Vals // Klein, aber nicht ganz ohne…
Nachdem ich schon -zig Mal in der schönen Valser Therme des Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor war, dem kleinen, aber feinen Skigebiet von Vals bisher aber lediglich vor Jahren ein einziges, mickriges Mal einen Besuch abgestattet, dabei aber dummerweise vergessen hatte eine Fotokamera mitzunehmen, so bot sich mir kürzlich endlich, endlich die Gelegenheit dar, diesen (für mich) unseligen Status Quo zu ändern.
Sodeli, los gings um zehn Uhr morgens Mitte März 2013 bei hochwinterlichen Temperaturen und begleitet von einer eiskalten, pfiffigen Bise von Obersaxen aus in zügiger Fahrt und auf höchst abwechslungsreicher, wenn auch zuweilen abenteuerlicher Strecke via Ilanz ins Val Lumnezia - und von dort ganz zuhinterst ins abgelegene Valsertal. Die rund 30-minütige Fahrt führte mich u.a. durch spektakuäre Landschaften und enge Kurven bis zum Dorfeingang von Vals. Dort angekommen, führte der Weg weiter - vorbei an den Abfüllanlagen des Valser-Wassers (gehört heute zu Coca-Cola) und notabene auch an der Valser Therme - mittlerweile ein Touristenmagnet par excellence, vor allem für Architektur- und Design-Interessierte. Ziel waren aber weder die Getränke- noch die Mineralquellen, sondern das Valser Skigebiet. Ganz zuhinterst im Talschluss befindet sich - unweit der ebenfalls berühmten Valser Steinbrüche - die Talstation der 8er-EUB, welche die Besucher von knapp 1260 Meter auf die "Mittelstation" Gadastatt führt. Bis vor ein paar Jahren ruckelte hier noch ein alter Zweiersessel den Berg hoch.
Schaut man sich den Pistenplan nur rasch und etwas gar oberflächlich an, so gewinnt man den Eindruck, als sei Vals ein ziemlich kleines, eher langweiliges Skigebiet: Eine Liftkette, bestehend aus 3 Skiliften (plus ein kleiner Übungslift) führt von Gadastatt auf den knapp 3000 Meter (genau 2941 Meter über Meer) hohen Dachberg. Das Layout des Pistenplans suggeriert nicht allzu Spannendes: Links und rechts der Lifte winken ein paar Abfahrten - that's it. Könnte man meinen. Doch der Eindruck täuscht gewaltig, wie sich später noch weisen wird. Die drei Skilift-Sektionen (Hoogedemli-Glarr, Faltschona und Dachberg) haben es dann aber in sich! Und dies nicht nur wegen der insgesamt 4,4 Kilometer Länge dieser drei Schlepper, sondern nicht zuletzt auch wegen der grandiosen felsigen und hügeligen Landschaft - ganz zu schweigen von der genialen Trassierung des "erst" 1996 erstellten Schleppers (3. und letzte Sektion) auf den Dachberg… Insgesamt werden im Valser Skigebiet 1600 Höhenmeter mit einer konsequent durchgehaltenen vertikalen Liftstruktur erschlossen. Diese teils sehr langen Schlepper bedienen erstaunlich viele und lange Pisten. Pistenmässig ist fast alles dabei; einzig wirklich steile Abschnitte gibt es nicht. Ansonsten aber ist alles extrem naturbelassen (Beschneiung gibt es praktisch nicht; Ausnahme Talabfahrt), sehr coupiert. Kurz: Extrem genussreich!
Bei meinem Besuch präsentierten sich die Pisten und der reichlich vorhandene, griffige Schnee in bestem Zustand. Bref: Es war Hochwinter bei eisigen Temperaturen (zwischen minus 8 bis minus 17 Grad Celsius) und einer arktisch anmutenden, ziemlich unangenehmen Bise.
Interessanter Pistenplan vom Valser Skigebiet mit ungewohnter Perspektive:
Interessanter Pistenplan vom Valser Skigebiet mit ungewohnter Perspektive:
Zu den Bildern:
Talstation der EUB nach Gadastatt: Nüchterne Standardanlage, aber sehr praktisch, da ebenerdig und schnörkellos:
Blick aus der Gondel auf Vals:
Pistenplan:
1. Sektion, Skilift "Glarr":
Massive Kurvenkonstruktion des Sklifts "Glarr":
2. Sektion der Liftkette, Skilift "Faltschona"; Teil der Trasse Skilift "Faltschona":
3. Sektion der Liftkette, Skilift Dachberg. Talstationsbereich:
Spektakuläre Trasse des Skilifts Dachberg, hindurch durch Felswände:
Skilift Dachberg im obersten Bereich:
Leichte, hügelige, schön geneigte Pisten:
Ohne Worte:
Auch wenn es hier auf dem Bild nicht so recht zur Geltung kommt: Es war "very windy"…
Die Pisten sind teilweise eng, teilweise aber auch extrem breit und zum Carven ein Riesengenuss:
Solche Pistenmarkierungen haben was…
Auch wenn kein Gletscher vorhanden ist…
Eindrückliche hochalpine Bergwelt zuhinterst im Valsertal: