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Davos, 29. 11. 2020

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miki
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Davos, 29. 11. 2020

Beitrag von miki »

Die Überschrift könnte auch lauten: der Bericht, den es eigentlich nicht geben sollte. Oder es hätte ihn schon geben können, nur würde dort stehen 'Fotos vom Kollegen'. Zugegeben, als ich mich auf den Weg gemacht habe, dachte ich dass ich ein paar Verordnungen des slowenischen Staates missachte, ich darf ja offiziell ohne 'triftigen Grund' nicht mal meine Heimgemeinde verlassen. Aber wisst ihr was: es war mir egal! Die Sucht wieder auf den Skiern zu stehen war grösser als die Angst vor den angedrohten 200 Eur Strafe.

Falls sich jemand fragt warum ich den Bericht trotzdem schreibe: am Freitag hat das slowenische Verfassungsgericht entschieden, dass ALLE freiheitsraubenden Cov - Bestimmungen in Slowenien ab dem 26. 11. widerrechtlich waren, weil an diesem Datum die bisher geltenden Vorschriften abgelaufen waren und das Regime in der - für Rechtspopulisten typischen - Mischung aus Unfähigkeit und Arroganz vergessen hat, die Verlängerung der Massnahmen im Amtsblatt zu veröffentlichen. Diejenigen die in dieser Zeit eine Strafe bekommen haben, brauchen nichts zu zahlen (bzw. können, falls bereits gezahlt, das Geld zurückverlangen) und meine Reise war dadurch völlig legal ;D .

Am Freitag habe ich noch einmal gecheckt ob SLO nicht etwa auf der roten Liste der Schweizer steht, alles OK, dann via Booking eine halbwegs günstige Übernachtung in Davos gefunden (die hatten eine Black Friday Aktion), und Samstagmorgen bin ich losgefahren. Irgendwo nördlich von MB habe ich problemlos die Grenze zu Österreich überquert und via Schladming - Pass Thurn - Innsbruck - Martina - Flüela nach Davos gefahren. Sehr entspannende Fahrt übrigens, kein Stau, schönes Wetter, an vielen Skigebieten vorbeigekommen, like.

Durch Davos sind wir zwar schon einmal im Sommer durchgefahren und ganz kurz bei einem Coop angehalten, das Skigebiet war für mich aber Neuland. Aber dank der Berichte hier im Forum, und dabei denke ich vor allen an jene von diesem Herbst, wusste ich ganz gut was mich erwarten wird. Als braver AF-ler war ich bereits kurz vor 8 Uhr an der Kasse, vor mir war nur ein Paar, die haben aber so lange gebraucht bis sie den Skipass gekauft haben (bei den vielen Fragen, die sie dem genervten Angestellten an der Kasse gestellt haben, dachte ich zuerst schon sie wären Italiener :wink: , waren aber Deutschchweizer) dass ich die Bahn um 8:00 verpasst habe, dafür bin ich mit der zweiten hochgefahren. Die Vorfreude steigt, und gegen meine Gewohnheiten mache ich sogar ein Foto durch die (schweizer typisch saubere) Scheibe:
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Den Tag beginne ich mit ein paar Carvingabfahrten an der Rapidpiste: perfekter Schnee und auch die Konfiguration passt mir hier sehr, genau 'meine' Neigung, nicht totmodelliert, aber auch nicht allzusehr zur Seite hängend:
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Das mag ich: moderne und bequeme 6KSB, daneben die nostalgische STSB, damit ich weiss dass ich mich in der Schweiz befinde. Die Wartezeiten waren in der ersten Betriebsstunde durchwegs moderat, typisch 2 - 3 Sessel:
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Nach 3 oder 4 Fahrten zieht es mich nicht weiter. Hauptertäli läuft leider noch nicht, obwohl die Piste (ohne Beschneiung) schon ziemlich weiss ausschaut - aber das wusste ich ja:
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Mit der Totalppiste bin ich nicht ganz warm geworden, erstens tlw. schattig und zweitens habe bereits am Morgen (gerade in den schattigen Abschnitten) ein paar Eisplatten erwischt. Mit besserer Sicht im Laufe des Tages war es dann leichter die Platten zu umfahren, dafr wurden die Wartezeiten an der 4KSB etwas nerwig. Aber mehr als 2 - 3 Minuten Anstehen war niemals :
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Schöne Landschaft hier:
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Furka hat mir dann wieder sehr gefallen:
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Diesen Abschnitt hatte ich aus einem der Berichte von Anfang November ganz anders in Erinnerung, schmal und braun. Inzwischen sehr guter frischer TA-Schnee, und vor allem genug davon:
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Dolomiten - Feeling bei der Auffahrt:
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Die Kreuzweg - Piste bin ich nur einmal gefahren, kurz, schattig und (im Verhältniss zur Pistenlänge) zu lange Wartezeiten am SL:
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Zieher zur Gruobenalp, gerade frisch eröffnet, wo ich eine kurze Einkehr gemacht habe:
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Interessante, wenn auch etwas fragliche Lösung:
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Dann ging es noch für ein paar Fahrten zur Rapid, zurück zur Todalp, und als miene beinde bereits erste Müdigkeitserscheinungen gezeigt haben, entdeckte ich die zwar flache, aber landschaftlich geniale Schiferpiste, mit leichtem 'hintenrum' - Charakter. Toll!
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Geologisch interessnt: auf der linken Seite helles Kalkgestein, dass an Julische Alpen erinnert, rechts für Zentralalpen typische dunkle Felsen:
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Zwischen Mittag und eins gab es am SL kaum Wartezeiten und noch Sonne dazu 8) :
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Um eins war mir klar, dass ich es in diesem Tempo unmöglich bis Betriebsschluss am Parsenn aushalten werde. Also bin ich mit der STSB ins Tal gefahren, mit etwas Glück sofort einen Bus erwischt, und wechselte für 2 Stunden noch ins andere Skigebiet von Davos

