Tobi-DE hat geschrieben: 21.12.2020 - 00:54
Ich möchte hier noch klarstellen, dass ich mich auf jeden Fall impfen lasse, sobald ich an der Reihe bin. Impfverweigerung halte ich für verantwortungslos. Impfverweigerern aber im Fall der Krankheit die Behandlung zu verweigern halte ich für unmenschlich.
Eine Verweigerung der Behandlung halte ich ebenfalls für falsch, auch wenn einem das manchmal in der aktuellen Situation nur recht sein könnte, weil man diese Verweigerungshaltung absolut abstoßend findet.
Allerdings wäre ein Modell à la San Marino eine Überlegung wert. Wer die Impfung nach Vorliegen von Daten zur allgemeinen Unbedenklichkeit, ausreichend verfügbaren Impfdosen und keinen sonstigen gesundheitlichen Gründen die gegen eine Impfung sprechen könnten, ablehnt, sollte eine Behandlung im Falle eines schweren Krankheitsverlaufs selbst bezahlen müssen.
Vielleicht wird man geimpften irgendwann Erleichterungen bei Quarantänemaßnahmen zugestehen, wenn sich herausstellen sollte, dass sie das Virus weniger verbreiten.
Alles Andere an Bestrafungsgelüsten gegenüber Imofverweigerern dürfte letzten Endes zum Glück durch unsere Verfassung verhindert werden.
Aber es wird natürlich so sein, wie Merkel im Bundestag gesagt hat: Je weniger Leute sich impfen lassen, desto länger wird es Restriktionen geben müssen. Ich glaube übrigens weder an die Kaymanverwandlung noch an eine Zombieapokalypse durch die Impfung.
“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]
Es ist schlussendlich einfach die Frage, ob die Politik das Virus mit aller Macht ausrotten will oder sich damit zufrieden gibt, dass die Anzahl der Fälle massiv gedrückt wird und damit das Gesundheitssystem nicht so sehr am Anschlag arbeiten muss.
Das Ausrotten halte ich persönlich für medizinisch unnötig und unnötig zeitaufwendig, um wieder zum normalen (ja, wirklich normal) Leben zurück zu kehren.
Maßvoller erachte ich die 2. Variante. Ich glaube, wir müssen auch mit Corona in eine ähnliche Prozedur geraten, wie bei der Grippeschutzimpfung (und bevor damit wieder jemand kommt, ja Corona und Grippe ist nicht das Gleiche, aber in Teilen durchaus ähnlich). Wir haben haben die Grippe auch nicht ausgerottet (was es ja auch nie gebraucht hat), aber die freiwillige (und sinnvolle) Impfung ca. eines Fünftels der Bevölkerung jährlich reicht ja im Normalfall völlig aus, um zu verhindern, dass uns das Gesundheitssystem um die Ohren fliegt.
Bei dieser Vorgehensweise ist es ja das Schöne, dass jeder frei entscheiden kann, ob er geimpft werden will, das Gesundheitssystem wird ausreichend geschützt und die, die aus welchen Gründen auch immer, keine Impfung wollen, machen das quasi auf eigenes Risiko - wobei diese Menschen natürlich dennoch im Falle eines schweren Verlaufes behandelt werden müssen.
Corona gibt es dann halt weiterhin. Die Fallzahlen werden aber beträchtlich sinken. Reicht doch, oder?
Es wird daher in meinen Augen darauf ankommen, dass sich möglichst viele, insbesondere Angehörige der Risikogruppen, freiwillig impfen lassen, um eine Überlastung des Systems zu vermeiden. Je mehr "normale Bürger" sich zusätzlich impfen lassen, desto besser natürlich.
