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Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 09:12
von danimaniac
NeusserGletscher hat geschrieben: 27.04.2018 - 07:39
Tiob hat geschrieben: 26.04.2018 - 23:35-Die Weltbevölkerung wird immer gebildeter: 1800 konnten 85 Prozent der Menschen weder lesen noch schreiben, heute sind noch 12 Prozent der Weltbevölkerung Analphabeten.
Deswegen gibt es auch weniger Kriege, Völkermord, Vertreibung, Fanatismus und Despoten. Weil die Menschheit immer gebildeter wird. Wie konnte ich das nur übersehen?

http://www.statistiker-blog.de/wp-conte ... gstote.png
Die Anzahl durch Gewalt Gestorbener steigt zwar seit 2010 wieder (etwas) ist aber noch weit entfernt von den Zahlen allein von um die Jahrtausendwende geschweige denn den 50ern. Genauso ist es ja. Es gibt weniger bewaffnete Konflikte (im Mittelalter konntest du die ja nichtmal zählen), weniger Fanatismus usw. Alles ist nur viel besser sichtbar. Viel bewusster geworden. Und darum, weil wir das alles wissen müssen wir auch aktiver gegen das viele noch vorhandene Übel vorgehen.
NeusserGletscher hat geschrieben: 27.04.2018 - 07:39
Tiob hat geschrieben: 26.04.2018 - 23:35
-Aber auch politisch geht es aufwärts: 1816 lebte 1 Prozent der Menschen in einer Demokratie, heute sind es 56 Prozent.
Ach? Demokratie bedeutet wörtlich übersetzt: Herrschaft des Staatsvolkes. Die Bürger geben also die Leitlinien der Politik vor, die Parteien wirken lediglich an der politischen Willensbildung mit. Glaubst Du, so laufen in Deutschland politische Prozesse ab?
[...]
die referenzierten Zahlen und Statistiken kommen ja vom letztens verstorbenen Forscher und selbstbezeichneten Realist Steven Pinker.
Kann man sich alles anschauen, kann man alles auch anders einordnen und interpretieren. Letztendlich bleibt trotzdem: Fast alles war früher noch schlimmer...
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 11:03
von Chense
danimaniac hat geschrieben: 27.04.2018 - 09:12
NeusserGletscher hat geschrieben: 27.04.2018 - 07:39
Tiob hat geschrieben: 26.04.2018 - 23:35-Die Weltbevölkerung wird immer gebildeter: 1800 konnten 85 Prozent der Menschen weder lesen noch schreiben, heute sind noch 12 Prozent der Weltbevölkerung Analphabeten.
Deswegen gibt es auch weniger Kriege, Völkermord, Vertreibung, Fanatismus und Despoten. Weil die Menschheit immer gebildeter wird. Wie konnte ich das nur übersehen?

http://www.statistiker-blog.de/wp-conte ... gstote.png
Die Anzahl durch Gewalt Gestorbener steigt zwar seit 2010 wieder (etwas) ist aber noch weit entfernt von den Zahlen allein von um die Jahrtausendwende geschweige denn den 50ern. Genauso ist es ja. Es gibt weniger bewaffnete Konflikte (im Mittelalter konntest du die ja nichtmal zählen), weniger Fanatismus usw. Alles ist nur viel besser sichtbar. Viel bewusster geworden. Und darum, weil wir das alles wissen müssen wir auch aktiver gegen das viele noch vorhandene Übel vorgehen.
NeusserGletscher hat geschrieben: 27.04.2018 - 07:39
Tiob hat geschrieben: 26.04.2018 - 23:35
-Aber auch politisch geht es aufwärts: 1816 lebte 1 Prozent der Menschen in einer Demokratie, heute sind es 56 Prozent.
Ach? Demokratie bedeutet wörtlich übersetzt: Herrschaft des Staatsvolkes. Die Bürger geben also die Leitlinien der Politik vor, die Parteien wirken lediglich an der politischen Willensbildung mit. Glaubst Du, so laufen in Deutschland politische Prozesse ab?
