Grund genug, um derzeit jeden Tag so gut es geht auszunutzen und das rauszuholen, was möglich ist. Daher auch der Beitragstitel: "Hopp de Bäse!" - was auf Schweizerdeutsch soviel heißen soll wie "Los, der Besen!" oder übertragen: "Beeil dich!"
Der Saisonstart in Davos und die traumhaften Bedingungen letztes Wochenende gingen nicht spurlos an mir vorbei. Zu gut waren die Eindrücke, die hier im Forum zu sehen waren, zu nah ist das Gebiet von Vorarlberg aus, als dass ich diese Gelegenheit auf Skifahren bei Sonnenschein nochmal links liegen lassen konnte. Schon zu Beginn verganenger Woche konkretisierte sich der Plan und dank der Partnerschaft von Davos mit Best of the Alps, wurden wir aus Lech sogar auf den Skipass eingeladen! Partnerschaften sind wichtig - gerade in diesen Zeiten!

Zuletzt war ich im Dezember 2014 in Davos - auch damals also zum Saisonstart. Den Ausflug hab ich positiv in Erinnerung behalten, so war klar, dass ich das Skigebiet (auch zum Saisonstart) mal wieder besuchen werde. Mir war auch klar, dass es an diesem Samstag mit besten Wetter und den geschlossenen Alternativskigebieten sehr voll werden würde. Ebenso rechnete ich mit schlechteren Schneeverhältnissen als noch vor einer Woche, hatten wir doch unter der Woche durchaus hohe Temperaturen die den Naturschnee nur so dahinschmelzen lassen. Das Angebot mit Rapid, Totalp, Kreuzweg und dem Furka-Zipper ist für Anfang November für einen Tag absolut ausreichend und vor allem auch abwechslungsreich. Dass es sich dieses Jahr fast ausschließlich um Kunstschnee handelte und die Piste unten am Zipper extrem schmal und erdig war, tat der Freude am Skisport keinen Abbruch.
Der Ausflug hat sich absolut gelohnt - gerade während diesen Zeiten muss man dankbar sein, für jeden Tag den man in einer quasi Normalität erleben kann. Nächstes Mal sieht mich Davos bei Vollbetrieb. Ich möchte unbedingt mal das Winterfeeling dort mitnehmen!
Bilder:
^^ Angekommen um 08:20 Uhr beim Parkplatz. Rush-Hour. Herbstskifahrer sind Frühaufsteher. Alles Verrückte halt. Blick Richtung Parsenn - und hier kann man skifahren?
^^ VIP-Ticket von Davos. Dank Partnerschaft mit Best of the Alps bekommen. Vielen Dank für die Unterstützung!
^^ Talstation an der Parsennbahn. Alle tragen Mundschutz. Es gibt keine Ausnahmen.
^^ Blick aus der Bahn raus auf die schwarze Talabfahrt. Kein Fünkchen Schnee weit und breit.
^^ Beim Höhenweg ausgestiegen, um in den luftigen 6er Rapid zu wechseln. Die Angst, dass sich hier bereits eine Menschentraube befinden würde, war zum Glück unbegründet.
^^ Hach - Lift fahren, Ski an den Beinen und einen sonnige Abfahrt. Schon jetzt war klar: Alles richtig gemacht!
^^ Weiter oben gesellt sich auch etwas Naturschnee dazu. Etwas Naturschnee!
^^ Lift- und Fototechnisch das Highlight in dem Gebiet: Die Parsennbahn. 2.200 Personen pro Stunde und 10m/s. Sind mir irgendwie lieber als Standard-EUBs. Ich liebe solche Bahnen!
^^ Blick Richtung Weissfluhgipfel mit 2.844m. Noch geschlossen. Bei meinem letzten Besuch war der offen - das war aber circa 4 Wochen später.
Pistentechnisch ist darauf eh zu verzichten - der Ausblick ist halt echt gut dort oben.
Was ich jetzt aber auf dem Pistenplan entdecke: Die Route 9. Komm ich vom Weissfluhgipfel echt zur Schatzalp? Wenn ja, ist das ja ein Muss im Winter!
^^ Hauptabfahrt Richtung Parsennhütte. Herbstskilauf auf Kunstschnee wie man es sich vorstellt. Blauer Himmel, braune Wiesen und eine etwas abgerutschte Piste auf der man Kanten braucht. Aber nochmal: Das ist derzeit scheißegal! Hauptsache Skifahren!
^^ Die wichtigste Bahn im Herbst: Die 4KSB Todalp. 2.316m Länge und eine Höhendifferenz von 473m. Dazu die fotogene Überfahrt des Speicherteichs.
^^ Alternativabfahrt zum Kreuzweg. Liegt vormittags noch im Schatten und ist dementsprechend zunächst spaßbefreit.
^^ Das dachten sich die anderen Kollegen hier wohl auch. Schatten kann halt im Herbst nix.
^^ Zurück in der Sonne an der (für mich neuen) 6KSB Furka-Zipper. 2014 stand hier noch der kürzere Doppelschlepper.
^^ Unterhalb der Parsennhütte und 2.200m wirds eng mit dem Schnee. Hier hat die Sonne auch im November noch zu viel Kraft.
