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Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 20:04
von flamesoldier
Tobi-DE hat geschrieben: 05.10.2020 - 18:39
Woher hast Du den die 7-Tages-Inzidenzen für Österreich? Auf Bundeslandebene such ich mir da echt nen Wolf...
https://orf.at/corona/stories/daten/
Hier ist die erste Grafik ganz spannend, die "Entwicklung der aktiven Fälle" scheint mir ein Plateau erreicht zu haben, das muss keine natürliche Ursache haben, sondern könnte auch an den gesätigten Testkapazitäten liegen.
Im Link unter "Coronavirus Österreich: Entwicklung bestätigter Fälle pro Bezirk über sieben Tage" zu finden, dort sind die 7-Tages-Inzidenzen für alle Bezirke einzeln zu finden, sowohl pro 100.000 EW, als auch in absoluten Zahlen neuer Fälle. Das ganze gibts auch direkt darunter noch als Liste, die man nach 7-Tage-Inzidenz sortieren kann. Hermagor schießt dort derzeit mit 181,08 Neuinfektionen pro 100.000 EW je 7 Tage den Vogel ab. Landeck ist mit 148,78 auch oben dabei, noch vor Wien auf Platz drei mit 118,79. In absoluten Zahlen sind es 33, 66 und 2254 Fälle.
Die aktiven Fälle in Tirol gingen in den letzten Tagen zeitweise runter (deutlich unter 600), sind jetzt aber wieder stark gestiegen auf über 700.
Den 50er Grenzwert einfach auf 100 anzuheben, wie das hier teilweise vorgeschlagen wird, unterschlägt leider die Testquote. Wieso sollte man den Grenzwert für die Bewertung Österreichs auf 100 anheben, wenn die Positivrate dort 5x so hoch wie in Deutschland ist. Müsste man nicht im Gegenteil eher den Grenzwert dort auf 10 absenken? Oder auf 20, wenn man bei uns auf 100 geht? Dann wären quasi 80 % von ganz Österreich Risikogebiet.
Das geht jetzt generell an alle, schaut euch bitte nicht nur absolute Zahlen an, sondern setzt sie in Relation zu weiteren Daten. Wenn in Paris jeder vierte Test ein Treffer ist testet man dort einfach viel zu wenig.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 20:11
von Jan Tenner
@WackelPudding:
Dass du keine Beiträge allesamt für unfundiertes BlaBla hält, wundert mich nicht, wenn du meine Fragen schon vorausblickend als "saublöd" kategorierst.
Mit diesen Kategorisierungen bist du sowieso schnell bei der Hand, wenn du Drosten und Lauterbach trotz deren unbestrittener Expertise als "Nieten" abkanzelst.
Wir brauchen Diskussion und Austausch von Argumenten darüber, wie man mit Corona weitermacht. Und da bin ich über fundierte Meinungen von Streeck genauso dankbar wie über die von Drosten und Lauterbach.
Aber eine Diskussion mit "Nieten" ist überflüssig. Wenn du meine Antworten sowieso als "saublöd" erwartete, sehe ich jetzt auch keinen Sinn drin, die zu beantworten.
Wenn jemand anderes das interessiert, beantworte ich die gerne.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 20:29
von WackelPudding
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:11
Dass du keine Beiträge allesamt für unfundiertes BlaBla hält, wundert mich nicht, wenn du meine Fragen schon vorausblickend als "saublöd" kategorierst.
Schade, dass die Ironie/Sarkasmus am Anfang nicht rüber kam. Man kann aber glaube ich nicht leugnen, dass du auf viele Posts mit Fragen reagierst 
Mit den Fragen konnte ich aber in der Tat in diesem Fall leben.
Es gibt immer noch einen Unterschied zwischen "allesamt" und "hauptsächlich". Für deine Beiträge und Verlinkungen zu sehr maßnahmenfreundlichen Artikeln war ich übrigens dankbar, auch wenn diese nicht immer meiner Meinung entsprechen.
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:11
Mit diesen Kategorisierungen bist du sowieso schnell bei der Hand, wenn du Drosten und Lauterbach trotz deren unbestrittener Expertise als "Nieten" abkanzelst.
