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Kaprun Prozess

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Petz
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Petz »

Oha, Wind auf meine Mühlen denn offensichtlich schätzen den Fall jetzt auch andere ähnlich ein wie ich... :biggrin:
Für mich war es nie nachvollziehbar das bei den zumindest allgemein publizierten Fakten nicht jemand zumindest eine Teilschuld an dem Unglück trug :!:
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.

Rüganer
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Rüganer »

Neue Anzeige gegen Gletscherbahn:

http://salzburg.orf.at/stories/429036/
Danke Bulgarien !
citta dei sassi
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von citta dei sassi »

Die Zeit heilt vielleicht die Wunden aber niemals Lügen.....

Es wird der Tag kommen dann wird die Sache aufgeklärt werden. Aber die Fehler wurden für 155 Menschen zum Verhängniss. Die Lösung für die Kapruner Gletscherbahn war im Vorfeld so einfach, aber es hätte Geld gekostet ein paar Notlampen in den Tunnel zu schrauben und die Notausgangsschilder anzubringen............
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Dachstein
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Dachstein »

citta dei sassi hat geschrieben: Die Lösung für die Kapruner Gletscherbahn war im Vorfeld so einfach, aber es hätte Geld gekostet ein paar Notlampen in den Tunnel zu schrauben und die Notausgangsschilder anzubringen............
Eine Einsatzlösung wie diese hier hätte weder die Katastrophe verhindert noch die Menschen gerettet. Es war viel mehr die Verkettung unglücklichster Umstände gepaart mit einem Versagen vieler Kontrollmechanismen. Gegen sowas helfen keine Notlichter und Notausgangsschilder.

MFG Dachstein
citta dei sassi
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von citta dei sassi »

Du kennst die Tunnelbahn in Chrestina, gut ist erst danach fertig gestellt worden aber da wurde, vielleicht auch aus dieser Katastrophe heraus, die ganze Trasse mit einem Notweg versehen, der Tunnel ist komplett beleuchtet, Notausgang nach unten beschildert, Feuerlöscher in jedem Abteil, Nothammer an den Türen, Notentrieglung wie im Bus usw.

Und der Spiegel schreibt in der Ausgabe Nr 46/09.11.09 ab Seite 42 das das verwendete Hydraulköl der Marke Mobil Aero HFA in der Luftfahrt wegen seiner leichten Entzündbarkeit seit längerem nicht mehr verwendet werden darf. Es wurde in den wagen der Stollenbahn eingesetz wegen der angeblich großen Temperaturunterschieden. (Wenn ich nach Hause fliege sind am Tag auf der Höhe von Kairo bei 10000 m Höhe ca -30 Grad und beim aufsetzen in Entebbe kommode +28. Also 58 Grad Differenz. Es gibt andere Lösungen.) Und genau dieses Öl lief in den Leitungen hinter den technisch manipulierten Heizlüftern und diente auch zur Steuerung der Türen. Feuerlöscher und Nothämmer (in jedem Bus und Zug vorgeschrieben) waren nicht vorhanden.
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Dachstein
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Dachstein »

citta dei sassi hat geschrieben:Feuerlöscher und Nothämmer (in jedem Bus und Zug vorgeschrieben) waren nicht vorhanden.
Dann versuche doch bitte mal, mit einem Nothammer eine Plexiglasscheibe einzuschlagen.

Die ganzen Sicherheitseinrichtungen bei Standseilbahnen wurden großteils erst nach der Katastrophe installiert. Und ein Feuerlöscher hätte imo. den Brand auch nicht dahingehend verhindert, Löschen von größeren Mengen Öl ist nicht ganz so leicht wie sich das so manche vorstellen, vor allem nicht mit einen Feuerlöscher. Wie willst du bitte einen Ölbrand löschen, der sich verdeckt hinter einer Verkleidung entwickelt? Mit einem Pulverlöscher bist du aufgeschmissen, einen CO2 Löscher halte ich in geschlossenen Räumen für unklug, gleiches gilt für Halonlöscher (die effektiver wären).
Eine zugeigene Löschanlage hätte die Katastrophe verhindern können, bleibt immer noch die Frage nach der Fluchtmöglichkeit. Jeder Mensch läuft vor dem Feuer weg, fatalerweise war das Feuer im Tal, die Leute flüchteten instinktiv vom Feuer weg (und damit leider in den Tod).
Schlussfolgerung: im Nachhinein kann man ganz leicht gscheiter sein. Nur jetzt bringt es leider für diese Katastrophe nichts mehr - es hilft allenfalls, zukünftig derartige Ereignisse zu verhindern.

