Das du den Wert mit vollem Bewusstsein gewählt hast, ist mir schon klar. Mich stört vielmehr die Herleitung deines Faktors 5 bzw. das Fehlen der Herleitung.
Dein Pi-mal-Daumen hat mit dem Modell der Forscher nichts zu tun. Es geht ja um deine Werte, mit denen du das Modell fütterst. Da würde ich gerne wissen, wie du zu der Annahme kommst, dass 5 ein optimistischer oder pessimistischer Wert ist
Das ist natürlich nachvollziehbar! Aber bei deinem Beispiel hast du nachvollziehbare (wenn auch nicht direkt angesprochene) Faktoren, auf denen du deine Annahmen stützt. Du kennst das ungefähre Durchschnittsgewicht eines männlichen Erwachsenen, weißt in welchem Rahmen sich gemäß Gaußscher Normalverteilung die Abweichungen vom Durchschnittsgewicht bewegen etc. In deiner Berechnung kann ich aber nur wahrnehmen, dass du sagst "Ich nehme Faktor 5 und nenne das pessimistisch".Panacea hat geschrieben: ↑19.10.2020 - 23:47 Beispiel zur Verdeutlichung:
Ich habe die Aufgabe einen Stuhl so auszulegen, dass er unter deinem Gewicht nicht zusammenbricht,
Ich vermute du bist männlich und könnte abschätzen, dass du 85 kg wiegst. Ist das ungenau? Ja! Willkürlich? Nein!
Aber ich will ja sicher gehen, dass mein Stuhl hält, also lege ich ihn zur Sicherheit auf 130 kg aus.
So komme ich insgesamt zu der Einschätzung, dass deine Berechnungen zwar ein ehrenwerter Versuch sind, für mich aber dennoch nichts aussagen und deinen selbstformulierten Anspruch, damit die Diskussion zu "retten" nicht gerecht werden.
BTW zweifel ich auch daran, dass das von dir verlinkte Modell grundsätzlich geeignet ist, damit Wahrscheinlichkeiten für das Setting der Liftwarteschlangen zu berechnen. Alleine die bzw. deine Grundannahme beruht ja darauf, dass 4 Leute in einem Büro sitzen, aber nicht, wie sich da verteilen. Solange die Leute zwar ein 40qm Büro haben, sich aber auf 1,5qm in einer Ecke knubbeln, würde ich das Modell nicht mehr für aussagekräftig halten. Bei Warteschlangen an Liften knubbeln sich die Leute aber anders als wahrscheinlich im Büro ziemlich regelmäßig. Und Faktoren wie Raumvolumen, Luftaustausch nutzen einem auch wenig wenn man bspw. direkt von einem Infizierten angeniest wird. Und auch da würde das Setting in einem Büro, in das sich Personen verteilen und sich knubbelnden Menschen in Wartschlangen nicht mehr für vergleichbar halten.