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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 07.01.2010 - 17:51
von TPD
Eine Tageskarte ist im Verhältnis zu einer Wochenkarte oder sogar Saisonabo wesentlich teurer.
Weshalb sollte denn eine solche Tarifabstufung nicht auch im Strassenverkehr möglich sein ?
Im öffentlichen Verkehr sieht es auch nicht besser aus. Oder da geht es manchmal sogar in das andere Extreme. Teilweise können die Touristen von Angeboten profitieren, die den Einheimischen explizit vorenthalten bleiben. Und sowas nennt sich Tourismusförderung und ist gar keine Diskriminierung gegenüber den Einheimischen...
Oder was bringt es mir, wenn ich mit der Fussballkarte, Theaterkarte am entsprechenden Tag gratis mit dem ÖV fahren kann, wenn ich eh schon eine Monatskarte besitze ?
Nein, das ist keine Diskriminierung dass ich die Reise doppelt bezahlen musste. Sondern sowas nennt sich Umweltpolitik...
Oder was ist mit Frauentage im Schwimmbad oder sogenannten Quotenregelungen ?
Klar will man mit Quotenregelungen Minderheiten schützen und fördern. Jedoch ist dies ganz klar eine Diskriminierung gegenüber des "normalen Menschen".
Oder was ist mit der Tatsache dass in vielen Länder die Ausländer nur unter eingeschränkten Bedingugen Grundstücke kaufen dürfen ?
Ist ja eigentlich auch eine ziemliche rassistische Regelung. Jedoch will man mit einer solchen Regelung einzig und alleine verhindern dass plötzlich ein reicher Öl-Scheich das halbe Land aufkauft und die Einheimischen ein riesen Problem haben.
Und nein, ich sehe nicht ein weshalb der Einheimischen-Rabatt eine echte Diskriminierung sein soll ?
Dieser Rabatt ist ganz klar an den Wohnsitz gebunden. Und Wohnsitz hat nun wirklich nichts mit Geschlecht, Hautfarbe, Religion usw. zu tun. Solange man nicht gerade Asylant oder Sozialhilfeempfänger ist, gilt wohl in der ganzen EU inklusive Schweiz Niederlassungsfreiheit.
Also wenn jemand von diesem Rabatt wirklich profitieren möchte, dann soll er halt seine Papiere in einer Tourismusgemeinde hinterlegen.
Abgesehen davon ist mir noch ein weiteres Argument in den Sinn gekommen, das für den Einheimischen-Tarif spricht. Viele Bergbahnen gehören ja praktisch den Gemeinden. Und ich denke ein Aktionärsrabatt auf den Skipässe ist keine Diskriminierung ? Immerhin muss man den Aktionäre ein Zückerchen geben, damit sie überhaupt Bergbahnaktien kaufen. Ausser bei ein paar wenigen Gesellschaften sind Bergbahnaktien nun wirklich nicht eine lukrative Geldanlage.
Wenn nun die Gemeinde Aktionär ist und die Bergbahn den Aktionären einen Rabatt gewährt, muss logischerweise die ganze Gemeinde davon profitieren können. Wäre ja dann wirklich ungerecht wenn nur der Bürgermeister einen verbilligten Skipass kriegt und der Steuerzahler musste das Aktienpaket kaufen.
Und habt ihr euch auch schon mal überlegt dass in einem Touristenort die ganze Infrastruktur für die Hauptsaison ausgelegt sein muss. Und Infrastruktur sind nicht nur Hochleistungssesselbahnen mit Sitzheizung, sondern auch Unterkünfte, Parkplätze, Energieversorgung, Entsorgungswesen etc.
Einfach pech dass die Hauptsaison nur ein paar wenige Wochen dauert und danach der Ort zu einer Geisterstadt mutiert. Und ob es wirklich Spass macht jeden Tag durch die Strassen zu laufen, wenn bei 80% der Häuser die Fenster verrammelt sind, wage ich mal zu bezweifeln.
In einer Stadt fallen die Touristen (ausser es findet gerade ein Grossanlass statt) viel weniger ins Gewicht.
Von dem her habe ich nun wirklich kein Problem wenn ein Bergdorf den Einheimischen einen Rabatt gewährt.
Abgesehen davon denke ich dass jedermann von Rabatte und Ermässigungen profitieren kann, die anderen Leuten vorenthalten bleiben. Von dem her geht es doch in der ganzen Diskussion nur um Egoismus und Neid.
Und ich denke die Mehrheit hier im Forum lebt ja in demokratischen Länder. Weshalb wählt ihr dann nicht Politiker, die dafür sorgen dass auch ihr in eurer Stadt von einem einheimischen Rabatt profitieren könnt ?
Aber nein, anstatt dass das Problem lokal gelöst wird, geht man lieber nach Brüssel damit ein generelles Verbot erlassen wird...
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 07.01.2010 - 21:16
von thun
^^
Die EU-Rechtsprechung ist da ganz eindeutig: Alle EU-Bürger haben in der ganzen EU das Recht auf Gleichbehandlung mit den jeweiligen Inländern. Darauf basiert eben auch die Arbeitsfreiheit (mit gleichen Rechten und Pflichten im Beruf wie die jeweiligen Inländer), etc. Kurz und gut: EU-Bürger dürfen in der EU (genausowenig wie EU-Waren und -Dienstleistungen) auf Grund ihrer Herkunft diskriminiert werden.
Aber eben dazu führen ja die Einheimischenrabatte: ein paar EU-Bürger (eben die in diesem Fall "Einheimischen") werden über Gebühr gegenüber allen anderen EU-Bürgern ("Touristen") bevorzugt, was schlicht und einfach unrechtmäßig ist. Das ist seit Jahrzehnten Rechtsstand und vom EuGH eindeutig ausgelegt. Deshalb ist wohl auch davon auszugehen, dass die Klage Erfolg haben wird.
Dass sich irgendjemand daran stört und eine Klage anstrengt ist auch alles andere als (moralisch oder sonstirgendwie) fragwürdig, sondern sein gutes Recht.
