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Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 11:56
von lanschi
Martin_D hat geschrieben:Sorry Jinn, aber das ist eine fragwürdige Art der Diskussionsführung von dir. lanschi hat seinen Kommentar zum ganzen Statement von SusanAlien geschrieben. Du jedoch stellst es in Zusammenhang mit diesem einen Satz, wodurch der Sinn völlig verfälscht wird. (Das gilt übrigens auch für den Rest deines Beitrags, den ich nicht mehr zitiert habe.)
Danke an Martin_D, der dem Jinn endlich das gesagt hat, was ich eigentlich auch von ein paar anderen Usern hier erwartet hätte.
Es tut mir Leid, dass wir hier inzwischen ziemlich vom eigentlichen Thema abweichen, aber es ist gut, dass sich hier mal eine äußerst kontroverse und offene Diskussion entwickelt hat, und deswegen würde ich auch an unsere Mods appellieren, dies doch bitte ausnahmsweise mal hier zu lassen, um die Diskussion nicht zu stören.
So und jetzt noch mal zu unserer SusanAlien:
SusanAlien hat geschrieben:Wie gesagt, ich bin Flachlandtiroler und habe es so gelernt, das blaue Pisten für Anfänger, rote für Fortgeschrittene und schwarze Pisten für Könner gedacht sind. Natürlich vermischt sich das immer irgendwie, doch vom Grundsatz her verstehe ich das so.
Und genau das ist eben nicht so, das sind NICHT Pisten für Anfänger, sondern leichte Pisten. Das sind keine Pisten für Fortgeschrittene, sondern mittelschwere Pisten. Und bei schwarzen Abfahrten verhält sich´s genau gleich.
Das bedeutet also, dass man auf einer blauen Piste mit allen Typen von Skifahrern zu rechnen hat, auf einer roten Piste sollten sich aber nur mehr jene finden, die auch schon fortgeschritten sind. Und auf der schwarzen Piste sollten (theoretisch) am Wenigsten Leute unterwegs sein, da hierfür die geringste Anzahl an Skifahrern das erforderliche Können besitzt. So, und dann kann ich euch jetzt in Salzburg und Tirol folgende 4 rausgesuchte Paradebeispiele nennen, wo sich die Anfänger nicht an dieses System halten.
Parade-Beispiel 1: Zwölfer-Nordabfahrt / Saalbach-Hinterglemm
Das ist für mich das absolute Parade-Beispiel. Diese Abfahrt zählt mit zu den schwierigsten Pisten, die es im gesamten Ostalpenraum gibt. Extrem steil, im unteren Abschnitt zumeist extrem eisig. Oben steht extra noch ein Schild (zusätzlich zur schwarzen Kennzeichnung) mit "extrem schwere Piste - very difficult run". So und wer von den Anfängern hält sich daran? "Ach neeee, wir werden doch nicht mit der Gondel runterfahren?!"
Parade-Beispiel 2: Gamsleiten 2 / Obertauern
DAS Aushängeschild schlechthin in Obertauern - so, und warum ist es hier bei schönen Temperaturen sogar zum Anstehen? Sicherlich nicht deswegen, weil die Piste so ein tolles Erlebnis zum Runterfahren ist. Nein, da geht´s um den Kick! Die Kennzeichnung als S7-Punkt verschärft die Tatsache noch. Dass hier nicht mehr passiert, ist wohl der Tatsache zu verdanken, dass es hier nur Naturschnee hat, und - weiters bedingt durch die Höhenlage und Hangexposition - hier nur äußerst selten zu Vereisung kommt.
Parade-Beispiel 3: Harakiri / Mayrhofen - Zillertal 3000
Auch hier ist von den Bergbahnen eine gewisse Schuld an der Popularität dieses Piste nicht zu verleugnen. Da steht sogar ein Totenkopf dran. Nun ja, wir wissen ja, wie viele Leute dieser davon abhält, da reinzufahren.
Parade-Beispiel 4: Kanonenrohr / Skiregion Dachstein-West
Schwarze Piste - extrem steil. Hier gäb´s auch eine rote Umfahrung (sogar extra als FAMILIENabfahrt gekennzeichnet). Komischerweise ist zweitgenannte immer leer?
