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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 23.01.2017 - 16:26
von ski-chrigel
Letztlich zahlst Du die Provision mit...
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 23.01.2017 - 16:35
von br403
Nicht unbedingt, hab schon oft günstigere Angebote auf HRS als auf der Hotelwebsite gehabt. Auch wenn man anfragt die gleichen Zahlen bekommen.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 23.01.2017 - 16:40
von ski-chrigel
Kurzfristig mag das stimmen. Langfristig wird bei immer grösserem Anteil an Portalbuchungen das Zimmer einfach um die Provision teurer.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 23.01.2017 - 17:15
von Wombat
j-d-s hat geschrieben:Naja. Gibts nicht nen Schweizer Hotelierverband oder so? Da müssten die halt mal auf die Idee kommen, selber so ein Portal zu eröffnen, was dann billiger ist die kommerziellen Portale (weil keine Provision abgegeben werden muss, nur die Selbstkosten).
http://www.myswitzerland.com/de-ch/home ... 1469888783
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 23.01.2017 - 17:29
von gfm49
Ich buche grundsätzlich nicht über Portale, sondern nur beim Hotel direkt - und dieses wiederum nur, wenn das Hotel unmittelbar Onlinebuchungen entgegennimmt (was manchmal allerdings auch über irgendwelche Portale abläuft, aber da verlinkt mich dann das Hotel beim Buchungsvorgang selbst hin). Wer online nur Buchungsanfragen entgegennimmt oder auf Mail- oder gar Telefonkontakt verweist, scheidet aus. Insbesondere beim Telefonkontakt sind Mißverständnisse nie auszuschließen und es ist dann auch nichts ordentlich dokumentiert (bzw. erst wenn es zu spät ist).
Portale sind für mich nur dazu da, um Bewertungen zu suchen - die man dann aber sehr kritisch lesen muß. Aber da bilde ich mir ein, inzwischen einige Übung drin zu haben, zu erkennen, welche Bewertungen "etwas taugen".
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 23.01.2017 - 18:47
von Theo
Betrifft nicht nur die Schweiz: Man hört ja oft davon dass die Buchungsportale in ihren Verträgen die Klausel drin haben dass die Hotels nirgends ein billigeres Angebot anbieten dürfen, auch nicht auf der eigenen Hotelwebseite.
Ach ja, wenn man bei HRS bucht und das Hotel überbucht ist kann der Fehler auchsehr gut bei HRS liegen und nicht beim Hotel, daher war das doch nur logisch dass sie dir die Ersatzunterkunft besorgt haben. Das kommt halt davon dass man bis 3 Tage vor der Anreise stornieren kann, storniert mal keiner hat das Portal mehr verkauft als dass sie selber eingekauft haben und schon ist der Schlamassel da.
Ich selber habe mich letzten August für unsere Ferien am Bodensee ein bisschen mit diesen Buchungsportalen beschäftigt und muss sagen, ich traue denen nicht so ganz. Was die alles frei haben wollten konnte beim besten Willen nicht mehr stimmen und wenn ich Halbpension eingegeben habe musste ich dann immer noch selber rausfinden ob diese jetzt im Preis drin ist oder nicht ect.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 23.01.2017 - 20:03
von Fab
Die Bestpreis-Klausel wurde m. W. in D gerichtlich gekippt.
Persönlich habe ich mit hrs nur gute Erfahrungen gemacht - reserviere im Wiederholungsfall direkt im Hotel, gern auch telefonisch wg. pers. Vorlieben (ruhiges Zimmer). Auch da noch nie Probleme.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 23.01.2017 - 20:53
von j-d-s
Theo hat geschrieben:Betrifft nicht nur die Schweiz: Man hört ja oft davon dass die Buchungsportale in ihren Verträgen die Klausel drin haben dass die Hotels nirgends ein billigeres Angebot anbieten dürfen, auch nicht auf der eigenen Hotelwebseite.
Ach ja, wenn man bei HRS bucht und das Hotel überbucht ist kann der Fehler auchsehr gut bei HRS liegen und nicht beim Hotel, daher war das doch nur logisch dass sie dir die Ersatzunterkunft besorgt haben. Das kommt halt davon dass man bis 3 Tage vor der Anreise stornieren kann, storniert mal keiner hat das Portal mehr verkauft als dass sie selber eingekauft haben und schon ist der Schlamassel da.