Wenn die Politik aber darauf besteht, dass ca. 60-70% geimpft werden, begeht sie in meinen Augen nach dem bisherigen schwachen Auftreten gleich den nächsten Fehler, indem sie eben völlig über das eigentliche Ziel (Überlastung der Krankenhäuser vermeiden) hinaus schießt und die Freiheiten, die wir alle haben sollten, weiterhin unverhältnismäßig lange und deutlich einschränkt, ohne das dafür ein ersichtlicher Grund vorliegt.
Persönlich habe ich kein Problem mit Impfungen - schließlich wollte ich mich schon immer in einen Kayman verwandeln - traue aber dem Braten mit der Corona-Impfung noch nicht ganz. Mal schauen, wie sich das so entwickelt. Erste Berichte zu Nebenwirkungen bei Menschen mit Allergien (so wie ich) tönen ja nicht sehr toll, aber hier ist die Datengrundlage auch noch viel zu gering.
In der Übergangsphase kann es aber durchaus hilfreich sein, geimpften Personen gewisse Erleichterungen bei den Quarantäneregelungen, etc. einzuräumen.
Auf Dauer, wenn dann eine ausreichend hohe Impfquote erreicht ist, sind diese Erleichterungen dann aber auch nicht mehr nötig, insbesondere auch im zwischenstaatlichen Verkehr. Hier macht es Sinn, wenn sich ein Land besonders schützen will, Geimpfte leichter einreisen zu lassen, wenn der Großteil der eigenen Bevölkerung noch nicht geimpft ist. Wenn dann die eigene Bevölkerung ausreichend geimpft ist, ist ein Eintrag von außen ja weniger schlimm und auch Ungeimpfte sollten dann wieder ohne Auflagen einreisen dürfen.
Ich fürchte aber sehr, dass auch hier zumindest von der deutschen Politik keine maßvolle und angemessene Linie gefahren wird. Zumindest ist dies naheliegend, wenn man das bisherige "Krisenmanagement" unserer Regierung anschaut.
Tobi-DE hat geschrieben: 21.12.2020 - 00:54
Ich möchte hier noch klarstellen, dass ich mich auf jeden Fall impfen lasse, sobald ich an der Reihe bin. Impfverweigerung halte ich für verantwortungslos. Impfverweigerern aber im Fall der Krankheit die Behandlung zu verweigern halte ich für unmenschlich.
Sehe ich bedingt gleich, wenn der Impfstoff wirkt ist der wohl oder übel die einzige Möglichkeit raus aus der aktuellen Lage.
Ich werde nach Möglichkeit trotzdem noch eine ganze Weile warten mit dem Impfen, einfach weil ich Angst hab, dass nach einigen Monaten oder sogar Jahren Dinge wie könnte Krebserregend sein oder könnte impotent machen usw. festgestellt werden.
Wenn man schon einen Krebsfall in der Familie hatte und von mehreren Medikamenten weiß, die man Jahre lang genommen hat und bei denen es genau so lief , dann ist man eben ein gebranntes Kind.
Man mag es für assozial oder unsolidarisch halten, aber ich hocke lieber noch 1 Jahr länger in der Bude wenn ich dadurch die Möglichkeit mir mein ganzes Leben zu ruinieren minimieren kann.
Auch wenn der Impfstoff an 100mal so vielen Leuten getestet wurde als üblich und wenn weltweit daran geforscht wird kann einfach keiner sagen, was in 5 Jahren ist einfach weil man dafür 5 Jahre braucht.
Langzeitnebenwirkungen kann man einfach nicht vorhersagen, sonst wäre das in der Vergangenheit nicht schon so oft passiert, dass ein Medikament nach Jahren vom Markt genommen wird.
Tobi-DE hat geschrieben: 21.12.2020 - 00:54
Ich möchte hier noch klarstellen, dass ich mich auf jeden Fall impfen lasse, sobald ich an der Reihe bin. Impfverweigerung halte ich für verantwortungslos. Impfverweigerern aber im Fall der Krankheit die Behandlung zu verweigern halte ich für unmenschlich.