Auf den Beispielen 1 und 4 ist schon insgesamt 3x ein kreischendes Etwas auf Skiern auf mich zugekommen, als ich ganz am Rand der Piste gewartet habe, weil ich mich kurz erholen musste (ja, schwarze Steilhänge fordern auch mich). Wie nennt man das, wenn man da als Anfänger runterfährt? Wette, Mutprobe, Kick, Ignoranz, Unwissenheit?
Warum halten sich die Anfänger nicht an das Pisten-Kennzeichnungssystem? Da ist einmal der Hebel anzusetzen!
Warum ist es nicht möglich, dass sich Ski- UND Snowboardfahrer (ich spreche hier ausdrücklich beide Gruppen an) an die FIS-Pistenregel halten, nicht unter Kuppen, oder mitten auf der Piste stehen zu bleiben?
Warum ist es nicht möglich, dass man vor dem Wegfahren einen Blick nach oben wirft? Warum kann man nicht beim Fahren langer Turns kurz einmal einen Blick nach links oder rechts werfen? Ich hab gestern - auch aufgrund der Aktualität des Themas - die Skifahrer auf der Hinterglemmer Hochalm ein wenig beobachtet. Die Leute, die äußerst schnelles Tempo fahren, machen das auch immer. Auf der Hochalm ist´s jetzt auch nicht so dramatisch, wenn das unroutinierte Skifahrer nicht machen - da hat man als guter Skifahrer so viel Aktionsspielraum, dass man - sage ich mal - fast alle unüberlegten/gefährlichen Fahrmanöver anderer Gäste ausgleichen kann.
Weiters sollte man sich überlegen, ob Skikurse mit 10 und mehr Personen hintereinander 30 m Pistenbreite ausnützen müssen/dürfen. Gesehen z.B. in Flachau auf der Hauptabfahrt am Space Jet 2, oder auch in der Skiregion Dachstein-West auf der Hauptabfahrt an der Hornbahn! Ob man hierfür den Bergbahnen, den Skischulen, oder gar den Skilehrern die Schuld geben muss, lasse ich jetzt mal außen vor. Fakt ist, dass dies extrem gefährlich ist (vor allem auch deshalb, weil ich auch vermute, dass es unter den Skikursteilnehmern - bei diesen geringen Abständen - relativ oft zu - glücklicherweise offensichtlich zumeist - glimpflichen Zusammenstößen kommen muss).
Warum muss man die Leute an den Skihütten noch künstlich mit agressiver Apres-Ski-Musik, Go-Go-Tänzerinnen und harten alkoholischen Getränken aufbauschen?
Kann ein Urlauber, der einmal im Jahr für 1 (oder auch 2) Wochen am Stück (!!!) zum Ski fahren kommt, überhaupt konditionell so fit sein, täglich vom frühen Morgen bis zur letzten Liftfahrt zu fahren? Das darf jeder für sich selber entscheiden. Fakt ist, dass ich glaube, konditionell äußerst fit zu sein, aber spätestens nach 2-3 intensiven Tagen (kommt auf die Schneeverhältnisse an) brauche ich zumindest einen ruhigeren (=Halb-) Tag, um mich ein wenig erholen zu können. Ich bezweifle die konditionellen Fähigkeiten unserer Gäste, vor allem auch, wenn man dann am Abend noch so richtig auf den Putz haut, und dann am Morgen vielleicht sogar noch mit Restalk auf die Piste geht?!
Warum ist es nicht möglich, sich an das neue (zugegebenermaßen äußerst diskussionswürdig verwirklichte) Ampel-System beim Sessellift-Ausstieg zu halten? Ihr müsstet mal sehen, wie nervös die Leute teilweise werden, wenn man 2 Stützen vor der Bergstation noch die Skier auf dem Fußraster hat! Die sollten mal einen richtigen (!!!) Nothalt an einer Sesselbahn an der hierfür "günstigsten" Stelle erleben.
