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Hochkar, März 1986

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gerrit
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Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

Und wieder machen wir einen Ausflug in die gar nicht graue Vorzeit des Schifahrens, lange vor Internet und social media.
Heute besuchen wir das noch immer alpinste und damals schneesicherste Schigebiet Niederösterreichs, das Hochkar. Mit einer Höhenlage zwischen knapp 1400 und 1800 Metern Seehöhe in einem absoluten Schneeloch galt es damals als "Gletscher" Niederösterreichs, Schibetrieb war in der Regel (wirklich) zwischen November und dem traditionellen Betriebsschluss am ersten Mai.
Während meines Studiums zwischen 1982 und 1988 waren die finanziellen Ressourcen eher überschaubar, und so erwies sich die kleine Ferienwohnung der Familie einer Mitstudentin natürlich als höchst attraktiv vor allem für mehrtägige Aufenthalte außerhalb von Ferien oder Wochenenden.

Die ursprüngliche Erschließung erfolgte Ende der 60-er / Anfang der 70-er Jahre durch einen ESL zum Hochkarvorgipfel und durch 3 Schlepplifte: A-Lift (Doppelschlepplift, ersetzt durch die heutige Almbahn), B-Lift (Doppelschlepplift, Ersatz durch Einzelschlepplift Sonnenlift) und D-Lift "Draxlerloch" (Doppelschlepplift, ersetzt durch 4-SB Draxlerloch). Der ursprünglich projektierte C-Lift hätte ein Schlepplift aus der Mulde unterhalb des B-Lifts (Sonnenlift) aufs Häsing sein sollen, stattdesssen wurde dann Mitte der 70-er Jahre die DSB Häsing gebaut. Die neueste Anlage während meines Besuchs 1986 war die Girak-DSB Großes Kar, die als einzige Anlage noch in der ursprünglichen Form existiert. Seit damals hat sich die Ausdehnung des Schigebiets nicht geändert, wenn auch zusätzliche Pisten (1a, 9) und Anlagen (4-SB Leckerplan) innerhalb der Schigebietsgrenzen geschaffen wurden, die Erschließung der eigentlich attraktiven Geländekammer hinter dem Leckerplan wurde aus Gründen des Wasserschutzes nicht durchgeführt, eine Zubringeranlage aus dem Tal tauchte früher vor diversen Landtagswahlen gelegentlich in den Medien auf, dürfte aber nicht einmal in die Planungsphase gelangt sein.
Durch die immense Schneesicherheit hatte das Hochkar bis zur Entwicklung der Beschneiungsindustrie einen weit höheren Stellenwert in Ostösterreich als heute, nun sind es leichter erreichbare Gebiete wie das Stuhleck, in dem sich an schönen Tagen die Massen tummeln. Wobei es auch heute noch vorkommt, dass die Hochkaralpenstraße wegen Überlastung des Parkplatzes gesperrt werden muss, so etwa heuer an den ersten schönen Tagen nach Weihnachten.

Wir beginnen unsere Zeitreise mit einer Fahrt auf der damaligen Hauptanlage, dem Girak-ESL zum Hochkar-Vorgipfel. (Alle Abfahrtsnummerierungen beziehen sich auf den heutigen Stand, ich weiß nicht mehr, ob die Nummern damals andere waren)

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An der Bergstation angekommen blicken wir hinüber zur Bergstation der DSB Großes Kar und zum dahinter liegenden Hochkar-Hauptgipfel (1808m)

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Vom obersten Bereich der Piste 6 blicken wir zurück zur ESL-Bergstation und zum Geischlägerhaus.

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Und zu Häsing und Leckerplan.

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B-Lifte im Zoom

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4 der 5 Akteure dieser Unternehmung unter dem ESL (Aus der Körpergröße des rechten Schifahrers lässt sich schließen, dass dieser Besuch vermutlich in den Osterferien stattgefunden hat.

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Stilstudien auf der Abfahrt 6, die 70-er Jahre lassen grüßen.

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Blick zur Abfahrt 1a (heute wesentlich breiter)

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und zum Häsing, wo der Schneezaun versucht, den oft verwehten Naturschnee auf dem Steilhang zu halten.