Wenn man schon einen Krebsfall in der Familie hatte und von mehreren Medikamenten weiß, die man Jahre lang genommen hat und bei denen es genau so lief , dann ist man eben ein gebranntes Kind.
Man mag es für assozial oder unsolidarisch halten, aber ich hocke lieber noch 1 Jahr länger in der Bude wenn ich dadurch die Möglichkeit mir mein ganzes Leben zu ruinieren minimieren kann.
Auch wenn der Impfstoff an 100mal so vielen Leuten getestet wurde als üblich und wenn weltweit daran geforscht wird kann einfach keiner sagen, was in 5 Jahren ist einfach weil man dafür 5 Jahre braucht.
Langzeitnebenwirkungen kann man einfach nicht vorhersagen, sonst wäre das in der Vergangenheit nicht schon so oft passiert, dass ein Medikament nach Jahren vom Markt genommen wird.
Du sagst es eigentlich schon selbst, Langzeitnebenwirkungen gibt es, wenn man etwas jahrelang einnimmt. Es geht hier um eine zweimalige Spritze. Dass sich daraus dann etwas entwickelt, was erst in 10 Jahren auftritt, ist quasi von verschwindend geringer Wahrscheinlichkeit.
Ich zweifele ja auch ob ich mich unbedingt sofort Impfen soll oder lieber noch etwas abwarten soll wie gut die Impfstoffe funktionieren. Aber zum Glück bin ich ja in Österreich wo ich davon ausgehen kann dass bevor für mich als fitten jungen Mann irgendwann einmal eine Impfdosis zu Verfügung steht eh so viel Zeit vergeht dass man bis dahin alles über die Impfstoffe weiß
WackelPudding hat geschrieben: 21.12.2020 - 07:39
Es ist schlussendlich einfach die Frage, ob die Politik das Virus mit aller Macht ausrotten will oder sich damit zufrieden gibt, dass die Anzahl der Fälle massiv gedrückt wird und damit das Gesundheitssystem nicht so sehr am Anschlag arbeiten muss.
Ist das irgendwie so was wie an Mantra? Oder warum muss hier so oft die Frage aufgeworfen und beantwortet werden, die sich in der Politik und insbesondere bei der Regierung überhaupt nicht stellt? Ich frage mich wirklich, welche Akteure in "der Politik" eine völlige Ausrottung des Virus ausgegeben haben, so dass man dem so vehement entgegentreten müsste?
Titanium hat geschrieben: 21.12.2020 - 09:25
Du sagst es eigentlich schon selbst, Langzeitnebenwirkungen gibt es, wenn man etwas jahrelang einnimmt. Es geht hier um eine zweimalige Spritze. Dass sich daraus dann etwas entwickelt, was erst in 10 Jahren auftritt, ist quasi von verschwindend geringer Wahrscheinlichkeit.
Da gibt's aber auch genügend andere Sachen bei denen es auch ohne Langzeiteinnahme zu Komplikationen kommen kann. Es geht im Kern einfach darum, dass diese Medikamente Jahre am Markt sind und dann wird das auf einmal festgestellt. Was wenn beim Impfstoff nach 10 Millionen Geimpften auf einmal festgestellt wird, der Impfstoff schädigt nachhaltig das Immunsystem? Das ist einfach eine ganz rationale Frage die ich mir stelle.
Mein gesunder Verstand sagt mir einfach, dass ein Impfstoff der in kürzerster Zeit zugelassen wird, bei einem normalerweise Jahre dauernden Test und Zulassungsverfahren, nicht ausreichend getestet sein kann.
Da man das ja traurigerweise dazu sagen muss, ich leugne weder Corona, noch den Impfstoff oder sehe irgend eine Verschwöhrung des Staates oder sonst so nen Schwachsinn. Ich bin einfach nur sehr skeptisch und ängstlich und wie hier ja schon genannt wurde auch froh, dass ich zu den Jungen gehöre und mir ums Impfen eh erst in frühestens nem halben Jahr Gedanken machen muss. Vielleicht stellt sich bis dahin dann schon wieder irgendwas neues raus.