(Fortsetzung folgt)
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miki
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Re: Davos, 29. 11. 2020

Beitrag von miki »

Der Skigebietswechsel Parsenn - Jakobshorn ist leider trotz der Busverbindung mit ziemlich viel Lauferei verbunden, u. A. am Bahnhof unter den Gleisen durch, aber OK, bringt einen auch nicht um. Sehr schöne moderne PB in der 1. Sektion, wir mussten etwa 5 min in der Station warten, dann fuhr sie los, obwohl maximal zu 1/4 besetzt :zustimm:
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Guter Überblick über den ... naja, nicht besonders schönen Ort :wink: :
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Der Talabfahrt am Parsenn fehlt(e) noch einiges:
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Neben der Zubringer - PB der 1. Sektion waren an diesem WE noch drei weitere Anlagen in Betrieb. Zum einen die 2. Sektion PB:
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Dann die 4KSB Usser isch:
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Und schliesslich noch der SL Jatz Junior:
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Die Pisten waren hier wesentlich leerer als drüben am Parsenn, und im Sessel war ich immer alleine. Die Pisten konnten mich hingegen nicht restlos überzeugen. OK, die Jakobshorn Nord ist von der Konfiguration her gerade mein Typ, leider gerade im Steilhang schattig und schlechte Sicht:
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Die blaue Jakobshorn Standard ist aber eine der am schlimmsten seitlich hängenden Pisten die ich in letzter Zeit gefahren bin, da geht überhaupt nichts natürlich den Hang runter. Da kann IMO nur noch Bolfenk am Pohorje mithalten:
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Die rote am Usser isch ist da schon sympatischer ... :
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... sie macht aber - anstatt direkt in der Fallinie zur Talstation zu führen - im letzten Drittel auch drei unverständliche Kurven wodurch die Piste wieder - ja, richtig geraten - quer zum Hang geführt ist und dadurch seitlich hängt.

