heute noch kein minder bemittelter Aprés-Abend auskommt, wusste schon vor Jahren: Das sind nicht 20 Zentimeter, nie im Leben, kleiner Peter.
Von Anfang an stand GFS mit seinem Trogdurchgang, der viel Kälte und viel (relativ...) Niederschlag gegen die Alpen schieben sollte, recht alleine da. Davon wollten die europäischen Modelle nix wissen und sie sollten recht behalten. Kaum trogt's ein bisschen aus, da wird der Trog schon wieder weggebügelt. Die Kaltluft kommt weit im Osten runter, in der Tatra tattern die Greise bei unter -10°C aber bei uns reicht es dafür nicht. Aber immerhin, es ist Kosmetik drin. Am Samstag in den Mittelgebirgen vielleicht 10cm, im Erzgebirge auch ein bisschen mehr und in den Nordalpen, jetzt sind wir beim Titel, 20cm. Von West nach Ost ansteigend, also am Arlberg um die 10 und in den Berchtesgadener und südöstlich davon mit etwas Glück die 20cm.
Danach ziehen wir die Hosen schon wieder Hoch, denn ein nämliches beglückt uns umgehend und erneut nach dem missglückten Trog. Im Gefolge, ihr ahnt es schon, wuppt es wieder Warmes in der Höhe in unsere Gefilde, denn so schnell das Hoch kam, so fix muss es Platz machen für ein neues Trögchen, das vorderseitig Suptropisches im Gepäck hat. Schon am Dienstag wabern in 1.500mtr. Höhe +5°C über die Gipfel, am Mittwoch gar hier und da +8. So bleibt das dann mit eingebetteten Niederschlägen, die dann auch im Westen der Alpen kräftiger ausfallen, wohl bis Freitag kommender Woche. Wenn's dumm läuft, schifft es hier und da wieder bis jenseits der 1.000m rein, dazu teils kräftiger Wind - ätzend.
Wie gewohnt wird das den Hochlagen nicht viel ausmachen, ab wehe wehe, wenn ich auf die Mittelgebirge sehe. Mittel- und Langfristig ist weit und breit nichts zu sehen, was den Stempel "Wintereinbruch" verdient. Nichts von Norden oder Osten, nein, der Westen dominiert im Wechsel mit höhenwarmen Zwischenhochs. Erstaunlich, wie gut die Langfristprognosen der diversen Modelle in diesem Jahr bis dato passen.
Also müssen wir uns auf lange Sicht drauf einstellen, dass 20cm schon allerhand sind? Vorerst ja, aber irgendwann im Januar, davon bin ich überzeugt, beendet Frau Holle ihren Streik und wird es uns mit Russenpeitschen-Olga mal so richtig besorgen. Bis die Hose zwickt, im Powder.
Wer es nicht aushält bis dahin kann sie ja schon mal anrufen, für allfällige Kosten bin ich allerdings nicht verantwortlich.
Frohes Neues euch allen,
K.