MFG Dachstein
citta dei sassi
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von citta dei sassi »

Sicher auf einer Schwebebahn macht ein Nothammer keinen Sinn, Brauchen wir nicht zu diskutieren, und bruchfestes Glas mach da einen Sinn. Aber auf einem Boden geführtem Fahrzeug? Hätte es da nicht irgend einer Behörde auffallen müssen das das ding nicht in der Luft hängt? Und wurden die technischen Abnahmen nicht vom Verkehrsministerium in Wien durchgeführt? Sind die nicht auch für die Eisenbahn zuständig? (Die Bahn fuhr auf Schienen!!!!!!) Und warum war dann im ersten Urteil eine deutsch Firma schuld und warum wird es wahrscheinlich einen Prozess in NY geben? Und warum spricht das LKA Stuttgart von Rechtsbeugung?
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Dachstein
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Dachstein »

Und wie war das mit einem ICE in Eschede? Auch die Deutschen haben beim ICE auf bruchfeste Fenster gesetzt. Damals war das unter anderem State of the Art.
Und einen Prozess in New York erachte ich als sehr, sehr sehr fragwürdig, zumal das Unglück in Österreich stattfand und nicht über dem Teich. Strafrechtlich geht es nicht, zivielrechtlich schon. Hier geht es also mal nur um Geld, und auch das hat eine sehr schiefe Optik.

Für mich stellen sich folgende Fragen:

- Was kann der Wagenbauer dafür, dass er seinen Zug nach dem damaligen Gesetz und nach damals herrschenden Techniken gebaut hat?
- Was kann der TÜV dafür, der eine Anlage die dem damaligen Eisenbahngesetz entsprochen hat, abgenommen zu haben?
- Was kann die Behörde dafür, eine Anlage die dem damaligen Stand der Technik entsprochen hat, abgenimmen zu haben?
- Was kann der Betriebsleiter dafür, der eine Anlage in die Hand bekommen hat, die von offiziellen Stellen abgesegnet war?
- Was kann der Heizlüfterhersteller dafür, dass just sein Heizlüfter zum Eibau kam?
Usw.

Im grosen und ganzen war alles ein kleiner Teil, was dann im gesamten zur Katastrophe gefürt hat...

Und wenn sich jetzt welche fragen, wie die Richter zu einem Urteil kommen: in Österreich sind Richter nach dem Gesetz unabhängig, unabsetzbar und unversetzbar.
Übrigens: auch beim Prozess um Eschede kam nichts heraus, und da gabs auch 101 Tote.
Übrigens Nr. II: wie lief das in Longarone ab? Und da waren die Zeichen eindeutiger als in der Kaprun Causa.

MFG Dachstein
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Ram-Brand
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Ram-Brand »

In Eschede ist der Radreifen gebrochen und an einer Weiche wurde der Zug dann ausgehebelt und prallte dann gegen die Brücke, die daraufhin noch einstürzte.


Bezüglich Aufklärung in Österreich: Was ist den damals an der Schwarzen-Schneidbahn II passiert wo die Leute Stundenlang fest saßen. Eine genaue Erklärung gibt es da ja anscheinent nicht. Wird wohl auch nie was kommen. Still und heimlich tot schweigen. :?
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von baeckerbursch »

Ohne was vertiefen zu wollen, meine Meinung gibt es schon seitenweise zuvor....


Öl löschst du nicht so einfach. Da für brauchst du erstmal besondere Feuerlöscher, und dann ist das über einer gewissen Ölmenge mit Feuerlöscher schlicht nicht möglich.
seilbahner
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von seilbahner »

Hier nochmal meine Meinung.
Der oder die, die diesen Heizlüfter unerlaubterweise eingebaut haben und auch die, die davon wussten und es für gut hießen gehören straf und zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen.