[...]
die referenzierten Zahlen und Statistiken kommen ja vom letztens verstorbenen Forscher und selbstbezeichneten Realist Steven Pinker.
Kann man sich alles anschauen, kann man alles auch anders einordnen und interpretieren. Letztendlich bleibt trotzdem: Fast alles war früher noch schlimmer...
Rein Subjektive Sichtweise: Die Menschheit hat ihren Zenit hinter sich ... der war irgendwann kurz nach dem 2. Weltkrieg bis hin in die späten 70er -> Seitdem geht es langsam aber sicher wieder bergab und der Berg wird steiler
Die Demokratie-Diskussion wäre wieder ein eigenes Thema wert von daher äußere ich mich dazu hier garnicht weiter
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 11:39
von noisi
Chense hat geschrieben: 27.04.2018 - 11:03
Rein Subjektive Sichtweise: Die Menschheit hat ihren Zenit hinter sich ... der war irgendwann kurz nach dem 2. Weltkrieg bis hin in die späten 70er -> Seitdem geht es langsam aber sicher wieder bergab und der Berg wird steiler
Und woran machst du das bitte fest? Weil es heute kuppelbare Sesselbahnen gibt?
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 11:45
von Christopher
Ich muss jetzt hier auch mal mit einsteigen. So eine unterhaltsame Diskussion gabs im Forum schon lange nicht mehr!
noisi hat geschrieben: 27.04.2018 - 11:39
Chense hat geschrieben: 27.04.2018 - 11:03
Rein Subjektive Sichtweise: Die Menschheit hat ihren Zenit hinter sich ... der war irgendwann kurz nach dem 2. Weltkrieg bis hin in die späten 70er -> Seitdem geht es langsam aber sicher wieder bergab und der Berg wird steiler
Und woran machst du das bitte fest? Weil es heute kuppelbare Sesselbahnen gibt?
Freilich, die kuppelbaren Bahnen sind das letzte!
Wann die Menschheit ihren Zenit hinter sich hat, wird man erst 100te Jahre später erkennen. Aber doch bitte nicht in der kleinen Zeitspanne von 1970 bis heute!
Aber bei der ganzen Diskussion frage ich mich schon, warum der liebe Chense überhaupt beruflich mit Seilbahnen arbeitet, wenns doch alles so ein Mist ist?
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 12:26
von GIFWilli59
Chense hat geschrieben: 27.04.2018 - 11:03
Rein Subjektive Sichtweise: Die Menschheit hat ihren Zenit hinter sich ... der war irgendwann kurz nach dem 2. Weltkrieg bis hin in die späten 70er -> Seitdem geht es langsam aber sicher wieder bergab und der Berg wird steiler
Richtig steil wurde es wahrscheinlich erst Anfang der 90er Jahre
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 12:35
von starli
Christopher hat geschrieben: 27.04.2018 - 11:45
Freilich, die kuppelbaren Bahnen sind das letzte!
Na immerhin besser als fixgeklemmte, da fährt man immer so lang.
(Nur um mal zu zeigen, wie ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen was anderes meinen kann. Wenn Messner sagt, dass 99% der Alpen ungenutzt sind, sagt er das doch sicherlich nicht mit der Intention, dass man ruhig viel mehr "verschandeln" kann..)
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 14:06
von Werna76
starli hat geschrieben: 27.04.2018 - 12:35
(Nur um mal zu zeigen, wie ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen was anderes meinen kann. Wenn Messner sagt, dass 99% der Alpen ungenutzt sind, sagt er das doch sicherlich nicht mit der Intention, dass man ruhig viel mehr "verschandeln" kann..)
Bin ich also doch nicht der Einzige der findet, dass dies eine äußert unlogische Argumentation ist
Die Diskussion geht ja schon fast ins philosophische.
Diese Fertilitätsrate fand ich gut, musste erst googeln was das ist. Also Bevölkerungswachstum gibts gar nicht bzw wird gestoppt.
