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Neues in Tschiertschen

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Tiob
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Tiob »

Ich halte von diesen Plänen nichts. Ein Abriss der Lifte und der Bau einer Pendelbahn aufs Weisshorn bedeutet eine faktische Reduzierung der Skigebietsfläche. Letztendlich hängt man sich nur an ein bestehendes Skigebiet dran ohne ein "eigenes" Angebot mitzubringen. Was hält Arosa und Lenzerheide davon? Würden die diese Verbindung überhaupt unterstützen? Tschiertschen würde faktisch zu einem Parkplatz von Arosa Lenzerheide degradiert werden ohne eigenes touristisches Entwicklungspotenzial.

Man muss vor Ort in die Zukunft des Skigebietes investieren. Das heißt vor allem mehr Geld für Beschneiung. Außerdem braucht Tschiertschen dringend mehr warme Betten. Es gibt nur ein Hotel und das ist viel zu wenig. Die Einheimischen und Zweitwohnungsbesitzer haben in der Vergangenheit mehrmals bewiesen dass ihnen der Erhalt des Skigebietes sehr am Herzen liegt und das auch eine hohe finanzielle Bereitschaft besteht das Gebiet zu erhalten.

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Klemme
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Klemme »

Ok, Ochsenalp war Verhandlungsmasse für die grosse Verbindung.

Aber die Variante Schwarzhorn war ja auch längere Zeit im Pistenplan eingezeichnet. Was spricht gegen die? die Skilifte zurückbauen, den fixen für das kleine Stück am Schwarzhorn und eine Verbindungssesselbahn ab Bergstation Waldstafel aufs Schwarzhorn.

Vorteile:

- Ein neuer Lift, viel günstiger als Pendelbahn
- Skigebiet Tschiertschen minimal erhalten, drei Lifte dort weg
- am umweltverträglichsten (Schutzgebiete, Landschaftsschutz)
- Rückkehrpiste ok und genug hoch, damit es ohne Beschneiung geht. Kann wie gewünscht im Frühling länger aufbleiben als jetzt, wenn nötig fährt man ab Waldstafel mit dem Sessel wieder ins Tal.

Ist die günstigste Variante und der beste Kompromiss. Warum war diese Variante gar kein Thema mehr? Würde alle aktuellen Hürden einfach umgehen. Ich glaube sogar, da diese Variante zentral im Skigebiet angebunden wäre und viel weniger perifer liegt, die Variante ist, die das Urdental am besten entlastet, weil es die einzige Alternative ist, die eben auch eine Alternative zum Urdental wirklich bieten würde. Ausserdem könnte ich mir vorstellen, durch die zentrale Anbindung würde sich der Weiterbetrieb der anderen Lifte rechnen, da der Sektor von Arosa und Lenzerheide schnell erreichbar wäre. Plötzlich könnte es also sogar wieder sehr viel besser laufen. L+A müssten daran auch das grösste Interesse zur Unterstützung haben, weil es eine wesentliche Erweiterung bietet, praktisch ohne Kosten. Die könnten sogar zusammenlegen und den Tschiertschern den einen Lift schenken. Mit der Pendelbahn verliert A+L diese einmalige Chance so wesentlich voran zu kommen.

Und zum Thema Parkplatz für A+L. Die Strasse nach Tschiertschen ist zu klein, keine Parkplätze, keine Kapazität. Das wird jedem den Einstig dort vergällen. Derweil würde eine ultraeinfache Variante alle Probleme der Anreise lösen:

