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Verfasst: 04.09.2007 - 20:32
von Theo
In der schweiz hat man ein grundsätzliches Problem: Man will wo zwei Meinungen aufeinander prallen immer einen Kompromiss finden und ist einfach nicht oder viel zu wenig bereit zu streiten.
Dabei kommt dann meistens nicht viel gescheites raus.
Ich gebe zu, das ich ein bisschen ein Sturschädel bin und einer offenen Konfrontation nur in Ausnahmefällen aus dem Weg gehe.
Dann will ich mal ein bisschen Argumente zerpflücken.
Aber wenn ich die Wahl habe zwischen "Verbindung ohne Pisten ab 2009" oder "Verbindung mit Pisten irgendwann so 2012" dann entscheide ich mich doch wohl für die erste Variante.
Ich für meinen teil warte lieber 2-3 Jahre längern und habe dafür die Maximalvariante.
Ich erinnere an die Verbindung Engelberg - Melchsee-Frutt - Meiringen-Hasliberg... kaum wurde das Projekt bekannt standen sämtliche Umweltverbände der Schweiz auf dem Plan und opponierten dagegen.
Das Projekt ist aber wesentlich Grösser und mit diesem hier nicht zu vergleichen.
Die gleichen Umweltverbände würden doch mit den gleichen Argumenten ("unberührtes Tal mit vom aussterben bedrohten Tierarten") ein Verbindungsprojekt mit Pisten zu verhindern suchen.
Das Tal ist nicht unberührt, schaus mal auf Google Earth an.
Die Umweltverbände sind in der Schweiz sehr stark. Die haben schon Kraftwerkprojekte wo milliardenschwere Unternehmen dahinter standen und sogar Bauvorhaben des Militärs zu Fall gebracht! Verglichen mit denen ist auch das grösste Bergbahnunternehmen ein Leichtgewicht, welches kaum Chancen haben wird.
Die Aussage stimmt, nur wurden alle Projekte zurück gezogen oder redimensioniert anstatt zu kämpfen. Vor Gericht wären aber fast alle durchgekommen.
Wenn es ganz dumm läuft, lancieren die Naturschützer nämlich eine Volksiniative.
Dann ist ja gut das es schon eine Volksinitiative gegen das Verbandsbeschwerderecht bei Voklsentscheiden gibt. Darum habe ich weiter oben geschrieben das es gut sei dass es in Lenzerheide eine Abstimmung gebe.
Aber wenn dagegen so starke Vorbehalte zu erwarten sind, muss man halt zähneknirschend zu Zugeständnissen bereit sein.
Wenn ich im Recht bin ( Kantonaler Richtplan ) bin ich nie zu Zugestämdnissen bereit
Das heisst jetz keineswegs das ich da mit 20 Bagger aufkreuzen und alles umbuddeln will und nicht bereit bin mir andere Meinungen anzuhöhren oder auch ein Projekt nach konkreten und begründeten Wünschen zu realisieren bereit bin auch wenn es vielleicht 2-3Mio mehr kostet.
Bergbahnen Tschiertschen wieder mit Verlust
Verfasst: 08.10.2007 - 14:05
von Richie
Gehört zwar nur indirekt zur Verbindung, aber ohne Gewinne dürfte es keine neuen Lifte geben.....
Bergbahnen wieder mit Verlust
Tschiertschen. Die Bergbahnen in Tschiertschen haben das Geschäftsjahr 2006/07 wieder mit Verlust abgeschlossen. Das Defizit erhöhte sich von 300 000 Franken im Vorjahr auf 432 000 Franken. Trotzdem geben sich die Verantwortlichen zuversichtlich. Auf den Winter hin konnte das Liquiditätsmanko von rund 370 000 Franken dank einer erfolgreichen Geldsammlung behoben werden, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht.