Das glaub ich nicht wirklich. Denn da war schon zwei Monate oder so vor dem Termin überbucht.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 24.01.2017 - 06:47
von NeusserGletscher
Kein Wunder, wenn ich nach "Schweiz Hotel" suche, dann erscheint die Seite irgendwo nach 50 Treffern.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 24.01.2017 - 09:24
von molotov
ski-chrigel hat geschrieben:Nützt mir einfach wenig, wenn ich um 21 Uhr vor geschlossener Türe stehe. Wenn ein Hotel persönlich mit mir konversiert, dann passiert das sicher nicht.
Von wegen, wir hatten vorletztes Jahr genau diesen Fall. Das Hotel hatte vergessen den Status auf geschlossen zu setzen. Niemand da, kein Licht, gar nichts. Ein Anruf bei Booking.com, 10 Minuten zur Klärung, darauf hin waren wir im wenige Meter entfernten Luxushotel eingebucht, Mehrkosten wurden von Booking.com übernommen und soweit ich weiß dem armen Hund weiter verrechnet der vergessen hatte das Hotel als geschlossen zu markieren...
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 24.01.2017 - 09:34
von ski-chrigel
molotov hat geschrieben:ski-chrigel hat geschrieben:Nützt mir einfach wenig, wenn ich um 21 Uhr vor geschlossener Türe stehe. Wenn ein Hotel persönlich mit mir konversiert, dann passiert das sicher nicht.
Von wegen, wir hatten vorletztes Jahr genau diesen Fall. Das Hotel hatte vergessen den Status auf geschlossen zu setzen. Niemand da, kein Licht, gar nichts. Ein Anruf bei Booking.com, 10 Minuten zur Klärung, darauf hin waren wir im wenige Meter entfernten Luxushotel eingebucht, Mehrkosten wurden von Booking.com übernommen und soweit ich weiß dem armen Hund weiter verrechnet der vergessen hatte das Hotel als geschlossen zu markieren...
Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden: Wenn ich direkt beim Hotel am Tag der Anreise buche, verkaufen die mir sicher kein Zimmer, wenn sie geschlossen haben, resp. ich erreiche sie gar nicht, während Booking frisch fröhlich Zimmer in diesem geschlossenen Hotel anbietet. Vermutlich eben weil der Hotelier vergessen hat, den richtigen Status an Booking zu übermitteln. Habe ich auf meinen Dezember-Touren schon 3x so erlebt!
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 24.01.2017 - 14:50
von molotov
Ja da hast du recht, aber Booking.com ist eben auch so service orientiert, dass sie dann innert kürzester Zeit eine sehr gute Lösung finden. Ein downgrade ist wohl eher nicht zu erwarten.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 06:24
von NeusserGletscher
In 3Sat lief gestern eine Dokumentation über den Ausverkauf der Berge. Der Bericht handelt zwar überwiegend von Lech und Kitzbühel, aber die zugrundeliegenden Mechanismen lassen sich ohne weiteres auch auf Schweizer Nobelorte wie St. Moritz oder Crans Montana übertragen. Wenn eine Minderheit von Überprivilegierten praktisch jeden Preis für Grund und Boden aufrufen kann und die Politik dem keine Grenzen setzt, dann sterben die Orte langsam aus. Hoteliers können nicht gegen die Konkurrenz des leicht verdienten Geldes bestehen, es werden keine neuen Hotels gebaut und bestehende Einrichtungen können nicht expandieren. Die einheimische Bevölkerung verliert erst den Wohnraum, dann die Einkaufsmöglichkeiten und zum Schluß den ganzen Ort.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 07:34
von eMGee
Das kannst du mittlerweile auf fast jede einigermaßen attraktive Urlaubsregion im Alpenraum übertragen, Stichwort Betongold. Die Entwicklung ist leider fatal aber daran sind nicht nur geldgeile Einheimische schuld sondern auch die Interessenten, die teils Unsummen bieten oder geboten haben. Und die Eigentümer sind beileibe nicht immer echte Einheimische...