*kopfrechne*
Wenn 5 Mio Frauen 2 Kinder bekommen ist das aber noch immer mehr als wenn 1 Mio Frauen 4 Kinder bekommen...
Verdammt
Bevölkerungswachstum in Afrika doch nicht gestoppt, scheiß Mathematik.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 14:06
von Tiob
Chense hat geschrieben: 27.04.2018 - 11:03
Rein Subjektive Sichtweise: Die Menschheit hat ihren Zenit hinter sich ... der war irgendwann kurz nach dem 2. Weltkrieg bis hin in die späten 70er -> Seitdem geht es langsam aber sicher wieder bergab und der Berg wird steiler
Die Demokratie-Diskussion wäre wieder ein eigenes Thema wert von daher äußere ich mich dazu hier garnicht weiter
Denk doch mal alleine daran welchen Innovationssprung uns die die Informationstechnologie und das Internet gebracht haben. Heute können sich Menschen aus aller Welt austauschen und haben in jeder Sekunde einen Zugang zum Wissen der Welt. Außerdem wurden viele Kommunistische Unrechtsstaaten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks zu Demokratien erst nach den siebzigern. Auch in der Medizin gab es enorme Fortschritte: Anfang der siebziger Jahre ist mein Urgroßvater an einer Krankheit gestorben die wahrscheinlich heute heilbar wäre. Die Liste ließe sich noch unendlich fortführen, was ich damit sagen will: Die Menschheit hat noch lange nicht ihren Zenit überschritten
NeusserGletscher hat geschrieben: 27.04.2018 - 07:39
Ach Tiob, mit Demokratie ist es wie mit anderen Dingen. Nicht immer ist das drin, was draufsteht. Und wie es wirklich hinter den Kulissen aussieht, stellt man erst fest, wenn man sich mal über gewisse Sachverhalte eigene Gedanken macht.
Deutschland, Österreich, und die Schweiz sind alle drei gut funktionierende Demokratien. Und dass wir Deligierte in Form von Abgeordneten wählen hat rein praktische Gründe. Oder wie stellst du dir die politische Entscheidungsfindung vor? Eine direkte Abstimmung wie bei der Glarner Landsgemeinde funktioniert bei 60 Millionen Wahlberechtigten einfach nicht. Wer sich politisch in Deutschland mehr engagieren will der hat auch immer das in der Verfassung garantierte Recht sich in den Parteien zu engagieren. Der einzige Wehrmutstropfen ist für mich dass es keine Bundesweiten Volksabstimmungen wie in der Schweiz in Deutschland gibt. Ich glaube das würde unsere Demokratie nochmal immens bereichern!
NeusserGletscher hat geschrieben: 27.04.2018 - 07:39
Unser Wahlrecht genügt also in 2 von 5 Punkten nicht einmal einfachsten demokratischen Standards: Gleich und Unmittelbar. Denn die Stimmen besagter 1000 Personen haben ungleich mehr Gwicht bei der Besetzung der Parlamentssitze als die der restlichen 60 Millionen. Und die wählen auch nicht unmittelbar ihre Volksvertreter sondern das, was durch den parteiinternen Ausleseprozess AKA Ochsentour vorab ausgesiebt wurde.
Wenn du mal auf deinen Wahlzettel schaust dann wirst du sehen dass du zwei Stimmen hast: Eine für eine Landesliste, und eine für einen direkten Kandidaten in deinem Wahlkreis. In Deutschland hat man dieses duale sogenannte "personalisierte Verhältniswahlrecht" bewusst eingeführt um das beste aus zwei Welten zu haben. Denn sowohl ein Mehrheitswahlrecht als auch ein Verhältniswahlrecht bietet Vor- und Nachteile (die ich jetzt nicht alle erläutern will).
Auf Kommunaler Ebene hast du mit dem Kumulieren und Panaschieren dann noch mehr Möglichkeiten deine Wahl zu spezifizieren. Also ich kann deine Kritik ehrlicherweise nicht verstehen....