Ich geb in meinen Ausführungen absichtlich nicht den Bergbahnen (durch die Pistenmodellierung/-präparierung) die Schuld für die steigende Anzahl an schweren Skiunfällen. Oder ist etwa die ASFINAG dran Schuld, wenn einer auf einer dreispurigen Autobahn mit 200 die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert? Nein, auch da ist der Fahrer Schuld. Und beim Ski fahren verhält sich´s um gar nichts anders.
Das generelle Problem ist einfach, dass viel zu viele Gäste das Ski fahren nicht mehr als Sport sehen, sondern als Freizeitfun, bei dem nichts passieren kann.
So und jetzt schauen wir mal, was der liebe Herr Jinn an meinen Ausführungen wieder alles herumdrehen kann, so dass er mich wieder durch den Kakao ziehen kann - liebe Grüße an dieser Stelle nach Stuttgart.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 12:13
von lanschi
Muss noch was hinzufügen.
Für all diejenigen, die eine schlechtere (gar keine?) Präparierung fordern: Meint ihr das wirklich ernst, wenn ihr euch die Talabfahrten am Schlusstag eines Skitages anseht? Wollt ich wirklich überall so Verhältnisse, wie sie an der 8er-Jet-Abfahrt zuletzt ganztags geherrscht haben, oder wie sie aus Kaltenbach oder Haus im Ennstal während der Hauptsaison bekannt sind?
Dann hätten wir noch mehr Unfälle, wenn auch vielleicht aufgrund der geringeren Geschwindigkeit weniger schwere Kollisionen. Aber die Alleinunfälle würden noch weiter zunehmen.
Das mit der Pistenpräparierung ist ein Trend, der - in meinen Augen unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit glücklicherweise - nicht mehr umzukehren ist.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 12:44
von gerrit
Nur zur Ergänzung: Wenn ich sage, die Pistenpräparierung wäre eine Ursache für höheres Tempo und mehr Kollisionen, dann ist das nicht als Schuldzuweisung zu verstehen, aber die Kausalität kann man nicht leugnen. Ich fordere keineswegs die Verschrottung aller Pistenbullys.
Heute gibts im ORF-Teletext übrigens wieder 3 gemeldete Kollisionen zwischen Schifahrern (wobei halt dzt. sicher eine erhöhte Sensibilisierung zu diesem Thema besteht).
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 13:03
von Ram-Brand
Eine gute Pistenpräparierung trägt eher zur Unfallvermeidung bei.
Aber, jetzt kommt es
, es VERLEITET viele zum schnellen Fahren.
Das ist wie im Straßenverkehr. Auf einer neuen Straße kann man schneller fahren, als auf einer Schlaglochstraße. Und da können Radfahren, Mofafahrer, etc. Stürzen wenn sie in ein Schlagloch fahren. Gleiches gilt auch für die Pisten.
Und die meisten Pistenmodellierungen geschehen auch deswegen um Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Wenn es auf der Piste einen kleinen Gegenhang gibt dann fährt da nun mal jeder Schuss weil er dort nicht hochschieben will und da legen sich nun mal auch die Leute hin und der Heli kommt.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 13:06
von Af
lanschi hat geschrieben:Muss noch was hinzufügen.
Für all diejenigen, die eine schlechtere (gar keine?) Präparierung fordern: Meint ihr das wirklich ernst, wenn ihr euch die Talabfahrten am Schlusstag eines Skitages anseht? Wollt ich wirklich überall so Verhältnisse, wie sie an der 8er-Jet-Abfahrt zuletzt ganztags geherrscht haben, oder wie sie aus Kaltenbach oder Haus im Ennstal während der Hauptsaison bekannt sind?
Dann hätten wir noch mehr Unfälle, wenn auch vielleicht aufgrund der geringeren Geschwindigkeit weniger schwere Kollisionen. Aber die Alleinunfälle würden noch weiter zunehmen.
Das mit der Pistenpräparierung ist ein Trend, der - in meinen Augen unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit glücklicherweise - nicht mehr umzukehren ist.