^^ An der Engstelle ist die Piste vielleicht 5m breit. Zu wenig für die vielen Skifahrer heute.
^^ Hier nochmal der Blick auf die Engstelle, die um 9:45 Uhr noch gut aussieht.
^^ Für mich neu: Die 2017 gebaute 6KSB Furka-Zipper. Eine schöne Bahn!
^^ Könnte durchaus auch ein Wanderausflug sein...
^^ Überfahrt über die stets gut besuchte Munggahütta. Alle Hütten waren übrigens schon seit Vormittag gut besucht. Dort läuft es so: Maximal 4 Personen am Tisch, wenn kein Platz frei ist, wird man zum Warten gebeten. Registrierung am Tisch ist Vorraussetzung, um eine Bestellung aufgeben zu können.
^^ Weiter hoch über die Hauptpiste an der Totalpbahn. Die Piste vom Zipper ist bereits am Vormittag am Leiden.
^^ 09:53 Uhr - alle sind da. An der Hauptbeschäftigungsanlage Totalp gab es den ganzen Tag über Wartezeiten. Aber: Alle tragen Mundschutz. Gedrängelt wird nicht. Ich fühle mich zu keiner Sekunde unsicher.
^^ Die Parsennhüttenbahn unterstützt nebenher. Wenn man die Gondel aus dem Jahr 1961 (!) gerade erwischt, ist es eine gemütliche Alternative zum Anstehen.
^^ Wechsel auf die Rapid-Piste. Das Dorftäli liegt voll in der Sonne. Ein Traum. Die Standseilbahn rauscht nach oben. Wie schon gesagt: Für mich das beste Fotomotiv im Parsenngebiet.
^^ Die Bergstation vom Parsenn auf 2.670m Höhe. Die rote Front mit dem Logo drauf gibt der Station eine gewisse Art von Retro-Schick.
^^ Die Piste am Rapid ist gegen halb 11 die beste im Gebiet. Volle Sonneneinstrahlung und weniger los als an der Totalpbahn. Wieso, weiß ich eigentlich nicht. Mit 432 Höhenmeter ist die Piste eigentlich genauso lang wie die Hauptabfahrt an der Totalp. Dazu noch etwas steiler. Vielleicht deswegen...
^^ Wir wollten eine kurze Pause an der Munggahütta einlegen. Alles voll. Auf einen Platz drinnen hatten wir keine Lust.
^^ Eine Fahrt mit der Pendelbahn beschert dann diesen Ausblick von der Bergstation. Einfach genial!
^^ Jetzt gegen Mittag ist die Alternativpiste zum Kreuzegg auch in der Sonne. Schön. Für mich ist die Abfahrt allerdings etwas zu ziehwegartig. Deshalb bleibts bei den 2 Abfahrten dort.
^^ Für mich die einzige Enttäuschung des Tages: Die Mittagspause auf der Parsennhütte. Ich bin nicht gegen SB-Restaurants. Ich bin gegen unverschämte Angebote. Spaghetti OHNE Sauce, 11,50 Franken. OHNE Sauce. Wer bestellt bitte Nudeln ohne Sauce? Das ist so als ob ich eine Tiefkühlpizza ohne Ofen anbiete. Tiefkühlpizza heiß 17,50 Franken. Oder ist das in der Schweiz gängig? Nudeln ohne Sauce? Ich hoffe nicht!
^^ Nach der Mittagspause ging es wieder zum Furka-Zipper. Die Piste hat jetzt noch mehr gelitten. Es erinnert eher an Frühlingsskilauf.
^^ Gerade das untere Ende ist schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wenn sie nicht irgendwoher Schnee herzaubern, wird es schwer, kommendes Wochenende!
^^ Es folgen noch 2 Fahrten an der Todalpbahn. Der Schatten erobergt das Gebiet ab 15 Uhr rasant.
Diese Audi-Werbung an der Talstation macht mich etwas stutzig. Für mich schaut das extrem nach einem Foto der Weibermahd-Bergstation aus. Daneben die Skihütte der Wolf und im Hintergrund Teile vom Karhorn. Die anderen Berge stimmen auch nicht. Auch nicht die Relationen. Weiß jemand, wo dieses Bild entstanden sein soll?
^^ Nochmal der Blick auf den höchsten Gipfel des Gebiets: Die Weissfluh
^^ Das Häuptertäli steht kurz vor seiner Öffnung. Wäre schön, ist es doch eine (kleine) Alternative zu den bisher geöffneten Pisten.
^^ Nach "Apres Ski" im Bergrestaurant Weissfluh ein letzter Blick über die Schweizer Berge mit dem für mich schönsten Berg in der Ferne: Das 3.272m hohe Tinzenhorn.
Fazit:
Ich bin glücklich, dass wir im Westen Österreich diesen Tagesausflug machen können. Zum Glück, sind die Grenzen nach wie vor offen und zum Glück, bieten die Schweizer Gebiete noch Wintersport an. Oder anders formuliert: Zum Glück dürfen sie. Ich drücke den Schweizern die Daumen, dass diese Vorgehensweise die richtige sein wird. Sollte es in Österreich erst am 17.12. losgehen, sieht mich die Schweiz dieses Jahr definitiv noch öfters!