Julian96 hat geschrieben: 21.12.2020 - 10:06
Mein gesunder Verstand sagt mir einfach, dass ein Impfstoff der in kürzerster Zeit zugelassen wird, bei einem normalerweise Jahre dauernden Test und Zulassungsverfahren, nicht ausreichend getestet sein kann.
Dann täuscht dich dein gesunder Verstand aber gewaltig! Ein im Rolling Review zugelassener Impfstoff kann sehr wohl genauso gut getestet sein wie alle anderen Impfstoffe!
Nimm vielleicht mal folgende Allegorie:
Bei einer Klassenarbeit in der Schule oder einer Klausur im Studium braucht es einfach eine gewisse Zeit, bis die Schüler/Studentin eine gut überprüfte (Review) und benotete (Zertifizierung) Arbeit zurückbekommen. Wenn es nun aber ganz besonders wichtig, dass das Ergebnis der Klassenarbeit eines bestimmten Schülers ganz besonders dringend fertig werden muss, kann könnte sich der korrigierende Lehrer diese eine Klassenarbeit direkt nach Abgabe ansehen oder er korrigiert und benotet die Arbeit schon, sobald der Schüler eine Aufgabe fertig gestellt hat.
Dieses hochpriorisierte "Vorziehen" der Korrektur einer bestimmten Arbeit wäre bei der Impfstoffzulassung das beim Corona-Impfstoff angewendete Rolling Review Verfahren. Und dieses Verfahren ist keinesfalls zwangsläufig weniger sorgfältig als das Standradverfahren!
molotov hat geschrieben: 20.12.2020 - 23:19
Die Virus Mutation ist doch vermutlich längst unter uns. Man kann nur hoffen dass die Impfung trotzdem wirkt, ansonsten dürfen wir und jetzt wohl endgültig mit dem unvermeidlichen auseinander setzen. Irgendeinen Grund muss es ja haben dass die Zahlen in D durch die Decke gehen.
Die Variante ist am 20. September das erste Mal aufgetaucht:
Es wäre schon komisch wenn die tatsächlich so viel ansteckender ist und sich noch nicht weit verteilt hat.
Anderswo sequenziert man angeblich nicht so viel wie im Vereinigten Königreich, weshalb es wohl dort zuerst gefunden wurde:
The UK has an established SARS-CoV-2 genome sequencing consortium called COG-UK. It consists of the national public health institutes, National Health Service organisations, academic institutions and the Wellcome Sanger Institute [15]. They are working to keep sequencing coverage high and geographically representative and to keep turnaround times low. The consortium is by far the largest contributor to the GISAID EpiCov database in the world, with more than 120 000 of around 270 000 genomes published so far. This initiative increases the likelihood that emerging variants are identified and can be assessed in a timely fashion.
Leider ist das Impfen eben ohne wirkliche Alternative, wenn wir nicht mit jahrelangen shutdowns oder jahrelanger Triage leben wollen.
Auf srf.ch gibt es eine anschauliche Grafik zu den Zeitschienen der Vakzin Entwicklung: https://www.srf.ch/news/schweiz/covid-i ... tsgeschenk
Für mich als medizinwissenschaftlichen Laien sieht das nach 95-99% Sicherheit bei 90-95% Zeitersparnis aus.
Und MRNA scheint ja auch elementar zu sein, um überhaupt die weltweit notwendigen Mengen herstellen zu können.
Wir werden uns damit abfinden müssen, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt. Und wir müssen erkennen, dass die Impfung insgesamt weniger gefährlich ist, als eine schier endlose Pandemie.
Wir werden schon nicht alle das Schicksal Gregor Samsas ereilen.