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Nun sind wir im Draxlerloch auf der Piste 7a, ganz oben der Vorgipfel-ESL

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und kommen zur Talstation der DSB Großes Kar

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Wir sind eingestiegen und schauen nach links in Richtung D-Lifte

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Blick aus dem Bergstationsbereich ins große Kar

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und zum Vorgipfel mit ESL-Bergstation und Geischlägerhaus

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Nun befinden wir uns wieder am Hochkarboden und sehen die Häsing-Bahn, rechts den Gastronomiebetrieb an der Talstation des ESL

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Die A-Lifte (heutige Almbahn)

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Schlusshang der Abfahrt 1

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Nun sitzen wir in der Häsingbahn und schauen in Richtung Vorgipfel, ganz schmal die Piste 1a

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Bergstation-A-LIfte und gesamter Verlauf der B-Lifte

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Häsing-Steilhang

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Am B-Lift

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Blick vom Leckerplan zum Hochkar-Gipfel und -Vorgipfel mit ESL und Abfahrten 1, 1a und 6

Blick zum Häsing von der Abfahrt 4a

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Sprungübungen in einer Mulde an der Rückseite des Leckerplan

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Als Abschluss zwei Stimmungsbilder

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Und der Fotograph und Verfasser dieser Zeilen mit seiner Phototasche (vermutlich irgendwo im Bereich des B-Liftes)

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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von Dieseltom »

So super...ich war das letzte Mal 1972 oben.......................
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von Arlbergfan »

Vielen, vielen Dank für diese Schätze!
Was mich beim Betrachten der alten Bilder immer erstaunt:

1. Die Blechlawine direkt vor dem Liften gab es in den 80er Jahren definitiv schon - teilweise viel chaotischer als jetzt.
2. Die vielen Spuren abseits sehen eigentlich nicht viel anders aus als heutzutage.
3. Die Pistenpräparation war damals schon außerordentlich gut.
4. Die usrprüngliche Anordnung der Lifte mit der Kombination aus ESL + DSB + Parallel-SL wirkt viel spannender als der jetztige 0815 Aufbau.
5. Der Spaß beim Skifahren stand schon immer im Vordergrund! :D

Frage: Darf ich auf diesen tollen Bericht auf unserer FB-Seite mit Bildern von dir verweisen?
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gReXi »

Genialer Bericht! Das Hochkar war damals ein echtes Paradies!
LG, gReXi
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gerrit
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

Arlbergfan hat geschrieben: 21.03.2020 - 13:18 Vielen, vielen Dank für diese Schätze!
Was mich beim Betrachten der alten Bilder immer erstaunt:

1. Die Blechlawine direkt vor dem Liften gab es in den 80er Jahren definitiv schon - teilweise viel chaotischer als jetzt.
2. Die vielen Spuren abseits sehen eigentlich nicht viel anders aus als heutzutage.
3. Die Pistenpräparation war damals schon außerordentlich gut.
4. Die usrprüngliche Anordnung der Lifte mit der Kombination aus ESL + DSB + Parallel-SL wirkt viel spannender als der jetztige 0815 Aufbau.
5. Der Spaß beim Skifahren stand schon immer im Vordergrund! :D

Frage: Darf ich auf diesen tollen Bericht auf unserer FB-Seite mit Bildern von dir verweisen?
:D Es ist mir eine Ehre!

Das mit den Spuren ist mir auch aufgefallen, das waren in dieser Woche auch echt gute Verhältnisse und das Hochkar ist halt schon damals der beste Freeride-Spot in Ostösterreich gewesen, auch wenn man das damals noch Tiefschneefahren genannt hat. :wink:
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von oli »

Letztes Bild ... der junge Gerrit. Hat sich quasi gar nicht verändert. Ok ... einige Haare weniger, aber sonst ... das positive Lächeln ist definitiv geblieben. :top:
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