L träumt ja seit Jahrzehnten von Tunnels, Aufzügen, Monorails, Zahnradbahnen usw. Die Idee: Höhe Chur West/Felsberg Ein Einstiegsportal, direkt ab Autobahnabfahrt. 3S auf den Dreibündenstein, ein einziger Verbindungslift und man wäre an Pradaschier und damit L angebunden. Tagesgäste würden so einfach direkt ab der Autobahn einsteigen. Keine ultrateuren (jetzt gerade wieder aktuell) Ausbauten der Kantonsstrasse, kein Verkehr durch Dörfer, keine zerstreuten, nicht geteerten und schlecht verkehrsgelenkten Parkplätze mehr (Churwalden, Parpan, Rothorn, Fadail, Valbella etc.). Brambrüesch wäre alle wirtschaftlichen Sorgen los. Pradaschier auch. Alle wären mit allen verbunden. mit jeweils nur einem Lift. Viel grösseres Gebiet, sehr umweltfreundliche zu verkaufen, weil massive Reduktion Anreiseverkehr, Stau etc. Ausserdem wäre die Erschliessung der 3S-Talstation (Höhe Plankis, Bahnhof Felsberg oder Chur West) mit RhB und SBB (war eh schon lange angedacht) mit dem öffentlichen Verkehr möglich (S-Bahn, Regio, Regioexpress, IC... alles möglich). Ab Zürich HB ohne Umsteigen direkt ins Skigebiet. Ein revolutionäres Asset. Man wäre das am schnellsten und bequemsten erreichbare Bündner Grossskigebiet. Die Anreise aus dem Unterland verkürzt sich wesentlich und wird viel bequemer. Nur Laax und Davos könnten politisch was dagegen haben, die müsste aber die Klappe halten, da sie in letzter Zeit astronomisch teure Strassenerschliessungen erhalten haben. Ich kann wirklich keinen Nachteil finden. Es wäre ein absoluter Meilenstein, den die Umweltverbände fast zwangsweise gut finden müssten. Und die Kosten überschaubar im Vergleich zu den astronomischen Bahnideen auf die Lenzerheide (im Richtplan) und Strassenprojekten. Also Umwelt, öffentliches Interesse, Kosten, 3 siechende Kleinskigebiete gerettet, Anreise ultra kundenfreundlich. Verhandlungen ähnlich wie Ochsenalp: in Chur gibt man Känzeli auf um den Verbindungslift nach Pradaschier zu kriegen (obwohl die Zeit wohl nicht mehr reichen würde die neue Bahn aufzugeben und diese grosse Lösung zu diskutieren). 3S löst Verkehrsproblem. Tschiertschen wie beschrieben.
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ski-chrigel
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von ski-chrigel »

Irgendwie dünkte es mich, ist dieses News-Topic in ein Utopie-Topic abgeglitten... Alles schön und gut, aber niemals realisierbar. Selbst die PB zum Weisshorn dürfte sehr schwierig werden, aber hätte wohl noch die grössten Chancen. Alles andere sind Träumereien.
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Klemme
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Klemme »

Ok. Sorry, bin etwas abgerutscht. Mein Frage warum Weiss- und nicht Schwarzhorn, finde ich aber berechtigt, zumal die Verbindung eigentlich früher dort rüber sollte.

In räumlich mehr oder weniger zusammenhängenden Gebieten eine gemeinsame grosse Vision zu entwickeln und wirtschaftliche, verkehrliche, räumliche und touristische Probleme gmeinsam adressieren, führt sehr wahrscheinlich auch zu einer umweltfreundlicheren, gesamtheitlicheren, bequemren und wettbewerbsfähigeren Lösung. Ökologisch und volkswirtschaftlich nachhaltig.

Beispiele für schlechte Lösungen in der Gegend:

- Verbindung Urdental > Jahrzehnte gestritten, reduzierteste Version umgesetzt
- Tschiertschen > ständig pleite, teure Rettungsversuche mit Sesselbahnen, jetzt doch am Ende
- Ersatz Brambrüeschbahn > Fehlinvestition in Pendelbahn, ständig Zuschüsse, alle 10 Jahre politische Diskussion
- Pradaschier > immer mal wieder pleite, Besitzerwechsel, andere Strategien
- Verkersproblem Lenzerheide > Dauerbrenner, grosse Belastung, keine funktionierende Lösung bis heute
- Portal Churwalden > ein lärmender Betonklotz und kein integriertes Portal wie Planai, Schlossalm, Penken, Grindelwald. etc. wo Verkehr, Service und Infrastruktur sinnvoll und so bequem wie möglich für den Gast gebündelt wird.

Auch Tschiertschen behandelt man hier wieder nur solitär. Das Urdental ist absehbar nicht verhandelbar als Skipiste.