Wollt ich auch gerade schreiben. Wenn ich mir die scharze Bärenbad 2 in Kitzbühel anschau, dann werden gerade deren Buckel und Kanten mit Vorliebe zum Springen verwendet.....dass nach der ersten Kante noch eine zweite kommt, wissen die meisten nicht, und wird denjenigen auch oft zum Verhängnis. (Mir auch schon)
Und wer schon einmal Abends in der Hauptsaison das Schauspiel der Talabfahrt Kaltenbach angeschaut hat, wird bemerkt haben, dass Schwarz und verbuckelt überhaupt keinen mehr abhält. Hier macht es auch keinen Unterschied, ob vorher gewalzt oder nicht. Die Piste würde zum Almabtrieb absolut gleich aussehen.
@ Pistenpräparierung: Der Trend ist, vorallem beim Carven, dass man auf ordentlich präparierten Pisten, langezogene Schwünge ziehen kann. Eine schlechte Präparation hat hier nur die Folge eines Abfluges in Fahrtrichtung.
@ Kondition: Sogar mir als erfahrenen Ski-Snowboardfahrer, und Fitnesstudiogänger geht regelmässig zu Saisonbegin die Puste aus. Deswegen lass ich auf den Openings meist den Nachmittag ausfallen, oder mach eben mehrere Pausen. Gerade bei den Wochentouristen, die nur einmal in den Alpen unterwegs sind, wird diese Einstellung halt als "Geld zum Fenster rauswerfen" gewertet. Da wird gefahren bis zum Schluss, auch wenn man das eigene Gerät mangels Kraft nichtmehr unter Kontrolle hat. Fährt man jedoch bewußt nicht so lange, oder gar mit der Gondel runter, so gilt man sofort als Weichei.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 14:13
von baeckerbursch
Also der Vergleich mit einer Autobahn hinkt wohl sehr!
Immerhin fahre ich Auto um möglichst schnell & sicher von A nach B zu kommen, Spaß ist da sehr untergeordet.
Ski und Snowboard fahre ich um Spaß zu haben, deshalb muss die Piste so "gestaltet" sein daß sie mir den maximalen Spaß bietet.
Deshalb fährt man ja auch Autorennen (Spaß) nicht auf der Autobahn sondern auf speziellen Strecken.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 14:15
von Xtream
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 15:32
von Fab
Angeblich ist es ja Fakt, daß die schweren Unfälle, trotz gestiegener Durchschnittsgeschwindigkeit, abnehmen.
Wenn man schon was regulieren will (wir sind im Sport- u. Freizeitbereich) wäre die Helmpflicht unkomliziert.
Dann interessiert auch kein Motiv mehr, man muß eben Helm tragen. Fertig! Aber damit hat man auch nur einen gewissen Prozentsatz des Verletzungsrisikos reduziert.
Pistenpolizei? Die Skifahrer sind erstmal Kunden!
Vielleicht wird es notwendig eine Obergrenze der Anzahl der Skifahrer in Relation zur Pistenfläche einzuführen.
Denn der zu dichte Pistenbesatz ist m.E. das Hauptrisiko.
Glaube persönlich nicht, daß sich das Verhältnis von verantwortungsbewussten zu verantwortungslosen Fahrern signifikant verändert hat.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 16:08
von jens.f
Fab hat geschrieben:Angeblich ist es ja Fakt, daß die schweren Unfälle, trotz gestiegener Durchschnittsgeschwindigkeit, abnehmen.
Vielleicht wird es notwendig eine Obergrenze der Anzahl der Skifahrer in Relation zur Pistenfläche einzuführen.
Denn der zu dichte Pistenbesatz ist m.E. das Hauptrisiko.
Das wird doch schon gemacht - siehe z.B. Feldberg: Als der 6er Sessel zum Seebuck gebaut wurde, mußte der 2er Sessel verkürzt werden, da sonst Kapazitätsgrenze für den Gipfelbereich überschitten wurde.