Nachdem ich ja, wie man sieht, mit einem kleinen Photokoffer unterwegs war, kann ich daraus ableiten, dass ich damals mit meiner Canon AV1, einem Tokina 25-50 1:4 und einem Canon 70-210 1:4 unterwegs war. Steht alles noch in meiner Antiquitätenvitrine und sollte noch funktionstüchtig sein. Für die Kamera hab ich aber keine passende Batterie mehr, soeben hab ich die damals etwas später erworbene Canon T 70 mit Batterien gefüttert (die braucht gewöhnliche AA), funktioniert noch anstandslos.
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von extremecarver »

Ja - die guten Pisten auf den Fotos überraschen mich auch sehr! Hätte ich nicht erwartet (erst ab Mitte der 90er). Vor allem wenn man es heute kennt, mit viel viel höherer Liftkapazität (nicht überall immerhin) - es hat vielleicht 20% mehr Pistenfläche (vor allem am Häsing).
Bei den Spuren abseits - gibt es eine Stelle die heutzutage oft befahren werden - damals den meisten wohl noch zu steil (es gab auch definitiv damals Leute die dort runtergekommen wären - aber die fuhren wohl meist woanders). Und schon damals war das Hochkar definitiv nicht der beste Tiefschneespot. Schon damals war der Ötscher, Rax, Schneeberg, Krippenstein bei den echten Könnern viel beliebter. Aber klar - Hochkar hat auch nette Stellen, gerade im Frühjahr. Grad da man damals auf der Rax ja viel öfters in Tal abfahren konnte wie heutzutage.

Vielen Dank für die Bilder - echt interessant wenn man das Gebiet sonst erst seit 2000/01 kennt.

Bezüglich Schneeloch - in Lackenhof ein paar Berge weiter, sind sie ja meist der Meinung sie hätten mehr Schnee als am Hochkar - zumindest auf selber Höhe dürfte das zutreffen. Hochkar, Östscher, Dachstein, Arlberg - definitiv die Gebiete damals wie heute - da hat es am meisten Naturschnee (Arlberg halt nicht in vergleichbarer Seehöhe - aber dafür gehts dort ja auch höher hinaus). Ich sehe Hochkar ja auch eher als schneereicher wie Ötscher an - auf das Skigebiet bezogen. Ist schon ein Phänomen dort die Gegend.
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starli
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von starli »

gerrit hat geschrieben: 21.03.2020 - 12:06 lange vor Internet und social media.
Hattet ihr damals in der Uni noch keinen Zugriff auf E-Mail und Usenet/Fido u./o.ä.? Oder hattest du dich noch nicht dafür interessiert?

Ich bin seit 1989 mit C64 und 300-Baud-Koppler online .. (300 bit/s, also 0,000286 mbit/s)
.. 1994 dann das "FEN" der FAU, wo man auch als Nicht-Student rein durfte - und vmtl. noch im gleichen Jahr mit UNItopia für mich das erste große Multi-User-Onlinespiel (statt nur in Mailobxen online gegen den Sysop oder einen anderen eingewählten zu spielen) .. krass, das gibts ja immer noch. Ob es wohl meinen User mit Gott-Level noch gibt...

.. auch wenn die Online-Zeit damals schön und schnelllebig war, wäre mir dein 86er Hochkar aktuell lieber als die damalige Computer/Internetsituation.
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gerrit
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