Wichtig ist mE deshalb jetzt ein schneller Impfstart beginnend bei den höchsten Risikogruppen um endlich die Todesrate und die Hospitalisierungen zu senken. Dann verlieren auch höhere Inzidenzen ihren Schrecken.
Parallel muss (und wird wahrscheinlich längst) die nächste Generation der Impfstoffe entwickelt werden, damit Ende 2021 die nächste Impfrunde mit weiterentwickelten Vakzinen beginnen kann.
Die Leugner und Impfgegner werden davon natürlich ebenso profitieren, aber das muss die Gesellschaft eben Aushalten.
“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]
WackelPudding hat geschrieben: 21.12.2020 - 07:39
Es ist schlussendlich einfach die Frage, ob die Politik das Virus mit aller Macht ausrotten will oder sich damit zufrieden gibt, dass die Anzahl der Fälle massiv gedrückt wird und damit das Gesundheitssystem nicht so sehr am Anschlag arbeiten muss.
Ist das irgendwie so was wie an Mantra? Oder warum muss hier so oft die Frage aufgeworfen und beantwortet werden, die sich in der Politik und insbesondere bei der Regierung überhaupt nicht stellt? Ich frage mich wirklich, welche Akteure in "der Politik" eine völlige Ausrottung des Virus ausgegeben haben, so dass man dem so vehement entgegentreten müsste?
Es passiert mir leider zu oft, dass ich "Ausrotten" und "Herdenimmunität" gleichsetze. Das ist natürlich so nicht richtig, schließlich werden bei einer Herdenimmunität die Infektionsketten nur sehr schnell unterbrochen. Die Krankheit als solches ist natürlich nicht "ausgerottet". Sorry!
Am Grundtenor meiner Aussage ändert sich aber dadurch nichts. Ich fordere nicht, wie so gut wie jeder deutschsprachige Politiker in wichtigen Positionen, dass wir eine Herdenimmunität herstellen müssen, um zum normalen Leben zurück kehren zu können. Ich gehe davon aus, dass eine deutlich niedrigere Durchimpfungsrate als die bislang immer kommunizierten 60-70% völlig ausreichend sein dürfte, um Risikogruppen und Gesundheitssystem ausreichend zu schützen. Bei welchem Prozentsatz diese liegt hängt wohl natürlich an der Verbreitungsfähigkeit von Covid-19 an sich, aber auch vor allem von der demografischen Struktur der Geimpften ab. Tippen würde ich auf notwendige Werte zwischen 15-35%. Je höher der Wert ist, desto schöner ist das Ganze natürlich, aber es ist wohl nicht erforderlich und zielführend, Impfquoten von 60-70% zwingend zu erreichen.
Wenn wir uns aber an die 60-70% "klammern", werden wir noch unverhältnismäßig lange mit Einschränkungen leben müssen, die so gar nicht nötig wären, um ausreichend Risikogruppen und das Gesundheitswesen zu schützen.
Eine Impfquote von bis zu 40% erachte ich zum jetzigen Zeitpunkt als realistisch, wenn man rein auf Freiwilligkeit setzt und man transparent darüber informiert. Werte darüber hinaus dürften nur durch Freiwilligkeit schwierig zu erzielen sein und könnten wahrscheinlich erstmal nur durch eine direkte Pflicht oder die "Pflicht durch die Hintertür" erreicht werden, was ich aber in einer demokratischen und freiheitlichen Gesellschaft persönlich für nicht angebracht halten würde, vor allem unter dem Aspekt, dass es bei den Tests der Impfung berechtigte Zweifel geben kann ( --> nicht muss!).
Edit: sehe gerade, das ist ein Newsticker, die Passage wandert also immer weiter nach unten...
Darauf wollte ich hinaus:
Christian Drosten: "Denke, dass das schon in Deutschland ist"
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk am Montagmorgen (hier zum Nachhören) hat der Charité-Virologe Christian Drosten vor Panikmache in Zusammenhang mit dem Aufkommen einer neuen Virusvariante gewarnt.
