lt. Swisstopo Zeitreise:
1859-1955: Bündnerbergfirn
1956-1972: Vorabgletscher
1973-2013: Vorabfirn / Glatscher dil Vorab
2014-heute: Vorabgletscher / Glatscher dil Vorab
(edit: Hinzugefügt, dass "Gletscher" seit 2014 die Gattung "Firn" ersetzt.
Ziemlich häufig umbenannt auf der Karte. Firn->Gletscher->Firn->Gletscher
M.M.n. wäre Firn treffender, Gletscher sollten eher jene heißen, die tatsächlich solche sind.
Zuletzt geändert von Kris am 05.11.2020 - 10:59, insgesamt 2-mal geändert.
Ein kleines Relikt aus Kindeszeiten hängt im kleinen Tempel:
Gefaltet aus Alublech. Es müsste 1983 gewesen sein. Zunächst fand ich im väterlichen Farb-und Lacksortiment keine silberne Farbe, so bekam die Gondel einen roten Anstrich. Ist ja egal, dann ist es eben eine Schulser Gondel. Dennoch war ich damals derart fasziniert von der ersten 6er zum Vorab, dass ich irgendwann den Silberlack bekam, der dann zusammen mit dem Vorab Aufkleber die Gondel komplettierte.
Mit dem Knipser lichtete ("36+3 Aufnahmen") ich schüchtern in den Stationen unter grimmiger Beobachtung bärtigem Milchbauern-personals die Mechanik ab, um zu verstehen, wie das alles funktionierte mit den zahlreichen magischen Schienen, Weichen und Förderern. Hypermodern das alles. Eben fasziniertend.
Unweit wurde bereits -ich war im Sommer dort- die noch modernere 3-er KSB Grisch-La Siala gebaut. Der Tiefbau war im Gange, es benötigte damals 2 Saisons bis zur Komplettierung. Die derart schnelle Sesselbahn mit noch mal spannenderer Mechanik durfte ich zwei Winter später dort zum ersten mal fahren. Das schnelle klackern bei der Ausfahrt unter dem Niederhalter....unglaublich. Aber weshalb braucht es keine der begeisternden glatten Niederhalterschienen System Giovanola mehr? Waren diese nicht technologisch besser, fragte ich mich damals?
Zurück zur Gondel: Das Einkleben der Scheiben aus dünnem Plastik wollte hingegen nicht so recht gelingen, Sekundenkleber ist für derartige Angelegenheiten eher widerborstig und findet sich im Abschluss in erster Linie auf Fingern und ungewünschten Stellen wieder, womit es bei der einen Bescheibung blieb...
Zuletzt geändert von Kris am 05.11.2020 - 11:49, insgesamt 2-mal geändert.
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švi-nigel hat geschrieben: 05.11.2020 - 11:08
Coole Gondel. Seit ihr damals von Innsbruck nach Laax zum skifahren gegangen?
Neinnein... Es war jedes mal eine Fahrt von Süden her durch den San Bernadino nötig. Der Appetizer (und Tod kleiner heute unwiederbringlicher Skigebiete) war zu genau jener Zeit, dass die letzten Teilstücke der N2 fertig wurden (im Misox und jene Halbautobahn Thusis-Domat/Ems)....damit ging sich Flims gut als Tagesausflug aus öfters. Zum Skifahren in AT kam ich viel später erst.
ski-chrigel hat geschrieben: 02.11.2020 - 19:16
[...]
Übrigens: Auf dem Ticket von roadstagent steht „ohne Vorab 3000“. Konnte man damals zwei verschiedene Tickets kaufen???
Das o.g. Ticket galt ja in der erst zweiten Wintersaison seit Eröffnung des Vorabs.
