Die letzte Fahrt einer Doppelsesselbahn
Hopfgarten
Nach 27 Jahren macht der alte Doppelsessellift Platz für eine Gondelbahn, die ab Oktober mit 56 Gondeln 2.000 Personen in der Stunde befördern will.
Einst war die Bahn der Stolz des Ortes und Garant für den touristischen Aufstieg Hopfgartens. Auf den Tag genau nach 27 Jahren wird der Lift durch eine Aufstiegshilfe modernster Prägung ersetzt. In der Festschrift zum 40-jährigen Bestehen der Bergbahn Hohe Salve ist nachzulesen: “Im Jahre 1949 konnte vorausschauend und mit viel Idealismus und Pioniergeist der Hopfgartener die damals dritte Seilbahnanlage Tirols und mit 2.830 Metern die längste Sesselliftanlage Europas mit technischen Schwierigkeiten eröffnet und ihrer Bestimmung übergeben werden.”
Nach einem verheerenden Lawinenabgang im Jahre 1954 mit einem Todesopfer und der völligen Zerstörung der Bergstation, entschlossen sich die Verantwortlichen den Berg in zwei Sektionen zu erschließen.
Bis Thenn wurde der Einsersessellift (1955) realisiert und am 13. April 1977 von einem Zweierlift abgelöst.
Obwohl eingebettet in den Schigroßraum Schiwelt Wilder Kaiser - Brixental erlitten die Bergbahnen Hohe Salve im Laufe der Jahre einen fast 50-prozentigen Gästeverlust an die Nachbarorte und ihrer modernen Bahnen.
Nach über 6 Millionen beförderten Fahrgästen bricht nun mit der Errichtung der 8-er Gondelbahn “Hopfgarten” eine neue Seilbahnära im Unternehmen an. Gut 6,2 Mio. Euro werden in Bahntechnik und Hochbauten investiert. Mit einem Finanzposten von knapp 300.000 Euro wollen die Hopfgartener Seilbahner ebenso die Talabfahrten adaptieren und damit die Schigäste zu Wiederholungsabfahrten motivieren.
Während sich an der Talstation baulich nichts gravierendes ändern wird, sehen die Arbeiten in 1.300 Metern Seehöhe die Verlegung der Bergstation mit Remise in den Berg vor.
Bereits im Oktober des heurigen Jahres soll die Inbetriebnahme der Anlage erfolgen.
Mit einem Rekordwinter beschloss die alte Bahn ihre Dienste. Verzeichnete man schon letztes Jahr eine 14 % Steigerungsrate, konnten die Hopfgartener ihr heuriges Ergebnis gleich um 19 % gegenüber dem Vorjahr erhöhen.
