02:45 Uhr, der Wecker klingelt. Wackelpudding schaut noch etwas verschlafen. Ich bin es ja gewohnt, am Anreisetag morgens sehr früh los zu fahren, aber so früh war das bislang quasi nie der Fall.
In den letzten Tagen kam ja auf den Gletschern etwas Neuschnee, das Wetter passt auch und sowohl der private, als auch der geschäftliche Kalender lassen einen freien Tag zu. Also nix wie los zum Skifahren. Nachdem diese Entscheidung am Montag getroffen wurde, musste ich eben den früh klingelnden Wecker in Kauf nehmen, denn die Pitztaler Gletscherbahnen starten bereits ja um 07:00 Uhr (und enden dafür aber auch schon um 13:00 Uhr).
Auf die erste Bahn hat es aber aufgrund der Sperre des Grenztunnel Füssen wegen Instandhaltungsarbeiten sowie verdammt vieler LKW am Fernpass nicht gereicht. Außerdem musste ich ja noch eine Tageskarte kaufen. Ich habe mir also (bislang) heuer noch keine TSC gekauft. Ich möchte hier erst noch abwarten, welche genialen Ideen unsere Regierung zum 15.10./01.11. verkünden wird und dann danach entscheiden.
Es ging dann erst kurz nach 07:25 Uhr nach oben – aber seis drum.
Die Bahn um 07:25 Uhr war zwar in meinem Abteil gut gefüllt, aber das war kein Vergleich zum Normalzustand in diesem Viehtransporter, der endlich mal ersetzt gehört. Nichts hasse ich mehr, als unten warten zu müssen, bis sich die Bergbahnen herablassen, mal wieder einen Zug fahren zu lassen. Ein Stetigförderer gehört da mal hin, auch wenn das natürlich nicht einfach ist.
Oben präsentierte sich dann der Gletscher unter blauem Himmel. Leider waren wieder „nur“ die Wildspitzbahn mit einer Piste sowie die Gletscherseebahn geöffnet. Den Brunnenkogel-SL hätten sie an sich auch hinbekommen könnnen, wenn sie denn wollten. Die Schneedepots sind nämlich schon ziemlich fertig verteilt
Der heutige Saisonauftakt gestaltete sich dann als der entspannteste Auftakt in meiner Skifahrerzeit. Der Andrang war nur marginal. Neben ein paar Skiteams (viel weniger als sonst), waren auch nur wenige Dutzend normale Skifahrer im Gebiet. Die normalen Skifahrer kamen hauptsächlich aus Österreich und der Schweiz. Deutsche waren, wahrscheinlich aufgrund der Reisewarnung, kaum anzutreffen.
Wartezeiten und überfüllte Pisten suchte man heute vergebens. An der 6KSB konnte man immer durchlaufen. Auch an der Wildspitzbahn hätte man immer direkt zusteigen können. Ich wartete aber lieber ggf. ein paar Gondeln ab, um alleine Fahren zu können und damit die Maske ohne schlechtes Gewissen abnehmen zu können. 3 Mal musste ich/wir uns aber die Gondel teilen, was aber natürlich auch nicht tragisch ist.
Entgegen der großspurigen Ankündigungen der österreichischen Tourismusverantwortlichen war aber von Höchstgeschwindigkeit bei den Bahnen keine Spur. Die Wildspitzbahn kroch mit ca. 3m/s vor sich hin. Hier wird am Ende auch der schnöde Mammon entscheiden, wobei man fairerweise ja auch sagen muss, dass das so heute absolut ausreichend war. Beim jetzigen Angebot hätte ich auch nicht noch mehr Fahrten auf den beiden Pisten gebraucht

Der Schnee an sich war zwar sehr hart, aber dabei griffig und pulvrig, sodass er gut zu fahren war. Leider war die Pistenpräparation etwas holprig, sodass man schon ganz schön aufpassen musste.
Als am späten Vormittag das Trainingsareal frei wurde, sind wir auch dort ein paar Mal gefahren. Die Pisten dort konnten aber nicht überzeugen.
Das Wetter startete mit strahlenden Sonnenschein in den Tag. Über den Tag kamen dann ein paar harmlose Schleierwolken auf, die nicht störten. Die Temperaturen dazu waren recht mild, was dann das Fahren mit Buff wegen der Maskenregelung dann doch etwas unangenehm, da zu warm, machte.
Nachdem kamillo3000 und zunächst ein paar mal aneinander vorbei geschrieben hatten, trafen wir uns gegen 10:45 Uhr, um die restlichen Abfahrten gemeinsam zu fahren. Von meiner Seite hier noch einmal ein Danke für die Begleitung

