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Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

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Fab
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Fab »

Werter Intermezzo,

dass viel gebaut wurde steht außer Zweifel, aber das ist nicht der Punkt. Es geht drum wer den Nutzen und das Sagen hat. Die Einheimischen oder die Neubürger.
Ich wohn seit 30 Jahren bei Burgern, tw. bei Personen in Leitungsfunktion bei der Burgergemeinde - und ich hab mich nicht nur übers Wetter unterhalten :D .
Moritz/Einwohnergemeinde - eben! Aber wie setzt sich die Einwohnerschaft heutzutage zusammen.

j-d-s
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von j-d-s »

Ich würde jetzt mal behaupten dass die Bergbahngesellschaft nicht so ohne weiteres zusätzliche Bauten verhindern kann mit denen sie nichts zu tun hat (normal läuft das ja andersrum, Anwohner verzögern neue Lifte um mehrere Jahre). Für sowas ist die Politik zuständig.

Nach der Logik müsste ja Ischgl die tollste und schönste Ortschaft von allen sein, die SSAG gehört nämlich so weit man weiß wirklich mehrheitlich den Einwohnern von Ischgl. Und im Gegensatz zu Zermatt ziehen die auch nicht ständig ne Dividende raus, sondern reinvestieren die Gewinne.

Gut, zugegebenermaßen ist Z in Sachen Investitionen im Vergleich zu anderen Schweizer Gebieten in der Tat eher vorne anzusiedeln. Problem ist aber halt wie ich schonmal erwähnt habe, dass sie in Z es schaffen, trotz Investitionen an den ganz wichtigen Stellen keine spürbare Verbesserung zu errichten. Beispiel MEX: Durch dessen sage und schreibe drei Mittelstationen und die ungünstige Routenführung fährt man ca. 25 Minuten mit dem Teil nach TS. Das nervt ungemein - zumal sie ja auch noch die PB Furi-TS aus purem Geiz nicht den ganzen Tag betreiben - die würde locker ne Viertelstunde einsparen. Das nächste ist die Verbindung vom Rothorn/Sunnegga-Teil zum Gornergrat/Riffelberg-Teil... da gibts nur die PB Hohtälli, oder man muss ein Stück mit der (extremst langsamen) GGB fahren. Das ist seit Jahren bekannt und trotzdem macht man nichts - obwohl es nicht mal kompliziert wäre. Einfach ne KSB Breitboden II oder wegen mir ein Lift bei der Riffelalp. Aber nein, da baut man lieber sowas wie die KSB Hirli.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von eMGee »

Tiob hat geschrieben:Die St Moritz Mountains befindet sich mehrheitlich im Besitz der Gemeinde
Das stimmt so aber nicht. Die Mehrheit der Aktien halten Kleinaktionäre.
NeusserGletscher hat geschrieben:Die "übrigen" sind übrigens die knapp 4000 Zugezogenen und Bürger zweiter Klasse
An was machst du das fest, dass "die Übrigen" Bürger zweiter Klasse sind?

Btw besitzt gerade im Engadin das Kapital viel Eigentum.
NZZ: "Die Könige von St. Moritz"
https://www.nzz.ch/articleEPDZ0-1.80546
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

eMGee hat geschrieben:An was machst du das fest, dass "die Übrigen" Bürger zweiter Klasse sind?
Weil sich die Burger mit ihrer Interessenvertretung gegenüber den "Zugezogenen" abschotten.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von eMGee »

Und das ist per se schlecht? Im Grund ist das doch überall so, sind ja genau die Punkte die du in jedem Thread kritisierst. Hier gehört es Einheimischen, anderswo gehört es Firmen oder Aasgeiern. Eine gewisse Beständigkeit schadet sicher nicht. In Z ist es wie anderswo auch, es gibt solche und solche.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von gfm49 »

"Zugezogene" in diesem Sinne sind afaik aber auch "Eingeheiratete" und Leute, die seit Jahrzehnten im Ort wohnen, leben und arbeiten und in die Gemeinschaft integriert sind. Lange Zeit war Alexander Seiler der einzige, dem als Zugezogenem das Burgerrecht verliehen wurde.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von intermezzo »

Fab hat geschrieben:Werter Intermezzo,

dass viel gebaut wurde steht außer Zweifel, aber das ist nicht der Punkt. Es geht drum wer den Nutzen und das Sagen hat. Die Einheimischen oder die Neubürger.
Ich wohn seit 30 Jahren bei Burgern, tw. bei Personen in Leitungsfunktion bei der Burgergemeinde - und ich hab mich nicht nur übers Wetter unterhalten :D .
Moritz/Einwohnergemeinde - eben! Aber wie setzt sich die Einwohnerschaft heutzutage zusammen.
Dito.

