Berichte sind über dieses Gebiet zu diesem Zeitpunkt kaum zu finden gewesen, lediglich war herauszubekommen dass es immer voll sei. Naja, sei's drum, irgendwann wollte ich schließlich mal hin. Es sollte eine gute Entscheidung sein!
Auch Flumserberg ist eines der Gebiete, die man sich vom Pistenplan her nicht so recht vorstellen kann - in der Tat sah es auch völlig anders aus als gedacht. Da die Pisten im Pistenplan fast durchweg rot oder schwarz markiert sind, erwartete ich ein "Häufchenschieben in Steilhängen". Doch von vorn. Ich parkte in Unterterzen direkt bei der Gondel. Es folgte die nette, aussichtsreiche Fahrt via Oberterzen zur Tannenbodenalp mit der unglaublich steilen Trasse in der zweiten Sektion. Dort waren es geschätzte 200-300 m Fußweg ab der Bergstation bis zur Gondel zum Maschgenkamm. Dort angekommen, staunte ich nicht schlecht ob der geballten Hässlichkeit der Seilbahnstation...sah aus, als ob jemand versehentlich einen Betonklotz abgeworfen hat... . Nunja, die Fahrt war dann umso schöner, es ging über sanfte Pisten mit herrlicher Aussicht hinauf. Die Seilbahnstrecke ist relativ lang und die Bahn fährt gemütlich. Zudem handelte es sich um die letzte Saison dieser schon historischen Bahn, der Bergbahnen.org ein schönes Denkmal in Form eines Doku-Videos bei YouTube gebaut hat. Dass sich trotz null Wartezeit natürlich jemand in der letzten Sekunde mit in die 4er-Gondel quetschen musste sollte darüber hinaus nicht unerwähnt bleiben - ein unerklärbares schweizer Phänomen (eigene Meinung - ich kenn dies nur aus der Schweiz!) Dass die junge Dame einen Flirtfaktor auserkoren hatte, glaube ich nicht, denn sie prach die ganze Fahrt kein Wort und schaute stets stur woandershin....

Inzwischen fragte ich mich, wo denn die ganzen anderen Skifahrer seien - es war absolut leer! Keine Leute an den Liften, nur vereinzelte Menschen auf den Abfahrten. Würde das so bleiben? Ich fuhr erstmal ein bisschen die Lifte und Pisten rund um den Maschgenkamm, kultig-klapprige 4KSBs sind ebenso dabei wie moderne 6KSBs und damals eben noch die alte 4er-Gondel. Die Pisten waren alle durchweg perfekt präpariert, breit und interessant trassiert. Auf der ersten "Sesselbahn-Sektion" unten gibt es zudem eine sehr flache Genussabfahrt, die durchaus anfängergeeigent (Piste 20) ist. An dieser liegt auch die gemütliche Hütte "Chrüz", welche zu den wenigen preiswerten im Gebiet (zumindest nach dem, was ich vorab recherchiert hatte) zählt. Ein Kafi Lutz, ein Gipfeli und weiter gehts!
Einfach genial, ich war so begeistert von den für mich genialen Abfahrten! Und es waren auch kurz vor dem Mittagessen kaum Leute da! Ich traute mich nun auch an den Leist, der die steilsten Hänge im Gebiet bietet. Und die direkt am Lift habens oben tasächlich derart in sich, dass ich ein Stück mit schlotternden Knien seitlich runterschleifen musste, weil es mir echt kurz mal zuuuuuu steil war. Es handelte sich hierbei um die schwarze 41, die praktisch parallele 40 hatte ich zuerst nicht gefunden, die fällt oben so steil ab, dass man sie nur wahrnimmt, wenn wer gerade hinabfährt - dafür ist sie dann trotzdem leichter zu fahren als die 41 auf diesem Steilabschnitt. Weiter unten sind beide Abfahrten dann kultig, besonders die direkt an den Felswänden des Sächsmoor entlang führende 40. Hier wähnt man sich ob der Landschaft fast in den Dolomiten.
Noch besser gefielen mir die Hintenrumabfahrten 42+43, wovon erstere schwarz markiert ist, obwohl sie die wirklichen Steilstücken entgegen der roten 43 gar nicht mitnimmtund eher "gut rot" ist, unten dann eher blaugrün. Herrlich hier hinten, fast unendliche Weite, unberührte Natur! So hochalpin hatte ich mit Flumserberg nie vorgestellt, ich dachte eher es sei ein "größeres Sattel-Hochstuckli"! Einfach toll!
Nach dem Mittagessen am Berggasthaus Maschgenlücke (Älplermagronen in winziger Portion im Holznapf zu 18,50 CHF, aber immerhin sehr, sehr lecker) machte ich mich ins Gebiet rund um den Prodkamm auf. Auch dieses war wenig frequentiert, wobei man meist nicht allein auf dem Sessel bzw. in der Gondel war. Aber auch hier - rot markierte, flache Abfahrten! Perfekte Pisten zum Genießen! Und die ganze Zeit dieses geniale Panorama mit dem Churfirsten und dem Walensee tief unten! Ein Traum! Ich probierte alle Pisten links und rechts der 6KSB Prodkamm und der EUB Prodalp aus (mit Ausnahme der schwarzen 11) - alle toll, aber auch ein bisschen "landweiliger" trassiert als drüben um den Maschgenkamm und den Leist.
Zuletzt machte ich mich dann über das Anfängergebiet zwischen den Talstationen der beiden "großen" Seilbahnen zurück auf die Tannenbodenalp. Die Hänge hier sind wirklich anfängergeeignet und man darf in der Verbindung der beiden Gebiete sogar schieben, was sonst am Flumserberg eigentlich nirgendwo nötig war.
Fazit: Flumserberg hat mich voll überzeugt, wobei ich mit dem geringen Andrang wohl sicher einfach nur Glück hatte. Als Tipp möchte ich mitgeben, die Speisekarten der Berghütten vorher zu konsultieren, es gibt da viele ausgesprochen teure Hütten, wo ein Hauptgericht nicht unter 30-40 CHF zu bekommen ist!
Auf geht's - Talstation Unterterzen der EUB Unterterzen - Oberterzen - Tannenboden:
Mittelstation Oberterzen:
Steile Trasse, aber schöner Blick zum Walensee:
Über die Geländekante und schwupps ist Winter