Aus juristischer Sicht ist die Sachlage ziemlich eindeutig (und - nicht nur juristisch - völlig richtig so).
Die Diskussion sieht aus anderer Sichtweise natürlich bei der Argumentation differenzierter aus. Auch wenn ich persönlich kein einziges überzeugendes Argument für Einheimischentarife hier gelesen habe (und auch nicht glaube, dass es eines gibt).
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 07.01.2010 - 23:33
von Fiescher
kaldini hat geschrieben:an alle Deutschen (bin ja selber einer!): es steht jedem von euch frei, in dieses schöne Land im Süden Bayerns zu ziehen! Geht ganz einfach, Job suchen, finden, umziehen. Dann auf der Gemeinde die Meldebescheinigung für 5 Euro Bearbeitungsgebühr holen und auch ihr zählt als Einheimische! Funktioniert prächtig (ausser in der Skiwelt, da gibts ja bekanntlich keine mehr auf Tageskarten).
ach ja: ich lad euch dann auch mal an einem Samstag Vormittag zum Kaffee trinken in Mayrhofen ein!
Danke für dieses Statement!! Ich sehe es auch so, auch wenn ich noch ca. 60 Kilometer nördlich davon wohne. Aber ich könnte jetzt noch ein Krasseres Beispiel nennen!!
Es gibt diverse Vergüngstigungs-Karten in Tirol auch nur für Leute die in Tirol arbeiten, also dort Ihre Sozialversichungsanmeldung haben. Ich arbeite ca. 80 oder sogar noch ein paar mehr Prozent meiner jährlichen Arbeitszeit in Tirol im Ober- und Unterland gleichermaßen und hab keinen Profit daraus, obwohl ich auch öfters mal in Tirol Skifahre, oder dort in der Freizeit unterwegs bin, oder wenigstens zum Einkaufen dort verweile.
Warum??
Weil ich bei einer Deutschen (Münchner Firma) angestellt bin und halt grenzüberschreitend arbeite und auch dadurch Geld in Tirol lasse. Und wa ist die Konsequenz daraus?? Shit Happens, einfach Pech gehabt!! Könnte ja zu einer Tiroler Firma wechseln, aber in meiner Branche geht das nichtso einfach, aber ich mache dadurch ja auch keinen Aufstand und hab Versntändnis für die Einheimischen-Traife!!
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 07.01.2010 - 23:42
von Fiescher
Arlberg-Irrer hat geschrieben:ösitom hat geschrieben:Lieber Arlber-Irrer,
ich zitiere mich mal selber:
Die lieben Einheimischen bezahlen nämlich auch Infrastrukturprojekte überproportional (im Vergleich zu den Skigästen) stark mit
Während ich mit meiner in Österreich entrichteten Mineralölsteuer, der Normverbrauchsabgabe, der motorbezogenen Versicherungssteuer sowie natürlich der Autobahnmaut zur Finanzierung des Tunnels beitrage, so ist dein Beitrag für deinen Besuch am Arlberg seit 1.1.10 ganze 7,90 Euro. Danke dafür.
Meine Meinung zuvor war nur auf den direkten Wert meiner Fahrt (Mautkosten pro km) durch Österreich bezogen. Ich hab 7,90 dafür gezahlt, dass ich A14 und S16 bei Euch fahren durfte. Da kann man sich ausrechnen, wieviel ich pro km Maut bezahlt habe. Aber wenn Du die Jahresvignette hast, (100,- oder was auch immer die kostet), dann kurvst Du ja in Österreich entsprechend viel rum und kommst pro km billiger weg als ich pro km.
Du bist halt Tourist und wenn Du da ein Problem hast, dann musst halt nach Alternativen suchen, ob es jetzt eine andere Gebietswahl ist, oder alternative Anfahrtswege oder dergleichen. Wenn Du halt dann von Hörbranz bis an den Arlberg auf Alternativstrecken auch fast so lang brauchst, wie bis Hamburg bis nach Ulm, dann musst halt ein gewisses Handicap in Kauf nehmen oder die "Kröte" schlucken, daß Du 7,50 Euro für 10 Tage-Autobahn benutzung zahlst (Du könntest ja in der Zeit auch 3 x vom Ländle bis ins Burgenland und zurück fahren, fürs selbe Geld) auch wenn Du nur ca. 60 Kilometer pro Richtung fährst. Das ist ja Dein Verlangen und da darfst Du die Diskussion auch nicht am Pfändertunnel fest machen.
Ich selbst hab seit 3 Jahren seit ich in Oberbayern lebe ein Jahrespickerl auf dem Auto, zahle meine ca. 76 Euro im Jahr und hab dadurch auch meinen Obolus zur Verkehrsinfrastruktur im Nachbarland gegeben, der auch dort ankommt und nicht in irgendwelchen Steuerlöchern verschwindet, weil manche Herren wieder großkotzig waren, aber ich fahre den Gegenwert auch wieder auf den Maut-Straßen raus, und ich fahre max. 1 x im Jahr durch den Pfändertunnel, wenn ich in Richtung Schweiz unterwegs bin.
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 01:10
von Frankenski
BlaBlaBla, warum immer aufregen wegen 1, 2 Euros Rabatt, wenn ich Skifahren will dann such ich mir halt ein günstiges Gebiet wo ich wenig zahle, es muß nicht immer das sein wo ich 50,- € und mehr bezahlen muß.
Die ganzen Beispiele sind Lächerlich
Steuern, Maut, Benzin usw.
Auch die Österreicher zahlen in Deutschland für den Unterhalt der Straßen, das Zauberwort hier: LKW-Maut
Wer sich jetzt Aufregt, das die Österreicher das machen sollte halt wo anderes zum Skifahren gehen, viele von euch haben bestimmt noch nie in der Österreichischen Gastronomie gearbeitet, da bekommt man auch Ermäßigungen an den Skiliften, doch leider hat man als Gastarbeiter fast nichts davon, 2-3 mal Skifahren in der Saison das warst dann schon.