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 08:03
von NeusserGletscher
Das muß in der Tat nicht einmal Gier sein. Es reicht schon, wenn es im Erbfall mehr als einen Erben gibt. Die Mondpreise, die von den überprivilegierten Aaasgeiern aufgerufen werden, kann in der Regel niemand der Erben aufbringen, um den oder die anderen auszuzahlen. Also wird an die Aaasgeier verkauft, die dann die Liegenschaft 300 Tage im Jahr leer stehen lassen. Den Überprivilegierten ist es egal, ob durch ihr Verhalten ganze Orte vor die Hunde gehen. So wie ihnen gleichgültig ist, ob ihre Mitmenschen vom ihrem Lohn vernünftig leben können. Spätrömische Dekadenz hat dazu mal jemand gesagt, auch wenn er andere Leute im Visier hatte.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 10:10
von Fab
Oft sind/waren die Anfangsbedingngen entscheidend.
Bei Aufkommen des Tourismus vor tw. ü. 100 Jahren sind viele den Versuchungen des schnellen Geldes erlegen, haben verkauft und sind Kofferträger der Fremden geworden - St. Moritz.
Andere dachten vorausschauend, haben sich genossenschaftlich organisiert, Grund u. Boden behalten, die Bahnen in Eigenregie ausgebaut und sind ihre eigenen Herren geblieben - Zermatt
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 10:11
von eMGee
Gut, da muss man jetzt unterscheiden zwischen solchen, die ihr Vermögen auf die Seite bringen wollen und jeden Preis für eine Liegenschaft am Goldhang zahlen. Das ist die Klientel die du jetzt ansprichst und die sich in den Nobelorten einkauft. Aber nicht jeder Vermögende bezahlt völlig marktferne Preise denn ein Geschäft soll sich für die auch lohnen.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 12:31
von Fab
Les meinen Text nochmals - ich hab nicht von der "Klientel" geschrieben, sondern von den Einheimischen.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 13:16
von eMGee
Mein Beitrag bezog sich nicht auf deinen, Fab 
Vermutlich haben die sich bei Erstellung überschnitten.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 14:00
von NeusserGletscher
Wenn ich mir die Zeitstempel anschaue, dann vermute ich das auch 
eMGee hat geschrieben:Aber nicht jeder Vermögende bezahlt völlig marktferne Preise denn ein Geschäft soll sich für die auch lohnen.
Der Knackpunkt ist, dass eine wachsende Zahl von Multimillionären genügend Geld hat, um Preise aufzurufen, die sich mit einem landwirtschaftlichen Betrieb oder einem normalen Hotel nicht erwirtschaften lassen. Daher verdrängt diese Klientel die Einwohner, wenn die Politik nichts gegen die Spekulanten unternimmt. Wenn Du glaubst, Reiche würden stets rational handeln, dann lies bitte noch mal nach, welche Spitzenpreise zu Zeiten der Tulpenkriese für botanische Zwiebeln bezahlt wurden. Wenn Du zu viel Geld im Überfluss hast, spielt es keine Rolle, ob eine Hütte 10 oder 15 Millionen kostet. Man gewöhnt sich daran und zahlt im nächsten Jahr 20 Millionen und verkauft im nächsten Jahr für 25. Bis die Blase platzt.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 15:48
von eMGee
Habe auch nicht behauptet dass da immer rational gehandelt wird. Viele Orte haben sich ihre Probleme damit leider hausgemacht.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 15:52
von j-d-s
NeusserGletscher hat geschrieben: Bis die Blase platzt.
Genau das passiert doch eh früher oder später. Dann kann man die Dinger in der Zwangsversteigerung aufkaufen. Ist ja ähnlich bei den explodierenden Miet- und Immobilienpreisen in deutschen Städten. Das geht auch nicht mehr allzu lange gut.
Spätestens wenn wirklich mal wieder die Zinsen steigen kommt der große Knall. Die Finanzkrise 2007 wurde auch von einer Immobilienblase ausgelöst (in den USA) und uns in D steht so eine auch in spätestens 10 Jahren bevor. Eher in 5 oder so.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 20:14
von Tiob
Ja das Zweitwohnungsproblem ist hinlänglich bekannt. Aber man hat ja mit dem Zweitwohnungsgesetz endlich gesetzlich gehandelt. Die Preise für Ferienimmobilien in der Schweiz sind übrigens seitdem stark gefallen.