Noch sei vieles, was über die neue Virusvariante gesagt und geschrieben werde, nicht wissenschaftlich bestätigt, sagte er. Entsprechende Informationen hätten britische Forscher für die kommenden Tage angekündigt.
Aktuelle Aussagen, wie die Zahl, dass die neue Variante 70 Prozent ansteckender sei, beruhten nicht auf gesicherten Erkenntnissen, sondern seien Schätzwerte, die ihren Weg über die Politik in die Medien gefunden hätten. Es dauere jetzt schlicht ein paar Tage, bis "eindeutige Botschaften" der Forscher vorlägen.
"Ich bin im Moment nicht so sehr besorgt", sagte Drosten weiter. "Es kann wissenschaftliche Überraschungen geben. Aber ich bin alles andere als beunruhigt."
Zuletzt geändert von Pancho am 21.12.2020 - 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Skisaison abgesagt wird, würde ich heute meine Ski wachsen.“
Zwecks Panik bin ich mir sicher, das der Klimanotstand des Cornanotstand, vielleicht noch der Wirtschaftsnotstand dazwischen, spurlos beerben wird.
Zur Impfung zurück würde es mich wirklich interessieren, ob dieser bei der Risikogruppe Ü80 den erhofften Erfolg bringt. Einen Ein / Aus Effekt gibt es ja auch bei der Grippe nicht, also wie viele der geimpften sich trotzdem anstecken und ob sich der Krankheitsverlauf dann ändert.
Die Daten während der Erprobungsphase wurde ja weitestgehend an nicht Risiko Patienten gesammelt.
Mittlerweile müsste man das ganze ja an den schon geimpften in England sehen?
Ich habe ja als hoffnungsloser Optimist so den Traum, dass man vielleicht lernt, dass Panik umso unnötiger ist, je frühzeitiger man auf echte Experten hört und entschlossen handelt.
Vielleicht kommt ja so noch bei anderen schwelenden Krisen um den "Panikmodus" herum, der irgendwann zwangsläufig eintritt, wenn die Lage wirklich angespannt ist?
Ein Traum, ich weiß...
baeckerbursch hat geschrieben: 21.12.2020 - 11:04
Zwecks Panik bin ich mir sicher, das der Klimanotstand des Cornanotstand, vielleicht noch der Wirtschaftsnotstand dazwischen, spurlos beerben wird.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Skisaison abgesagt wird, würde ich heute meine Ski wachsen.“
WackelPudding hat geschrieben: Ich gehe davon aus, dass eine deutlich niedrigere Durchimpfungsrate als die bislang immer kommunizierten 60-70% völlig ausreichend sein dürfte, um Risikogruppen und Gesundheitssystem ausreichend zu schützen. Bei welchem Prozentsatz diese liegt hängt wohl natürlich an der Verbreitungsfähigkeit von Covid-19 an sich, aber auch vor allem von der demografischen Struktur der Geimpften ab. Tippen würde ich auf notwendige Werte zwischen 15-35%. Je höher der Wert ist, desto schöner ist das Ganze natürlich, aber es ist wohl nicht erforderlich und zielführend, Impfquoten von 60-70% zwingend zu erreichen.
Also 15% ist natürlich absoluter Quatsch. Schonmal die Bevölkerungspyramide angeschaut?
Wenn das Sterben enden soll, müssen alle >75 Jährigen geimpft werden. Wenn wir Ruhe auf den Intensivstationen wollen, dann müssen alle >55 Jährigen geimpft werden.
Mit einer freilaufenden Pandemie bei den 0-55 Jährigen würde das Gesundheitssystem wohl fertig, wäre aber mindestens auch so gefordert bis jetzt (ohne Massnahmen würden sich wohl Millionen innert weniger Wochen anstecken, da fallen dann auch bei sehr geringem Risiko trotzdem zahlreiche schwere Verläufe an). Aber dann wär man wahrscheinlich durch.