Wieder eine Fehlinterpretation. Ich habe doch extra betont, dass die beiden gut in ihrem Fach sind. Die wissenschaftlichen Abhandlungen, insbesondere von Herrn Drosten, sind ja grundsätzlich von hoher Qualität und eine gern gesehene Lektüre. Für die Corona-Diskussion sind die beiden daher berechtigterweise sehr wichtig. Das hat am Ende doch nichts damit zu tun, dass die beiden in anderen Bereichen (m.E. große) Defizite haben.
Edit.: Nur weil Drosten ein guter Virologe ist, taugt er ja noch lange nicht als der Krisenmanager der Nation
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:11
Aber eine Diskussion mit "Nieten" ist überflüssig.
Sorry, wenn ich das für eine unangebrachte Umgangsform halte, wenn du mich so bezeichnest. Umgekehrt in diene Richtung fiel der Begriff meinerseits ja nie.
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:11
Wenn du meine Antworten sowieso als "saublöd" erwartete, sehe ich jetzt auch keinen Sinn drin, die zu beantworten.
Wenn jemand anderes das interessiert, beantworte ich die gerne.
Ich erwartete eigentlich ehrliche Antworten.
Schade, dass du die Fragen nicht beantworten willst. Ich würde gerne auch deine Positionen nachvollziehen können. Das würde mir den Umgang mit deinen Beiträgen und Positionen (hoffentlich) einfacher machen.
Schade, dass du dich aber lieber dazu entscheidest, diese Möglichkeit nicht anzunehmen.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 20:40
von Jan Tenner
WackelPudding hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:29
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:11
Aber eine Diskussion mit "Nieten" ist überflüssig.
Sorry, wenn ich das für eine unangebrachte Umgangsform halte, wenn du mich so bezeichnest. Umgekehrt in diene Richtung fiel der Begriff meinerseits ja nie.
Ich habe mit den "Nieten" nicht dich gemeint, sondern habe im Gegenteil die Kategorie aufgegriffen, die du selbst anderen Teilnehmern der Debatte verpasst. Ich habe jetzt mal "Nieten" und "saublöd" in einen Kategorie-Topf geschmissen.
Wenn ich die Ironie dahinter nicht verstanden habe, tut es mir leid. Das war keine Absicht.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 20:41
von WackelPudding
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:40
WackelPudding hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:29
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:11
Aber eine Diskussion mit "Nieten" ist überflüssig.
Sorry, wenn ich das für eine unangebrachte Umgangsform halte, wenn du mich so bezeichnest. Umgekehrt in diene Richtung fiel der Begriff meinerseits ja nie.
Ich habe mit den "Nieten" nicht dich gemeint, sondern habe im Gegenteil die Kategorie aufgegriffen, die du selbst anderen Teilnehmern der Debatte verpasst. Ich habe jetzt mal "Nieten" und "saublöd" in einen Kategorie-Topf geschmissen.
Wenn ich die Ironie dahinter nicht verstanden habe, tut es mir leid. Das war keine Absicht.
Dann sind wir ja Quitt
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 21:22
von Jan Tenner
WackelPudding hat geschrieben: 05.10.2020 - 19:35
- Wie stellst du die die nähere und weitere Zukunft vor?
Ich habe ja keine Glaskugel und weiß auch nicht, mit welchem Tempo wieviel Normalität zurückkehrt. Ich halte es für den besten Weg, einen Grund Kanon von Maßnahmen aufrechtzuerhalten, bis gewisse Game Changer eintreten. Und alle weiteren Maßnahmen auf den Prüfstand stellen, oban die nicht in die Tonne treten kann bzw wie weit man sich vorwagen kann.
- Wie viele "Wellen" sollen wir noch mitmachen?
Was heißt mitmachen? Man muss halt auf so viele Wellen reagieren, so viele halt kommen. Ich glaube aber, dass man mit dem Einhalten des Grund Kanons an Maßnahmen sowohl Anzahl und Intensität der Wellen enorm drücken kann.
- Wann siehst du realistischerweise eine Verbesserung der Situation?