Fab hat geschrieben:Oft sind/waren die Anfangsbedingngen entscheidend. Bei Aufkommen des Tourismus vor tw. ü. 100 Jahren sind viele den Versuchungen des schnellen Geldes erlegen...
Gerade die Zermatter waren viel zu gierig und haben ihren Ort ausverkauft. Jeder Quadratmeter auf dem Talboden wurde ausgequetscht und zu Mondpreise an Auswärtige verkauft. Das Ergebnis ist nun, dass der Ort aus städtebaulicher Sicht überhaupt kein Entwicklungspotential mehr für zukünftige Generationen hat. Es wurde und wird im allgemeinen zu viel im Wallis gebaut. Im Obergengadin ist man dagegen relativ schonend mit kostbaren Gut Boden umgegangen. Wieso wird nur Zermatt, egal um was es geht, immer als das non plus ultra dargestellt?
Fab hat geschrieben: ...haben verkauft und sind Kofferträger der Fremden geworden - St. Moritz.
Andere dachten vorausschauend, haben sich genossenschaftlich organisiert, Grund u. Boden behalten, die Bahnen in Eigenregie ausgebaut und sind ihre eigenen Herren geblieben - Zermatt
Die St Moritz Mountains befindet sich mehrheitlich im Besitz der Gemeinde, während in Zermatt nur eine Minderheitsbeteiligung an den Bergbahnen von dieser ominösen "Bürgergemeinde" gehalten wird.
Der vergleich hinkt also...
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 22:02
von intermezzo
Tiob hat geschrieben:Gerade die Zermatter waren viel zu gierig und haben ihren Ort ausverkauft. Jeder Quadratmeter auf dem Talboden wurde ausgequetscht und zu Mondpreise an Auswärtige verkauft. Das Ergebnis ist nun, dass der Ort aus städtebaulicher Sicht überhaupt kein Entwicklungspotential mehr für zukünftige Generationen hat. Es wurde und wird im allgemeinen zu viel im Wallis gebaut. Im Obergengadin ist man dagegen relativ schonend mit kostbaren Gut Boden umgegangen. Wieso wird nur Zermatt, egal um was es geht, immer als das non plus ultra dargestellt?.
Volle Zustimmung. Aber natürlich wird bzw. wurde in der CH nicht nur im Wallis zu viel gebaut... Jedenfalls: Bei meinem letzten Besuch im Matterhorndorf Mitte Dezember 2016 hatte ich aus reinem Zufall Kontakt mit zwei alteingesessenen, in keinerlei Hinsicht "verkrusteten" Einheimischen. Uebrigens: Beide waren mir völlig unbekannt. Zwar nicht repräsentativ, aber die beiden waren auch der Meinung, dass Zermatt "ausverkauft" worden sei. Tja, und dann fuhr ich bei der Henna-Hitte vorbei und sah dann kurz unterhalb dieser, dass offenbar auch dort neue Chalets hingeklotzt werden. Just in einer Gegend, die weit abseits vom Dorf liegt und bis anhin unverbaut war.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 26.01.2017 - 23:31
von NeusserGletscher
Tiob hat geschrieben:während in Zermatt nur eine Minderheitsbeteiligung an den Bergbahnen von dieser ominösen "Bürgergemeinde" gehalten wird.
Burger, nicht Bürger. Burgergemeinde hat geschrieben:Die Burgergemeinde Zermatt ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft nach kantonalem Recht. Sie vereinigt die alteingesessenen Familien von Zermatt und zählt rund 1 500 Burger. Die übrigen Dorfbewohner von Zermatt bilden zusammen mit den Burgern die Einwohnergemeinde Zermatt
Die "übrigen" sind übrigens die knapp 4000 Zugezogenen und Bürger zweiter Klasse. Burger- und Einwohnergemeinde halten zusammen knapp 42% an den Bergbahnen. Vieles dürfte sich zu dem unter den örtlichen Anwohnern in Streubesitz befinden. Was sie trotzdem nicht daran hindert, jährlich bis zu 8% Kapitalrendite aus dem Unternehmen rauszuziehen.