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Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

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Basalt
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Basalt »

Hier ein paar "Insights" von der jüngsten GV der Bergbahnen Graubünden zur aktuellen Befindlichkeit und den Tätigkeiten der hiesigen Branche:
http://www.seilbahn.net/sn/index.php?i= ... &news=7565
Montani Semper Liberi

hegauner
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von hegauner »

Artikel über die Situation in der Ostschweiz...... Die Schlafmützen im Skigebiet.....
http://webapp-phone.tagblatt.ch/ostschw ... 94,4850104

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ski-chrigel
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

Da hat einer nicht Unrecht...
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Basalt »

A propos Schlafmützen und Abwanderung nach Vorarlberg/Tirol: Unter der Schlagzeile "Bündner - die besseren Österreicher" berichtete die gestrige "Schweiz am Sonntag" (Ausgabe Graubünden, Seite 6) über die neue Gastfreundschafts-Offensive von Grüsch-Danusa-Direktor Mario Davatz. Der gelernte Investment-Banker und sein VR haben letzte Saison u.a. in Hintertux offenbar "Freundlichkeit" studiert. Nun sensibilisiert er seine Mitarbeiter, veranstaltet Schulungen und erarbeitet für sie ein neues Handbuch und einen dreiseitigen Verhaltens-Knigge. Weitere Massnahmen sind Radio-Kampagnen sowie eine eigentliche "Freundlichkeits-Garantie". Wer mit der Freundlichkeit in Grüsch-Danusa nicht zufrieden ist, fährt gratis: Reklamiert der Gast, bekommt er eine Tageskarte geschenkt. Nachhaltige Qualitätssteigerung statt verkapptes Preis-Dumping à la Saas-Fee, wenn das nicht mal eine lobenswerte "Kampfansage" eines kleinen Ostschweizer Skigebiets an seine erfolgsverwöhnten östlichen Nachbarn ist!
:daumendrueck:
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Petz
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Petz »

Mangels Erfahrungen mit schweizer Schigebieten kann ich natürlich nicht nachvollziehen inwieweit schweizer Personal in Bezug auf Verhalten gegenüber Gästen wirklich Nachholbedarf hat aber falls dann ist das sicher eine wirkungsvolle Methode. Wenn man als Gast das Gefühl hat sehr willkommen zu sein und wie ein alter Bekannter freundschaftlich behandelt wird guckt man bei nächsten Urlaubsdestinationsentscheid sicher nur mehr sekundär auf den Preis.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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ski-chrigel
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

Als häufig in der Schweiz und im Tirol fahrender würde ich sagen, dass es punkto Freundlichkeit des Liftpersonals keinen Unterschied zwischen den beiden Ländern gibt. Auch in AT lernte ich schon sehr unfreundliches Personal kennen und umgekehrt. Der Unterschied ist m.E. eher zwischen einzelnen Skigebieten zu suchen.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von chatmonster »

Da stimme ich zu...
Es gibt freundliche und weniger freundliche Menschen, hier wie dort. Die aller meisten haben doch zumindest ein höfliches Lächeln und ein freundliches "schönen Tag noch" o.ä. im Repertoire...

Was ich mich an der Aktion eher Frage: jetzt geh ich hin und reklamier, keine Ahnung, der Service war fahrig und abgelenkt... wer will das denn prüfen? Kriegt die entsprechende Person dann ne Nachschulung/weitere Probleme, oder ist's doch nur ne Rabatt Aktion, das jeder der das gelesen hat so zu sagen 2 für 1 bekommt? Naja, nur die, die ein "Meckergen" in sich tragen...
Schöne Grüße

danimaniac
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von danimaniac »

ski-chrigel hat geschrieben:Als häufig in der Schweiz und im Tirol fahrender würde ich sagen, dass es punkto Freundlichkeit des Liftpersonals keinen Unterschied zwischen den beiden Ländern gibt. Auch in AT lernte ich schon sehr unfreundliches Personal kennen und umgekehrt. Der Unterschied ist m.E. eher zwischen einzelnen Skigebieten zu suchen.
DITO!