Ich bin der Ansicht, dass sich die Situation als Gesamtes betrachtet schon sehr gebessert hat, natürlich immerot Aufs und Abs. Jetzt gerade eher mal ein Ab. Die Game Changer hatte ich ja schon erwähnt. Natürlich ist nicht sicher, dass wir die ganz schnell bekommen. Aber solche Sachen wie Impfungen oder effiziente Schnell Tests mit quasi Sofortergebnis sollten doch wenigstens die Chance erhalten, dass man sie entwickelt, bevor man das Handtuch wirft. Ich erwarte nicht, dass man 15 Jahre unverdrossen auf eine Wunderimpfung wartet. Aber die 1-2 Jahre, die jeder Experte als realistisch angesehen hat, dass man so etwas bis dahin entwickeln könnte, solltean mit dem GrundKanon an Maßnahmen schon überstehen können.
- Wie sieht deine gesellschaftliche Perspektive mit Corona aus?
Ich verstehe den Unterschied zur Frage vorher nicht so ganz? Meine Wunschperspektive sieht so aus, dass je schneller die Maßnahmen, die wir zum Leben mit Corona brauchen, in Spürbarkeit im Alltag abflauen, desto besser!
- Wann bestimmt Corona nicht mehr das Handeln unser Oberen?
Wenn die notwendigen Maßnahmen zum Leben mit Corona nicht mehr den Alltag so vieler Leute so beeinflussen wie jetzt. Im übrigen glaube ich nicht, dass ausschließlich Corona das Handeln unserer Oberen bestritt.
- Wie erklärst du einem Veranstaltungstechniker, Künstler, Club-Inhaber, etc., dass er quasi Berufsverbot hat, obwohl er vielleicht gute Konzepte vorlegt? (Berufsfreiheit)
Wenn er gute Konzept vorlegt, soll er auch kein Quasi-Berufsverbot bekommen. Aber dennoch wird es Sachen geben, die in einer Pandemie-Situation nicht gehen, und dass man Geduld haben muss, bis man wenigstens die theoretische Möglichkeit hatte, die Situation mit Game Changern zu verändern. Gleichzeitig sehe ich die Gesellschaft aber auch in der Pflicht, diese Betroffenen finanziell aufzufangen (das ist aber ein anderes weiterführendes Thema)
- Wie erklärst du den zahlreichen kleinen Vereinen, dass sie durch den Wegfall ihrer Feste nur einen Bruchteil ihrer Einnahmen haben?
Siehe im Großen und Ganzen eine Frage vorher. Ich glaube aber nicht, dass die meisten Vereine ihren gemeinnützigen Auftrag nach bspw einem Jahr des Darbens nicht mehr wahrnehmen können. Ob sie durch die fehlenden Einnahmen ggf an Macht und Einfluss verlieren, steht auf einem anderen Blatt (und ja, ich spiele auch Fussball in einem Sportverein und meine Frau ist sogar hier im Norden in einem Karnevalsverein)
- Wie erklärst du Menschen, warum man nicht dort hin fahren darf, wo man will? (Reisefreiheit, Schengen, etc.)
Darf er ja, er muss nur mit den Konsequenzen leben. Das kann er selbst abwägen. Ansonsten gilt dasselbe, was für Vereine und Veranstaltungsbranche gilt.
- Wie erklärst du eigentlich die Richtigkeit der 50er-Grenze?
Habe ich nie für richtig erklärt! Nur dass sie eine pragmatische Maßnahme für Politiker ist, die effektiv Handeln und auf Nummer sicher gehen wollen.
Und ich glaube, dass diese Politiker selbst unter diesen Gesichtspunkten überhaupt keine Notwendigkeit für eine 50er-Regel gesehen hätten, wenn wir oder in AT oder sonstwo uns wenigstens einigermaßen konsequent an den Grundkanon der Maßnahmen gehalten hätten.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 21:48
von WackelPudding
Danke, Jan, für deine Ausführungen.
Interessant, dass hier die Fronten ganz schön verhärtet sind, obwohl die Meinungen ja gar nicht so verschieden sind.
Ich greife jetzt einfach mal ein paar Stellen deines Posts heraus.
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 21:22
Ich habe ja keine Glaskugel und weiß auch nicht, mit welchem Tempo wieviel Normalität zurückkehrt. Ich halte es für den besten Weg, einen Grund Kanon von Maßnahmen aufrechtzuerhalten, bis gewisse Game Changer eintreten. Und alle weiteren Maßnahmen auf den Prüfstand stellen, oban die nicht in die Tonne treten kann bzw wie weit man sich vorwagen kann.