Die Piste zur Mittelstation wurde IMO erst ein oder zwei Tage zuvor angeschoben, man merkte den frischen und leicht knolligen Maschinenschnee, insgesamt aber OK. Auf jeden Fall ist es aber sehr schön dort oben:
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Kurz und flach, aber nett zu fahren, ist die Piste am Jatz Junior:
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Exotische Bahnen hier - zum einen diese einspurige klein - PB:
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Und zum anderen eine der weingen KDSB:
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Fazit Jakobshorn: bei diesem Angebot maximal für einen halben Tag. Wahrscheinlch wäre meine Beurteilung besser, wenn mehr rote und schwarze, direkt geführte Pisten offen wären, so musste ich immer wieder diese schrechlich hängende (und dadurch trotz wenig Betrieb schon ziemlich abgefahrene) blaue fahren. Die schwarze Abfahrt von der Bergstation Usser - Isch oder die beiden runter zum Clavadeler, beide bereits tlw. beschneit, sahen schon schön aus und würden mir bestimmt gut gefallen:
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Generell habe ich in beiden davoser Skigebieten gemerkt, dass sie zwar hochmoderne Lifte und perfekte Beschneiung haben, die Pisten sind aber ziemlich old - school, mit Baggern und Dynamit war man beim Pistenbau sehr sparsam. Und bevor ich gefedert und geteert werde: ich mag auch keine totmodellierten Pisten und habe nichts gegen Wellen und Kuppen, solange die Piste generell in der Fallinie, also im rechten Winkeln zu den Höhenlinien, gebaut ist. Und falls das mal nicht geht, dann am besten einen flachen blauen Skiweg bis zum nächsten Idealhang. So eine breite und in voller Beite seitlich hängende blaue Piste ist aber ein no - go, und die Schneimeister und Raupenfahrer haben sicher auch wenig Freude damit (man konnte gut sehen wie viel Schnee man bei der Präparation seitlich von der Piste verloren haben). Auf der positiven Seite muss ich erwähnen, dass die Pisten am Nachmittag schön sonnig sind (das ist mir besonders in der ersten Hälfte der Saison sehr wichtig) und dass für einen Sonntag wenig los war. Nach dem Skitag bin ich dann wieder über den Flüela - Pass ins Engadin gefahren und mich in Samedan in einem hübschen kleinen Garni einquartiert. Was folgt, werden sich die meisten schon denken :wink: .
Zuletzt geändert von miki am 08.12.2020 - 20:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Davos, 29. 11. 2020

Beitrag von F. Feser »

Danke für den Bericht miki. Die 6KSB is aber ne 4KSB ;-)
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Re: Davos, 29. 11. 2020

Beitrag von miki »

F. Feser hat geschrieben: 06.12.2020 - 00:33 Danke für den Bericht miki. Die 6KSB is aber ne 4KSB ;-)
Sorry, ich habe es korrigiert. Wenn man bei jeder Fahrt alleine im Sessel sitzt, kann es schon mal passieren dass man den Überblick verliert :lach: .
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Re: Davos, 29. 11. 2020

Beitrag von starli »

via Schladming - Pass Thurn - Innsbruck
bin auch in letzter Zeit öfters Schladming-Innsbruck gefahren, aber ich bevorzuge die Strecke über Fieberbrunn und Dienten/Hochkönig, die ist landschaftlich schöner und hat weniger Verkehr. Nur letztes WE bin ich hin&retour über Zell am See gefahren um etwaigen Schneefahrbahnen auszuweichen. Aber trotzdem über Fieberbrunn, nicht Pass Thurn. Bei der Gelegenheit wieder gemerkt, dass mir die Strecke am Hochkönig lieber ist..
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miki
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Re: Davos, 29. 11. 2020

Beitrag von miki »

starli hat geschrieben: 09.12.2020 - 12:55 bin auch in letzter Zeit öfters Schladming-Innsbruck gefahren, aber ich bevorzuge die Strecke über Fieberbrunn und Dienten/Hochkönig, die ist landschaftlich schöner und hat weniger Verkehr.
Ja, die Strecke über Fieberbrunn und Dienten/Hochkönig ist lanschaftlich schöner als die über Zell am See, aber auch diese ist lanschaftlich schöner als die langweilige Autobahn über Salzburg und das grosse deutsche Eck. Wobei, solange Söder seine rechtswidrig aufgestellten Kottans nicht von der Grenze entfernt, mache ich um DE sowieso einen grossen Bogen. Zurück bin ich übrigens genau über Fieberbrunn und Dienten/Hochkönig gefahren, siehe Fotos im 'Schnee aus allen Röhren' - Topic :wink: .
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Re: Davos, 29. 11. 2020

Beitrag von starli »

^ Langweilig find ich die A8 zwischen Inntal und Salzburg gar nicht mal, ist so schön altmodisch, viele Kurven, tw. noch ohne Pannenstreifen, man kann zu den Bergen rübersehen, man kann auf den Chiemsee schauen .. Aber Autobahnfahren in DE ist mir einfach zu stressig, zu viel Verkehr, zu hohe Geschwindigkeiten... und ja, auf Grenzkontrollen und Grenzstau hab ich auch keine Lust. Seitdem vor ein paar Jahren die Grenzkontrollen installiert wurden, fahr ich noch ungerner, bzw. kürz ich dann meist ab Kufstein noch das Eck ab und fahr über Aschau / an der Kampenwandseilbahn vorbei, falls ich mal auf die A8 richtung Salzburg will ..

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