Genau dafür sind sie ja auch für die Bahn verantwortliche Betriebsleiter, oder?
Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder, der über Menschenleben eine Verantwortung hat bei einem Unglücksfall sich einfach davor stehlen kann?
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Dachstein
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Dachstein »

seilbahner hat geschrieben:Genau dafür sind sie ja auch für die Bahn verantwortliche Betriebsleiter, oder?
Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder, der über Menschenleben eine Verantwortung hat bei einem Unglücksfall sich einfach davor stehlen kann?
Das wäre die einfachste Lösung - wobei ich persönlich in diesem Fall glaube, dass der nicht für das Desaster verantwortlich ist. Die Frage für mich ist: wenn man als Betreiber eine Seilbahn baut, die nach der Behörde den damaligen Gesetzmäßigkeiten entspricht, es aber dann trotzdem zu einer Katastrophe kommt, dann man man imo. schwer sagen, dass der Betreiber schuld ist. Imo. ist es kaum machbar, als Gesetzgeber respektive Staat jemanden für etwas haftbar zu machen, an was man vorher als Gesetzgeber auch nicht gedacht hat (an so ein Inferno hat niemand gedacht - auch ich habe so etwas für unmöglich gehalten und nicht man in keinen kühnsten (Alp)träumen daran gedacht). Das ist für mich der springende Punkt.

Und Ram: Bezüglich Eschede: da frage ich mich ebenso: wer ist dran Schuld an diesem Desaster? Auch da gab es Prozesse, wo imo genau gar nichts rauskam. Im Grunde ging es hier um die konstrierten Radreifen sowie um (angebliche) Wartungsmängel bei der Bundesbahn. Da stellt sich auch weider die Frage: ist der schuld, der das ding konstruiert hat, der das Ding eingebaut hat oder derjenige, der das Ding wartet, oder derjenige, der mit diesem Zug an diesem Tag unterwegs war. Im Grunde eine sehr ähnliche Frage. Mit einem für mich sehr ähnlichen Ergebniss.

MFG Dachstein
tigerfishli
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von tigerfishli »

Hallo zusammen,

die Heizlüfter sind doch meines Wissens nachträglich reingekommen?

Wenn ich als Elektriker etwas installiere bin ich dafür verantwortlich. Sorry, ich hätte mich nicht getraut, diesen Lüfter einzubauen - es gibt z.B. sogenannte "Kranheizer" die für solche Anwendungen entworfen wurden. Alternativ vielleicht eine Infrarot/Wärmewellenheizung.

Einzige denkbare Erklärung: Wird das Bordnetz nur während dem Stationsaufenthalt mit 230 V versorgt oder auch während der Fahrt? Hier wurde vielleicht gedacht: Betreib nur in der Staion und damit beaufsichtigt.
ich bin über 40 - bitte helfen Sie mir auf's Snowboard!

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Dachstein
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Dachstein »

tigerfishli hat geschrieben: die Heizlüfter sind doch meines Wissens nachträglich reingekommen?
Ja, nur der Heizlüfter war nicht seit kurzem installiert, sonder der TÜV hat die Bahn nach dem Einbau abgenommen... Und damit bescheinigt, dass sie den Gesetzen der Republik Österreich entspricht.
Und ich denke, man kan es wie folgt sagen: niemand hat je an ein derartiges Unglück gedacht. Genau darum konnte es letztlich erst dazu kommen. Und genau deswegen ist es imo. sehr schwer bis unmöglich, einen Schuldigen ausfindig zu machen.

MFG Dachstein
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Theo
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Theo »

Dass etwas in der Art wie in dem von Rüganer geposteten Link passieren wird konnte man sich ja schon löänger denken.
Wie da vorgegengen wird finde ich aber auch nicht so gut. Wenn es eine Vertuschung gab kam diese wohl kaum alleine von den GBK sondern dann müssten noch andere Organe darin involviert sein. Wenn also eine Anzeige dann gegen alle Organe.
Mir kommt es ein bisschen vor wie von D aus versucht wird den Hersteller des Heizlüfters mit allen Mitteln zu entlasten. Einerseits ist das zwar in Ordnung, andrerseits ist aber anscheinend kein Interesse vorhanden den wirklich Schuldigen zu finden. Das geht da so ein bisschen nach dem Motto: Wir waren es nicht, ob andere fälschlicherweise Verurteilt wird und die wirklich Schuldigen nicht ist uns doch egal.