Oder siehe auch:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 35&t=29557
Zahlreiche Aufstiegsanlagen in Südtirol wurden im Rahmen der Genehmigungsverfahren in den letzten Jahren hinsichtlich ihrer Förderleistung eingeschränkt. Man wollte durch diese Maßnahme gewährleisten, das die Förderleistung in einem angemessenen Verhältnis zur Pistenfläche steht. Dies war notwendig, seit die Förderleistungen der Umlaufbahnen in den 90er Jahren auf weit über 2000 P/h gestiegen sind. Zunächst wurden noch mehrere ältere Anlagen durch eine neue Bahn mit hoher Kapazität ersetzt. Im nächsten Schritt stiegen aber die Gesamtkapazitäten an so manchem Skiberg ins unendliche. Daher wurden Einschränkungen der Beförderungsleistungen im Rahmen eines landesweiten "Skipistenplans" notwendig. Beispielweise dürfte die parallele Bahn von Reischach auf den Kronplatz ("Kronplatz 2000") damals nur 1750 P/h aufweisen, obwohl technisch mehr möglich gewesen wäre. Später wurde die Pistenfläche durch eine zweite Talabfahrt erweitert.
Es ist halt nur die Frage, wo man die Grenze ziehen will - eine Ausweiung der Pistenfläche ist ja aus Umweltschutzgründen oft auch nicht möglich..
Gruß, Jens
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 16:15
von SusanAlien
@lanschi
Sorry - trotzdem habe ich es so gelernt und im Prinzip ist es doch nur anders ausgedrückt, denn blau für leicht = Anfänger, rot für mittel = Fortgeschrittener und schwarz = für steil bzw. schwer/Könner ist für mich dasselbe.
Ich schreibe nur von mir und weiß, das es (leider viele) andere gibt - aber ich kenne wenigstens den Unterschied von blau zu rot oder zu schwarz; ich behaupte, das viele noch nicht einmal wissen, wo der Unterschied liegt. Ich behaupte auch, das es viele gibt, die einem Anfänger, der nicht im Skikurs war, gar nicht sagen, worin die Unterschiede liegen und einfach sagen "fahr einfach nur hinter mir her" (oft genug erlebt)
Und dann hängt ein Anfänger auf einer Piste, wo für ihn gar nichts mehr geht.
Ich selbst wurde damals am Zillertaler Gletscher (ich stand zum 1. Mal auf Abfahrtsskiern) am 2. Tag meines 1. Skirkurses von meinem damaligen Skilehrer auf einer roten, total vereisten Piste "stehengelassen". Er ist mit einigen abgefahren und 3 incl. mir blieben übrig. Nachdem wir alle nicht einen einzigen Bogen mehr auf der vereisten Piste hingekriegt haben und ständig auf der Nase lagen (was auf dem Eis nicht gerade sehr toll war), haben wir abgeschnallt und sind zu Fuß wieder hochgegangen......ich wundere mich heute noch, dass mir das nicht das weitere Skifahren verleidet hat.
Ich will damit nur sagen, das ich mir sehr gut vorstellen kann, das viele gar nicht wissen, was sie tun oder wo sie da gerade rumtoben.
Ich denke, ich kann mittlerweile schon abschätzen, was ich von den verschiedenen Pistenbezeichnungen zu halten habe, aber ich erkundige mich schon vorab möglichst sehr genau, wie es aussieht (Fab kann das bestimmt bestätigen - er hat sicher heute noch Löcher im Bauch von meiner Fragerei für Zermatt
)
Und natürlich gibt es auch Unterschiede zwischen rot zu rot oder blau zu blau je nach Skigebiet....ich würde NIE in einem wildfremden Skigebiet ohne vorherige Herumfragerei oder längere Beobachtung eine rote Piste auch nur betreten.
Liebe Grüße
SusanAlien
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 16:39
von hebi
SusanAlien hat geschrieben:@lanschi
Sorry - trotzdem habe ich es so gelernt und im Prinzip ist es doch nur anders ausgedrückt, denn blau für leicht = Anfänger, rot für mittel = Fortgeschrittener und schwarz = gleich steil bzw. schwer ist für mich das selbe.