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 14:38
von ski-chrigel
starli hat geschrieben: 27.04.2018 - 12:35
(Nur um mal zu zeigen, wie ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen was anderes meinen kann. Wenn Messner sagt, dass 99% der Alpen ungenutzt sind, sagt er das doch sicherlich nicht mit der Intention, dass man ruhig viel mehr "verschandeln" kann..)
Da hast Du völlig Recht. Das war bestimmt nicht Messners Absicht. Mir ging es damit nur darum, auf Illhorns Unsinn zu antworten, wir stünden vor der endgültigen Zerstörung.
Wenn ich jeweils mit meinem Flieger über die Alpen fliege, dann sehe ich vor allem diese 99%.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 15:58
von Illhorn
ski-chrigel hat geschrieben: 27.04.2018 - 14:38Da hast Du völlig Recht. Das war bestimmt nicht Messners Absicht. Mir ging es damit nur darum, auf Illhorns Unsinn zu antworten, wir stünden vor der endgültigen Zerstörung.
Ich wollte eigentlich hier nichts mehr schreiben. Aber nicht nur diese Aussage hier zeigt mir wieder einmal deutlich, wie grosse die Unterschiede zwischen "lesen" und "verstehen" für einige User hier ganz offensichtlich sind. Nirgends habe ich was davon geschrieben, wir "stünden vor der endgültigen Zerstörung".
Christopher hat geschrieben:Aber bei der ganzen Diskussion frage ich mich schon, warum der liebe Chense überhaupt beruflich mit Seilbahnen arbeitet, wenns doch alles so ein Mist ist?
Auch hier das selbe - völlig abwegige Interpretation - Chense hat nirgends davon geschrieben, dass "alles so ein Mist" sei. Weiter macht der von Naturbahnrodler angemahnte Whataboutismus das Ganze hier auch nicht besser. Tja.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 16:19
von ski-chrigel
Ich zitiere Dich gerne nochmal:
Oder will man die Natur und Landschaft noch mehr verschandeln und das Kapital des Tourismus endgültig zerstören?
Ich verstehe Deine Aussage auch jetzt immer noch so und entgegne, dass 95 resp 99 Prozent der Alpen unberührt seien. Aber egal, vielleicht reden wir wirklich aneinander vorbei.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 16:38
von jo26861
ja solln doch die Ischgler/Samnauner (oder Saas Feer oder Pitztaler/Ötztaler ) selber über "IHREN" Berg, ohne z.B. die Innsbrucker, entscheiden, was sie für ihre Nachfahren machen wollen.
Im gegenläufigen Fall sollten auch nicht die Ischgler/Samnauner über Innsbrucker Belange entscheiden.
Das !! , wäre hochgradige Demokratie.
Ich würde mich da jedweder Entscheidung, die z.B. die Söldner/Pitztaler treffen, anpassen.
Ein Entscheid der Innsbrucker (oder EU Beamte), über die Köpfe der Pitztaler/Ötztaler hinweg, hinterlässt bei mir einen schalen Nachgeschmack.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 17:03
von Fab
Zustimmung! Hab ich vor allem in schweizer Zusammenhängen (direkte Demokratie) hier schon oft geschrieben.
Romantisierende Städter diktieren der Landbevölkerung, die mit den Folgen leben muss, ihre verschrobenen Ansichten. Die gleichen Städter die ihre Umwelt zu 99% der Ökonomie unterworfen haben. Den ein oderen Park haben sie übrig gelassen, wenn man da von Natur sprechen will.
Die Mehrheit der Mittelländler behandelt die Bergbewohner so ähnlich wie früher das Empire seine Kolonien.
Ist auch beim Thema Wolf u. Bär so. Sowohl in D wie auch in CH.
In der Schweiz weiß ich wovon ich spreche. Mein jahrzehntelanger Vermieter in Z ist Reinhard Schnidrig, von der NZZ als "Alpensheriff" betitelt, der Herr über Bären u. Wölfe.
@Illhorn
Ich warte immer noch auf eine Präzisierung was du eigentlich genau willst bzw. nicht willst. Aber da können wir sicher lange warten.