Diese Strukturproblem bei Investitionen zieht sich durch den ganzen Kanton, ja das ganze Land. Die Umweltverbände schiessen hier auf den kleinen Spatz, der ums Überleben kämpft. So ne Art Feigenblatt, weil man woanders versagt hat. Es werden nämlich gigantische, milliardenschwere Verkehrsinfrastrukturen gebaut in der Region, wo eigentlich Seilbahnlösungen angedacht waren. St.Luzibrücke anstatt die studierte ZUB Chur-Weisshorn, Strasse Lenzerheide anstatt Verbindung Brambrüesch, oder im Prättigau eine milliardenschwere Autobahn mit zig Umfahrungstunneln, die nachweislich mehr Energie jährlich verbrauchen als das gesamte Tal zusammen, anstatt Seilbahn von Küblis/Jenaz nach Parsenn. Vom Ausbau der Rhätischen Bahn mit Tunneln, Doppelspuren, Flügelzügen, riesigen Bahnhöfen etc. noch gar nicht zu reden. Tschiertschen steht für mich exemplarisch für eine ganzen Reihe von Beispielen, wo man quasi nur einen Lift verhandelt, dabei aber gewaltige strukturelle Entwicklungsprobleme der ganzen Region ausblendet. Ja, ich finde man muss das ins gesamte, gesellschaftliche und politische Bild einordnen. Sonst rettet man in ein paar Jahren wieder die Bahn in Tschiertschen, weil sie nicht rentiert wegen fehlender Piste oder baut die Strasse aus oder anderen damit zusamenhängenden Blödsinn. Strukturschwache Regionen brauchen durchdachte Struktur als Antwort, nicht überteuerte Infrastruktur. Dafür steht der Fall Tschiertschen sehr exemplarisch. Am Morgen anstehen, tagsüber fährt die Bahn leer, am Abend endet der Skitag am höchsten Punkt des Gebietes und Ski in, ski out ist dann für Tschiertschen auch Geschichte. Nicht gerade smart. Der Sessel Schwarzhorn dagegen wäre eine Beschäftigungsanlage, man muss nicht das ganze bestehende Gebiet aufgeben, umgeht Umweltprobleme und es ist günstiger. Auch für A+L ist diese Lösung attraktiver.
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Felsäsepp »

Wie bereits von ski-chrigel geschrieben sind viele dieser Vorschläge Wunschdenken. Aber die Realität ist das weder Arosa noch die Lenzerheide ein Interesse an Tschiertschen hat. Egal welche Variante auch immer .....wer soll das bezahlen! Und falls man, wie auch immer das Geld auftreiben könnte, wie soll diese Bahn langfristig finanziert werden? Arosa und Lenzerheide haben ja sicher einen Verteilschlüssel was das Ticketing angeht, und da müsste ja Tschiertschen auch eingebunden werden. Heisst faktisch das durch diese Anbindung auch mehr Leute nach AL kommen müssten und das bezweifle ich stark....es gibt höchstens eine Umverlagerung der Gästeströme innerhalb AL. Heute muss die Devise der Skigebiete lauten möglichst Infrastruktur klein halten bei gleichem Gästeservice! Der Kuchen wird nicht mehr grösser nur kleiner.
Ich verstehe viele der Ideen und Ansichten hier im Forum, schliesslich bin ich auch begeisterter Wintersportler. Aber aus wirtschaftlicher Sicht macht wahrscheinlich nur eine Schliessung :( des Skigebiets Tschiertschen langfristig Sinn..........
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Naturbahnrodler
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Naturbahnrodler »

Klemme hat geschrieben: 02.12.2021 - 17:18 Aber die Variante Schwarzhorn war ja auch längere Zeit im Pistenplan eingezeichnet. Was spricht gegen die? die Skilifte zurückbauen, den fixen für das kleine Stück am Schwarzhorn und eine Verbindungssesselbahn ab Bergstation Waldstafel aufs Schwarzhorn.

Vorteile:

- Ein neuer Lift, viel günstiger als Pendelbahn
- Skigebiet Tschiertschen minimal erhalten, drei Lifte dort weg
- am umweltverträglichsten (Schutzgebiete, Landschaftsschutz)
- Rückkehrpiste ok und genug hoch, damit es ohne Beschneiung geht. Kann wie gewünscht im Frühling länger aufbleiben als jetzt, wenn nötig fährt man ab Waldstafel mit dem Sessel wieder ins Tal.
Zu Vorteil 1 - Was soll denn das für eine Verbindungsbahn sein, die günstiger ist als eine PB? Waldstafel - Schwarzhorn sind 4 km :!:
Zu Vorteil 3 - Nein das hintere Farurtal ist Landschaftsschutzgebiet. Das ist weniger verträglich als Ochsenalp, und ganz sicher umstrittener als die Weisshornbahn
Zu Vorteil 4 - Rückkehrpiste vom Schwarzhorn ist erstens topographisch nicht möglich, schau dir mal dieses Bild an vom Schwazhorn Vorgipfel zum Hauptgipfel Richtung Farurtal: https://f.hikr.org/files/160917l.jpg
Wo willst du da eine Piste machen? Zweitens ist eine Piste durchs obere Farutal genau so wenig zulassungsfähig wie eine Piste durchs Urdental