extremecarver hat geschrieben: 21.03.2020 - 17:34 Ja - die guten Pisten auf den Fotos überraschen mich auch sehr! Hätte ich nicht erwartet (erst ab Mitte der 90er). Vor allem wenn man es heute kennt, mit viel viel höherer Liftkapazität (nicht überall immerhin) - es hat vielleicht 20% mehr Pistenfläche (vor allem am Häsing).
Der Häsing-Steilhang wurde damals nicht präpariert, dort, wo heute die Piste 9 verläuft, war freies Gelände, die Leckerplan Hintenrumabfahrt 10 war schmäler und der Sykora-Hang 10a war nicht erschlossen. Auch den Teil der Piste 9 hinterm Schutzhaus runter zum Zagerlboden und zur damals noch nicht vorhandenen Leckerplantalstation gab es noch nicht, ebenso die Unterführung von dort rüber ins Draxlerloch. Die Leckerplanhintenrumabfahrt 10 endete damals mit dem Forstweg hinüber zum Hochkarboden, deshalb wurde auch der Sykorahang praktisch nicht befahren.
extremecarver hat geschrieben: 21.03.2020 - 17:34 Bei den Spuren abseits - gibt es eine Stelle die heutzutage oft befahren werden - damals den meisten wohl noch zu steil (es gab auch definitiv damals Leute die dort runtergekommen wären - aber die fuhren wohl meist woanders).
Welche meist Du? Mir fällt da nur die Flanke rechts von der DSB großes Kar (bei Auffahrt) ein, wo man auf den Bildern nicht viele Spuren sieht. Ein paar müssen aber drin sein, weil ich dort in dieser Woche zum ersten Mal runter bin.
extremecarver hat geschrieben: 21.03.2020 - 17:34Und schon damals war das Hochkar definitiv nicht der beste Tiefschneespot. Schon damals war der Ötscher, Rax, Schneeberg, Krippenstein bei den echten Könnern viel beliebter. Aber klar - Hochkar hat auch nette Stellen, gerade im Frühjahr. Grad da man damals auf der Rax ja viel öfters in Tal abfahren konnte wie heutzutage.
Hochkar hatte halt von den genannten die besten Möglichkeiten in Liftnähe und war meist unter der Woche nicht so verspurt wie an dem Tag, an dem die Bilder entstanden sind. Krippenstein zähle ich nicht mehr zum Einzugsgebiet von Wien (damals schon gar nicht).
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

starli hat geschrieben: 21.03.2020 - 18:18 Hattet ihr damals in der Uni noch keinen Zugriff auf E-Mail und Usenet/Fido u./o.ä.? Oder hattest du dich noch nicht dafür interessiert?
Da gab es nichts, meinen ersten eigenen PC hatte ich Ende 1989, einen 486 noch mit beiden Sorten Diskettenlaufwerk. Internet zu Hause erst irgendwann in der zweiten Hälfte der 90-er Jahre.
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von extremecarver »

Welche Lifte gab es denn damals am Ötscher. Der war doch sogar noch besser erschlossen wie heute - da es den Schlepper rauf zum Gipfel des kleinen Ötschers gab. Klar - am Ötscher ist es etwas anspruchsvoller - aber es hat ja sogar viel mehr Gelände, und immer weniger Freerider als am Hochkar - da die Hänge viel schlechter einsehbar sind. Gleiches gilt für die Rax (und die war ident erschlossen wie heute). Schneeberg - ja die Bahn ist nicht direkt als Lift zu erwähnen. Ausserdem fährt die ja erst spät im Frühling. War schon immer mehr der Tourenberg. Der Teil bei den Skiliften den würde ich auch nicht erwähnen. Vor allem dürfte es damals am Ötscher noch viel weniger Wald gegeben haben. Nur am Hochkar durch die Höhe hat sich der Wald noch kaum verdichtet.

Die direkte Einfahrt von oben links bergauf schauend vom DSB Großes Kar ist unverspurt! Die ist deutlich steiler wie die Einfahrten aus dem Kar selber heraus wo man viele Spuren sieht. Aber dort war ich Anfang der 00er Jahre oft der einzige.
hier ersichtlich auf dem Bild:
Bild
da hat es mich 2012? mal von oben bis unten runtergehaun. War komplett vereist und ich wollte testen wie ein Testski auf Eis hält. Waren dann gut 200HM Absturz wo ich riesig riesig Glück hatte. Gab mehrere Leute die das sahen und gleich die Bergrettung für einen Helikopter anriefen, aber meinten da kann man eh nur noch einen Toten abholen. Gleichzeitig hatte aber der Liftwart vom 4er Sessel unten an der Bergstation gesehen dass ich wieder aufgestanden bin, und seinerseits Entwarnung gegeben. Seitdem hab ich etwas Höhenangst (vorher war ich sozusagen komplett schmerzbefreit diesbezüglich).