EUB Maschgenkamm - inzwischen Geschichte...zwar kein tolles Foto, aber wegen der Historie musste es halt sein:
Am Maschgenkamm, Blick Richtung Sesselbahn Leist (unten im "Tal", nicht zu sehen):
Unterwegs auf der roten 21, vorn die 6KSB Seeben:
Auf der roten 23, Blick Richtung Maschgenkamm mit der alten EUB und der 4KSB Arve:
...selbe Stelle, Blick in die andere Richtung:
Talstation 4KSB Chrüz - Stelli:
Anfängertauglicher Genußhang unterhalb des Berggasthauses "Chrüz" (Piste 20):
Talstationsbereich Tannenbodenalp, man beachte den hässlichen Betonklotz der EUB, die Anfänger-SL befinden sich weiter hinten (einer ist knapp erkennbar in Bildmitte ganz rechts):
Herrlich...
Nochmal der "Klotz", rechts daneben wurde schon an der neuen EUB gebaut:
EUB Maschgenkamm in der Fast-Totalen:
...dito mit Panoramablick, unten 4KSB Tannenboden - Chrüz:
...ein Traum...zu sehen das Berggasthaus Chrüz und die 4kSB Chrüz - Stelli:
...noch weiter oben, links die 4KSB Arve - Maschgenkamm:
An der 6KSB Leist - oben steil, unten gemütlich:
Hochalpines Gelände..hatte ich so gar nicht erwartet (bei Bergstation Leist):
Kultige Hintenrum-Abfahrt 42, so schön zwischen den Felsen durch:
...dito, unten wirds flacher und man kann es laufen lassen:
Die rote Hintenrum-Piste 43, diese zweigt oben am Leist von der steilen 41 ab:
Rückbringer-SL Plattis:
Breite, flache Pisten an der EUB Prodalp:
..dito, das Panorama stimmt:
Talstation der EUB Prodalp mit steilem Schlusshang (kann man per Ziehweg via Anfängergelände umfahren):
In der EUB Prodalp, unterhalb ist die Rodelbahn ersichtlich:
Auf der Prodalp, 6KSB Prodkamm:
Tiefblick zum Walensee am Prodkamm, auch die EUB Maschgenkamm ist zu erkennen:
Im Berggasthaus Maschgenlücke, zu erreichen über den Skiweg ab den Bergstationen am Maschgenkamm (oben Bergstation 6KSB Panüöl - Maschgenkamm):
Miniportion Älplermagronen, dafür war das Bier in einer 0,66 l-Flasche

Gut gestärkt nochmal zurück am Leist, Dolomitenflair:
...dito (Piste 40):
Das Wetter schwingt langsam um , Blick vom Prodkamm zum Leist:
Nun gab es keine weiteren Fotos mehr
