Quelle: TTSerfaus denkt über weitere Tiefgaragen-Projekte nach
Schon jetzt liebäugelt Dorfchef Georg Mangott mit neuen unterirdischen Visionen.
Wie berichtet, stößt der Bau einer Tiefgarage in der Serfauser Dorfmitte nicht auf ungeteilte Gegenliebe. Der lautstarke Protest einiger Serfauser und eine Unterschriftenaktion konnten allerdings nichts am einstimmigen Gemeinderatsbeschluss ändern. Derzeit sind die Arbeiten in vollem Gange.
Bürgermeister Georg Mangott will im kommenden Frühjahr mit den Rekultivierungsmaßnahmen beginnen. Er meint: "Die Tiefgarage am Muirenhügel ist einer von mehreren notwendigen Schritten, um eine echte Verkehrsberuhigung zu erreichen.
Wir verfolgen diese Linie schon seit den siebziger Jahren, als die U-Bahn gebaut wurde. Auch unterhalb der Wiese neben dem Gemeindeamt könnten wir uns eine Tiefgarage vorstellen. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik, denn mit dem klerikalen Eigentümer sind die Verhandlungen nicht eben einfach."
Mangott ärgert sich vor allem über die seiner Meinung nach unobjektiven Aussendungen der Projektgegner: "Hier wurde teilweise bewusst mit falschen Informationen gearbeitet. Manche Gegner sind schon seinerzeit gegen den Bau der U-Bahn auf die Barrikaden geklettert. Auf der aktuellen Baustelle wird mit größtmöglicher Rücksicht auf die Anrainer vorgegangen, vom 15. Juli bis zum 15. September legen wir freiwillig eine Pause ein."
Die Gemeinde Serfaus tritt zwar als Bauherr auf, die effektiven Kosten werden aber von mehreren Hoteliers getragen. 12.500 Euro Miete sind pro Stellplatz für die nächsten 30 Jahre im Voraus zu entrichten.
Insgesamt werden 111 unterirdische Parkplätze geschaffen, die Gemeinde selbst wird nur höchstens 10 Plätze selbst beanspruchen. Für Mangott bedeutet dieses Finanzierungsmodell natürlich eine elegante Lösung, bleibt die Gemeinde doch Eigentümer und entstehen zudem keine echten Kosten für das 1,35-Millionen-Euro-Projekt.
Bei Aushubarbeiten sind einige historisch interessante Utensilien ans Tageslicht befördert worden, darunter ein Skelettfund, der um 800 nach Christus datiert sein könnte. Derzeit nehmen die Experten die Funde genauer unter die Lupe.
Zur aktuellen Baustelle am Muirenhügel aus der Rundschau:
Quelle: Rundschau (27.02.07)„Der Hügel wird wieder hergestellt”
In den Muiren-Hügel in Serfaus soll eine Tiefgarage mit 110 Stellplätzen integriert werden. Das vom Gemeinderat einstimmig abgesegnte Projekt stößt aber nicht nur auf Zustimmung: Eine Unterschriftenaktion, mit der eine Volksbefragung erreicht werden hätte sollen, wurde durchgeführt.
Der „Muiren” in Serfaus ist ein Hügel, auf dem in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine Pestkapelle errichtet wurde. Dort finden auch heute noch Prozessionen statt, berichtet eine Serfauserin. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort, zudem sei es der einzige grüne Flecken in Serfaus, meint eine zweite. Nun soll dort eine Tiefgarage errichtet werden. Der Gemeinderat hat, so Bgm. Georg Mangott, einen einstimmigen Beschluss gefasst: Auf 2.900 Quadratmetern mit zwei Geschossen sollen 110 Pkw Platz finden. „Damit man sie von der Straße wegbringt”, erklärt Mangott, der sich dadurch eine Verkehrsberuhigung erwartet. Bauherr ist die Gemeinde, die Plätze können auf 35 Jahre gemietet werden; 12.500 Euro kostet der Stellplatz für diese Dauer. Finanziert wird der Bau über eine Vorauszahlung der Mieten. Interessenten habe es für 180 Plätze gegeben, so der Bürgermeister, gebaut werden aber nur 110.
WIDERSTAND. Die Kapelle werde durch den Bau keinen Schaden nehmen, verspricht Mangott, und das Gelände werde wieder hergestellt – schlussendlich soll nur mehr die Ein-/Ausfahrt der Tiefgarage zu sehen sein. „Wenn es so wird, wie sie sagen, dann geht es”, meint eine Serfauserin. Es gab allerdings Widerstand – was mehrere Gegner besonders stört, ist, dass das Projekt „zu schnell gekommen” und „das Volk nicht gefragt” worden sei. Es wurde eine Unterschriftenaktion durchgeführt, um die Abhaltung einer Volksbefragung zu erreichen. 196 Serfauser/innen haben sich dafür ausgesprochen (mehr Unterschriften wurden nicht gesammelt), so eine Serfauserin. Zur Volksbefragung wird es aber wohl nicht kommen: „Die Unterschrifteneinholung hat nicht entsprochen, die Formulierung war nicht O. k.”, weiß Bgm. Georg Mangott. Nun gibt es einen Einspruch gegen den Baubescheid, der laut Bgm. Mangott allerdings „nichtig”, weil „nicht relevant” ist. Damit ist die Marschroute der Gemeinde klar.
PARKEN AB 2008. Am 23. April soll Baubeginn sein; am 19. Juli werden die Arbeiten aufgrund der Sommersaison eingestellt. Weiter geht’s am 19. September, im Frühjahr 2008 soll der Bau abgeschlossen sein. „Den Bauzeitplan wollen wir einhalten”, so der Bürgermeister. TVB-Obmann Franz Tschiderer, der 55 Plätze in der neuen Garage mieten wird, hat laut eigenen Angaben im Gemeinderat nicht mitgestimmt, da er als befangen anzusehen sei. Er rechnet mit Behinderungen während der Bauzeit, sieht das Vorhaben aber insgesamt ebenfalls „positiv”: „Es ist wichtig, dass man sich weiterentwickelt.”