Ihr müsst mal die Region um Passau ansehen, die Deutschen fahren rüber zum Tanken
und die Österreicher fahren rüber zum Einkaufen ( Lebendsmittel )
ist das etwa nicht auch Diskriminierung
die Passauer haben mehr Geld in der Tasche weil sie günstiger Tanken können, als der Nürnberger oder Frankfurter die ja keinen Österreicher um die Ecke haben
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 08:45
von mic
thun hat geschrieben:^^
Die EU-Rechtsprechung ist da ganz eindeutig: Alle EU-Bürger haben in der ganzen EU das Recht auf Gleichbehandlung mit den jeweiligen Inländern. Darauf basiert eben auch die Arbeitsfreiheit (mit gleichen Rechten und Pflichten im Beruf wie die jeweiligen Inländer), etc. Kurz und gut: EU-Bürger dürfen in der EU (genausowenig wie EU-Waren und -Dienstleistungen) auf Grund ihrer Herkunft diskriminiert werden.
Aber eben dazu führen ja die Einheimischenrabatte: ein paar EU-Bürger (eben die in diesem Fall "Einheimischen") werden über Gebühr gegenüber allen anderen EU-Bürgern ("Touristen") bevorzugt, was schlicht und einfach unrechtmäßig ist. Das ist seit Jahrzehnten Rechtsstand und vom EuGH eindeutig ausgelegt. Deshalb ist wohl auch davon auszugehen, dass die Klage Erfolg haben wird.
Dass sich irgendjemand daran stört und eine Klage anstrengt ist auch alles andere als (moralisch oder sonstirgendwie) fragwürdig, sondern sein gutes Recht.
Aus juristischer Sicht ist die Sachlage ziemlich eindeutig (und - nicht nur juristisch - völlig richtig so).
Die Diskussion sieht aus anderer Sichtweise natürlich bei der Argumentation differenzierter aus. Auch wenn ich persönlich kein einziges überzeugendes Argument für Einheimischentarife hier gelesen habe (und auch nicht glaube, dass es eines gibt).
Wäre ich Lehrer würde ich Dir eine 1 geben und es vor der Klasse laut vorlesen damit es auch der letzte kapiert!
Kann da nur zu 100% zustimmen.
Hier gehts es nicht um "hätte", "wenn" und "aber" oder "Neid" (war klar das das kommt) sondern um die Sachlage und die ist laut EU eindeutig.
Halbschwanger gibts ned. Entweder ganz EU oder gar ned.
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 09:40
von 911er
Eigentlich ist das ganze doch von den Bergbahnen recht einfach zu umgehen. Einfach jedem Haushalt eine Rabattkarte zukommen lassen, mit der es x% Rabatt auf den jeweils gültigen Preis gibt.
...und schon ist alles wieder im Lot, denn jeder kann den Preis für eine Leistung selbst aushandeln.
(Alternativ auch einfach die einheimischen darauf hin weisen einfach nach günstigeren Karten zu fragen...).
Oder wird das von der EU auch vorgeschrieben?
Ich freu mich jedenfalls ab morgen auf 14 Tage Skifahren zum ermäßigten Zwischensaison Tarif, der günstiger als die einheimischen Tarife sind, in der Skiamade!
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 10:27
von peppY
Deutschland ist kein Touri Land in dem Sinne wie Österreich. Fast überall in Österreich kann man etwas tun was man in vielen anderen Ländern nicht tun kann, und zwar in die Berge gehen (wofür auch immer). Dann ist es was das angeht verglichen mit dem Rest der Welt auch noch recht Zentral gelegen und vor allem keine Entwichklungsland.
Außerdem sind wir 4x so groß, ist ja klar das aufs Gesammte evtl mehr Umsatz kommt. Wäre beider auf einem Level, also würde man es auf einen Nenner (die selbe größe) rechnern, dann kannst du dir sicher sein das die das doppelte einnehmen mit Urlaubern. Allein der geschäftssinn der Ösis ist ein ganz anderer, die wissen schon wie man Geld macht (abzockt), wenn nicht würde der Bulle aus USA kommen. Bei uns gibt es ein bisschen was Kultur und so, aber das ist eh ein sterbendes Tourismussfeld, das bereden wir in 15 Jahren nochmal ausführlicher ok? 
Jetzt möchte ich kurz nochmal auf das 'Skifahrenist für Einheimische zu teuer' - Topic hinweisen, bevor hier weitergelesen wird!
80% alle Komforteinrichtungen an Liften braucht kein Einheimischer. Nichtmal die SIcherrungsbügel! Weil die Einheimischen die heute im mittleren Alter sind, da hatte niemand so einen Lift, und wenn sie schon in den Bergen wohnen und Skifahren können, dann kann jeder von denen der Fit ist JEDES Gästerrennen mit total verwachsten Leihski gewinnen (ohne jetzt auf wenn einbashen zu wollen!!). Genauso werden die, die noch gescheit fahren gelernt haben, immer sicherer fahren als einer der mit einem Maximum an Konfort gelernt hat.
Da ist auch keiner aus dem Lift gefallen, oder in eine fahrende Raupe geraten, beim Berglauf im Laufen gestorben, beim Skifahren umgebremmst mit wem anders mit dem Kopf zusammen geknallt oder sonnst irgentetwas derartig unglaubliches ist passiert. Schlimme unfälle wären meist Lawienen oder andersartige Liftunfälle (zb Seilchen gerissen > Massensturz).