Auf die ganzen regionalpolitischen Ideen gehe ich hier nicht ein, ich finde sie sind nicht passend zum Thema. Gerade die Verbindung Chur-Lenzerheide ist ein Thema für sich.

Was ich aber doch auch denke ist, die beiden Sesselbahnen waren eine Fehlinvestition. Das war ja früher ein Skilift, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich diese Zusatzkosten rentieren.
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von švi-nigel »

Naturbahnrodler hat geschrieben: 03.12.2021 - 09:35 Was ich aber doch auch denke ist, die beiden Sesselbahnen waren eine Fehlinvestition. Das war ja früher ein Skilift, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich diese Zusatzkosten rentieren.
ich glaub den skilift hat man damals ersetzt wegen der schneesicherheit. falls ganz unten aper ist, kann man bei der oberen sesselbahn alfls doch noch gut fahren. um die höheren kosten teils zu kompensieren hat man aber mein ich damals auch noch einen weiteren schlepper rückgebaut, der kurze beim Hotel Alpina oben.

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Naturbahnrodler
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Naturbahnrodler »

švi-nigel hat geschrieben: 03.12.2021 - 10:16 ich glaub den skilift hat man damals ersetzt wegen der schneesicherheit. falls ganz unten aper ist, kann man bei der oberen sesselbahn alfls doch noch gut fahren. um die höheren kosten teils zu kompensieren hat man aber mein ich damals auch noch einen weiteren schlepper rückgebaut, der kurze beim Hotel Alpina oben.
Die Idee dahinter ist mir bekannt. Ich glaube einfach, die Rechnung ist nicht aufgegangen. Sieht man ja auch an den roten Zahlen. Die Schneesicherheit bringt nicht soviel zusätzlichen Umsatz, dass die zusätzliche Sesselbahn finanziert werden kann.
Ich stelle auch mal die eher gewagte These auf, dass die Bahnen nur rentabel (schwarze Null) sein können, wenn die Zubringerbahn direkt vom Parkplatz startet. Auch wenn Tagesgäste nicht der Fokus sind, braucht es diese um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Trotz der engen Strasse ist Tschiertschen eigentlich sehr gut zu erreichen.
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Klemme
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Klemme »

Farurtal auch Schutzgebiet? Hab mich da leider verleiten lassen von der rudimentären Grafik in der Präsentation, wo auf dem Pistenplan quasi das ganze Tal rot als Skigebietszone eingezeichnet war - oder ich habe es zumindest als solche interpretiert. Am Schwarzhorngipfel müsste man was machen, aber nichts, was man nicht hinbekommen würde. Und 4km stimmt natürlich... Dann halt die PB da hin bauen. Es ist der wesentlich bessere Verbindungspunkt, umgeht das Urdental als einzige Rückfahroption und ein Teil des bestehenden Gebietes wird erhalten. Das Weisshorn hat dem gegenüber nur Nachteile.