Werde mir das in Ischgl und Kappl im Februar mal ganz genau ansehen und dann mit den superfreundlichen Halbfranzmännern aus Anzére und den semifreundlichen Saas-Grundern vergleichen. Wobei das da auch eh von Person zu Person unterschiedlich ist. Wurde auch in Davos schon bös angeschimpft weil das Board angeschnallt war. Den Kerl konnte man aber zum Lachen bringen und beim zweiten dritten und vierten Mal (und dem Beweis, dass der Lift nicht blockiert wird), alles kein Problem, sondern ein freundliches "HALLO ALLE MITENANDER! SCHON WIEDER HIER OBEN!?" (bitte ersetzt sch Laute mit kratzigem CHR.. für das Schweizer Feeling).

Vermieter, Liftmitarbeiter, Gastro, .... halten dir am Ende meistens eh nur den Spiegel vor. Auf ein ehrliches Lächeln, Lachen und liebe Worte kommen selbst am schlechten Tag noch positive Reaktionen zurück.
wird mal wieder Zeit für ein Snowboard-Abenteuer in Skandinavien...
chatmonster
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von chatmonster »

danimaniac hat geschrieben: Vermieter, Liftmitarbeiter, Gastro, .... halten dir am Ende meistens eh nur den Spiegel vor. Auf ein ehrliches Lächeln, Lachen und liebe Worte kommen selbst am schlechten Tag noch positive Reaktionen zurück.
GENAU!
Das ist halt auch ein Faktor des "Mecker-Gens"... man findet halt auch immer was zum Meckern, als selbsterfüllende Prophezeiung...
Schöne Grüße
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Frans
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Frans »

ski-chrigel hat geschrieben:Als häufig in der Schweiz und im Tirol fahrender würde ich sagen, dass es punkto Freundlichkeit des Liftpersonals keinen Unterschied zwischen den beiden Ländern gibt. Auch in AT lernte ich schon sehr unfreundliches Personal kennen und umgekehrt. Der Unterschied ist m.E. eher zwischen einzelnen Skigebieten zu suchen.
Generell finde ich sogar, dass das Liftpersonal in der Schweiz freundlicher ist als in so manche Gebieten in Österreich. Sicher wenn du mal was tust, was du eigentlich nicht solltest (z.B. gesperrte Skipiste runterfahren), sehen die Schweizer m.E. schneller Mal was durch die Finger. Aber wie du schon erwähnst, ist es oft eben auch von Skigebiet zu Skigebiet unterschiedlich. Und am Ende natürlich auch von Person zu Person, denn der eine Person ist ja von sich aus auch freundlicher und kommunikativer als der andere.

Die freundlichsten Liftler habe ich übrigens in den USA erlebt. Aber dort gehört ein "Hey, how are you doing?" auch schon zum absoluten Höflichkeitsstandard.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von RogerWilco »

Ein Artikel über den Zustand von St. Moritz:
http://m.faz.net/aktuell/reise/no-more- ... 87-p6.html
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Finsteraarhorn »

Ein interessanter Artikel, mal etwas länger und mit etwas hintergrund. Sehr spannend. Die eine Bildunterschrift aber ist ziemlich falsch: St. Barth als Skiort zu bezeichnen ist dann, selbst mit Berücksichtigung auf Wasserski, etwas weit hergeholt :lol:
NeusserGletscher
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

FAZ hat geschrieben:Ob Bergbahnen oder Hotels, Gastronomie oder Handel, sie alle erfahren, dass es sich in Zeiten des starken Schweizer Frankens von den Schillernden und Schönoperierten allein nicht leben lässt. Und man über die Jahre – mit einer Mischung aus Arroganz und überhöhten Preisen – den Mittelbau, die Basis vernachlässigt hat.
Welch eine Erkenntnis. Hätten sie von mir ganz umsonst haben können. Gier frisst Verstand.
FAZ hat geschrieben:Mit einigem Kummer aber sehe ich, dass sich die Welt wieder der Vergangenheit angenähert hat, wir Verhältnisse haben wie vor hundert Jahren: die einen könnten sich alles leisten, und die Mitte kommt unter Druck.
Wow, und so was steht in der FAZ und nicht etwa in der FR. Trotzdem will das niemand hören, wir hatten erst kürzlich hier das Thema. Viele aus der Mitte geben sich unverändert der Illusion hin, man müsse sich nur genügend anstrengen, dann klappe es auch mit dem Wohlstand. Sie treten nach unten und buckeln nach oben und begreifen nicht, dass sie die "da oben" treten müssten. Denn die Überprivilegierten verdanken ihren Reichtum nicht ihrer persönlichen Leistung, sondern der gemeinschaftlich erbrachten Leistung der Gesellschaft und nicht zuletzt einer Steuerpolitik, welche die Konzentration von Einkommen und Reichtum fördert. Deutschland hat ja erst gerade die Erbschaftssteuer für Firmenerben abgeschafft und schweizer Gemeinden wie St. Moritz und Zermatt machen da keine Ausnahme. Solange sie reichen Sozialschmarotzern durch Pauschalbesteuerung ermöglichen, auf Kosten der übrigen Steuerzahler ihre Steuerlast auf Sozialhilfeniveau zu reduzieren, muss man sich nicht beklagen, wenn vor allem die Mittelschicht immer weniger Geld hat, um sich einen Urlaub in der Schweiz zu leisten. Auch zu dieser Erkenntnis hätte man mit ein wenig Nachdenken von alleine gelangen können.