Um mal ins Detail zu gehen: Viele der Sitzheizungen zb sind unnötig. Klar es gibt Lifte, bei denen ist zb das untere Drittel + TS permanent im Schatten. Am Gaistal ist zb immer der kälteste Punkt. Da machts vlt Sinn, das die Sitze in der Station eben angeheizt werden. Aber da hats auch fast immer minus zweistellig, die Komfortpolster kühlen sauschnell ab, wenn keiner draufhockt, nach 2-3 Runden ist das Eisig. Es gibt aber viel viel mehr Lift, die zb den ganzen Tag in der Sonne stehen. Da wirds dann pro Saisson 4-5 Schlechtwetter tage geben, wo sich das evtl auszahlt, aber dann fährt eh kaum jemand. Genau so die Bubbles. Wenn Wetter ist, das ich das Ding Schließen würde, dann fahren viele erst gar nicht wegen mangelnder Sicht oder so. Die Kindersicherungen sind auch unnötig größtenteils bzw gar nicht richtig ausgereift. Die in Berwang schnappt wirklich wie beschrieben plötzlich auf, das ist in meinen Augen auch eine weitere Gefahrenquelle. Und die Fußrasten muss man auch lösen, einfach weglassen gehr auf keinsten so wie ich das sehe, aber die Lösungen die es gibt benötigenen auch noch Überarbeitung, was gar nicht so leicht ist.
DIe ganzen Einstiegshilfen sind auch so eine Sache. Früher hat einem der Hansel immer den Sessel richtig unters Hinterteil gepackt, und man konnte gaaaaaaanz langsam einstellen um Einzusteigen.
Heute sitzen sie hinter ner Scheibe, ein Grußnicker und das wars...
Genauso diese Zusatzförderbänder. Die einen genau rechtzeitig an die Schranke bringen und dabei immer den Sessel voll machen. Eig gar nicht so schlecht. Aber auch wieder etwas, was man nicht unbedingt braucht. Das erweckt den Eindruck, als wolle man den Faktor Menschliche Dummheit reduzieren, um die Auslastung der Bahnen weiter auzureizen. Das ist Schlag ins Gesicht für jeden etwas trägeren Fahrer und für all diejenigen, die sonnst einen Sessel später gefahren wären.
Und was das mit Komfort zu tun hat, verstehe ich auch nicht ganz, aber es ist so angepriesen. Komfort Fleischwolf und so.
Wie der Wahnsinn ablaufen kann sieht man zb in Lermoos. Die haben sich in grademal 15Jahren rundumerneuert, etwas vergößert und alles perfekt mit Komfortbahnen zugebaut. Seit das alles ist, fallen dort Leute aus den Liften, gehen verschollen und es passieren ganz sicher mehr Unfälle als zu Zeiten wo es nur eine 4KSB und 2 DSB´s gab. Und die bieten einem schon überdurchschnittlich viele Möglichkeiten, sich auf anspruchvollen Pisten oder Skirouten oder in diesem Terrainpark die haxen zu brechen.
Was hier allerdings kein Einziges mal erwähnt wird ist zb die korruption mit der Gästekarte (gibt kein passenderes Wort sry). Dieses Teil kriegt jeder Urlauber, und je nachdem wo er wohnt, kann er zb ermäßigt oder gratis diverse Freizeitangebote neben Skifahren nutzen. Hallenbäder, Eisplätze, Minigolf und sowas halt. Nur ist es so das damit Innerorts ganz schön krieg geführt wird. Die einen kommen gratis in Hallenbad. die anderen auf den Eisplatz, ganz andere Zahlen für gar nichts bzw für alles. Das ist nogo ohne ende, weils ne schweinerei hoch 10 ist. Die machen sich dort einen gewissen Wettbewerb, wo eig gar keiner ist, weil eh kein Bett leer bleiben wird. Komisch das intressiert keine Sau obwohls ganz klar jenseits der Grenzen der legalität und des Wettbewerbs ists. Das sich Familien damit bevorteilen, wo der eine Vermietet und der andere das Kiosk im Schwimmbad betreibt, das is ne Sauerrei. Ich würde auch mal gerne wissen nach welchen Kriterien da was vergeben wird. Wird bei Vollmond und Nordwind eine Ziege geschlachtet und wo das Blut hinläuft der kriegt den zuschlag dann oder wie?
Fakt ist einfach, Gebiete die Modern sind und wo ein Einheimischer den vollen Preis zahlen muss, wird er meiden. Warum sollte er das auch mitmachen. Der Antrieb is das er in die Natur will zum Skifahren dann, net ins Remmidemmi wie ein Urlauber, dann wird er auch dahin gehen wo er in Ruhe Skifahren kann ohne dabei noch abgezockt zu werden.
Wenn du auf die Meile willst gehst du ja auch in nen Geheimtippmäßigen Laden anstatt in eines der Großen Laufhäuser nehme ich doch mal schwer an oder ? 
@ Deutschland noch: Das wir kein Ernsthaftes Touriland sieht sieht man doch schon alleine daran das die Lobby die Politik soweit gebracht haben denen die mwst zu senken. Blos wird es in ganz Deutschland genau 0 Hotels geben, die jetzt deswegen billiger werden ohne neues Angebot schaffen. Die Massen werden grade zu heranströhmen jetzt um unsere dichtgesiedelten Freizeitangebote zu nutzen *lol* Ischgl kann im Winter und Fiss im Sommer zusperren! *duck*
Die EU-Rechtsprechung ist da ganz eindeutig: Alle EU-Bürger haben in der ganzen EU das Recht auf Gleichbehandlung mit den jeweiligen Inländern. Darauf basiert eben auch die Arbeitsfreiheit (mit gleichen Rechten und Pflichten im Beruf wie die jeweiligen Inländer), etc. Kurz und gut: EU-Bürger dürfen in der EU (genausowenig wie EU-Waren und -Dienstleistungen) auf Grund ihrer Herkunft diskriminiert werden.
Ich werde mich Politisch dazu nicht äußern, stehe schon in zuvielen Karteien etc
Aber ich sage dir, wenn ich ein Geschäft hätte, was die Region und alles stärkt und was quasi 100% ins Wirtschaftsbild der Region des Bundeslandes oder nochweiter passt, dann würd ich einfach zusperren und alles verroten lassen, wenn mir so reingeredet werden würde. Ich red jetzt zwar so weil ich mir das schlecht vorstellen kann so vom Gelde abhängig zu sein das man das mitmacht, aber ich würde mir das nicht bieten lassen! Und der Tourismuss hat mit sicherheit eine der Stärksten Lobbies bei euch, blos weil alles davon und nochmehr von der EU abhängig ist (umringt wäre man sonnst) wird man das Spiel mit zusammengebissenen Zähnen mitmachen.