Nein - das ist eben NICHT das selbe. Du willst damit sagen: Auf einer blauen Piste dürfen nur Anfänger fahren, auf einer roten nur Fortgeschrittene und auf schwarzen nur gute Skifahrer. Genau das ist eben NICHT der Fall! Genau das willst du uns aber sagen...
Ich sehe mich mal als guten Skifahrer an... wenn ich nicht mehr auf blauen Pisten fahren dürfte, würde ich das Skifahren aufhören... Wieso soll ein guter Skifahrer nicht auf blauen Pisten fahren dürfen? Wieso soll er da nicht, wenn es die Verhältnisse zulassen, flott unterwegs sein dürfen? Nur weil ich schnell fahre kann ich trotzdem kontrolliert unterwegs sein, gelte dann aber trotzdem in den Augen des typischen Touristen als Pistenrowdy und rücksichtsloser Skifahrer, noch dazu, weil ich ja mit Helm fahre und damit allein schon als Freizeitpistensau gelte.
Im Gegensatz zu den Pisten sind Skifahrer abwärtskompatibel, wenn ich da mal einen Freund zitieren darf 
Wenn ich mich im Winter so umschau, wie so die Leute fahren, sehe ich sehr viele, die über ihren Verhältnissen unterwegs sind. Viel zu schnell, viel zu unkontrolliert, viel zu viele auf Pisten, auf denen sie nichts zu suchen haben, weil eben ihr Können nicht ausreicht. Und dann frage ich mich auch: Macht das denen eigentlich Spaß? Mir würde es keinen mehr machen...
Was ich mich auch frage: wenn die Leute soviele Probleme haben die Kontrolle zu behalten, wieso nehmen sie sich dann nicht mal einen Skilehrer, der ihnen zeigt wie das geht? Zu teuer? Ja, für's Saufen abends is das Geld schon da, für den Skilehrer, der einem beibringt wie man fährt und damit mehr Spaß am Skifahren hat, is kein Geld da... auch so 'ne Krankheit des typischen Touristen....
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 16:57
von Ram-Brand
Nochmal kurz und knapp um es auf den Punkt zu bringen:
blaue Piste ist für Anfänger, Fortgeschrittene, Könner geeignet
rote Piste ist für Fortgeschrittene, Könner geeignet
schwarze Piste ist für Könner geeignet
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 17:11
von SFL
Zum eigentlichen Vorfall will ich jetzt hier nichts schreiben, sondern eher zu solchen Aussagen, die jetzt auf den letzten Seiten öfters mal zu lesen waren:
SusanAlien hat geschrieben:wenn eine rote Piste eine blaue Piste kreuzt, erwarte ich von jedem Skifahrer, der von der Roten kommt, besondere Aufmerksamkeit.....gerade da. Kreuzen sich 2 rote Pisten, sehe ich das schon etwas anders (obwohl auch da und überhaupt überall geguckt werden sollte).
Mal ganz ehrlich, wie viel Prozent der Skifahrer wissen, ob die kreuzende Piste blau, rot, schwarz oder sonst was ist bzw. wie viel Prozent interessiert das überhaupt? Wer regelmäßig im Gebiet fährt oder sich Pistenpläne etwas genauer anschaut, weiß nach einiger Zeit was das für eine Piste ist. Aber dem Rest geht das sonst wo vorbei. Und derjenige wird seine Fahrweise deshalb auch nicht anpassen.
Jeder Skifahrer hat an einer Kreuzung - egal was für Pisten sich da kreuzen - aufzupassen, das Tempo zu verringern, wenn nötig kurz anzuhalten. Was das für eine Piste ist, spielt meines Erachtens nach soweiso keine allzu große Rolle, es gilt die momentane Situation zu beachten und nicht ob da jetzt vlt mehr Anfänger runterkommen könnten weil es eine blaue Piste ist.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 17:46
von valdebagnes
Vielleicht wird es notwendig eine Obergrenze der Anzahl der Skifahrer in Relation zur Pistenfläche einzuführen.
Denn der zu dichte Pistenbesatz ist m.E. das Hauptrisiko.