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Tiob
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Tiob »

NeusserGletscher hat geschrieben:
FAZ hat geschrieben:Ob Bergbahnen oder Hotels, Gastronomie oder Handel, sie alle erfahren, dass es sich in Zeiten des starken Schweizer Frankens von den Schillernden und Schönoperierten allein nicht leben lässt. Und man über die Jahre – mit einer Mischung aus Arroganz und überhöhten Preisen – den Mittelbau, die Basis vernachlässigt hat.
Welch eine Erkenntnis. Hätten sie von mir ganz umsonst haben können. Gier frisst Verstand.
FAZ hat geschrieben:Mit einigem Kummer aber sehe ich, dass sich die Welt wieder der Vergangenheit angenähert hat, wir Verhältnisse haben wie vor hundert Jahren: die einen könnten sich alles leisten, und die Mitte kommt unter Druck.
Wow, und so was steht in der FAZ und nicht etwa in der FR. Trotzdem will das niemand hören, wir hatten erst kürzlich hier das Thema. Viele aus der Mitte geben sich unverändert der Illusion hin, man müsse sich nur genügend anstrengen, dann klappe es auch mit dem Wohlstand. Sie treten nach unten und buckeln nach oben und begreifen nicht, dass sie die "da oben" treten müssten. Denn die Überprivilegierten verdanken ihren Reichtum nicht ihrer persönlichen Leistung, sondern der gemeinschaftlich erbrachten Leistung der Gesellschaft und nicht zuletzt einer Steuerpolitik, welche die Konzentration von Einkommen und Reichtum fördert. Deutschland hat ja erst gerade die Erbschaftssteuer für Firmenerben abgeschafft und schweizer Gemeinden wie St. Moritz und Zermatt machen da keine Ausnahme. Solange sie reichen Sozialschmarotzern durch Pauschalbesteuerung ermöglichen, auf Kosten der übrigen Steuerzahler ihre Steuerlast auf Sozialhilfeniveau zu reduzieren, muss man sich nicht beklagen, wenn vor allem die Mittelschicht immer weniger Geld hat, um sich einen Urlaub in der Schweiz zu leisten. Auch zu dieser Erkenntnis hätte man mit ein wenig Nachdenken von alleine gelangen können.
Was hat so eine sozialistische Kampfschrift mit dem Schweizer Tourismus zutun? Fakt ist doch: Es ging uns noch nie so gut jetzt. Wir haben eine sehr niedrige Arbeitslosenquote, und einen beneidenswerten Wohlstand. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das Vermögen auch gut über die Gesellschaft verteilt. Ich bin überzeugt, wenn man es will und sich anstrengt kann man es in diesem Land zu Wohlstand bringen.
Bedenke auch: Die Unternehmer die du als "Sozialschmarotzer" beleidigst erwirtschaften auch deinen Wohlstand! Natürlich gibt es schwarze Schafe, aber glaub mir Selbstständigkeit bedeutet harte Arbeit.
Und damit Leute die Verantwortung , und das Risiko übernehmen ein Unternehmen zu gründen muss man ihnen den Anreiz geben auch Reich werden zu dürfen. Diese "Gier" ist der Antrieb einer Marktwirtschaft.
Wenn dir das nicht passt kannst du ja gerne ins kommunistische "Pardies" Kuba auswandern,wo jedes Unternehmertum im Keim erstickt wird, und man nicht mal einen Kiosk eröffnen darf.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Tiob hat geschrieben:Was hat so eine sozialistische Kampfschrift mit dem Schweizer Tourismus zutun? Fakt ist doch: Es ging uns noch nie so gut jetzt.
Dem Tourismus geht es offenbar nicht so gut
Tiob hat geschrieben:Im Vergleich zu anderen Ländern ist das Vermögen auch gut über die Gesellschaft verteilt.
Deswegen kann sich jeder Schweizer auch ein Chalet in den Nobelorten leisten. :mrgreen: Und die Angestellten wohnen selbstverständlich in geräumigen Wohnungen in den Nobelorten, in denen sie arbeiten. Kleiner Tip: Wach mal auf!
Tiob hat geschrieben:Die Unternehmer die du als "Sozialschmarotzer" beleidigst erwirtschaften auch deinen Wohlstand!
Von Unternehmern habe ich nicht gesprochen. Sondern von den Schmarotzern, die beispielsweise in Deutschand die dort vorhandenene und von anderen Steuerzahlern bezahlten Möglichkeiten nutzen, um fette Gewinne einzufahren. Um diese dann zu einem lächerlich kleinen Satz in der Schweiz zu versteuern. Große Konzerne und Überprivilegierte zahlen in der Summe immer weniger Steuern. Den Ausfall holt sich die Politik von der Mittekschicht. Die dann nicht mehr das Geld hat, um sich einen Urlaub in der Schweiz zu leisten.