Die Kritiken von citta dei sassi kann man so nicht gelten lassen. Die zum damaligen Zeitpunkt sich bereits in Betrieb befindenden Standseilbahnen in Tunnels, 3 in A, 2 in CH, 2 in F, 1 in I waren alle Sicherheitstechnisch in einem sehr ähnlichen Zustand. Es hätte bei jeder von diesen Anlagen passieren können und das traurige Resultat wäre das gleiche gewesen.
Die Bahn in St Christina ist zwar sehr vorbildlich, man hatte dort aber wegen der praktisch flach verlaufenden Trasse auch andere Möglichkeiten.
Des weiteren kan man so nicht generell von technisch manipulierten Heizlüftern sprechen. Ein Seilbahnunternehmen ist nicht ein Bürogebäude. Bei seilbahnunternehmen werden tagtäglich sachen auseinander genommen und wieder zusammen gesetzt. Da werden auch mal Sachen geflickt wo in der BA steht: reparaturen dürfen nur von Fachpersonen erledigt werden. Mir jedenfalls ist lieber wenn z.B. ein defekter Ofen bei uns von einem unserer Betriebselektriker
geflickt wird als in einem Fachgeschäft von einem Lehrling im 2 Lehrjahr.

Richter sind hoffentlich in allen Ländern unabhängig. Dass diese aber in A nicht absetzbar und nicht versetzbar sein sollen ist aber nicht ohne. Gilt jetzt das nur für den jeweiligen Fall oder generell? falls für den jeweiligen Fall ist das ok, falls generell könnten die Richter ja machen was sie wollten und könnten nie belangt werden.

Das waren jetzt Anmerkungen welche mit dem eigentlichen Unglück nichts zu tun haben, wollte es aber mal loswerden.

Was die Unglücksursache und die Verantwortung angeht sehe ich es so wie seilbahner.
Ein kleiner Unterschied ist da zwar, aber der spielt eigentlich keine Rolle da die Verantwortung eh auf die selben Personen zurück kommt. Gepfuscht wurde nicht am Heizlüfter direkt sondern bei anderen Arbeiten die zeitgleich mit dem Einbau oder evt. auch noch später erfolgten.
Gemeint ist der ominöse Holzkasten mit seinem saugfähigen Inhalt.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von schafi »

Theo hat geschrieben:Richter sind hoffentlich in allen Ländern unabhängig. Dass diese aber in A nicht absetzbar und nicht versetzbar sein sollen ist aber nicht ohne. Gilt jetzt das nur für den jeweiligen Fall oder generell? falls für den jeweiligen Fall ist das ok, falls generell könnten die Richter ja machen was sie wollten und könnten nie belangt werden.
Diese sogenannten richterlichen Garantien gelten generell und sollen gerade die Unabhängigkeit der Richter garantieren - wenn ein Richter Angst haben müsste, versetzt oder einfach so entlassen zu werden, wäre er politischen Einflüssen stärker ausgesetzt. Dass die Richter deshalb machen könnten, was sie wollten, stimmt allerdings nicht, dafür gibt's das Disziplinarrecht inkl. Möglichkeit der Entlassung.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von citta dei sassi »

Wer ist schuld ist in Eschede und in Kaprun die eine Frage. Die andere Frage ist wie man dafür sorgen kann das so etwas NIE WIEDER geschieht. Wo sind die Denkfehler in den Entscheidungsketten gewesen? Warum wurden die Türen hydraulisch und nicht pneumatisch gesteuert? Und der Heizlüfter wurde nicht nachträglich eingebaut:
Spiegel 09.11.09 Nr 46 Seite 42 ff

....
Muhr (der Gutachter) ließ die Züge nach Linz bringen, in eine Halle, und er bekam endlich den Heizlüfter aus dem "Gletscherdrachen", Modell Fakir Hobby TLB. Einen gewöhnlichen grauen Heizlüfter, der schon beim Bau der Züge 1994 ins Bedienpult montiert wurden, damit die Zugführer nicht froren. Fest stand: Der gleiche Heizlüfter hatte in der "Kitzsteingams" gebrannt, das Inferno ausgelöst.
...
Also hat die Bahn neue Wagen bekommen von denen einer nach sechs Jahren in Rauch aufgegangen ist. Und der Heizlüfter war nach dieser Schilderung schon montiert.