Gefallen:







Nicht gefallen:




Daher:









Bilder:
Morgendlicher Blick vom Gletscherexpress zum Hinteren Brunnenkogel. Die Sonne kommt langsam über die Berge – herrlich
Talstation Wildspitzbahn
Und dann noch die Gletscherseebahn bei Sonnenaufgang
Zoom zum Brunnenkogellift, der nach meinem dafürhalten eigentlich schon laufen könnte. Ich vermute, dass der Lift zum Wochenende in Betrieb gehen soll, wenn die kuppelbaren Bahnen ggf. wegen des Windes Probleme bekommen könnten.
An der Bergstation der Wildspitzbahn hieß es dann erst einmal inne halten und den Ausblick genießen.
Trassenzoom der Wildspitzbahn. Man sieht auch die sehr markante „Skibrücke“ vom Gletscherende zur Talstation, welche hauptsächlich durch den Depotschnee hergestellt wird
Wildspitzbahn vor Panorama
Auf der Piste an der Wildspitzbahn. Der Schnee war super, die Präparation leider nicht immer. Grausig war es im Mittelteil und bei der Kreuzung mit dem SL
Skigebietsüberblick aus der Wildspitzbahn
Besagte „Skibrücke“
Rückblick zur Bergstation der Wildspitzbahn
Am Brunnenkogel-SL wurde den ganzen Tag über immer etwas geschafft. Es waren aber keine groß angelegten Arbeiten, welche für Morgen einen Erfolg bringen könnten. Es fehlen z.B. ja auch noch alle Bügel
Trassenblick Brunnenkogel-SL
Die Abfahrt an der Wildspitzbahn. Rechts daneben das Trainingsareal, dessen Pisten heute aber nicht überzeugen konnten. Die reguläre Piste empfand ich besser.
Auf der Abfahrt
Skibrücke. Es ist immer wieder eindrucksvoll, was die Pitztaler mit dem Depotschnee zaubern
Als die Sonne dann vollends da war, ging es dann noch hoch auf den Aussichtspunkt, der noch herrlichere Ausblicke bietet.
Der Blick zur Wildspitze darf natürlich nicht fehlen
Tiefblick zur Bergstation der Mittelbergbahn
Zustand der oberen Abfahrt an der Mittelbergbahn
Einfach grandios!
Die Umfahrung des Steilhangs an der Wildspitzbahn war heute nur grundpräpariert
Oberer Teil der Abfahrt, gesehen aus der Wildspitzbahn
Nun ging es auch für ein paar Runden zur Gletscherseebahn
Davor aber noch ein Bild der Talstation der Wildspitzbahn
Das einzige Bild, das ich vom Hauptteil der Abfahrt gemacht habe, ist leider etwas unscharf geworden. Sorry! Die Piste war an sich fast angenehmer zu fahren, als die an der Wildspitzbahn, da hier die Präparation weitaus harmonischer war. Mehr als ein paar Fahrten hält man es an der kurzen Bahn, die dazu auch noch kaum Höhenunterschied macht, aber eh nicht aus.
Talstation Gletscherseebahn
Da es anschließend „zuzog“ und ich dann mit kamillo3000 unterwegs war, gibt es vom späteren Tag keine Bilder mehr. Ich wüsste aber eh nicht, was ich bei dem beschränkten Angebot noch fotografieren hätte sollen

Fazit:
Der Saisonauftakt hat sich wirklich gelohnt und die 42€ für die Tageskarte waren, selbst wenn ich am Ende doch die TSC kaufen sollte, sehr gut investiert. Die Leere und Entspanntheit im Gebiet während des sonst immer so überfüllten Gletscherherbst war grandios.
Sagt es nicht weiter, aber Skifahren ist aktuell das Beste, was ihr machen könnt

Das war heute der beste Saisonauftakt seit langem, wenn nicht gar seit immer (zumindest in meiner Skihistorie)