Weil also Nobelorte wie Zermatt und St. Moritz reichen Sozialschmarotzern die Möglichkeit einräumen, ihre Einkünfte pauschal zu versteuern, haben normale Bürger nicht mehr das Geld, dort Urlaub zu machen. Man sägt an dem Ast, auf dem man sitzt. Unheimlich schlau, nicht?
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Wurzelsepp »

NeusserGletscher hat geschrieben: Weil also Nobelorte wie Zermatt und St. Moritz reichen Sozialschmarotzern die Möglichkeit einräumen, ihre Einkünfte pauschal zu versteuern, haben normale Bürger nicht mehr das Geld, dort Urlaub zu machen. Man sägt an dem Ast, auf dem man sitzt. Unheimlich schlau, nicht?
Erstens gibt es an beiden Orten auch noch relativ günstige Hotels im Bereich 50€ pro Einzelzimmer und zweitens gibt es doch genügend Alternativen: Wem Zermatt zu teuer ist, was ich übrigens gut begreifen kann, der MUSS doch nicht dorthin gehen, der kann in die Aletscharena, nach Adelboden oder sonstwohin gehen. Zermatt (und St. Moritz) setzen nun einmal auf die Klientel "viel Geld, viel Luxus, hohe Preise", das ist deren Entscheid und muss akzeptiert werden: Entweder du bist einverstanden/kannst es dir leisten, dann gehst du dorthin oder halt nicht, Alternativen gibt es zuhauf.
Ein Maserati ist auch teuer, aber auch Maserati hat seine Klienten, die bereit sind, den hohen Preis zu zahlen... wer das nicht will, wird bei Skoda oder Peugeot sicher fündig.

Überall die gleichen Preise und das gleiche Angebot wäre doch gähnend langweilig, so ist für Abwechslung gesorgt und (fast) jeder findet das für ihn beste Angebot.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von 3303 »

Naja - was definitiv stimmt ist, dass der ehemalige "Durchschnittsgast" (klischeehaftes Beispiel: Zahnarzt/Kfo, Rechtsanwalt etc. Ehepaar mit Kindern) eben viel seltener nach St. Moritz zum Skifahren fährt als früher. Selbst denen ist es oft zu teuer. Geld mag zwar vorhanden sein, aber auch viele von denen schauen, dass sie möglichst guten Gegenwert bekommen. Die waren aber die Cash Cow der Skigebiete. Die wirklich Reichen, die nach wie vor kommen, fahren zu einem erheblichen Anteil kaum oder gar nicht Ski. Auch ein Grund, dass es den Liftbetreibern nicht gut geht.

Was sich mir nicht erschließt ist der ausgestorbene Herbst. Es ist wunderschön, entspannt, leer, man bekommt Ferienwohnungen sehr günstig und ein Urlaub im Engadin zum Wandern ist dann wirklich bezahlbar.
“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“