Weiter im Text
...Nach der KTZ (Kriminaltechnische Zentralstelle des Wiener Innenministeriums) nahm auch Muhr den Lüfter auseinander. Schon außen fand er etwas Rotes, Schmieriges, und innen das Gleiche: einen rötlichen Sirup Darin zahlreiche Fusseln, offenbar von der Mineralwolle, mit der Gletscherbahn-Techniker Hohlräume des Zuges ausgestopft hatten.
....
Für Muhr keine Frage: Das Öl im Lüfter kam von den Leitungen; sie hatten geleckt, wahrscheinlich an den Anschlussstücken, .... Und deshalb war der Lüfter auch nicht in Flammen aufgegangen weil er Vielleicht einen Defekt hatte,....... Sondern weil von oben Öl hinein gelaufen war. ...
Das verwendete Hydrauliköl der Sorte Mobil Aero HFA wird Heute noch gerne für Schneekatzen genommen da es biologisch abbaubar ist. Es greift jedoch die Dichtungen an, hat jeder schon mal gesehen, die rosa bis roten Eisstücke auf der Piste. Des weitern ist dieses Öl in der Luftfahrt wegen seiner leichten Entzündbarkeit seit Jahrzehnten verboten! Verwendet wurde es angeblich wegen der hohen Temperaturunterschiede. Tal-Berg 10-15 Grad Differenz? Mehr wird es nur in den seltesten Fällen gewesen sein. Aber wenn der Flieger in Dubai bei +45 Grad im Schatten abhebt, auf 12000 Metern bei einer Außentemperatur von -45 Grad auf dem Weg ist und bei -20 in Moskau landet geht hier die Hydraulik auch noch. Es hat als andere Lösung gegeben.

Weiter Im Text:
.....Tropfendes Öl also: Das währe ein Wartungsfehler der Gletscherbahn gewesen,... Ein Konstruktionsfehler .... , weil... den heissen Lüfter ausgerechnet unter den Ölleitungen montiert..... Ein Kontrollfehler des TÜV. Und ein Genenmigunsfehler des Wiener Vehrkehrsministeriums, zuständig für Seilbahnen. Tropfendes Öl: Das wäre ein Debakel für Österreich gewesen.
Aber genau das schrieb Muhr in sein Gutachten.
...
(Es geht dann weiter im Text wie mit diesem Menschen umgegangen wurde. Er hat die Sache dann aufgegeben und sich in psychologische Behandlung begeben)

... Helmut Prader, damals Chef der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung der Muhr als Hauptgutachter für die Brandursache ersetzte. Außerdem drei Professoren: Udo Gaishofer, Spezialist für Elektronik, Karl-Leopold Maurer, der sich um das Kunststoffgehäuse kümmern sollte, und Georg Wagner, Fachmann für Hydraulik.
Zunächst Wagner: Richter Seiss entnahm seinem Bericht, nichts spreche dafür, dass solche Ölleitungen undicht würden, Maurer wiederum, der Mann für Kunststofffragen, bescheinigte dem Lüfter feine Risse in der Rückwand - angeblich ein krasser Produktionsfehler bei Fakir. Deshalb sei auch die Aufhängung des Heizsterns gebrochen, der 600 Grad heiß werden kann. Und Gaishofer und Prader machten dann Versuche, bei denen heraus kam, dass der Heizstern bei gebrochener Aufhängung durchs Gehäuse torkeln kann. Angeblich so, dass er an die Rückwand schlug und der Lüfter feuer fing. Freispruch Österreich.
Es geht dann weiter wie das Öl noch vollständig entsorg wurde und der Feststellung das der Hersteller des Heizlüfters den Einbau in Fahrzeugen verboten hatte. Die Wagen der Standseilbahn wurden zu Fahrbetriebsmitteln erklärt. Das Urteil von Richter Seiss ist 372 Seiten lang und er soll darin auf keinen einzigen Fehler der Angeklagten eingegangen sein. Die Salzburger Staatsanwältin sagte zu den Freisprüchen:" Der liebe Gott hat das Licht nicht im tunnel ausgemacht, sondern als das Urteil verkündet wurde." Im September bestätigte das Oberlandesgericht Linz die Freisprüche.