Was man auch bedenken muss: Wenn man nicht breit impft (also mittels Herdenimmunität einen passiven Impfschutz anstrebt) sondern nur die Risikogruppen angeht (sich also auf die aktive Schutzwirkung verlässt), dann muss die Impfquote bei der Risikogruppe hervorragend sein, somst ändert dich an der aktuellen Situation rein gar Art nichts.
Pilatus hat geschrieben: 21.12.2020 - 11:14
Was man auch bedenken muss: Wenn man nicht breit impft (also mittels Herdenimmunität einen passiven Impfschutz anstrebt) sondern nur die Risikogruppen angeht (sich also auf die aktive Schutzwirkung verlässt), dann muss die Impfquote bei der Risikogruppe hervorragend sein, sonst ändert dich an der aktuellen Situation rein gar Art nichts.
Sehe ich genauso, wenn man die Impfungen auf die Risikogruppen beschränkt, braucht man da sicher 90-95% Impfquote.
Pilatus hat geschrieben: 21.12.2020 - 11:14
Wenn das Sterben enden soll, müssen alle >75 Jährigen geimpft werden. Wenn wir Ruhe auf den Intensivstationen wollen, dann müssen alle >55 Jährigen geimpft werden.
Wer sagt denn, dass das Sterben enden soll? Leben ist nun mal zu 100% tödlich.
Wenn jemand sich aus freien Stücken dafür entscheidet, sich z.B. nicht impfen zu lassen, so ist das eben seine persönliche Entscheidung gewesen und man wird damit leben (oder vielleicht auch sterben) müssen.
Entscheidend ist am Ende doch einzig und allein, ob das Gesundheitssystem mit den übrig gebliebenen Fällen fertig wird, oder nicht.
Da wir bereits jetzt mit einer relativ hohen Inzidenz, vor allem bei älteren Personen, trotz allem noch relativ glimpflich in den Krankenhäusern durchkommen (O-Ton meiner Mutter, die Krankenschwester ist: Es ist viel los, es macht keinen Spaß, aber geht schon [noch]), sehe ich da jetzt nicht all zu schwarz. Andere Länder haben noch sehr viel höhere Inzidenzen relativ "geräuschlos" ertragen, auch wenn das alles andere als erstrebenswert war, was da z.B. in Belgien abging.
Wenn wir davon ausgehen, dass sich auf jeden Fall ein guter Teil der Bevölkerung, unabhängig vom Alter, impfen lassen wird, sollte sich dadurch wohl auf jeden Fall, auch wenn man die Maßnahmen signifikant lockert, keine massive Verschlechterung der Situation einstellen.
Pilatus hat geschrieben: 21.12.2020 - 11:14
Was man auch bedenken muss: Wenn man nicht breit impft (also mittels Herdenimmunität einen passiven Impfschutz anstrebt) sondern nur die Risikogruppen angeht (sich also auf die aktive Schutzwirkung verlässt), dann muss die Impfquote bei der Risikogruppe hervorragend sein, somst ändert dich an der aktuellen Situation rein gar Art nichts.
Richtig! Darum hängt davon sehr viel ab und deshalb ist Aufklärung und Information, insbesondere für diese Gruppe, sehr wichtig. Gerade in dieser Gruppe ist eine möglichst hohe Quote anzustreben.
Wenn sich aber viele Personen aus dieser Gruppe aus freien Stücken dafür entscheiden, sich - warum auch immer - nicht impfen zu lassen, so muss man eben als Gesellschaft das auch respektieren können, auch wenn das sicherlich sehr schwer fällt.
Ich denke, wir sind uns aber einig, dass eine möglichst hohe Impfquote natürlich um so besser ist - vorausgesetzt, der Impfstoff ist sicher.
Zuletzt geändert von WackelPudding am 21.12.2020 - 11:42, insgesamt 1-mal geändert.