Grundsätzlich Zustimmung, nur noch etwas weiter als bisher OT, denn im aktuellen Topic geht es um den Unfall der Slowakin mit Hr. Althaus und mangels Augenzeugen galube ich annhemen zu können, das die Piste so gut wie leer war oder die Obergrenze müsste 1 Person pro Berg (es waren ja auch schon 2 Pisten) sein.
Hat jemand einen Kommentar zu meiner Unfallhergangstheorie? Ist etwas unglücklich ans Ende der Seite 4 gerutscht.
vdb
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 18:46
von SusanAlien
@Hebi,
nein - ich habe nicht von NUR gesprochen, sondern ich sehe es als Grundlage, um sich über die Steilheit und somit den Schwierigkeitsgrad einer Piste klar zu werden.
Ich weiß, das viele gar nicht wissen, was für eine Farbe die Pisten haben und das es auch viele nicht interessiert - aber deshalb glaube ich ja auch, das eben viele Fahrer sich auf für sie zu schwierige Pisten begeben.
Ansonsten hat Ram-Brand es auf den Punkt gebracht.
LG
SusanAlien
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 19:01
von Fab
valdebagnes hat geschrieben:Hat jemand einen Kommentar zu meiner Unfallhergangstheorie? Ist etwas unglücklich ans Ende der Seite 4 gerutscht.
Könnte evtl. so gewesen sein. Versteh trotzdemdem nicht, daß es dann am Ende des Ausweich-(Brems)weges einen Schwerverletzten und eine Tote gibt.
meine Spekulation.
Die verstorbene Skifahrerin war Sportlehrerin, Althaus ist angeblich ein flotter, versierter Skifahrer. Die Pisten waren leer. Beide sind die Pisten runter gebrettert und keiner hat den anderen gesehen.
Gerade leere blaue Pisten verführen zum schnellen, ungebremsten Carven da man nicht bremsen muß. Wenn die Verstobene auf der aus ihrer Sicht rechten Pistenhälfte schnell fährt und Althaus voll Tempo aus Fahrspaß in den Gegenhang sticht ................
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 19:03
von hebi
SusanAlien hat geschrieben:@Hebi,
Ich weiß, das viele gar nicht wissen, was für eine Farbe die Pisten haben und das es auch viele nicht interessiert - aber deshalb glaube ich ja auch, das eben viele Fahrer sich auf für sie zu schwierige Pisten begeben.
Wenn man das nicht weiss, dann muss man aber ziemlich ignorant und blöd sein.. Sorry für den Ausdruck. Das steht wirklich in jedem Pistenplan drin... oder was denkt sich jemand, der das ned weiss? "Hey, schöne bunte Farben sind da drin... wies zeichnen die das nicht alles in der gleichen Farbe, war da jemandem langweilig?"
Ich habe bisher noch niemanden getroffen, der das nicht wusste. Aber vielleicht kenne ich zu wenige typische Touristen...
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 19:43
von hagelschlag
@ mods
ziemlich offtopic! zur sicherheit auf den pisten gibts ein eigenes topic
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 22:30
von espri
Bei diesem Unfall wurden große Energien freigesetzt: bei der Frau wurde das Genick gebrochen, bei Herrn Aldhaus gibt es einen Schädelbruch.
Die Kollision ist in einer Kreuzung passiert, wo "Langsam"-Schilder vorhanden sind. Es scheint mir, dass eine oder einer klar zu schnell gefahren ist. Oder vielleicht waren beide zu schnell unterwegs, was sicher die Kollision verschlimmern würde. Bis berichtet wird (wenn möglich), wer wie schnell gefahren ist, kann man nicht klären wie der Unfall passiert ist. Aber wo langsames Fahren ausgeschildert wird, hätte ich erwartet, dass man mit nicht viel mehr als Schrittgeschwindigkeit fahren sollte. D.h. verlangsamen vor der Kreuzung (unabhängig von der Farbe der Piste). Mit solcher langsamen Geschwindigkeit kann ich mir so schwere Verletzungen nicht vorstellen.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 23:29
von anno_80
espri hat geschrieben:...hätte ich erwartet, dass man mit nicht viel mehr als Schrittgeschwindigkeit fahren sollte.