Das Kleinunternehmen, dessen Einnahmen um 22 Prozent auf 935 000 Franken schrumpften, musste den Betrieb letzten Winter wegen Schneemangels schon am 25. März einstellen. Die frühe Betriebsschliessung verhinderte ein drohendes Konkursverfahren. Der Verlust wird über eine Reduktion des Aktienkapitals aufgefangen, das neu 2,9 Mio. Franken beträgt. (sda)
Quelle: http://www.tagblatt.ch/index.php?archiv ... hauptseite
Verfasst: 19.10.2007 - 12:07
von piano
Nach dem verabschiedeten 7-Punkte-Programm soll ja die Verbindung mit einer 3Seilbahn gebaut werden. Diese Variante sei schneller, stabiler und benötigt weniger Stützen als eine Gondelbahn, umgekehrt hat sie eine höhere Kapazität als eine Pendelbahn.
Ich bin ja gegen grössenwahnsinnige Verbindungsprojekte. Aber man wird in der Schweiz kaum 2 Skigebiete finden, die sich mit noch geringerem Aufwand verbinden lassen als Arosa und Lenzerheide, und dies zudem noch in dieser Höhenlage. Darum hätte ich es begrüsst, wenn es ein Verbindung mit Sesselbahnen und Pisten gewesen wäre.
Aber die in die Entscheidung involvierten Personen werden schon wissen, warum sie nun eine Variante ohne Pisten planen. Dann muss man dies halt akzeptieren.
Verfasst: 02.11.2007 - 11:58
von AlpBessi
Ein nächster Schritt in Richtung Realisierung:
Durchbruch für Skigebietsverbindung Arosa - Lenzerheide Eine Seilbahn statt Sessellifte
Arosa/Lenzerheide (sda) In der seit Jahren umstritten Skigebietsverbindung zwischen den Bündner Ferienorten Arosa und Lenzerheide ist der Durchbruch erzielt worden. Bergbahnen, Gemeinden und Umweltverbände einigten sich auf eine Seilbahn.
Der Bau einer Seilbahn ist die Alternative zu den ursprünglich geplanten zwei Sesselliften. Gespannt würden die Seile zwischen Motta in Lenzerheide und der Bergstation Hörnli in Arosa, wie das Bündner Amt für Raumplanung am Freitag mitteilte. Dadurch bliebe das dazwischen liegende, teilweise kantonal geschützte Urdental unberührt.
Die beteiligten Parteien verständigten sich in einem Koordinationsprozess auf ein Gesamtkonzept als Basis für die weiteren Schritte. Nach den kantonalen und kommunalen Verfahren wird mit dem Konzessions- und Plangenhmigungsentscheid des Bundes frühestens bis Oktober/November 2008 gerechnet.
Vorbehalt der Umweltverbände
Arosa und Lenzerheide versprechen sich von der Direktverbindung eine Attraktivitätssteigerung für den Wintersport. Allerdings sind im Zusammenhang mit Natur und Landschaft wichtige Fragen noch nicht ganz geklärt. Die Umweltorganisationen verlangen, dass gewisse Gebiete (Komplementärräume) touristisch nicht vereinnahmt werden.
Ohne ausdrücklichen Verzicht auf die spätere Erschliessung dieser in der Region liegenden Gebiete verweigern die Umweltverbände ihr Einverständnis für die geplante Skigebietsverbindung. Gemeinden und Bergbahnen dagegen wollen an der Option auf einen weiteren touristischen Ausbau festhalten.
Als Einstiegsort für Tagestouristen in die Skigebiete ist Churwalden vorgesehen. Dort wären rund 500 neue Parkplätze nötig. Die Skigebietsverbindung würde auch zu einer Verkehrsumlagerung auf der Strasse führen. Die Zusatzbelastung von 500 Autos an einem Spitzentag im Winter auf der Achse Chur-Churwalden ist nach Behördenangaben verkraftbar.