Du bewertest ja lieber die posts von anderen Leuten.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 18:19
von Werna76
Wir drehen uns wieder mal im Kreis, das hatten wir alles schon im Sölden/Pitztal Verbindungstopic.
Wenn vor Ort alles selbst finanziert werden könnte, dann ok machts was wollts.
Wenn aber Förderungen von Land, Bund, EU gebraucht werden um eine Bankfinanzierung überhaupt irgendwie darstellen können dann geht das nicht mehr so einfach. Finanziert werden kann das nur über ein Bankenkonsortium und dann wird die Entscheidung eben je nach Farbe der Bank politisch beeinflußt in Innsbruck, Wien oder München getroffen und nicht vor Ort.
Siehe Tunnelumfahrung Sölden... Sölden hat brav Projekt ausgearbeitet und präsentiert... als es ums Zahlen ging hats geheißen, wir zahlen nix, das soll alles das Land zahlen.
Und schon war das Projekt wieder gestorben.
Und wenn man eine Abstimmung machen würde, dann müsste man ja auch die im Tal vorgelagerten Ortschaften abstimmen lassen und dann bin ich mir nicht so sicher ob es dann eine Mehrheit für die Verbindung gibt.
Und dürften die mittlerweile gar nicht mehr so wenigen russischen Immobilieneigentümer in Sölden dann eigentlich auch abstimmen? Ist ja jetzt auch irgendwie ihr Berg.
Oder nur diejenigen die mit der Hand auf dem Herz stets bei jeder Veranstaltung "dem Land die Treue halten" und dann aber als erstes verkauft haben?
Dürften dann all die Münchner Immobilienbesitzer bestimmen was in Kitzbühel passiert?
Dürfte dann hier im Pinzgau, wo es Ortschaften gibt die zu mehr als 50% in holländischem Eigentum sind, dürften dann die Holländer bestimmen ob man Kaprun mit Zell am See verbinden soll? (ja das ist tatsächlich so, nein das ist keine Übertreibung)
Fragen über Fragen...
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 18:26
von Tiob
Das ist eigentlich ziemlich einfach: Bestimmen was gemacht wird darf die ständige Wohnbevölkerung auf dessen Gemeindegebiet der Berg liegt. Ein großes Mitspracherecht haben außerdem die Finanziers. Zweitwohnungsbesitzer dürfen sich auch einbringen in die Diskussion, sollten aber nicht direkt mitbestimmen können.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 19:11
von jo26861
Werna76 hat geschrieben: 27.04.2018 - 18:19 Förderungen
Die Jungs zahlen aber auch einen Heidn batzn Steuergelder im Gegensatz zu Mercedes und Apple.
da sollte man halt jemand hinschicken der verhandeln kann.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 19:18
von Chense
Tiob hat geschrieben: 27.04.2018 - 14:06
Chense hat geschrieben: 27.04.2018 - 11:03
Rein Subjektive Sichtweise: Die Menschheit hat ihren Zenit hinter sich ... der war irgendwann kurz nach dem 2. Weltkrieg bis hin in die späten 70er -> Seitdem geht es langsam aber sicher wieder bergab und der Berg wird steiler
Die Demokratie-Diskussion wäre wieder ein eigenes Thema wert von daher äußere ich mich dazu hier garnicht weiter
Denk doch mal alleine daran welchen Innovationssprung uns die die Informationstechnologie und das Internet gebracht haben. Heute können sich Menschen aus aller Welt austauschen und haben in jeder Sekunde einen Zugang zum Wissen der Welt. Außerdem wurden viele Kommunistische Unrechtsstaaten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks zu Demokratien erst nach den siebzigern. Auch in der Medizin gab es enorme Fortschritte: Anfang der siebziger Jahre ist mein Urgroßvater an einer Krankheit gestorben die wahrscheinlich heute heilbar wäre. Die Liste ließe sich noch unendlich fortführen, was ich damit sagen will: Die Menschheit hat noch lange nicht ihren Zenit überschritten
Ich sehe eben gerade diesen "Fortschritt" in vielen Dingen als problematisch an ... hatte diese Woche eine Diskussion -
Klar Wissen ist überall greifbar, dafür stirbt das Handwerk langsam aus, dieses Wissen geht zugunsten der Automatisierung verloren ... ganz hart und zynisch meinte jemand "Wenn Bangladesh keine Schuhe mehr produzieren will ... dann müssen wir halt wieder barfuss laufen
Klar Luxusgüter sind billiger geworden, dafür kommt mir vor verlieren die Menschen ihre Relation und wissen Luxus und Qualität nicht mehr zu schätzen
Klar jeder kann sich was zu essen leisten, dafür kriegst du im Supermarkt und auch zunehmend in der Gastro nur noch "Sch..."