(Ich bin kurz etwas verwirrt, derjenige der hier die EU anpreist ist kein Eidgenosse oder??)
So jetzt nochmal zum Ursprung zurück, um nicht wieder falsch verstanden zu werden. Die Leute weswegen das ganze unnötige Geld in die Berge gesteckt wird, die müssen es auch bezahlen! Stell dir dochmal vor man baut dir eine 8-Spurige Autobahn durch den Garten, und du musst das Stück in deinem Garten auchnoch bezahlen. Obwol du dann nichtmal deine eigene Auffahrt hast und 3km bis zur nächsten fahren musst, um dann in die andere Richtung und erstmal durch deinen eigenen Garten zu fahren!
So in der Art von der brisanz her muss man sich das bei einem Einheimschen vorstellen, vor allem wo an andere Stelle noch groß geheult wird das Skifahren selbst mit den günstigen Tarifen nicht mehr erschwinglich ist (sein soll). Das ist blos ein weitere Todestoß von oben herab um dieses Gebilde names EU auf einen Nenner zu bringen.
*ironie start* Hat uns alle ja in paradiesische Verhältnisse gebracht bisher, ich muss mich jetzt auch beeilen, mein Geldbad wird kalt *ironie ende*
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 10:31
von jwahl
Beiträge wurden mit einem früheren Thread zum gleichen Thema zusammengeführt.
Jakob
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 10:52
von Af
Oh Mann....wie soll da jemand arbeiten....das Topic hier ist ja mittlerweile die Reinste Comedy....einfach Klasse....bitte mehr davon.
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 11:19
von peppY
Das ist ein Thema, das sollte eigentlich mit so manchen zusammen getan werden. Weil es eigentlich immer um die selbern Grunsätze geht und ich finde man kann auch keinen Konsens finden, wie auch? Man muss einfach ein wenig von unseren gewohnten Verhältnissen absehen (um nicht Das K-Wort zu benutzen) und etwas mehr darauf achten was noch gerecht ist. Es ist in dem Fall sicher nicht gerecht den Einheimisch das Skifahren genauso teuer zu machen wie einem Urlauber. Weil der kommt ja nur in heute noch gewinnbringenden Anzahlen, wenn man ihm etwas bietet. Halt das ganze angesprochene fragwürdige Zeug. Man muss es ja quasi bieten um noch ne Chance zu haben. Eigentlich darf sich nunmehr keiner beschweren über irgentwas. Die Einheimischen eig nicht das Halligalli ist, die Uraluber nicht das es teuer ist und die EU vorallem nicht das es noch iwie halbwegs gerecht geregelt ist. Man geht ja auch nicht in ne Disko um was zu trinken weil man krassen Durst hat.
Dieser Wandel der seit Jahren in Progress ist, das betrifft jetzt nicht nur das, sondern auch viele andere Dinge wie die Wirtschaft allgemein und das Klima, ist blos eine folge davon das iwo eine Grenze überschritten wurde, iwann. Das jetzt mit nem 12 Pfünder auf Pass zu bringen ist der falsche Weg. So nun hab ich genug 
Oh Mann....wie soll da jemand arbeiten....das Topic hier ist ja mittlerweile die Reinste Comedy....einfach Klasse....bitte mehr davon.
Solang das Leute aus ihren automatisierten Przessen rausbringt, und vor allem das nachdenken etwas anregt bei dingen die sonnst aus höheren Gründen abgenickt werden, ist mir das recht 
Vlt kann ja mal jemand bis morgen oder ümorgen etwas bringen was nicht aus iwelchen EU-Schriftkram kopiert wurde und was nicht genau das was ich kritisiere an der Gesellschaft unterstreicht?!
Vlt kann man ja anstelle es für alle teuerer zu machen allen den Einheimischen Preis anbieten, mal darüber nachgedacht? Auch darüber welche folgen das im Vergleich einer Verteuerung der Einheimischen hätte ?
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 12:16
von Foto-Irrer
wahrscheinlich gar keinen, da man sich das Skigebiet nicht nach dem Kriterium aussucht, wie teuer der Skipass ist! Der Skipass macht ja eigentlich nur einen geringen Teil der Urlaubskosten aus. Ich denke jetzt auch nicht an das Material sondern an die Unterkunft und die Verpflegung. Am Arlberg ist einmal Hütte mit der Familie Essen gehen teurer als ein 7-Tagesskipass.
Mir selber ist das ja auch eigentlich egal, mir geht es nur ums Prinzip, dass ich hier oben dasselbe zahle wie die anderen Touristen (Hafenbarkasse, Kurtaxe am Strand). Auch möchte ich nicht mit den Einheimischen tauschen, weil man als Hamburger irgendwann an den vielen Luxus gewöhnt ist, dass ich in 10 min. von mir zuhause 3 Media Märkte und jede existierende Discountermarke zur Verfügung habe und es mich schockiert dann umso mehr, wenn der corviglia-fan als St. Moritz Einheimischer mir auf der Piste erzählt, dass er zum Klamotteneinkaufen mal eben bis nach Chur fahren muss.
Obwohl ich schon neidisch auf alle Ratten hier bin, die mal eben am Wochenende in 1 Stunde Fahrt in ein x-beliebiges Skigebiet fahren können und mich dann mit ihren Berichten quälen
(auch will)
PS: Ach ja, bei Susis Showbar an der Ecke Reeperbahn/Große Freiheit gibt es auch keinen Einheimischenrabatt
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 21:42
von GMD
Hmm, auch wenn ein bestimmter User ganz schön aufdreht, einen Punkt hat er aufgegriffen den ich noch interessant finde: Die Sache mit den Gästekarten. Sofern diese den Urlaubern gratis abgegeben wird, ist das doch genau genommen ebenso diskriminierend und damit einen Verstoss gegen die EU-Regeln wie Einheimischentarife.