Erst so ab 2010 wurde das dann öfters befahren. Am Ötscher in den Mäuern war man bis 2008 fast immer alleine - da bin ich oft noch 2-3 Tage nach Schneefall als erster in eine der Rinnen. Da gabs vielleicht eine Hand voll Leute welche da mehr wie die Hauptrinne vor 2008 befahren haben. Auf der Rax dagegen ist durch die Verwaldung inzwischen nur noch ein Bruchteil des Freeridegeländes übrig geblieben den es dort bis Mitte der 00er Jahre hatte im Einzugsbereich der Gondel. 2016 vs 2001 würde ich schätzen ging 66% der Fläche verloren.


Zu den Pisten - nun ja klar einige gab es noch nicht, aber die Liftkapazität war ja abgesehen vom Leckerplan nicht mal halb so groß.
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von vovo »

Herrliche Bilder, auch wenn ich das Gebiet nicht kenne. Zu jener Zeit habe ich gerade meinen 2. Skikurs an der Reiteralm absolviert.
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gerrit
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

1965 erschien das Buch "Skiglück vom Wienerwald bis zum Dachstein" von der Wiener Bergsportlegende Hans Schwanda (Schroll-Verlag) (da hab ich von den Erben die Erlaubnis zur Verwendung seit meiner umfangreichen Recherche über die Gasteiner Projekte der 1970-er Jahre), damals hat es am Hochkar folgendermaßen ausgesehen:

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Und die Pläne wurden so beschrieben:

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Ich war im Februar 1973 zum ersten Mal in den Semesterferien am Hochkar, gewohnt haben wir in dem Gasthof knapp unterhalb des Hochkarschutzhauses. Damals gab es wie schon oben erwähnt, die A-, B- und D-Lifte sowie den ESL, ich persönlich war damals 8 Jahre alt und im Schikurs, wir sind ausschließlich mit dem ESL und dem A-Lift gefahren. Fotos gibts davon leider nicht.
Lt. Lift-World ist das Baujahr der A- und B-Lifte 1966 (Doppelmayr), vermutlich auch des ESL (Girak) (der ist bei Liftworld in der Datenbank nicht angeführt), es fehlen auch Baujahr und Hersteller des D-Lifts, der aber 1973 sicher schon in Betrieb war.

Im darauffolgenden Sommer wurden offenbar bereits Vorbereitungsarbeiten für die Erschließung des Häsing begonnen, wie man auf dem folgenden Bild (August), das Klein-Gerrit rechts mit Vater und Bruder zeigt, im Hintergrund ist der untere Bereich der Häsing-Abfahrt bereits planiert, vom Lift war zu diesem Zeitpunkt sicher noch nichts wesentliches zu sehen, weil Klein-Gerrit schon damals an der Infrastruktur sehr interessiert war und den Eindruck im Sommer mit seinen Erinnerungen an den Winter verglichen hat. Insbesondere aufgefallen ist ihm der im Sommer erhebliche Höhenunterschied der damaligen A-Lift-Trasse im Vergleich zur danebenliegenden Piste, der im Winter nicht zu bemerken war.

Bild

Lt. Lift-World wurde die Häsingbahn 1974 von Girak errichtet.

In einem Schiatlas 1978/79 erschien folgendes Panorama, in dem die Häsingbahn mit der Bezeichnung C und als Schlepplift markiert ist (definitiv falsch), wie schon gesagt, wäre der C-Lift als Schlepper ursprünglich aus der Mulde unterhalb des B-Lifts vorgesehen gewesen, da hab ich eine Panoramakarte in Erinnerung, weiß aber nicht, ob sich die in meinem Besitz befindet, gefunden habe ich sie auf die Schnelle nicht. Auf dieser Karte sind jedenfalls die nie verwirklichten Projekte in der netten Geländekammer hinter dem Leckerplan drinnen.

Bild

Die Projekte wurden dann begraben und 1982 sah die Panoramakarte so aus:

Bild

Interessanterweise ist die in der Vorgängerversion noch enthaltene schwarz markierte Abfahrt durchs große Kar wieder verschwunden obwolhl zu diesem Zeitpunkt die DSB großes Kar bereits in Betrieb war (Baujahr 1980 von Girak) und vermutlich auch die Abfahrt bereits bestand. 1990 und 1994 entstanden die fixen 4-SBs Leckerplan und Draxlerloch (beides auch noch von Girak), auch die 4-KSB Hochkarbahn (1995) ist noch von Girak, 2004 errichtete Doppelmayr die beiden fixen 4-SBs Häsing und Almlift als Ersatz für die Girak-DSB und den Doppel-SL, 2017 wurde schließlich der B-Doppelschlepper durch einen Einzelschlepper (Doppelmayr) ersetzt; (Daten von Lift-World).
Zwischenzeitlich gab es am Zagerlboden einen Tellerlift, der vor einiger Zeit meines Wissens durch ein Förderband ersetzt wurde.
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starli
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von starli »

Die Lifte hinterm Leckerplan sähen am Plan sehr lecker aus ..