Bei dem Grundkanon sind wir glaube ich grundsätzlich einer Meinung. Man kann sicherlich darüber streiten, was zu dem Kanon gehört. Die Grundmaßnahmen werden uns noch einige Zeit begleiten.
Auch fände ich eine regelmäßige Evaluation und Weiterentwicklung der Maßnahmen wichtig, damit unsinnige Einschränkungen nicht unnötig lange bestehen.
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 21:22
Ich bin der Ansicht, dass sich die Situation als Gesamtes betrachtet schon sehr gebessert hat, natürlich immerot Aufs und Abs. Jetzt gerade eher mal ein Ab. Die Game Changer hatte ich ja schon erwähnt. Natürlich ist nicht sicher, dass wir die ganz schnell bekommen. Aber solche Sachen wie Impfungen oder effiziente Schnell Tests mit quasi Sofortergebnis sollten doch wenigstens die Chance erhalten, dass man sie entwickelt, bevor man das Handtuch wirft. Ich erwarte nicht, dass man 15 Jahre unverdrossen auf eine Wunderimpfung wartet. Aber die 1-2 Jahre, die jeder Experte als realistisch angesehen hat, dass man so etwas bis dahin entwickeln könnte, solltean mit dem GrundKanon an Maßnahmen schon überstehen können.
Auch hier gebe ich dir grundsätzlich Recht. Von einem Lockdown sind wir weit entfernt und auch Herr Spahn hat ja rückwirkend zugegeben, dass der Lockdown im Frühjahr nicht in der Härte notwendig war.
Ich halte aber die logischerweise wiederkehrenden Wellen für eine große Gefahr, da es hier irgendwann keiner mehr ernst wird, wenn man - wie ja auch jetzt - schon ewig von einer 3., 4., 5., etc. Welle spricht, die dann so wie jetzt die 2. Welle einfach nicht kommen mag.
Wir müssen m.E. weg von "wellenabhängigen" Maßnahmen, zurück auf ein paar Grundmaßnahmen. Es ist aus meiner Sicht nicht zielführend, wenn von mal eine Region Risikogebiet ist, mal nicht, wenn mal eine Aktivität erlaubt ist, mal nicht, etc.
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 21:22
Wenn die notwendigen Maßnahmen zum Leben mit Corona nicht mehr den Alltag so vieler Leute so beeinflussen wie jetzt. Im übrigen glaube ich nicht, dass ausschließlich Corona das Handeln unserer Oberen bestritt.
Da habe ich ein anderes Gefühl. Aber das soll jetzt nicht zur Debatte stehen.
Ich sehe hier aber die Politiker auch häufig als Getriebene der Medien an. Ich habe mir heute Abend mal im ZDF WISO wieder angetan. So oft, wie dort über Corona geredet wurde, konnte ich gar nicht mehr zählen. Und so geht es ja im Prinzip auf allen Sendern.
Auch wenn die Poltiker ggf. andere Akzente setzen wollten, so ist m.E. der mediale Druck so hoch, dass die gar nicht anders können. Logischerweise möchte ja keiner dafür die Quittung tragen, dass Leute sterben. Ironischerweise wird aber von allen, sowohl bei den Medien, als auch in der Poltik in Kauf genommen, wenn Freiheiten unnötig eingeschränkt werden.
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 21:22
Wenn er gute Konzept vorlegt, soll er auch kein Quasi-Berufsverbot bekommen. Aber dennoch wird es Sachen geben, die in einer Pandemie-Situation nicht gehen, und dass man Geduld haben muss, bis man wenigstens die theoretische Möglichkeit hatte, die Situation mit Game Changern zu verändern. Gleichzeitig sehe ich die Gesellschaft aber auch in der Pflicht, diese Betroffenen finanziell aufzufangen (das ist aber ein anderes weiterführendes Thema)
Dann hoffen wir mal, dass das die Politik bald genau so sieht. Schließlich würden viele Betriebe ja gerne, dürfen aber wegen pauschalen Verboten nicht. Manchmal werden hier auch die falschen Prioritäten gesetzt. Es scheint ja aktuell z.B. unser größtes Problem zu sein, dass Fußballfans wieder in die Stadien dürfen. Sicherlich ist das ein wichtiger Aspekt, aber insbesondere kleinere Kulturvereine hätten es womöglich nötiger, aber nicht die entsprechende Lobby im Hintergrund.