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 08.01.2010 - 21:48
von 3303
Meines Erachtens geht die gesamte Diskriminierungsdiskussion am Thema vorbei.
Diskriminieren kann man jemanden, wenn es um seine Grundrechte etc. geht.
Ob man das auf die Konditionen des Erwerbs eines kommerziellen (Luxus)Produktes wie einen Skipass übertragen kann, würde ich anzweifeln wollen.
Soviel zu meiner persönlichen Sicht der Dinge.
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 09.01.2010 - 07:50
von Theo
Gästekarten werden aber nicht gratis abgegeben, man erhält sie nur wenn man die Berherbergungstaxe zahlt.
Sie dinen dazu die Vermieter zu zwingen korrekt die Beherbergungstaxen abzurechnen. Verhält sich ungefähr gleich wie mit der von mir weiter vorne erwähnten Steuersache.
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 09.01.2010 - 09:11
von TPD
Es ist schon klar dass die Gästekarte nicht gratis ist, selbst wenn dies für den Touristen so aussieht.
Aber auch den einheimischen Rabatt gibt es nicht einfach gratis.
Bei der Gästekarte gehen die Tagesgäste leer aus. Von dem her auch eine Diskriminierung, da man gezwungen wird, im Kurort zu übernachten.
Von dem her sehe ich nicht ein weshalb eine Gästekarte erlaubt sein soll, jedoch der einheimischen Rabatt ist angeblich eine Diskriminierung ?
Meines Erachtens geht die gesamte Diskriminierungsdiskussion am Thema vorbei.
Allerdings !
Ist wohl so eine Modeerscheinung von gewissen Kreise dass Alles als Diskriminierung gilt, wenn man selbst nicht davon profitieren kann.
Ob man das auf die Konditionen des Erwerbs eines kommerziellen (Luxus)Produktes wie einen Skipass übertragen kann, würde ich anzweifeln wollen.
Es ist ja niemand gezwungen seine Skiferien in einem Ort zu verbringen, der einen Einheimischen-Rabatt gewährt.
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 24.09.2012 - 13:07
von chianti
"Willkommen im Binnenmarkt" (www.konsument.at)
Österreichisches Dienstleistungsgesetz vom 22.11.2011:
§23:
Die allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Dienstleistungserbringers für den Zugang zu einer Dienstleistung dürfen keine auf der Staatsangehörigkeit oder dem Wohnsitz des Dienstleistungsempfängers beruhenden diskriminierenden Bestimmungen enthalten. Unterschiede bei den Zugangsbedingungen sind nicht diskriminierend, wenn sie durch objektive Kriterien gerechtfertigt sind.
Jetzt ist die Frage:
Rettet es die Seilbahnbetreiber, wenn die Ermäßigungen gar nicht in den schriftlichen AGB enthalten sind, sondern unter der Hand vergeben werden? Die TSC verstößt jetzt schon gegen das Dienstleistungsgesetz, da in deren AGB steht: "Personen mit Hauptwohnsitz in Tirol (Nachweis erfolgt durch Vorlage einer Meldebestätigung, welche nicht älter als 3 Monate sein darf), sowie alle Personen mit einem Beschäftigungsverhältnis in Tirol unter Vorlage der Sozialversicherungsbestätigung (nicht älter als 3 Monate) sowie Studenten der Universität Innsbruck und Studenten einer in Tirol ansässigen Hochschule oder Fachhochschule unter Vorlage eines aktuellen Studiennachweises für das laufende Studienjahr/Semester berechtigt, erhalten den ermäßigten Tarif." -> klarer Gesetzesbruch
Um der Neiddiskussion vorzubeugen: ich habe nichts dagegen, dass Einheimische günstiger skifahren können als Touristen. Aber dann muss die Förderung über direkte Transfers gehen und öffentlich sein (z.B. Zuschuss der Gemeinde für Familien, der auf Antrag gewährt wird, sei es für die Saisonkarte oder für den Skiclub).
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 24.09.2012 - 13:44
von Foto-Irrer
Nicht Neid, aber das ganze andersrum gibt es quasi auch!
Neid wäre, wenn man sich in Hamburg beschweren würde, warum man als Hamburger die öffentlichen Verkehrsmittel nicht günstiger nutzen darf als die Auswärtigen, insbesondere Touristen, nehmen wir mal als aktuelles Beispiel die vielen Fähren im Hafen. So gibt es höchstens Stimmen, dass Leute, die nach einem anstrengenden Arbeitstag im Hafen mit der Fähre rüber wollen und oft die Schiffe wegen der Touris überfüllt sind, aber was solls, damit muss man bestimmt in jeder Stadt leben, dass eine Was-auch-immer-Linie voll ist.
Bei uns gibt es jetzt aber folgendes Problem. Die Touris haben ja eh ihre Tages- oder Touristenkarte und fahren nicht für 15,- mit der Hafenrundfahrt sondern fahren für lau mit den Fähren und bleiben darauf. Aus diesem Grund gab es in letzter Zeit mehrere Vorfälle mit Überfüllung. Um diesem zu entgegnen wurde nun beschlossen, dass an den Landungsbrücken, wo jeder Touri zu- und aussteigt, ALLE RUNTER VOM BOOT MÜSSEN.
Für jemanden, der vom Sasol-Anleger nach Feierabend via Landungsbrücken Richtung Fischmarkt oder Övelgönne muss, heisst das neu, zwischendurch aufstehen, runter vom Boot, und draussen wieder am selben Boot wieder an die lange Schlange anstellen (wo an schönen Tagen nicht mal gewährleistet, dass man überhaupt rauf kommt, da mehr Gäste als Platz auf Fähre).