Ich erinnere mich gut, dass meine Familie beim Kauf von Mehrtageskarten die Option hatte, die neuen Anlagen des "Sommerskigebiets" (so nannten wir den Vorab vor 40 Jahren wirklich!) zu inkludieren oder eben nicht. Wir taten es offensichtlich nicht und verzichteten auf Fahrten mit der ersten 6EUB der Schweiz, der später verhassten 2SB und natürlich mit dem guten alten DSL.
Ich behaupte hier einmal kühn, dass es seinerzeit auch die Sattel-Abfahrt (heutige 35) noch nicht hatte oder bestenfalls den Tiefschneefreaks vorbehaten war.
Diese Behauptung darf hier gerne weiterdiskutiert werden.
Nun aber endlich wieder alte Aufnahmen vom Skigebiet aus dem Jahr 1983 (März):
die Bergstation des legendären Parallel-SL Plaun-Crap Sogn Gion (ugs. "Crap sein Sohn") mit dem "Tunnel" (angeschnitten am rechten Bildrand), der verhinderte, dass man bei der Querfahrt von Crest La Siala (Bergstation des damaligen Alp Dado-SL) zum Bergrestaurant und -hotel (!) nicht von abgebügelten T-Bars erschlagen wurde. Das Stationsgebäude existiert heute noch und beherbergte lange Jahre einen Snowboard-Verleih:
Einige Höhenmeter weiter unterhalb sah es zur selben Zeit so aus - deutlich besseres Wetter "im Tal":
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roadstagent hat geschrieben: 06.11.2020 - 00:21
Ich behaupte hier einmal kühn, dass es seinerzeit auch die Sattel-Abfahrt (heutige 35) noch nicht hatte oder bestenfalls den Tiefschneefreaks vorbehaten war.
Diese Behauptung darf hier gerne weiterdiskutiert werden.
Hmmm. Ich zermarterte mir grad mein Hirn, ob ich mich irgendwie an was erinnern kann. Und einen Pistenplan von 1979/80 konnte ich auch nicht finden. Spannende Frage.
@Kris:
Sehr nett die selbst gefaltete Alu-Gondel mitsamt eigener Farb-Kreation. Irgendwo habe ich noch einen ganzen Sack voll mit alten Reklameklebern. Bei uns hier sagt man diesen Dingern "Abzieh-Bildli". Und ich meine in diesem Zusammenhang, auch noch ein paar Exemplare mit dem Emblem Crap Sogn Gion/Vorab 3000 und der Sonne zu haben...
@roadstagent:
Interessante Bilder aus Laax. Die Schneelage war damals schon beachtlich. Ich war zum fast gleichen Zeitpunkt (Februar 1983) auf der anderen Talseite, dannzumal herrschte tiefster Winter im Bündner Oberland. Überhaupt waren die Winterhalbjahre 1980 bis 1987 auf der Alpennordseite ausserordentlich schneereich und teilweise auch sehr kalt. Ab 1988 kam dann eine länger anhaltende Wärmephase, Tiefpunkt war glaube ich 1994...
Bild von der Fahrt mit einer seinerzeit nagelneuen 6EUB zum seinerzeit noch mächtigen Gletscher (April 1982) - deutlich zu erkennen ist auch die Fehlinvestition 2SB, deren Talstationsgebäude heute (mit geschlossenen Seitenwänden) als Material- und Geräteschuppen genutzt wird und deren Stützenfundamente heute noch auf den meisten Webcambildern aus den Sommermonaten zu erkennen sind:
Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Hoch über der ebenfalls hängenden 40. Verändert hat sich aus dieser Perspektive zumindest nichts. Doch drumherum eine gehörige Menge:
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Endless days of summer, longer nights of gloom, Waiting for the morning light
Scenes of unimportance, photos in a frame, Things that go to make up a life
As we relive our lives in what we tell you; Let us relive our lives in what we tell you
Noch wichtiger ist m.E, dass sie die bestehende Piste nur bis ca. zur Hälfte erschloss. Der obere, schönere Teil, erreichte man damit nicht. Kaum ein Mensch benützte sie, auch wenn sie lief. Ausser die Schlange an den SL‘s war zu lang oder man wollte zur Abwechslung mal sitzen.
ich denke, der sinn der vorab dsb war, beim sommerski die leute bei der ersten fahrt hoch zu befördern, damit sie dann den schlepper ab dem mitteleinstieg benutzen können, wenn der schnee bis ganz unten am normalen schleppereinstieg nicht reichte. soweit ich weiß lief die dsb nie im winter und wurde nach südamerika verkauft.
schade, dass ich sie nie fahren konnte, hatte immer was magisches für mich als kind.