(So eine gefangene Geländeecke ist einfach immer schön)
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von GIFWilli59 »

gerrit hat geschrieben: 21.03.2020 - 12:06 4 der 5 Akteure dieser Unternehmung unter dem ESL (Aus der Körpergröße des rechten Schifahrers lässt sich schließen, dass dieser Besuch vermutlich in den Osterferien stattgefunden hat.
Ist der so schnell gewachsen oder wie muss man das verstehen? :gruebel:
Übersicht über meine Berichte
2020/21: 101 Tage
Skitouren (75): 18x Willingen, 15x Steinach, 12x Winterberg, 7x Gr. Inselsberg, 6x Ilmenau, 6x Ernstthal, 5x Schneekopf, je 1x Elkeringhausen, Döllberg/Suhl, Goldlauter, Jena, Kassel, Oberhof
Ski Alpin (14): 8x Willingen, 5x Winterberg, 1x Winterberg+Willingen
Resteski (12): 8x Winterberg, 2x Schneekopf, 2x Steinach
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gerrit
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

GIFWilli59 hat geschrieben: 22.03.2020 - 13:04
gerrit hat geschrieben: 21.03.2020 - 12:06 4 der 5 Akteure dieser Unternehmung unter dem ESL (Aus der Körpergröße des rechten Schifahrers lässt sich schließen, dass dieser Besuch vermutlich in den Osterferien stattgefunden hat.
Ist der so schnell gewachsen oder wie muss man das verstehen? :gruebel:
Ich würde schätzen, dass er damals knapp 10 Jahre alt war und vermutlich nur in den Ferien die Erlaubnis hatte, mit seiner Kusine Schifahren zu gehen.....
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

Am 18.3. 2006 habe ich die besagte Geländekammer mit gletscherfloh und Serge.Promillo mittels Tourenschi erkundet, Wetter war damals ziemlich nebelig und die damalige Digitalkamera auch nicht berauschend gut, aber ich stell mal die Bilder hier ein um zu zeigen, dass es dort wirklich sehr nett ist.

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Blick aus der Geländekammer zurück zum Leckerplan mit den Bergstationen Sonnenlifte und 4-SB Leckerplan
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Zuletzt geändert von gerrit am 22.03.2020 - 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von extremecarver »

Jeder der etwas besser skifahren kann, und im 4er Leckerplan rauffährt - wundert sich irgendwann mal warum dort die hintere Kammer nicht erschlossen ist. Ist ideales Skigelände für rote/schwarze Pisten und einfaches Freeridegelände.

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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von gerrit »

Der Grund für den Stopp der Ausbaupläne war schlicht und einfach die Tatsache, dass von dieser Geländekammer das Trinkwasser für Göstling kommt.
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Re: Hochkar, März 1986

Beitrag von Klosterwappen »

Als ich Mitte der 70er Jahre das erste Mal am Hochkar war, gab es schon die DSB auf das Häsing, aber noch nicht die DSB Grosses Kar.
Dort sind wir meiner Erinnerung nach off Piste runtergefahren und dann mit dem D Schlepper und dem ESL wieder hinauf.
Auf der Straße war furchtbar viel los.
Oft ging es dort bis in den Mai hinein.
Jetzt war ich sicher schon seit 30 Jahren nicht mehr dort.
Aus dem südlichen Niederösterreich brauche ich 2 1/2 Stunden dorthin; ein bisschen länger, und ich bin schon in Obertauern.
Darf ich die Gelegenheit nutzen, allen Usern dieses Forums bereits jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest und Alles Gute für 2022 zu wünschen!

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