Gegenwärtig verkehren auf diesem Abschnitt an einem schönen Wintersport-Tag über 10 000 Autos. Neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist längerfristig eine strassenunabhängige Verbindung Chur-Churwalden-Lenzerheide in Prüfung.
sda.ch
Verfasst: 02.11.2007 - 12:25
von xcarver
straßenunabhängige verbindung
nette umschreibung für die verbindung brambrüesch-churwalden...
Verfasst: 02.11.2007 - 12:30
von Vadret
Aber was wird es nun sein, eine 3S Bahn oder eine "nur" eine Luftseilbahn die die Skigebiete LH und Arosa verbindet? Einige Quellen sprechen von eine 3S Bahn andere von einer Luftseilbahn.
Verfasst: 02.11.2007 - 14:03
von paddington
In diesem aktuellen Dokument wird eine 3-S Bahn erwähnt.
1,8 km lang und 30 Millionen teuer.
http://www.vazobervaz.ch/dynamic/upload ... 0578_1.pdf
Verfasst: 02.11.2007 - 14:59
von Hanz
Bemerkenswerte Analyse, das Stärken-/Schwächenprofil auf Seite 16 trifft den Nagel auf den Kopf. Allerdings zweifelhaft, ob die Stimmbürger den Handlungsbedarf auch so deutlich sehen wie die Verfasser der Studie. Zur Abstimmung über die Verbindung Anfang 2008: Weiß jemand, welcher Ausgang zu erwarten ist?
Verfasst: 02.11.2007 - 17:56
von BigE
anscheinend wird nur über die umzonung abgestimmt, geld von der gemeinde soll keins fliessen...?
dann wird das schon angenommen werden denke ich.
Verfasst: 02.11.2007 - 20:32
von Vadret
In den heutigen Nachrichten auf dem Bündner Regionalsender "Telesüdostschweiz" wird auch über die geplante Skigebietsverbindung berichtet:
www.telesuedostschweiz.ch --> web-tv-->news--> 2. November 2007
Verfasst: 02.11.2007 - 21:25
von xcarver
^^danke für den link
scheint ja langsam echt konkret zu werden
Verfasst: 03.11.2007 - 09:20
von Suedlaender
da scheint ja echt was zu gehen...was ist eigentlich mit tschiertschen? die sollten doch urspruenglich auch mit eingebunden werden. ist das den ueberhaupt noch moeglich mit der jetzt aktuellen variante?
gruss,
suedlaender
Verfasst: 18.01.2008 - 11:20
von b12
http://www.richtplan.gr.ch/files/05_FS_LS_Bericht.pdf
das richtplan mit plan und durchschnitt von der 3S bahn und verbindungen ost-west / west-ost im Lenzerheide.
Verfasst: 18.01.2008 - 12:10
von Wombat
Wenn ich das richtig sehe, gehört nur ein Teil des Urdental zum Landschaft-Schutzgebiet. Also könnte man die beiden Gebiete auch ohne die 3s miteinander verbinden, wenn man den Durchhalte-Willen hat. Speziell auch nach dem das Bundesgericht, vor einigen Monaten, im Jura bei einer Windkraft-Anlage entschieden hat, dass man das Individuell ansehen muss. Will heißen nur weil es ein Landschaftsschutz Gebiet ist, kann man nicht ein generelles Bauverbot aussprechen, sondern muss jede Anlage einzeln beurteilen. Ich bin da zuversichtlich, dass das auch auf Seilbahnen anwendbar ist.
Verfasst: 18.01.2008 - 13:13
von Hanz
Sehr interessante Unterlagen, danke b12. Ganz schön hoher Preis für die im Urdental stützenlose Seilbahn, wenn im Gegenzug das gesamte Urdental plus Sanaspans Landschaftsschutzgebiet werden und dort dann gar nichts mehr gehen wird. Immerhin soll das Variantenskifahren dort möglich bleiben, wenn ich den Richtplan insofern richtig verstanden habe.