Unmöglich in diesem Zusammenhang fand ich in Baden-Württemberg, dass Fußballvereine wieder vor den Freiwilligen Feuerwehren üben durften. Es scheint wohl wichtiger zu sein, dass der FC Hintertupfingen seine Form nicht verliert. Feuerwehren braucht ja schließlich keiner.
Ich bin ganz bei dir, dass es an uns allen - in diesem Fall also am Staat liegt - den besonders betroffenen eine Perspektive zu bieten.
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 21:22
Habe ich nie für richtig erklärt! Nur dass sie eine pragmatische Maßnahme für Politiker ist, die effektiv Handeln und auf Nummer sicher gehen wollen.
Und ich glaube, dass diese Politiker selbst unter diesen Gesichtspunkten überhaupt keine Notwendigkeit für eine 50er-Regel gesehen hätten, wenn wir oder in AT oder sonstwo uns wenigstens einigermaßen konsequent an den Grundkanon der Maßnahmen gehalten hätten.
Diesen Punkt sehe ich dann tatsächlich deutlich anders.
Es braucht sicherlich gewisse Grenzwerte, mit denen wir das Infektionsgeschehen beobachten müssen. Ein einziger Wert, wie die 50er-Grenze sind hier aber aus meiner Sicht denkbar ungeeignet (man könnte ihn ja auch sehr leicht manipulieren, indem man mehr oder weniger testet). Wir müssen aus meiner Sicht eine Bewertungsmatrix aus u.a. Anzahl der Neuinfizierten, aktiven Fällen, freien Krankenhausplätzen, demografischer Struktur der Erkrankten, Anzahl der durchgeführten Tests, Positivrate, Vergleich mit dem Zeitraum, zu dem die Regeln aufgestellt wurden, etc. schaffen und Hand dieser agieren. Dann fließen viel mehr Kriterien ein und wir gewinnen mehr Spielräume und wissen vielleicht besser, wo wir ansetzen können und wo nicht. Für die Zusammenstellung dieser Matrix brauchen wir aber maßgeblich den Imput von Streeck, Drosten, etc. - egal ob man die jetzt mag, oder nicht.
Am wichtigsten ist aber in meinen Augen, dass wir uns auch bei steigenden Zahlen nicht aus der Ruhe bringen lassen, weiterhin den Grundkanon beachten und parallel unser "normales" Leben weiterführen.
Zusammenfassend muss ich positiv feststellen, dass wir nicht so weit auseinander liegen. Man kann sicher diskutieren, welcher Grundkanon sinnvoll ist und welcher nicht, welche Bewertungskriterien richtig sind und welche nicht, aber genau das macht ja auch unsere Gesellschaft aus.
Ich hoffe, dass damit auch teilweise ein paar Differenzen zwischen den beiden Lagern ausgeräumt werden konnten. Schließlich sind ja auch nicht alle Maßnahmengegner "Covidioten" und alle Maßnahmenbefürworter "Gutmenschen" und oftmals liegen die Meinungen gar nicht weit auseinander. Wir wollen doch alle nur Ski fahren
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 21:55
von icedtea
Mir hat eben der Satz besonders gut gefallen, in dem die Rede davon war, dass wir gar nicht so weit auseinander sind
Das glaube ich nämlich, bis auf einige Ausnahmen, auch; vor allem, wenn man sich dazu mal persönlich unterhalten würde
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 22:45
von Bergwanderer
icedtea hat geschrieben: 05.10.2020 - 21:55
Mir hat eben der Satz besonders gut gefallen, in dem die Rede davon war, dass wir gar nicht so weit auseinander sind
Das glaube ich nämlich, bis auf einige Ausnahmen, auch; vor allem, wenn man sich dazu mal persönlich unterhalten würde
Bei einem Glas Wein ... oder auch zwei ...
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 22:45
von icedtea
Bergwanderer hat geschrieben: 05.10.2020 - 22:45
icedtea hat geschrieben: 05.10.2020 - 21:55
Mir hat eben der Satz besonders gut gefallen, in dem die Rede davon war, dass wir gar nicht so weit auseinander sind
Das glaube ich nämlich, bis auf einige Ausnahmen, auch; vor allem, wenn man sich dazu mal persönlich unterhalten würde
Bei einem Glas Wein ... oder auch zwei ...