Klar hat fast jeder ein Auto, aber dafür haben wir auch immer extremeres Klima (nein keine Klimadiskussion
) und die fossilen Ressourcen gehen langsam zur neige
Natürlich gab es auch große Fortschritte gerade in der Medizin, aber ich kann den "Fortschritt" nicht bedingungslos als toll empfinden und meine gerade im Miteinander sind wir inzwischen wieder auf dem absteigenden Ast
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 19:29
von ski-chrigel
@Fab: Ich bin ja eigentlich in dieser Diskussion fast immer bei Dir, aber bei
Mein jahrzehntelanger Vermieter in Z ist Reinhard Schnidrig, von der NZZ als "Alpensheriff" betitelt, der Herr über Bären u. Wölfe.
hast Du vermutlich wegen der hübschen Beherbung ein völlig verklärtes Bild. In meinem fliegerischen Beruf ist R.S. seit Jahrzehnten ein Feindbild sondergleichen, ein selbstherrlicher Typ, dessen fragwürdigen Thesen er bis zum Gehtnichtmehr durchboxt, dass einem die Spucke wegbleibt. Da hast Du bei mir ein ganz schlechtes Thema angestossen, das wider besseres Wissen an unserer Existenzgrundlage kratzt.
Passt aber wohl nicht hierher.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 19:36
von NeusserGletscher
danimaniac hat geschrieben: 27.04.2018 - 09:12Fast alles war früher noch schlimmer...
Nennt man so was jetzt historic whataboutism
?
Vielleicht (hoffentlich) wird man in 100 Jahren über unsere Alibiveranstaltung namens Demokratie in den Schulbüchern folgendes lesen können: Am Anfang des 21. Jahrhunderts wurde das Volk von einem elitären Zirkel systematisch von allen wichtigen politischen Entscheidungen ferngehalten. Eine weitgehend durch Think-Tanks, persönliche Beziehungsgepflechte und durch wenige Medientycoone gleichgeschaltete Presse berichtete nur das, was das Volk wissen sollte. Abgeordnete wurden zum Schein durch das Volk in sog. demokratischen Wahlen vom Volk bestimmt. In Wirklichkeit aber suchten die Parteien die ihnen genehmen Kandidaten aus, deren Namen auf den Wahlzetteln und Wahllisten erschienen. Die wichtigsten Entscheidungen fielen in kleinem Kreis. Debatten im Parlament meist nur noch der Form halber gehalten, die Gesetzestexte oft genug von der Industrie und ihren Lobbyisten geschrieben. In der Quintessenz bestimmte eine handvoll reicher Familien und ihre willfährigen Vasallen, welche politischen Schwerpunkte gesetzt wurden.
Im Jahr 2045 wurde dann in einem new deal die Macht der Reichen, Konzerne und Parteien gebrochen. Große Konzerne wurden zerschlagen, mit Vermögens- und Erbschaftssteuern wurde die Bildung von Riesenvermögen in den Händen weniger unterbunden. Abgeordnete wurden direkt vom Volk auf die Wahllisten gesetzt. Die Rolle der Parteien wurde auf die im Grundgesetz verankerte Mitwirkung zurückgedrängt. Das Berufspolitikertum wurde abgeschafft. Abgeordnete sollten fortan direkt aus dem Volk kommen und in ihrer Zusammensetzung in Bezug auf ihre soziologischen Herkunft und ihren Berufen einen repräsentativen Querschnitt des Volkes abbilden.
