
Da hört man allerlei Vermutungen, wobei ich da auch schlichweg Pauschalisierung vermute, wie bei so vielem. Man müsste, um da vernünftige Ergebnisse zu haben, erstmal die Kausalität untersuchen, insbesondere da typischerweise 90% und mehr der Todesopfer Vorerkrankungen hatten. Daher stellt sich hier schon die Frage der Kausalität, also ob "Gehirnschäden", "Langfolgen für die Lunge" usw. überhaupt auf das Coronavirus zurückzuführen sind.
Hierfür müsste man insbesondere auch eine umfassende Statistik erstellen: Welche Patienten mit welchen Vorerkrankungen in welchem Alter hatten welche "Langzeitfolgen" (und welche gar keine).
Umfangreiche Obduktionen der Todesopfer sind selbstverständlich auch dringend geboten, nicht nur um die Kausalität zu erforschen, sondern insbesondere um zu analysieren, welche Folgen es gab und welche Vorerkrankungen besonders gefährlich sind. Denn Obduktionen können sehr viel mehr Aufschluss geben als reine Untersuchungen von lebendigen Patienten, weil man bei letzterem natürlich nicht in den Körper schauen kann (und bildgebende Verfahren sind aufwändig, zeigen nicht alles, und sind bei CT/Röntgen bekanntermaßen auch gesundheitsschädigend).
Allgemein wird von den Medien stark mit Pauschalisierungen gearbeitet, die meiner Meinung nach primär den Zweck verfolgen, Angst und Panik in der Bevölkerung zu schüren, sodass diese die Grundrechtabschaffungen akzeptiert.
Weitere Beispiele für Pauschalisierungen sind Einzelberichte aus bestimmten Gegenden oder von bestimmten Ärzten, ohne diese ins Verhältnis zu setzen - bspw. kann man sicher nicht das Gesundheitswesen der USA, wo es keine gesetzliche Krankenkasse gibt, mit Deutschland vergleichen und auch das italienische Gesundheitssystem würde ich nicht als besonders gut bewerten (Extremcarver hat ja öfters berichtet, dass Italien in manchen Dingen eher ein Failed State ist) - aber ebenso müssen die Statistiken dazu genannt werden.
Ähnlich ist es mit Einzelfallberichten zum Tod von Personen ohne Vorerkrankungen: "35-jähriger gesunder Mensch gestorben" hört sich viel dramatischer an, wenn man nicht dazu sagt "Personen ohne Vorerkrankungen machen 0,15% der Todesopfer aus" (das stammt aus der italienischen Statistik mit 3 von 2000 Todesopfern).
Das hat also alles nichts mit "Verschwörungstheorien gegen die Medien" o.ä. zu tun - es ist einfach Fakt, dass die Medien bei derartigen Berichten dann häufig die zugehörigen Statistiken, Hintergründe und Einordnungen verschweigen, was dann beim Zuseher einen anderen Eindruck vermittelt.