Dass du die Unterschiede zwischen ÖPNV und touristischen Bergbahnen, mal in die eine, mal in die andere Richtung, nicht kennst ist ja keine Neuigkeit. Du kannst keine Fahrzeitbewertung nach Standardisierter Bewertung im ÖPNV vornehmen wenn es sich um eine Bahn handelt mit der 99% der Fahrgäste zwei mal am Tag in ihrer Freizeit fahren. Nach deiner Rechnung würde jeder Fahrgast täglich nicht mal 8 Minuten länger in der Bahn sitzen, das kannst du absolut vergessen. Und was willst du für einen Stundenlohn ansetzten, die Leute fahren da in ihrem Urlaub.ThomasK hat geschrieben:Würde man analog zur Standardisierten Bewertung im ÖPNV vorgehen, dann müsste man die Fahrzeitdifferenz negativ beim Nutzen bewerten. Bei einem Stundenlohn von 10 € bedeutet eine Fahrzeitdifferenz von 3,8 Minuten pro Fahrgast also einen Nutzeneinbruch 0,6333 €. Bei jährlich ca. 900000 Einzelfahrten ergibt das eine Nutzendifferenz von 570000 €, welche sich über die ganze Nutzungsdauer abdiskontiert leicht auf 10 Millionen € summieren dürfte.
Kürzere Fahrzeiten haben nur einen Zweck, sie sind ein Werbeargument. Der gemeine Tourist kapiert nämlich auch nicht, dass es vollkommen egal ist ob er in seiner ganzen Woche Urlaub noch eine dreiviertel Stunde mehr in der Bahn sitzt oder nicht. Bei Beschäftigungsanlagen ist das was anderes, weil man da regelmäßig fährt und es sich dann summiert, aber das trifft hier einfach nicht zu.
Trotzdem sind wir hier keine EUB Fans und wollen im Gegensatz zu dir nicht auf Teufel komm raus ein bestimmtes System verbauen. Es stand nur die Frage im Raum ob es technisch möglich gewesen wäre. Im Gegensatz zur Bahn die auf das Klein Matterhorn gebaut werden soll denke ich mal, dass es hier schon prinzipiell möglich gewesen wäre, aber eben mit zu großem Aufwand. Übrigens hab ich das Gefühl, dass die meisten Trassierungen von 3S auch mit EUBs möglich gewesen wären (natürlich bodennäher). Ischgl zum Beispiel dürfte die Bahn hauptsächlich wegen der höheren Windstabilität gebaut haben. Ich hab es dort schon erlebt, dass praktisch alles Stand und nur noch die Silvrettabahn ohne ständige Stopps lief. Und der Pardatschgrat ist ja schon ziemlich exponiert.