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 24.09.2012 - 19:03
von falk90
Mein freund Bekam letztes Jahr zu Allerheiligen auf dem Stubaier Geltscher zu hören:
"Wenn so viel los ist, sollte man die Einheimischen nichts ins Skigebiet lassen!"
Da lobe ich es mir doch den ein oder anderen Euro zu sparen, damit man noch einen Grund hat nicht die Fassung zu verlieren.
In gewissen Teilen Österreichs ist Skifahren halt noch ein Volkssport, und der sollte auch leistbar sein.
Übrigens, einen offiziellen Einheimischen-Preis gibt es bei der TSC auch nicht.
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 25.09.2012 - 12:28
von starli
chianti hat geschrieben:Unterschiede bei den Zugangsbedingungen sind nicht diskriminierend, wenn sie durch objektive Kriterien gerechtfertigt sind.
Na bitte, dann passt doch alles. Gibt doch genug objektive Kriterien, die genannt wurden, und die für eine Einheimischenvergünstigung stehen... ;-)
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 25.09.2012 - 12:59
von chianti
jack90 hat geschrieben: einen offiziellen Einheimischen-Preis gibt es bei der TSC auch nicht.
Vielleicht mal die AGB der TSC lesen bzw. den o.g. Ausschnitt daraus? (oder vorlesen lassen, wenn es mit dem Lesen nicht so gut klappt
)starli hat geschrieben:Gibt doch genug objektive Kriterien, die genannt wurden, und die für eine Einheimischenvergünstigung stehen
Die Einheimischenvergünstigung gibt es doch bereits - zumindest in jedem Ort, der eine Kurtaxe erhebt (und ich kenne keinen Skitourismusort, der darauf verzichtet). Die Kur- bzw. Ortstaxe dient ja gerade dem, was als Grund für den Einheimischenrabatt genannt wird: der Finanzierung der touristischen Infrastruktur, und zwar durch die Nutzer dieser Einrichtungen. Also entweder Einheimischenrabatt oder Kurtaxe, aber nicht beides. Die EU sagt folglich: nur Kurtaxe ist zulässig (denn die muss z.B. auch ein Tiroler bezahlen, der in einem anderen Tiroler Ort Urlaub macht, genauso wie ein Salzburger, Wiener oder Holländer).
Wohnsitz und Staatsangehörigkeit sind keine zulässigen objektiven Kriterien, siehe österr. Dienstleistungsgesetz §23 bzw. EU-Dienstleistungsrichtlinie - welches wären denn deine Vorschläge?
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 25.09.2012 - 13:12
von Af
Oh Mann... der Schnee der letzten Wochen ist schon wieder geschmolzen, warm ists auch noch... also wird wieder gestritten...^^ Wird Zeit, dass es wieder schneit, damit alle wieder Glücklich werden.
P.S.: Am Freitag sperren die Tiroler jetzt erst mal die A12, damit auf die massive Transitbelastung aufmerksam gemacht wird.... das solltens mal zur Haupt Skifahrzeit machen
Verfasst: 25.09.2012 - 15:44
von Dachstein
@ TSC und ermäßigter Tarif - den gibt es, auch wenn es in den AGB steht, in der Tat nicht. Für jeden Kunden erhält der Verkäufer den vollen Preis, denn meines Wissens wird der Einheimischenrabatt ausgeglichen.
Dieses Vorgehen ist in der Transportbranche, zu welcher auch die Seilbahnen gehören, üblich und ist in der Tat auch EU konform. Dieses Beispiel hat ja auch schon der foto-irre gebracht (für Hamburg) und auch in Österreich ist es üblich, geförderte Jahreskarten beim ÖPNV zu bekommen.
Beachtenswert an der Sache ist aber vor allem eines - gestritten wird seit Jahren (der Artikel basiert auf jenem 2010!), Ergebnis haben wir aber noch immer keines... Also viel Lärm um nichts.
Und ganz nebenbei, es gibt immer noch viele Gemeinden, die auf das Gästekartensystem für ihre Gäste setzen. Und schau an - plötzlich geht man als Gast ohne zu zahlen ins Bad oder Sauna, bekommt hier eine Ermäßigung und da auch (auch bei den Bergbahnen!!!), aber der der dort wohnt bekommt das eben nicht. Also - es gleicht sich in meinen Augen alles aus.
MFG Dachstein
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 25.09.2012 - 16:52
von chianti
Dachstein hat geschrieben:@ TSC und ermäßigter Tarif - den gibt es, auch wenn es in den AGB steht, in der Tat nicht.
Schau mal hier nach - da sind die Einheimischenpreise vom letzten Jahr.Dachstein hat geschrieben:Für jeden Kunden erhält der Verkäufer den vollen Preis, denn meines Wissens wird der Einheimischenrabatt ausgeglichen.
Was die TSC dem Verkäufer erstattet oder nicht, ist völlig egal: es zählt die Diskriminierung (=Ungleichbehandlung) anhand des Wohnsitzes.
Dachstein hat geschrieben:Dieses Vorgehen ist in der Transportbranche, zu welcher auch die Seilbahnen gehören, üblich
Ach ja? Mir ist nicht bekannt, dass irgendein Bahnunternehmen Sonderangebote macht, die nur gewährt werden, wenn man Wohnsitz oder Arbeitsstelle in einem bestimmten Gebiet nachweist. Aber du kannst gerne eine entsprechende Preisliste verlinken, wenn du eine findest.
Dachstein hat geschrieben:und ist in der Tat auch EU konform.
da könntest du leider Recht haben, denn Verkehrsdienstleistungen sollen nicht unter die Dienstleistungsrichtlinie fallen, außer Geldtransporte durch Sicherheitsunternehmen und die Überführung Verstorbener (!). Ob Seilbahnen unter Verkehrsdienstleistungen fallen, wird im "konsument"-Artikelverneint, vom österr. Verkehrsministerium aber bejaht.
Dachstein hat geschrieben:auch in Österreich ist es üblich, geförderte Jahreskarten beim ÖPNV zu bekommen.