[Johann Wolfgang von Goethe]
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Wurzelsepp hat geschrieben:Zermatt (und St. Moritz) setzen nun einmal auf die Klientel "viel Geld, viel Luxus, hohe Preise", das ist deren Entscheid und muss akzeptiert werden: Entweder du bist einverstanden/kannst es dir leisten, dann gehst du dorthin oder halt nicht
Da spricht ein aufgeklärter Humanist. Wenn der Pöbel sich kein Zermatt leisten kann, dann soll er halt in Adelboden fahren. Historisch handelt dieses Zitat übrigens von Brot und Kuchen. :mrgreen: Um mir must Du Dir keine Sorgen machen. Ich kann mir sowohl Zermatt leisten, fahre aber ebenso gerne auch auf der Bettmeralp. St. Moritz kann aber offenbar alleine von Schicki Micki nicht mehr leben. Es reicht halt nicht, wenn die Gepuderten für ein paar Tage im Jahr einschweben und dann wieder verschwinden. Über das Jahr brauchen Handel, Bergbahnen, Gastronomie und Hotelerie halt auch die Klientel, die sie mit Hochhäsigkeit und Hochpreispolitik vertrieben haben.

BTW, es wurde bereits verschiedentlich berichtet, dass in schweizer Orten typische Mittelklassehotels verschwinden. So weit her ist es mit dem preiswerten Angebot daher nicht.
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Frans
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Frans »

Es gibt doch überall Skiorten die sich mehr auf 'reicheres' Klientel richten? Es ist halt, dass der Schweiz immer etwas teuerer war und jetzt mit den starken Franken sich nochmal extra 'angehoben' hat. Nichtsdestotrotz gibt es solche Klassenunterschiede - vielleicht etwas weniger extrem - auch in andere Länder.

Übrigens gibt es vor allem in Frankreich auch Skigebieten die sich großenteils auf low-cost Reisen gerichtet haben. Für zirka 400€ eine ganze Woche Unterkunft inkl. Skipass und Busfahrt ab Heimstadt im Hochsaison. Entsprechend der Preisklasse sehen natürlich auch die Unterkünfte aus, aber eben für fasst jedermann bezahlbar. Leuten die sich etwas mehr leisten können, werden aber eher nicht solche Destinationen ansteuern.

St. Moritz und Zermatt wurden sich sicherlich gut dran tun um Ihre Preise etwas zu reduzieren, ohne Frage. Aber gefühlt sind vor allem die kleinere Gebiete Verhältnissmässig teuer. Tageskarte Engelberg 65 CHF oder Zermatt 79 CHF. Zermatt natürlich teuerer, bietet den Skifahrer aber auch einiges mehr als Engelberg. Erst wenn man Cervinia mit dabei nimmt wirds mit 92 CHF natürlich schon arg teuer. 4 Vallées bei max. 75 CHF auch vergleichsweise 'günstiger' als Engelberg. Und wer die Reise nach Cervinia auf sich nimmt kann bares Geld sparen um in Zermatt fahren zu können: 65€ statt gute 85€ (92 CHF) für ne internationale Tageskarte. Gut, der Weg durch die St. Bernardtunnel als alternative für den Umweg über Lugano oder Simplon ist auch nicht umsonst, aber wenn man ne Woche bleibt spart man erheblich: 434 CHF (405€) vs. 316€. Zähl da obendrauf den günstigeren Unterkunft, die fehlende Zugreise und die kostenlosen Parkplätze, und siehe da: Es geht doch einigermaßen... Nichtsdestotrotz finde ich ein solcher Preispolitik mit zwei Preise für das gleiche Skigebiet (abhänging vom Startpunkt) bescheuert. Zermatt musste seine Preise m.E. nach unten angleichen.
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Tiob
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Tiob »

NeusserGletscher hat geschrieben:Deswegen kann sich jeder Schweizer auch ein Chalet in den Nobelorten leisten. :mrgreen: Und die Angestellten wohnen selbstverständlich in geräumigen Wohnungen in den Nobelorten, in denen sie arbeiten. Kleiner Tip: Wach mal auf!
An der Wohnungsnot sind die Einheimischen zum Größtenteil selber schuld. Hier wurden in den letzten Jahrzehnten das schnelle Geld gewittert und auf jedem freien Quadratmeter des Talbodens massiv Zweitwohnungen gebaut. Und dass es Unterschiede im Eigentum gibt liegt nun mal in der Natur einer Marktwirtschaft.Um die soziale Härte abzufedern die diese Marktwirtschaft mitbringt gibt es die soziale Sicherungssysteme. Natürlich kann nicht jeder ein Chalet in St Moritz besitzen, aber wenn jemand Arbeitslos wird gibt es Arbeitslosengeld, man bekommt die Krankenversicherung bezahlt, ggf. wird man mit Weiterbildungen unterstützt. Mit anderen Worten niemand wird hängen gelassen, und darauf kommt es an! Geh mal in die USA oder nach Russland, dann weißt du was Ungleichheit ist!
NeusserGletscher hat geschrieben:Weil also Nobelorte wie Zermatt und St. Moritz reichen Sozialschmarotzern die Möglichkeit einräumen, ihre Einkünfte pauschal zu versteuern, haben normale Bürger nicht mehr das Geld, dort Urlaub zu machen. Man sägt an dem Ast, auf dem man sitzt. Unheimlich schlau, nicht?
Das Wort "Sozialschmarozer", egal ob gegen Arbeitslose oder Reiche verwendet, ist ein politisches Schlagwort der untersten Schublade! Und inwiefern St Moritz oder Zermatt das Steuersystem beeinflussen sollen wird mir auch nicht so richtig klar.