Weiter im Text
Damit hätte der Fall Kaprun am Ende sein können,.....
...
155 Tote, ein tragischer Unfall, die Winterspiele in Kaprun müssen weitergehen.
Doch die Gletscherbahn machte einen Fehler: Sie zeigt Fakir an,.... Und womit offenbar keiner gerechnet hatte: Diesmal ging der Fall nicht vor ein österreichisches Gericht. Die Salzburger Staatsanwaltschaft,..., gab den Fall nach Deutschland ab.... Die Heilbronner Staatsanwaltschaft übernahm im November 2005 den Fall, das LKA (Landeskriminalamt) Begann mit den Ermittlungen. ...
Die Zweifel kamen schon mit dem Wichtigsten Beweismittel, dem Heizlüfter aus dem zweiten Zug. Als die Österreicher ihn rausrückten fehlte genau das Stück, an dem sie die angeblichen Schwachstellen gefunden hatten.
Ja wie geht das denn? Jemanden nach Hörensagen strafen wollen? Und weder Zeugen noch Beweise liefern? Und darüber hinaus sind durch den Einbau der mit einer Manipulation des Gerätes einher ging, alle Prüfzeichen erloschen. Das muß jeder Elektriker wissen! Und nur ein Elektriker darf elektrische Einbauten in solchen Fällen vornehmen wenn es nachträglich war oder wenn es, wie hier angenommen, beim Hersteller war, jeder Ingenieur. Und das VDE-Sigel, auf das sich berufen wurde, wird nie für Fahrzeuge vergeben. Und so wird die ganze Sache noch mal neu aufgerollt und festgestellt das in den Gutachten einig Fehler sind.

Weiter im Text:
....2007 stellten die deutschen Ermittler das Verfahren gegen Fakir ein; mit ihrem letzten Satz schickte das LKA zornige Grüsse nach Österreich: Vor dem Hintergrund der neuen Erkenntnisse "wäre ein andere Ausgang des Prozesses zu erwarten gewesen". So wie behauptet, könne es wohl kaum zur Katastrophe gekommen sein; dagegen sei durchaus "eine Brandentstehung möglich, wenn sich Hydrauliköl im Heizlüfterinneren befand".


Es folgten darauf Anzeigen gegen die oben genannten Gutachter an denen jetzt keiner mehr vorbei konnte. Herr Maurer, der Kunststoffspezialist gab an, seit 11 Jahren nicht mehr richt sehen zu können. Herr Wagner hatte dann nie behauptet das Hydraulikleitung immer 100% dicht sind, und Herr Geishofer hat die Beschriftung NICHT FÜR DEN EINBAU IN FAHRZEUGEN einfach übersehen. Und Herr Prader geht immer noch davon aus das für Fahrzeuge die gleich Regeln für die Elktoinstalation gelten wie für fest Bauten. Richter Seiss ist im Übrigen in seiner Freizeit in Salzburg Fremdenführer.

Und jetzt noch eine Anmerkung zu Eschede: dort wurde ein Vergleich geschlossen mit teilweise saftigen Geldstrafen. Aber nicht um die Sache aus der Welt zu schaffen sondern weil hier die Gutachter gesagt haben es gibt einen Fehler in der Konstrktion aber um diesen Fehler zu beweisen können bräuchten sie zwei bis drei Jahre.de.wikipedia.org/wiki/ICE-Unglück_von_Eschede
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Klosterwappen »

schafi hat geschrieben:
Theo hat geschrieben:Richter sind hoffentlich in allen Ländern unabhängig. Dass diese aber in A nicht absetzbar und nicht versetzbar sein sollen ist aber nicht ohne. Gilt jetzt das nur für den jeweiligen Fall oder generell? falls für den jeweiligen Fall ist das ok, falls generell könnten die Richter ja machen was sie wollten und könnten nie belangt werden.
Diese sogenannten richterlichen Garantien gelten generell und sollen gerade die Unabhängigkeit der Richter garantieren - wenn ein Richter Angst haben müsste, versetzt oder einfach so entlassen zu werden, wäre er politischen Einflüssen stärker ausgesetzt. Dass die Richter deshalb machen könnten, was sie wollten, stimmt allerdings nicht, dafür gibt's das Disziplinarrecht inkl. Möglichkeit der Entlassung.
Diese Garantien der richterlichen Unabhängigkeit sind in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert und (sollten) daher in allen Staaten Europas - weit über die EU hinaus - Standard sein.
Darf ich die Gelegenheit nutzen, allen Usern dieses Forums bereits jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest und Alles Gute für 2022 zu wünschen!
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k2k
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von k2k »

Der bereits mehrfach erwähnte Artikel (Spiegel Nr. 46 / 2009):

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67682693.html

Gibts dort auch als PDF mit den zugehörigen Bildern.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)