Politik lässt sich nicht ganz vermeiden. Aber ich formulier es um: Man sollte eben Chur nicht separat denken. Das Problem Einstieg, Parken, Verkehr usw. hängt doch sehr von möglichen Verbindungen ab. Das sollte man gross planen. Sonst wird es wie hier in Tschiertschen wieder zum Thema. So hätten auch die Umweltschützer mehr Sicherheit und weniger Gegenargumente, wenn man ihnen einen ganzheitlichen Masterplan vorlegt anstatt die übliche Salamitaktik. Natürlich fühlt man sich verarscht, wenn man jetzt Urden wieder zum Thema macht, oder von Portal schwafelt und dann die Realität weit weg davon ist. Es muss ein grundlegender Wandel im Denken geben. Wie beim Klimawandel. Ganzheitlicher denken, denn es gibt wesentlich bessere Lösungen. Jetzt unkoordiniert Bahnen am Rande des grossen Kerngebietes in Brambrüesch oder Tschiertschen bauen, die nicht ins Gesamtkonzept passen, zementiert auf Jahrzehnte wieder einen unbefriedigenden Zustand. Oder führt bald wieder zur Erkenntnis, dass wie in den letzten 20 Jahren in beiden Orten geschehen, die Bahnen Fehlinvestitionen waren. Wenn schon das Geld das Zünglein an der Waage ist, dann sollte man dieses doch besser einsetzen als wie bei diesen beiden Beispielen. Oder noch böser: Weil die Periferie Verhandlungsmasse und Bauernopfer für die Grossen zwei ist, muss dort ständig in die Röhre geguckt und danach sehr viel öffentliches Geld zugeschossen werden. Tschiertschen sprang über die Klinge, damit sich dieser eine nach Dubai abgehauene Milliardär jetzt schön privat die Tasche an der Verbindung A+L füllen kann. Der Schaden in der Regionalentwicklung und der Verkehr sind hingegen vergesellschaftet worden.

Interessante Gelegenheit: Tschiertschen könnte aber jetzt von Chur günstig PB-Teile bekommen, und zwar im passenden Zeithorizont.
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Naturbahnrodler »

Klemme hat geschrieben: 03.12.2021 - 12:00 Farurtal auch Schutzgebiet? Hab mich da leider verleiten lassen von der rudimentären Grafik in der Präsentation, wo auf dem Pistenplan quasi das ganze Tal rot als Skigebietszone eingezeichnet war - oder ich habe es zumindest als solche interpretiert. Am Schwarzhorngipfel müsste man was machen, aber nichts, was man nicht hinbekommen würde. Und 4km stimmt natürlich... Dann halt die PB da hin bauen. Es ist der wesentlich bessere Verbindungspunkt, umgeht das Urdental als einzige Rückfahroption und ein Teil des bestehenden Gebietes wird erhalten. Das Weisshorn hat dem gegenüber nur Nachteile.
Die Ecke um das Schwarzhorn ist bereits im Inventar, und ein Grossteil des Tals ist im Richtplan als Landschaftschutz vorgesehen. Und natürlich könnte man technisch am Schwarzhorn eine Piste bauen. Da würde ich aber wirklich von bauen mit Bagger und Beton sprechen. Denn anders kommst du da nicht über das Felsband an der Westflanke.

Würde nicht sagen, dass das Weisshorn nur Nachteile hat. Tschiertschen hätte damit auch direkten Zugang zu der Infrastruktur an der Mittelstation (Kinderland, Bärenland) und in Dorf Arosa im Winter sowie im Sommer.
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Tiob »

Naturbahnrodler hat geschrieben: 03.12.2021 - 09:35 Was ich aber doch auch denke ist, die beiden Sesselbahnen waren eine Fehlinvestition. Das war ja früher ein Skilift, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich diese Zusatzkosten rentieren.
Der Bau der Sesselbahn Waldstafel war sinnvoll da der Vorgängerskilift sehr steil war und für den Sommertourismus ungeeignet. Dazu kommt die schon angesprochene kritische Schneesituation. Ohne leistungsfähigen kuppelbaren Zubringer gäbe es das Skigebiet wahrscheinlich schon nicht mehr.

Die skitechnische und über Lifte gewährleistete Verbindung nach ALH ist ein Traum und ein Ausgang wäre ungewiss. Aber ein Versuch wäre es wert. Ursprünglich war das eine Streichung der Ost-West-Verbindung auch ein Teil des Kompromisses. Trotzdem wurde die Sesselbahn Obertor gebaut. Und beim Farurtal war immer nur von einem Moratorium die Rede. Klar ist das momentan ein Schutzgebiet aber eine Umzonung zur Wintersportzone ist nicht unmöglich umgekehrt werden Wintersportzonen auch immer wieder umgewandelt. Man könnte ja den Skilft Jochalp und Gürgaletsch als Bauernopfer anbieten.