Speziell in St Moritz ist das Problem, dass man einfach viel Konkurrenz aus Österreich bekommen hat. Früher war ein Skiurlaub in St Moritz das non plus ultra, aber Lech, Kitzbühel, Ischgl und co. haben stark aufgeholt in den letzten Jahren. Die Zukunft sehe ich trotzdem nicht so pessimistische. Das Engadin hat diesen besonderen "Flair" den zum Beispiel Kitzbühel nicht hat.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Tiob hat geschrieben:Das Wort "Sozialschmarozer", egal ob gegen Arbeitslose oder Reiche verwendet, ist ein politisches Schlagwort der untersten Schublade! Und inwiefern St Moritz oder Zermatt das Steuersystem beeinflussen sollen wird mir auch nicht so richtig klar.
Och, da kann ich Dir helfen. Wenn Steueroasen wie Zermatt und Str Moritz reichen Sozialschmarotzern helfen, ihre Steuerlast zu verkürzen, dann müssen andere Bürger deren Anteil stemmen. Denn irgendwer muss für Autobahnen, Verwaltung, Schulen und alles andere bezahlen, was so unter staatliche Aufgaben fällt. Und wenn diejenigen, die sich immer größeres Stück vom Kuchen abschneiden, mit Hilfe der Eidgenossen vor der Steuerpflicht drücken, dann holen sich Staaten wie Deutschland eben das Geld bei den unteren Chargen. Also vor allem bei der Mittelschicht. Was glaubst Du denn, wieso die Steuerprogression früher bei dem Gehalt eines Bankdirektors endete, während heute schon ein Facharbeiter in das Progressionsende gedrückt wird? Und was den Begriff "Sozialschmarotzer" angebelangt: Dieser Kampfbegriff wurde zuerst von den Begüterten erfunden und war gegen sozial Schwache gerichtet. Pech für sie, dass sich der Spieß auch umdrehen lässt.

In den letzten Jahrzehnten ist in unserer Gesellschaft etwas durcheinandergeraten. Die Bezüge der oberen 1% sind geradezu explodiert, ihre Abgaben- und Steuerlast gesunken. In geradezu unverschämter Weise diktierem sie dem Staat ihre Vorstellungen von Politik und sorgen dafür, dass der Staat immer als kostenlose Rückversicherung für ihre Exzesse einspringt. Bankenrettung, Atom-Endlager. Gewinne werden privatisiert, Verluste werden sozialisiert. Und je reicher sie werden desto unverschämter treten sie auf. Verantwortung für Staat und Gesellschaft ist für viele aus dieser Schicht nur noch ein Fremdwort. Statt dessen herrscht grenzenlose Gier. Und dabei merken sie nicht, dass sie es sind, die die Gesellschaft zerstören. Denn keine Gesellschaft verträgt auf Dauer extreme Gegensätze. Vor allem aber muß eine Gesellschaft für die Fleißigen und Strebsamen durchlässig sein. Und es ist die Aufgabe der Politik, für einen gerechten Ausgleich zu sorgen. Und nicht noch die Ungleichheit zu fördern.