Zum Beispiel
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 22:47
von Jan Tenner
icedtea hat geschrieben: 05.10.2020 - 22:45
Bergwanderer hat geschrieben: 05.10.2020 - 22:45
icedtea hat geschrieben: 05.10.2020 - 21:55
Mir hat eben der Satz besonders gut gefallen, in dem die Rede davon war, dass wir gar nicht so weit auseinander sind
Das glaube ich nämlich, bis auf einige Ausnahmen, auch; vor allem, wenn man sich dazu mal persönlich unterhalten würde
Bei einem Glas Wein ... oder auch zwei ...
Zum Beispiel
Da bin ich raus. Jeder anständige Wein wäre bei mir Banause Perlen vor die Säue geschmissen
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 23:00
von icedtea
Jan Tenner hat geschrieben: 05.10.2020 - 22:47
icedtea hat geschrieben: 05.10.2020 - 22:45
Bergwanderer hat geschrieben: 05.10.2020 - 22:45
Bei einem Glas Wein ... oder auch zwei ...
Zum Beispiel
Da bin ich raus. Jeder anständige Wein wäre bei mir Banause Perlen vor die Säue geschmissen
Wir akzeptieren zum Treffen Getränke aller Art
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 05.10.2020 - 23:33
von scratch
WackelPudding hat geschrieben: 05.10.2020 - 20:29...
Edit.: Nur weil Drosten ein guter Virologe ist, taugt er ja noch lange nicht als der Krisenmanager der Nation
...
Wenn ich mich recht erinnere, hat Drosten selber des Öfteren (in den Podcasts) gesagt, dass er natürlich zwei verschiedene Sichtweisen hat. Aber sein Job ist es, als Virologe zu antworten und die politischen Entscheidungen müssen andere fällen, da habe er nichts damit zu tun und will es auch nicht.
Also er weiß selber, dass er kein Krisenmanager ist und auch nicht sein könnte. Bei ihm wird auch jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, deshalb muss er sich sehr gut überlegen, was er in der Öffentlichkeit so von sich gibt, vor allem als gefragter Virologe. Finde es deshalb falsch, ihm dies vorzuwerfen.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 00:04
von Bergwanderer
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 10:46
von baeckerbursch
einen Grund Kanon von Maßnahmen aufrechtzuerhalten, bis gewisse Game Changer eintreten.
Der Game Changer kann nur ein Medikament sein. Und anscheinend (siehe Todeszahlen) sind wir schon relativ gut darin.
Das anzuerkennen wäre schon mal ein großer Fortschritt.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 10:50
von baeckerbursch
Noch was interessantes, trifft den Zeitgeist:
"Die Sehnsucht nach Professor Brinkmann"
https://www.achgut.com/artikel/die_sehn ... _brinkmann
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 11:14
von Tyrolens
Das EBM Netzwerk betreibt aber auch alles andere als Wissenschaftlichkeit. Ich habe mir deren Stellungnahmen angesehen. Es fehlt dort an Ergebnis offenen Aussagen.
Es stimmt, dass zb die Infektionszahlen schon vor dem lock down sanken. Das bedeutet aber weder, dass der lock down nichts gebracht hat, noch macht man sich die Mühe, die Gründe dafür zu suchen. Korrelation ist eben keine Kausalität.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 11:47
von Pilatus
baeckerbursch hat geschrieben: 06.10.2020 - 10:46
einen Grund Kanon von Maßnahmen aufrechtzuerhalten, bis gewisse Game Changer eintreten.
Der Game Changer kann nur ein Medikament sein. Und anscheinend (siehe Todeszahlen) sind wir schon relativ gut darin.
Das anzuerkennen wäre schon mal ein großer Fortschritt.
Für die Todeszahlen gibt viele mögliche Erklärungen. Ein medizinischer Durchbruch gehört nicht dazu.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 12:03
von Mt. Cervino
Mal wieder ein Plädoyer über den 50 pro 100.000 Einwohner Inzidenzwert nachzudenken:
https://www.welt.de/vermischtes/article ... werte.html
Der Direktor des Instituts für Epidemiologie an der Charité wünscht sich einen „vernünftigen Bezugsrahmen“ für die Corona-Zahlen. Da jetzt mehr getestet werde, müsse auch der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner angepasst werden.