Dazu übrigens ein nettes Zitat:
We can have democracy in this country, or we can have great wealth concentrated in the hands of a few, but we can't have both.
Louis Brandeis, von 1916 bis 1939 Richter am Obersten Gerichtshof der USA
Tiob hat geschrieben: 27.04.2018 - 14:06
Wenn du mal auf deinen Wahlzettel schaust dann wirst du sehen dass du zwei Stimmen hast: Eine für eine Landesliste, und eine für einen direkten Kandidaten in deinem Wahlkreis.[...] Also ich kann deine Kritik ehrlicherweise nicht verstehen....
Und wer bestimmt, welche Namen in der Spalte mit der Erststimme erscheinen? Wer entscheidet, wer auf den Landeslisten der Parteien einen "sicheren" Listenplatz erhält? In der Quintessenz eine Handvoll Entscheider in den Parteien. Weisst Du, wie man innerparteilich mit sog. Querdenkern oder Querulanten verfährt? Die werden nicht mehr aufgestellt oder erhalten einen nicht so aussichtsreichen Listenplatz. So ziehen sich die Parteien die Sorte Opportunisten heran, die dann hinterher das Volk in "demokratischer" Wahl abnicken dürfen. Sorry, aber deutlicher kann ich es nicht erklären, wieso unsere Wahlen weder "gleich" noch "unmittelbar" sind.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 19:55
von Fab
ski-chrigel hat geschrieben: 27.04.2018 - 19:29
@Fab: Ich bin ja eigentlich in dieser Diskussion fast immer bei Dir, aber bei
Mein jahrzehntelanger Vermieter in Z ist Reinhard Schnidrig, von der NZZ als "Alpensheriff" betitelt, der Herr über Bären u. Wölfe.
hast Du vermutlich wegen der hübschen Beherbung ein völlig verklärtes Bild. ............
Lieber Chrigel, für Personenkult bin ich einfach zu alt - und ja, hab schon mal geschrieben, dass R.S. wohl der bestgehassteste Mann im Wallis ist. Da möchte ich ihn aber schon ein wenig verteidigen. Er vollzieht die Gesetze - er macht sie nicht.
Ich habe geschrieben, dass ich mit den Themen wg. meiner Bekanntschaft zum Ehepaar Schnidrig vertraut bin. Ich habe aber keinerlei inhaltliche Stellung bezogen, aus der du "Verklärung" ablesen könntest.
Das mach ich jetzt doch glatt. Beim Thema "Wölfe" zweifle ich die Position Bundesberns, die R.S. ja vertreten muss, eher an. Bei den "Bären" bin ich komplett konträr.
Beruhigt?
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 27.04.2018 - 20:34
von ski-chrigel
Doch, leider ist er auch an der Schaffung von Gesetzen stark beteiligt. Kennst Du den Artikel 20 der Aussenlandeverordnung AuLaV? Ohne RS gäbe es den nicht. Ich kann Die ein Lied davon singen. Diskutieren wir das per PN aus?
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 28.04.2018 - 01:45
von Fab
Das Thema "Aussenlandeverordnung" kenne ich oberflächlich. Finde das ist keineswegs OT im Thread "Verschandelung der Alpen".
Für mich persönlich gibt es auch den Punkt "akustische Verschandelung". Da bin ich persönlich viel empfindlicher als bei einem missglückten Bauwerk. Den Lärm beeinträchtigt wirklich. Mich störte schon, wenn ich bei Zeneggen, Moosalp oder so die Autobahn rauschen hörte.
Mir ist klar, dass ich bei dir als Hobbypilot einen wunden Punkt treffe. Aber möglicherweise hast du doch Verständnis dafür, dass sich Nichtflieger von dem Lärm belästigt, ja regelrecht terrorisiert fühlen.