Hätten wir heute noch in Deutschland eine intakte Mittelschicht wie bis in die 1980er Jahre, dann müsste sich der schweizer Tourismus trotz des starken Franken /schwachen Euro kein Sorgen machen. Insofern haben sich die Schweizer mit ihrer Politik der Steueroasen und ihrem Bankgeheimnis ein Stück selbst zuzuschreiben, dass sich immer weniger Gäste den Urlaub in ihrem schönen Land leisten können oder wollen.
Wurzelsepp
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Wurzelsepp »

Übrigens war die Einkommensschere früher noch um Welten grösser: Gerade anfang Woche den DOK-Film zum Bau des ersten Gotthardtunnels gesehen 1870er-Jahre): Da hat ein Mineur, grösstenteils aus Italien, pro Tag 3.90Fr. verdient, davon gingen automatisch 30 Rappen für Lamenöl drauf. Ein Ingenieur der Gotthardbahn dagegen 40'000 pro Jahr... umgerechnet auf heutige Verhältnisse sind das rund 1.6 Millionen.

Nebenbei finde ich es EXTREM polemisch, die Pauschalbesteuerten für die Probleme der deutschen Mittelschicht verantwortlich zu machen: Aktuell gibt es in der CH rund 5'500 Pauschalbesteuerte. Sogar wenn jeder Zweite davon Deutscher wäre (was ich nicht annehme, da die meisten in der Westschweiz oder im Tessin leben), und in Deutschland im Schnitt pro Jahr 10 Millionen Steuern zahlen müsste, so wären das rund 25 Milliarden €. Natürlich ist das ein gigantischer Betrag, aber bei Steuereinnahmen von 620 Milliarden €, doch "nur" rund 4% der Steuereinnahmen... dh auch wenn die in Deutschland regulär versteuert würden, würde der Mittelstand davon nicht allzu viel merken.

PS: Das soll nicht heissen, dass ich die Pauschalbesteuerung gut finde, ganz im Gegenteil... aber Schuld für den zunehmend belasteten Mittelstand in Deutschland trägt sie einen verschwindend kleinen Anteil bei.
NeusserGletscher
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Tiob hat geschrieben:An der Wohnungsnot sind die Einheimischen zum Größtenteil selber schuld.
Die Einheimischen? Oft werden solche Entscheidungen doch in politisch kleinem Kreis getroffen. Bis die Mehrheit merkt, was abläuft, ist es zu spät. Außerdem wird die Gentrifizierung oft zum Selbstläufer. Wenn ein Einheimischer stirbt und es mehr als einen Erben gibt, dann kann der eine den anderen vielleicht noch mit Hilfe der Bank bis zu einem gewissen Grad auszahlen. Wenn aber die mit Schwarz- und Graugeld Überprivilegierten Mondpreise für Grund und Boden aufrufen können, an die Normalsterbliche nicht mehr rankommen, dann bleibt beiden Erben nur noch der Verkauf. Dann wird wieder bezahlbarer und 365 Tage im Jahr bewohnter Wohnraum in Luxusappartements umgewandelt, die nur wenige Tage im Jahr bewohnt werden. Mit allen negativen Folgen für den Wohnungsmarkt, die Gemeinde und die örtliche Wirtschaft.
Tiob hat geschrieben:Geh mal in die USA oder nach Russland, dann weißt du was Ungleichheit ist!
Wenn in Deutschland der nicht einmal unbedingt erfolgreiche Vorsitzende eines Automobilkonzerns das 140-fache des Durchschnittslohns einsackt, während selbst qualifizierte Fachkräfte Mühe haben, einen adäquat bezahlten Job zu finden, dann muß ich gar nicht so weit gehen.

PS: Argumentationslinien mit der Quintessenz, anderswo sei es noch schlimmer, stehen auf ganz tönernden Füßen
Wurzelsepp hat geschrieben:Übrigens war die Einkommensschere früher noch um Welten grösser
Wir leben aber nicht im "früher", sondern in der Gegenwart. Und gegenwärtig geht die Schere wieder auseinander.
Wurzelsepp hat geschrieben:Nebenbei finde ich es EXTREM polemisch, die Pauschalbesteuerten für die Probleme der deutschen Mittelschicht verantwortlich zu machen
Die Pauschalbesteuerten habe ich auch nur als Beispiel angeführt um zu zeigen, wie sich Orte wie St. Moritz selbst ins Knie schießen. Die Pauschalbesteuerten stellen ja auch nur einen kleinen Teil des Problems dar. Was ist mit dem nach wie vor vorhandenen anonymen Nummernkonten? Den Zollfreihäfen? Der steuerlichen Begünstigung von Rohstoffhändlern? Und dort, wo die Schweiz in den letzten Jahren den reichen Sozialschmarotzern keine Heimat mehr geboten hat, sind Caymans und andere Oasen bereitwillig in die Bresche gesprungen. Nebenbei, würde die Schweiz mit ihrem Geschäftsmodell nicht so viel überschüssiges Kapital anziehen, dann würde der Franken gegenüber dem Euro schwächer notieren und der Urlaub wäre für EU-Ausländer auch wieder günstiger.