Aus Sicht des Direktors am Institut für Epidemiologie an der Charité Berlin, Professor Stefan Willich, fehlt für die statistische Einschätzung der Corona-Zahlen ein „vernünftiger Bezugsrahmen“. Vor fünf Monaten sei der Schwellenwert von 50 sogenannten Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner definiert worden. „Das schien damals präzise, war aber eigentlich immer nur ein grober Anhaltspunkt“, sagte Willich am Dienstag im RBB-Inforadio
Jetzt werde mehr getestet als im Frühjahr. „Das heißt, allein wegen der Anzahl der Testung ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man hier diese Zahl mal überschreitet. Dann gibt es keinen vernünftigen Bezugsrahmen.“
Nur mal zur Einordnung:
Der 50 pro 100.000 Einwohner Grenzwert wurde Anfang Mai definiert und eingeführt.
Seither hat sich die Anzahl der Test signifikant erhöht:
- Tests in KW 20 (Anfang Mai): 403.875 (Positivquote: 2,66%)
- Tests in KW 37 (Mitte September): 1.120.835 (Positivquote: 0,86%)
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... cationFile
Würde man die Anzahl der Tests, und die bei einer größeren Anzahl an Tests höhere Wahrscheinlichkeit positiv Getestete zu finden, berücksichtigen, müssten wir uns heute an einem Grenzwert von 150 orientieren.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 12:41
von maba04
Ich lass das einfach mal so unkommentiert stehen:
Vor allem ältere Personen haben im Frühjahr während des Lockdowns Spitäler gemieden. Das dürfte der Grund dafür sein, dass es in dieser Zeit um 80 Prozent mehr Todesfälle nach Herzinfarkten in der Steiermark gab, wie eine Studie der Med Uni Graz belegt.
Quelle: Coronavirus: Mehr tödliche Herzinfarkte während CoV-Lockdowns (steiermark.orf.at)
Außerdem verschärft Italien seine Maskenpflicht erheblich:
Italiens Regierung führt zum Corona-Schutz eine
nationale Maskenpflicht auch im Freien ein. Dies berichtete der italienische
Gesundheitsminister Roberto Speranza am Dienstag vor dem Parlament in Rom.

Die Pflicht, außer Haus
überall und zu jeder Zeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, ist in einer
Verordnung enthalten, die die
Regierung voraussichtlich am Dienstagabend verabschieden will.
Quelle:
Italien führt landesweite Maskenpflicht im Freien ein
Bin gespannt, ob oder wie stark sich das auf die Neuinfizierten-Zahlen auswirkt.
Mt. Cervino hat geschrieben: 06.10.2020 - 12:03
https://www.welt.de/vermischtes/article ... werte.html
Der Direktor des Instituts für Epidemiologie an der Charité wünscht sich einen „vernünftigen Bezugsrahmen“ für die Corona-Zahlen. Da jetzt mehr getestet werde, müsse auch der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner angepasst werden.
Nichts anderes wollte ich gestern Abend sagen. Vielleicht drücke ich mich manchmal einfach "etwas dämlich" aus?
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 12:48
von schwabenzorro
maba04 hat geschrieben: 06.10.2020 - 12:41
Außerdem verschärft Italien seine Maskenpflicht erheblich:
Italiens Regierung führt zum Corona-Schutz eine
nationale Maskenpflicht auch im Freien ein. Dies berichtete der italienische
Gesundheitsminister Roberto Speranza am Dienstag vor dem Parlament in Rom.

Die Pflicht, außer Haus
überall und zu jeder Zeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, ist in einer
Verordnung enthalten, die die
Regierung voraussichtlich am Dienstagabend verabschieden will.