Also Schrittgeschwindigkeit sind in etwa 4 bis 7 km/h, selbst wenn man da noch ein paar km/h draufschlägt, müsste man, um das auf Skiern zu erreichen permanent im Pflug fahren oder bergauf schieben.
Schrittgeschwindigkeit ist also eher weltfremd.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 04.01.2009 - 23:31
von SusanAlien
@Hebi
Ich habe den Eindruck, das du mich partout mißverstehen möchtest
Wir können das endlos weiterdiskutieren, aber wir sind korrekterweise sowas von off topic, dass ich das hier nun abbrechen möchte.
LG
SusanAlien
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 05.01.2009 - 00:23
von Jinn
Ach Lanschi ...
ich weiß, dass Du der Ausnahmeathlet unter unter Skifahrern bist. Ich würd' im Leben nicht mich mit Dir messen wollen 
Weißt - wenn ich dein post so lese, dann weiß ich ziemlich genau, was für ein exzellenter und umsichtiger Fahrer Du bist. Deshalb wär's mir auch nicht bange, wenn Du da fährst, wo Du fährst - und ich woanders. 
Apropos: Ich bin zwar selten auf Österreichs Pisten, aber dort wo ich ... so halt als "deutscher Urlauber hin und wieder" bin, ist nicht oft, nur (lass mal überlegen, glaub seit Oktober 08 bis dato ungefähr 25 Tage), also dort wo ich sonst fahre, nach deinem Wortlaut "just for fun", da geht es äußerst rücksichtsvoll zu. Manchmal halten sie sogar die Sessellifte an, die vom Personal, wenn so ein Verpennter "Urlauber" vergißt auszusteigen.
Ist wie gesagt wo anders, dort wo Du wahrscheinlich seltener fährst ....
ciao
Jinn
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 05.01.2009 - 01:57
von espri
anno_80 hat geschrieben:permanent im Pflug fahren
?? Um zu verlangsamen braucht man nicht im Pflug zu fahren. Aber vor einer Kreuzung sollte man schon die Geschwindigkeit sehr reduzieren (angenommen sie war vorher hoch). Die Geschwindigkeit sollte so sein, dass man notfalls anhalten kann - wie beim Bremsweg mit dem Auto.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 05.01.2009 - 08:38
von jojo2
espri hat geschrieben:anno_80 hat geschrieben:permanent im Pflug fahren
?? Um zu verlangsamen braucht man nicht im Pflug zu fahren. Aber vor einer Kreuzung sollte man schon die Geschwindigkeit sehr reduzieren (angenommen sie war vorher hoch). Die Geschwindigkeit sollte so sein, dass man notfalls anhalten kann - wie beim Bremsweg mit dem Auto.
Sollte man nicht immer so fahren das man direkt anhalten kann?
Und ich meine der Bremsweg hat nicht unbedingt was mit Geschwindigkeit zu tun.
Selbst wenn ich sehr schnell fahre, mache ich einen Schwung und ich stehe.
(Das setzt natürlich immer vorraus das dann nicht noch ein Skifahrer von hinten kommt, der mir den Platz zum Bremsen nimmt weil er 2m neben mir vorbeirast.)
Leider sind aber, so sieht man es oft an den Talstationen, sehr viele unterwegs die nicht Bremsen können und dann in die Liftschlange reinfahren.
Ansonsten kann ich Lanschi nur recht geben und bin da voll seiner Meinung.
Re: Thüringer Ministerpräsident bei Skiunfall schwer verletzt
Verfasst: 05.01.2009 - 09:10
von hebi
jojo2 hat geschrieben:Selbst wenn ich sehr schnell fahre, mache ich einen Schwung und ich stehe.
ist dann nur eine Frage der Länge des Schwungs bzw. des Platzbedarfs. Wenn ich schnell unterwegs bin ist das sicherlich mehr als wenn ich langsamer fahre 
Und den Skifahrer, der langsam in eine übersichtliche Kreuzung einfährt, wenn wenig/nix los ist, den möchte ich mal sehen....