Die bekommt aber jeder, wenn er die Bedingungen erfüllt (Schüler, Student, Rentner/Pensionist etc.), egal wo er seinen Wohnsitz hat. Gegenbeispiel bitte posten.
Dachstein hat geschrieben:gestritten wird seit Jahren (der Artikel basiert auf jenem 2010!), Ergebnis haben wir aber noch immer keines
Der "konsument"-Artikel ist von 2012 und in der Zwischenzeit hat sich sehr wohl etwas getan:
Ende Oktober 2011: Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland, Österreich und Griechenland angekündigt, weil 22 Monate nach Fristablauf die Richtlinie nicht in nationales Gesetz umgesetzt war.
Und plötzlich geht es ganz schnell: keine 4 Wochen später hat Österreich das Dienstleistungsgesetz verabschiedet (44 876,16 Euro Zwangsgeld pro Tag waren wohl doch Drohung genug).
Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"
Verfasst: 25.09.2012 - 17:14
von Dachstein
chianti hat geschrieben:
Dachstein hat geschrieben:auch in Österreich ist es üblich, geförderte Jahreskarten beim ÖPNV zu bekommen.
Die bekommt aber jeder, wenn er die Bedingungen erfüllt (Schüler, Student, Rentner/Pensionist etc.), egal wo er seinen Wohnsitz hat. Gegenbeispiel bitte posten.
Du irrst. Ich wohne in Innsbruck, und bekommen obwohl noch Student, keine vergünstige Semesterkarte. Wo anders hingegen geht das schon, in Wien ist sie beispielsweise daran gebunden, ob du einen Hauptwohnsitz hast oder nicht. Also ist mein Fall Diskriminierung? Leider nein...
chianti hat geschrieben:Ach ja? Mir ist nicht bekannt, dass irgendein Bahnunternehmen Sonderangebote macht, die nur gewährt werden, wenn man Wohnsitz oder Arbeitsstelle in einem bestimmten Gebiet nachweist. Aber du kannst gerne eine entsprechende Preisliste verlinken, wenn du eine findest.
Es sind nicht Bahnunternehmer an sich, die Verkehrsverbünde an sich können Jahreskarten fördern lassen. Ich bekam beispielsweise für meine Fahrt von Zuhause zum Dienstort eine solche Karte. Und die wird nicht nur von Zivis und Co. genommen, sondern wird auch an andere Dienstnehmer vergeben. Die Gemeinde legt halt noch etwas drauf und schon hat man einen Anreiz, mit dem Öffi zu fahren...
chianti hat geschrieben: Ob Seilbahnen unter Verkehrsdienstleistungen fallen, wird im "konsument"-Artikelverneint, vom österr. Verkehrsministerium aber bejaht.
Der Konsument kann verneinen was er will oder auch nicht, wenn die Behörde sagt, dass es so ist, dann ist es so. Und ich lese jetzt auf die Schnelle nichts in der Gesetzgebung, was dem widerspricht. Jedenfalls sieht es das Ministerium bis jetzt so und ich gehe davon aus, dass sich das auch nicht so schnell ändern wird. Ich hoffe es zumindest.
Und warum ist dem so? Weil eine Seilbahn in Österreich eine Eisenbahn ist. Siehe Paragraph 2 des Seilbahngesetzes. Und eine Eisenbahn fällt definitiv unter Verkehrsdienstleistung.
§ 2. Seilbahnen im Sinne dieses Bundesgesetzes sind Eisenbahnen, deren Fahrbetriebsmittel durch Seile spurgebunden bewegt werden sowie Schlepplifte. Seilbahnen sind:
1.
Standseilbahnen, deren Fahrbetriebsmittel auf Schienen oder anderen festen Führungen fahren und durch ein oder mehrere Seile bewegt werden;
2.
Seilschwebebahnen, deren Fahrbetriebsmittel ohne feste Führungen von einem oder mehreren Seilen getragen und bewegt werden. Das sind:
a)
Seilschwebebahnen, deren Fahrbetriebsmittel ohne Wechsel der Fahrbahnseite zwischen den Stationen bewegt werden (Pendelseilbahnen);
b)
Seilschwebebahnen, deren Fahrbetriebsmittel auf beiden Fahrbahnseiten umlaufend bewegt werden (Umlaufseilbahnen).
Das sind:
ba)
Umlaufseilbahnen, deren allseits geschlossene Fahrbetriebsmittel mit dem Seil betrieblich lösbar oder nicht lösbar verbunden sind (Kabinenseilbahnen);
bb)
Umlaufseilbahnen mit allseits geschlossenen Fahrbetriebsmitteln und nicht allseits geschlossenen Fahrbetriebsmitteln (Kombibahnen);
bc)
Umlaufseilbahnen, deren nicht allseits geschlossene Fahrbetriebsmittel mit dem Seil betrieblich lösbar verbunden sind (Sesselbahnen);
bd)
Umlaufseilbahnen, deren nicht allseits geschlossene Fahrbetriebsmittel mit dem Seil betrieblich nicht lösbar verbunden sind (Sessellifte);
3.
Schlepplifte, bei denen die mit Skiern oder anderen Sportgeräten auf dem Boden gleitenden oder fahrenden Personen durch ein Seil bewegt werden;
4.
Seilschwebebahnen, die im Winter als Schlepplifte betrieben werden (Kombilifte);
5.
Materialseilbahnen mit Werksverkehr oder beschränkt öffentlichem Verkehr.
Und ganz nebenbei. im Dienstleistungsgesetz (Ris) steht folgendes unter Ausnahmen:
Verkehrsdienstleistungen einschließlich Hafendienste, die in den Anwendungsbereich von Titel V des EG-Vertrages fallen;
Und das Ministerium hat schon sehr eindrücklich gesagt, dass Seilbahnen davon nicht betroffen sind, da nach Seilbahngesetz eine Seilbahn eine Eisenbahn ist.
MFG Dachstein