Quelle:
Italien führt landesweite Maskenpflicht im Freien ein
Unter den Umständen werde ich meine Hotelbuchung nochmal zurückstellen. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das beim Skifahren funktionieren soll.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 12:54
von gfm49
Mt. Cervino hat geschrieben: 06.10.2020 - 12:03
Mal wieder ein Plädoyer über den 50 pro 100.000 Einwohner Inzidenzwert nachzudenken:
https://www.welt.de/vermischtes/article ... werte.html
Der Direktor des Instituts für Epidemiologie an der Charité wünscht sich einen „vernünftigen Bezugsrahmen“ für die Corona-Zahlen. Da jetzt mehr getestet werde, müsse auch der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner angepasst werden.
Aus Sicht des Direktors am Institut für Epidemiologie an der Charité Berlin, Professor Stefan Willich, fehlt für die statistische Einschätzung der Corona-Zahlen ein „vernünftiger Bezugsrahmen“. Vor fünf Monaten sei der Schwellenwert von 50 sogenannten Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner definiert worden. „Das schien damals präzise, war aber eigentlich immer nur ein grober Anhaltspunkt“, sagte Willich am Dienstag im RBB-Inforadio
Jetzt werde mehr getestet als im Frühjahr. „Das heißt, allein wegen der Anzahl der Testung ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man hier diese Zahl mal überschreitet. Dann gibt es keinen vernünftigen Bezugsrahmen.“
Nur mal zur Einordnung:
Der 50 pro 100.000 Einwohner Grenzwert wurde Anfang Mai definiert und eingeführt.
Seither hat sich die Anzahl der Test signifikant erhöht:
- Tests in KW 20 (Anfang Mai): 403.875 (Positivquote: 2,66%)
- Tests in KW 37 (Mitte September): 1.120.835 (Positivquote: 0,86%)
Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... cationFile
Würde man die Anzahl der Tests, und die bei einer größeren Anzahl an Tests höhere Wahrscheinlichkeit positiv Getestete zu finden, berücksichtigen, müssten wir uns heute an einem Grenzwert von 150 orientieren.
Nur zur Erinnerung: Die Zahl 50 ist keine medizinisch begründete Zahl. Die Zahl kommt aus der Verwaltung bzw. Politik, weil man glaubt, bei mehr als 50 Fällen keine halbwegs solide Nachverfolgung der Kontakte mehr durchführen zu können. Schon jetzt muß ja in D die Bundeswehr aushelfen. Bei 150 bräche das Nachverfolgungssystem völlig zusammen.
Übrigens: Die Verwaltung hielt eine Nachverfolgung bei bis zu 35 für möglich. Der Politik war die Zahl zu klein und zu "unrund" und sie machte 50 daraus nach dem Motto "was scheren mich die Bedenkenträger". Was bei dieser Haltung herauskommen kann, hat man in Bayern ja bei den Einreisetests gesehen, die die Politik und nicht die Verwaltung überhastet eingeführt hat..
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 12:57
von Skifan93
maba04 hat geschrieben: 06.10.2020 - 12:41
Außerdem verschärft Italien seine Maskenpflicht erheblich:
Italiens Regierung führt zum Corona-Schutz eine
nationale Maskenpflicht auch im Freien ein. Dies berichtete der italienische
Gesundheitsminister Roberto Speranza am Dienstag vor dem Parlament in Rom.

Die Pflicht, außer Haus
überall und zu jeder Zeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, ist in einer
Verordnung enthalten, die die
Regierung voraussichtlich am Dienstagabend verabschieden will.
Quelle:
Italien führt landesweite Maskenpflicht im Freien ein
Bin gespannt, ob oder wie stark sich das auf die Neuinfizierten-Zahlen auswirkt.
Solche Maßnahmen sind meiner Meinung nach nur populistisch und von der Panik getrieben. Verstehe ich das richtig, wenn ich nach der Arbeit noch einen kleinen Abendspaziergang (alleine) einlege muss ich eine Maske tragen, obwohl ich unter Umständen niemand begegne. Was soll das bringen? Ich verstehe ja noch die Maskenpflicht an Plätzen in Großstädten wo sich viele Menschen begegnen, aber sowas?
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 13:02
von schwabenzorro
Sorry, aber die haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 06.10.2020 - 13:10
von Mt. Cervino
Und neben den Carabinieris wird ab sofort das Einhalten der erweiterten Maskenplicht in Italien auch vom Militär kontrolliert... 
Neben der Polizei soll auch das Militär die Maskenpflicht kontrollieren.
https://www.swp.de/panorama/corona-ital ... 66226.html