Recht überzeugend das Konzept mit künftigem Haupteinstieg für Tagestouristen in Churwalden, mit EUB statt Sessellift Richtung Stätz, Parkplatzerweiterung und ausgebauter und beschneiter Talabfahrt. Auch die Verbindungspläne von Ost- und Westseite in Valbella klingen vernünftig.
Die gewaltige Attraktivitätssteigerung auch ohne Abfahrten ins Urdental dürfte außer Frage stehen. Außerdem bleiben die zahlreichen Möglichkeiten des Variantenskifahrens in diesem Gebiet offenbar bestehen, durch die zusätzliche Rückkehrmöglichkeit mit der 3-S-Bahn werden sie sogar noch interessanter. Insgesamt sollten alle Seiten mit dieser Lösung leben können, denke ich. Mögen die Bagger also anrollen.
Verfasst: 18.01.2008 - 14:27
von benito
Wann geht es los mit dem Bau - fahren die Bagger schon im Sommer 08 auf oder wird erst im Sommer 09 losgelegt??
Verfasst: 18.01.2008 - 16:28
von xcarver
hab ich das richtig verstanden:
es wird 2 pisten von der rothorn zur stätz-seite geben, eine über valbella und eine über proschieri oder sind das 2 varianten von denen eine realisiert wird???
Verfasst: 18.01.2008 - 20:19
von molotov
Hanz hat geschrieben:Sehr interessante Unterlagen, danke b12. Ganz schön hoher Preis für die im Urdental stützenlose Seilbahn, wenn im Gegenzug das gesamte Urdental plus Sanaspans Landschaftsschutzgebiet werden und dort dann gar nichts mehr gehen wird. Immerhin soll das Variantenskifahren dort möglich bleiben, wenn ich den Richtplan insofern richtig verstanden habe.
naja irgendwie glaub ich dass es dann sehr schnell ein wildschutzzone gibt, wird ja ab und an in dem text drauf hingewiesen
Re: Verbindung Lenzerheide-Arosa-Tschiertschen
Verfasst: 01.06.2008 - 15:32
von BigE
das projekt ist vom tisch!
die stimmbürger von vaz/obervaz haben abgelehnt...
http://www.radiogrischa.ch/virtual/dHBs ... M5NjU.html
Re: Verbindung Lenzerheide-Arosa-Tschiertschen
Verfasst: 01.06.2008 - 15:38
von Hanz
Oh je.
Re: Verbindung Lenzerheide-Arosa-Tschiertschen
Verfasst: 01.06.2008 - 17:23
von tmueller
Unglaublich
Re: Verbindung Lenzerheide-Arosa-Tschiertschen
Verfasst: 01.06.2008 - 17:49
von k2k
Hm. Das bedeutet also, dass 60% derer, die abgestimmt haben, die Meinung sind, dass die Verbindung für Lenzerheide nichts bringt. Interessante Sache.
http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/s ... 48213.html
Wahlbeteiligung 65%. Kritik der Ablehner u.a.: Verkehrs- und Parkplatzsituation nicht gelöst. Dann haben IMHO die Planer geschlampt.
Re: Verbindung Lenzerheide-Arosa-Tschiertschen
Verfasst: 01.06.2008 - 17:52
von GMD
Tja, typisch Schweiz! Weil fast jeder mitreden kann (und dies auch tut), dauert es bei uns eben immer viel länger als woanders. Dank der direkten und föderalistischen politischen Struktur der Schweiz gibt es viele Möglichkeit, den anderen kräftig eins ans Bein zu treten. Und davon wird reichlich Gebrauch gemacht. Die Verbindung Lenzerheide - Arosa ist ein Musterbeispiel dafür!
In diesem konkreten Fall dürfte aber noch was anderes mitgespielt haben. Auf der Lenzerheide gibt es Befürchtungen, wegen der besseren Erreichbarkeit zum Parkplatz der Aroser Tagesgäste zu verkommen. Das könnte zu diesem negativen und bedauerlichen Entscheid beigetragen haben.