An meinen Sommerskitagen lief die aber nie. Ich hatte immer geflucht, wenn ich zum Zwischeneinstieg hochlaufen musste. Wobei dieses Fluchen als Kind auf hohem Niveau war: Der Zwischenstieg war ja damals wie heute bereits beim 3. (?) Masten.
Ich bin sie definitiv auch im Winter gefahren. Aber ja, besonders nützlich war sie nicht. Heute würde sie wieder etwas mehr Sinn machen, da man von ihr die Sattelpiste erreichen könnte? Aber wahrscheinlich würde man eher den SL ersetzen, der Gletscher stört dabei wohl kaum noch.
Glaube nicht. Früher war das Fotografieren auch noch umständlicher und gerade beim Skifahren hatten wir eigentlich nie eine Kamera dabei. Ist jetzt natürlich etwas schade so wenig "historisches" Material zu haben.
Ich habe meine Fotoalben von 1980 bis 1992 durchforscht und enttäuschend wenig gefunden: Zwei Bilder von 1983 resp. 1984, auf denen der Sessellift im Hintergrund teilweise erkennbar ist:
Mir kommt bei den Fotos die Erinnerung, daß es zumindest noch bis Mitte der 1990er im Winter auch links der Liftspur (links: in Liftrichtung gesehen) eine schmale Piste gab.
... stimmt, die DSB hätte eine Zu-/Wegbringerfunktion erfüllen sollen bzw. können. Aber ich habe dies bei meinen wenigen Besuchen Anfang 80er auch nie erlebt (damals war Pfingsten geöffnet).
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ski-chrigel hat geschrieben: 12.11.2020 - 22:13
Auf diesem Bild sieht man den Sessellift leider nicht,
Wohl - kann man auf beiden Fotos sehen ...
Du hast mich falsch verstanden. Natürlich kann man den Lift auf beiden meiner eigenen Fotos (mit Mühe) sehen, sonst hätte ich sie ja nicht reingestellt. Der Text, dass man sie nicht sehen kann, bezieht sich auf die verlinkte Postkarte.
(Auf dem ersten Foto bin ich als 12jähriger mit meiner Grossmutter abgebildet. So alt ist nun genau mein Sohn. Irgendwie witzig.)
Ja, links des Lifts gab es viele Jahre eine Piste. Sie wurde beim Felsen immer schmaler, bis sie keinen Platz mehr hatte und heute sogar der linke Lift leicht versetzt werden musste. An dieser Stelle erkläre ich dies ortsfremden Begleitern jedesmal, wie extrem viel Eismasse da inmert 30 Jahren weggeschmolzen ist.
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tom75 hat geschrieben: 12.11.2020 - 17:45
ich denke, der sinn der vorab dsb war, beim sommerski die leute bei der ersten fahrt hoch zu befördern, damit sie dann den schlepper ab dem mitteleinstieg benutzen können, wenn der schnee bis ganz unten am normalen schleppereinstieg nicht reichte.
Ja das war der Hauptgrund für den Bau. Die stand nicht von anfang an. Erst ab 1979 oder 80. Ich weiss noch wie sich mein ältester Bruder damals extra mal beim Betriebsleiter erkundigte warum man den Sessel baute. Damals reichte das Gletschereis noch locker bis zum Joch zwischen bündner Vorab und Vorab Pign.