Ich halte diesen Weg aber für sehr riskant weil der Ausgang und die Finanzierung ungewisse wäre. Es droht ein jahrelanger Streit den sich Tschiertschen wahrscheinlich hat nicht leisten kann. Besser und weniger riskant wäre es in warme Betten, Beschneiung, und das Sommerangbot zu investieren um den Ort zukunftsfähig zu machen. Tschiertschen hat aufgrund seiner günstigen Lage viel Potenzial.
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von švi-nigel »

Tiob hat geschrieben: 03.12.2021 - 23:53 Besser und weniger riskant wäre es in warme Betten, Beschneiung, und das Sommerangbot zu investieren um den Ort zukunftsfähig zu machen. Tschiertschen hat aufgrund seiner günstigen Lage viel Potenzial.
Um nen darbenden Kurort zukunftsfähig zu machen musst du ihn zuerst mal für das publikum genügend attraktiv machen: Ohne heisse attraktion hast du keine besucher, ohne vernünftige besucherzahlen machst du keine rentierenden investitionen in warme betten, beschneiung, neue sommerangebote usw usf. Eine endlose abwärtsspirale, ein fass ohne boden.

Der geplante bahnanschluss ans weisshorn mit bestehender Top infrastruktur und grossem Skigebiet ALH hintendran ist imho ein geniales vorhaben, das TSchiertschen eben wieder so attraktiv machen kann, dass viele leute den ort das ganze jahr über besuchen bzw hier ferien machen möchten: der in der präsentation gezogene beispielhafte vergleich mit Falera ist alles andere als abwegig, hier liegt das wahre Potential Tschiertschens. Der Ort braucht jetzt wirklich mal ganz neue ansichten und rezeppte. je länger ich mich mit dem projekt weisshorn beschäftige deso mehr bin ich pers drvon überzeugt, das das unter den gegebenen umständen genau der richtige und einzige erfolgversprechende weg für die tschiertschener ist.
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Naturbahnrodler »

Tiob hat geschrieben: 03.12.2021 - 23:53
Naturbahnrodler hat geschrieben: 03.12.2021 - 09:35 Was ich aber doch auch denke ist, die beiden Sesselbahnen waren eine Fehlinvestition. Das war ja früher ein Skilift, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich diese Zusatzkosten rentieren.
Der Bau der Sesselbahn Waldstafel war sinnvoll da der Vorgängerskilift sehr steil war und für den Sommertourismus ungeeignet. Dazu kommt die schon angesprochene kritische Schneesituation. Ohne leistungsfähigen kuppelbaren Zubringer gäbe es das Skigebiet wahrscheinlich schon nicht mehr.
Ich zweifle ja gar nicht an, dass man den Skilift als Zubringer ersetzen muss. Auch die Schlittelbahn könnte man ja mit dem Skilift auch nicht betreiben. :wink:
Meine Kritik ist die konkrete Umsetzung die man damals gemacht hat. Man hat die Probleme eben nicht lösen können und man steht finanziell immer noch schlecht da, trotz der Investition in zwei neue Anlagen. Das sieht man ja auch in der Präsentation, z.B. kommt man von der Jochalp nur über die Talstation wieder zurück. Es muss weiterhin ein Shuttelbus bereitgestellt werden.
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Re: Neues in Tschiertschen

Beitrag von Basalt »

Aufgrund vieler Rückfragen im Zusammenhang mit der Skigebietsentwicklung hat die Gemeinde Tschiertschen-Praden kürzlich die entsprechenden FAQ zusammengefasst und publiziert: https://www.tschiertschen-praden.ch/wp- ... t-FAQ1.pdf

Interessant ist dabei neben dem frühesten Umsetzungstermin (2026) insbesondere die Erklärung, weshalb man die Möglichkeit eines Beschneiungsausbaus nicht mit der gleichen Energie wie das Pendelbahnprojekt nach Arosa weiterverfolgt (Ziff. 7 und acht).

In der Zwischenzeit hat auch die örtliche Gemeindeversammlung weitere Nägel mit Köpfen gemacht: Sie hat beschlossen, den Bergbahnen Tschiertschen ab Anfang 2022 im Rahmen einer Leistungsvereinbarung einen jährlichen Betriebsbeitrag von 150’000.- Franken sowie angemessene Mittel im Rahmen des Marketingbudgets für die Bewerbung der Bergbahnangebote zukommen zu lassen. Die Leistungsvereinbarung gilt zunächst für eine Dauer von zwei Jahren. Ende 2023 soll dann der Gemeindeversammlung eine neue Vereinbarung mit Wirkung ab Anfang 2024 zur Genehmigung vorgelegt werden.
Montani Semper Liberi
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