Aber das Kernproblem ist halt, dass sich ein verschwindend kleiner Teil der Gesellschaft wirtschaftlich vom Rest abgekoppelt hat, sich in Enklaven zurückzieht und Steuern als lästige Pflicht ansieht, welche nur die in ihren Augen Dummen zu erfüllen haben. Deren Wohlstand gründet sich oft genug nicht mehr auf eine (uns erst recht nicht eigene) produktive und konstruktive Leistung, sondern auf Spekulation und Zerstörung vorhandener Strukturen.

Zwei Kernaussagen des Artikels aus der FAZ scheinen noch nicht überall angekommen zu sein. Ich krame sie daher noch einmal hervor:
FAZ hat geschrieben:Ob Bergbahnen oder Hotels, Gastronomie oder Handel, sie alle erfahren, dass es sich in Zeiten des starken Schweizer Frankens von den Schillernden und Schönoperierten allein nicht leben lässt. Und man über die Jahre – mit einer Mischung aus Arroganz und überhöhten Preisen – den Mittelbau, die Basis vernachlässigt hat.
FAZ hat geschrieben:Mit einigem Kummer aber sehe ich, dass sich die Welt wieder der Vergangenheit angenähert hat, wir Verhältnisse haben wie vor hundert Jahren: die einen könnten sich alles leisten, und die Mitte kommt unter Druck.
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Petz
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Petz »

Ich sehe das Besteuerungsproblem aber mitlerweile weniger den schweizer Strukturen geschuldet wo sich auf Druck der USA schon einiges zum Besseren wandelte sondern den primär bei den internationalen Transfer - und Verschleierungsmöglichkeiten. Aber solange die internationale Politik auf z. B. die Panama papers praktisch nur mit ungläubigem Achselzucken reagiert, die Steuerpflicht wie in den USA von der Staatsbürgerschaft abhängig macht und andererseits dann Steuerbetrug als separatem Straftatbestand an sich nicht mit anständigen Haftstrafen ahndet (selbst wenn die Möglichkeiten dazu noch im Rahmen der Legalität noch möglich wären) wird sich meiner Einschätzung nach daran erst dann was ändern wenn die Bevölkerung zu anarchistischen Mittel greift und die dafür verantwortlichen Politiker zur Abschreckung mal an die Ministeriumsaussenwände nagelt.
Ich denke das speziell St. Moritz sich schon auch auf seinen Lorbeeren ausruhte denn denen hätte schon längst klar sein müssen das sie aufgrund des Angebotes für "Nichtjetsetter" immer unattraktiver wurden auch weil das Gebiet im Vergleich zu anderen Destinationen die erweiterten bzw. sich u. a. durch Zusammenschlüsse etc. vergrößerten zu klein wurde. Und wenn man da nicht ebenfalls mit Ausbauten gegenhält muß man schlicht mit den Preisen runter um das noch kompensieren zu können.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von maria13 »

@NeusserGletscher

Es ist richtig, dass in der CH einige Dinge anderes geregelt sind als in D, z. B. die von Dir genannten Rohstoffhändler, die Zollfreilager etc.

Aber die Verurteilung von Sozialschmarotzern etc. geht zu weit. Möglicherweise ist in NRW (Neuss = NRW, oder?) die Sozialisierung stark SPD - lastig (Rau bis Kraft) gewesen. Dort ist das Problem, dass Unternehmer das (Bundes)land verlassen haben und nur noch Probleme existieren, die zum grossen Teil hausgemacht sind. Wenn jemand aus der Mittelschicht 50 % plus seines Einkommens für Steuern und Abgaben bei stark fallenden Leistungen abliefern muss, dann ist etwas falsch im System. Und wenn D eine Aufwertung des Aussenwertes der Währung innerhalb kurzer Zeit von 1.60 zu 1:1 hätte bewältigen müssen, dann hätte es in NRW Sozialaufstände gegeben, weil es sehr viele der noch wenig vorhandenen Arbeitsplätze gekostet hätte.

In CH im allgemeinen und im Tourismus im besonderen liegt das eine oder das andere auch im Argen aber wenigstens sucht man konstruktiv nach Lösungen.

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