Ich hab mich oft geärgert wenn währen der schweizer Kriegsspielsaison
im Herbst die Piloten im Tiefflug mit 2 Maschinen durchs Findelntal gedonnert sind um dann die Matterhornnordwand im Steilflug anzupeilen. Sicher geil für die 2 Jungs - und nebenher 15.000 Leute belästigt.
Kurzum - ich finde es richtig, dass der Flugbetrieb eingegrenzt wird. Eine Handvoll Hobbypiloten u. priviligierte Multimillionäre reicht ja aus um ganze Landstriche zu beschallen.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 28.04.2018 - 06:45
von ski-chrigel
Du liegst komplett falsch!
Mich als Motorflieger stört die AuLaV überhaupt nicht. Die zielt auf Helipiloten ab. Als Motorflieger (Flächenflugzeuge) habe ich zumindest bis heute mit der AuLaV keinerlei Einschränkungen, solange ich mind. 150m AGL einhalte. Primär geht es bei der AuLaV sowieso nicht um den Überflug-Lärm, sondern um Starts und Landungen in eidgenössischen Schutzgebieten. Motorflugzeuge dürfen ohnehin nur auf Flugplätzen und Gebirgslandeplätzen/Gletscher landen.
Bei der angesprochenen Diskussion um den AuLaV Artikel 20 geht es darum, Hängegleiterflüge über Schutzgebieten zu verbieten. Ich glaube kaum, dass Dich der Lärm eines Hängegleiters stören kann... Aber RS stört es, resp. „sein“ Wild. Und da spielt RS eben ein ganz fieses Spiel. Noch vor wenigen Jahren hat er bei der Verlegung von eidg. Jagdbanngebieten versichert, dass Überflüge unangetastet bleiben. Kurz darauf hat er den Artikel 20 durchgeboxt und will von seinem damaligen Versprechen nichts mehr wissen. Glaub mir, ich weiss wie Verordnungen geändert werden, ich durfte an einer solchen selber mal mitwirken.
Deinem Fluglärm-Ärger wird die AuLaV also kaum helfen. Da müsstest Du Dich eher dafür einsetzen, dass die Schweiz keine neuen Kampfjets kauft
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 28.04.2018 - 10:34
von gfm49
Fab hat geschrieben: 28.04.2018 - 01:45Ich hab mich oft geärgert wenn währen der schweizer Kriegsspielsaison

im Herbst die Piloten im Tiefflug mit 2 Maschinen durchs Findelntal gedonnert sind um dann die Matterhornnordwand im Steilflug anzupeilen.
Vor 50 Jahren sind die auch in der Skisaison zugange gewesen- mit den kleinen Mirages, die unten in den Bunkern neben der Straße im Rhonetal stationiert waren und vor dem Start über einen beschrankten Rollwegübergang die Straße überquert haben. Der Lärm von denen war wirklich krass.
Fab hat geschrieben: 28.04.2018 - 01:45Für mich persönlich gibt es auch den Punkt "akustische Verschandelung". Da bin ich persönlich viel empfindlicher als bei einem missglückten Bauwerk. Den Lärm beeinträchtigt wirklich.
Da schließe ich mich gerne an. Schlimmer als entfernten Straßenverkehr finde ich aber die Gedudel-Beschallung im Umfeld von Bergbahnstationen, Skihütten etc. Da ist Zermatt bislang im Vergleich zu vielen anderen Destiantionen vor ellem in Österreich im wesentlichen noch ganz erträglich.
Re: Verschandelung der Alpen
Verfasst: 28.04.2018 - 14:53
von Fab
ski-chrigel hat geschrieben: 28.04.2018 - 06:45
Du liegst komplett falsch!
Mich als Motorflieger stört die AuLaV überhaupt nicht. ........
Ich lieg nicht komplett falsch, da ich mich um den Teilkomplex Hängegleiterflüge mangels Betroffenheit überhaupt nicht geschert habe.
Aber es wird ja nicht so schwer fallen Naturschutzgebiete zu respektieren. Hüpft halt von Bergen wo es erlaubt ist - ihr habt nun wirklich genug davon.