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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von citta dei sassi »

k2k hat geschrieben:Der bereits mehrfach erwähnte Artikel (Spiegel Nr. 46 / 2009):

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67682693.html

Gibts dort auch als PDF mit den zugehörigen Bildern.
Danke, vermeidet viele Fragen

Und noch was zur DB AG: Die S-Bahn in Berlin ist, glaube ich, die peinliche Aktion. Aus Eschede exakt nichts gelernt (Risskontrolle mit Neonröhren und nicht mit Ultraschall!!!!!!!!!), sondern noch am Werkzeug gespart um Profit zu machen wegen dem Börsengang. Schlimmer gehts nimmer!!!!!!!!!!!
Da sind die Verantwortlichen wirklich aus dem Verkehr zu ziehen!
Mir gehts auf den Keks, ich bin weg.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von citta dei sassi »

Ich hab noch was gefunden:
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik ... 14488.html

Sehr interessant der Letzte Abschnitt! Und auch die Beschreibung des Hydrauliköls und wie viel davon ein diesen Zügen war...........
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von citta dei sassi »

Ram-Brand hat geschrieben: Bezüglich Aufklärung in Österreich: Was ist den damals an der Schwarzen-Schneidbahn II passiert wo die Leute Stundenlang fest saßen. Eine genaue Erklärung gibt es da ja anscheinent nicht. Wird wohl auch nie was kommen. Still und heimlich tot schweigen. :?
Da scheint die Schweiz etwas gelernt zu haben! Der ATV hat da ein nettes Rätsel unter der Rubrik Kulissen reingestellt. Wenn wir jetzt noch verraten bekommen ab wann diese Überwachung auf dem Foto eingebaut werden muss kann man das auch noch zuordnen ob es die Lehre aus diesem Unfall war.

Zu jenem Tage an dem die Kabine in Sölden abgestürzt ist kann ich nur sagen das bei meinem damaligen Arbeitgeber in Schnals die Lifte wegen Sturm geschlossen waren (ca 125km/h auf der Bergstation) Ich war aber an diesem besagten Tag nicht bei der Arbeit da ich den Kurs für die Prüfung zur Umlaufbahn in Bozen besuchte.

Und solche Telefonseile bzw. Gletscherseile habe ich genug enteist. Gerade im November setzen die stehenden Seil unheimlich viel Eis an. Das führt so weit das diese weit unterhalb des Förderseils hängen. Und durch dieses Eis erhöht sich auch der Luftwiederstand was zu einem Aufschwingen eben dieses führt. Soweit wie ich aus anderen Quellen entnommen habe soll das Spannfeld dort ca 1000m betragen. Da ist es logisch das dieses Seil bei Wind mit Eis drauf wie wild umeinander schlägt und sich durchaus ein einer Klemme verhängen und diese offnen kann.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Dachstein »

citta dei sassi hat geschrieben: Zu jenem Tage an dem die Kabine in Sölden abgestürzt ist kann ich nur sagen das bei meinem damaligen Arbeitgeber in Schnals die Lifte wegen Sturm geschlossen waren (ca 125km/h auf der Bergstation) Ich war aber an diesem besagten Tag nicht bei der Arbeit da ich den Kurs für die Prüfung zur Umlaufbahn in Bozen besuchte.
Von einem Skigebiet zum nächsten zu schließen, was Windgeschwindigkeiten angeht, halte ich für nicht korrekt, weil Wind unter anderem ein sehr lokales Phänomen ist. Weiters ist die Situation von der Anlage und deren Ausrichtung selber abhängig.

MFG Dachstein
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von citta dei sassi »

Ich gehe aber nicht davon aus das auf einer Distanz von maximal 20 km der Wind eine Differenz hat von 0 auf 125. Weiter ist das nämlich nicht, eher näher.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Dachstein »

citta dei sassi hat geschrieben:Ich gehe aber nicht davon aus das auf einer Distanz von maximal 20 km der Wind eine Differenz hat von 0 auf 125. Weiter ist das nämlich nicht, eher näher.
Doch, soche Phänomene gibt es tatsächlich. Habe ich auch schon selber erlebt. Im Kühtai windstill, am Patscherkofel Windspitzen von bis zu 100 km/h. Beim Wetter gibt es Sachen, wo man glaubt, dass es sie gar nicht gibt. ;) Wetter ist ein furchtbar regionales Phänomen.

MFG Dachstein

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