Werter Fab,

Ist mir schon klar, dass meine Aussage hier nicht DER Punkt ist. (Hier explizit in diesem thread sind ja Themaabschweifungen gang und gäbe:-) Aber es ist ein anderer, in meinen Augen ganz erheblicher Punkt. Und ich musste das mit der übermässigen Bautätigkeit in Zermatt dennoch (einmal mehr) los werden. Dass jetzt sogar dort um die Henna-Hütte rege gebaut wird, mit dem hätte ich nicht gerechnet. Das Oberengadin kenne ich zu wenig, aber In Sachen Bautätigkeit ist diese Gegend sicherlich alles andere als enthaltsam.

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Fab
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Fab »

gfm49 hat geschrieben:...... Lange Zeit war Alexander Seiler der einzige, dem als Zugezogenem das Burgerrecht verliehen wurde.
Das Burgerrecht wurde dem nicht verliehen - sondern im 19 Jhdt. vom Kanton mit Waffengewalt erzwungen!
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

eMGee hat geschrieben:Und das ist per se schlecht? Im Grund ist das doch überall so, sind ja genau die Punkte die du in jedem Thread kritisierst. Hier gehört es Einheimischen, anderswo gehört es Firmen oder Aasgeiern.
Nur mit dem Unterschied, dass Einheimische, die schon in der X-ten Generation in Z leben, noch immer keine "Burger" sind und es auch nicht werden. Im Prinzip hat das schon was von identitäter Bewegung bzw. völkischem Nationalismus. Burger sind nur die Alteingesessenen. Andere (die übrigens die Mehrheit stellen) sind halt "nur" normale Einwohner. Alleine schon die Formulierung "Die übrigen Dorfbewohner von Zermatt" zeugt von unglaublicher Arroganz. Die "übrigen" Dorfbewohner zählen 4000 Köpfe, die Burger lediglich 1500. Ich habe prinzipiell nichts gegen ein wenig gesundes Nationalbewußtsein oder Gemeinschaftsgefühl. Aber man kann es auch übertreiben. Und für mich liegt auf der Hand, dass die "Burger" unter sich die lukrativen Geschäfte auskungeln, während für die "Einwohner" nur übrig bleibt, was als Krümel vom Tisch der Burger fällt. Das nehme ich jedenfalls an, auch wenn ich im Detail die Einzelheiten nicht kenne. Aber am Beispiel von Seiler und dem Riffelalphotel wird ja deutlich, wie es läuft. Da wird kurzerhand das Durchfahrtsrecht verwehrt, um die unliebsame Konkurrenz auszuschalten. Hätte Seiler nicht die Idee mit der Tram gehabt, hätte sich wohl ein "Burger" das Projekt unter den Nagel gerissen.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von eMGee »

Das Oberengadin kann man geografisch auch nicht mit Zermatt vergleichen. Die ganzen Bauten am Suvretta-Hang etc. fallen da auch nicht so ins Gewicht. In Z sticht der Bauwucher der letzten Jahre schon raus.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Fab »

NeusserGletscher hat geschrieben:
eMGee hat geschrieben:Und das ist per se schlecht? ....
Nur mit dem Unterschied, dass Einheimische, die schon in der X-ten Generation in Z leben, noch immer keine "Burger" sind und es auch nicht werden. Im Prinzip hat das schon was von identitäter Bewegung bzw. völkischem Nationalismus. Burger sind nur die Alteingesessenen.....
Jetzt schießt du aber schon übers Ziel hinaus. Du könntest ja hier noch die "Internationale" verlinken, für die die den Text nicht kennen ;D

Wenn man die Geschichte von Z kennt, die haben sich mühsam von ihren Grundherren losgekauft, dann versteht man, dass die nicht mehr Knecht sein wollten.
Die Burgerschaft, in der Schweiz nicht unüblich, ist eine genossenschaftliche Organisation der Grundbesitzerfamilien. Die habe vom Grundsatz her seit Jahrhunderten kaum an "Usswärtiga" Land verkauft.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Tiob »

eMGee hat geschrieben:Und das ist per se schlecht? Im Grund ist das doch überall so, sind ja genau die Punkte die du in jedem Thread kritisierst. Hier gehört es Einheimischen, anderswo gehört es Firmen oder Aasgeiern. Eine gewisse Beständigkeit schadet sicher nicht. In Z ist es wie anderswo auch, es gibt solche und solche.
Die Organisation in Burggemeinden hat eben nicht zu einem vermehrten Schutz der Zermatter Landschaft geführt, sondern zu einer Institutionalisierung der Ausverkaufs.
intermezzo hat geschrieben:Das Oberengadin kenne ich zu wenig, aber In Sachen Bautätigkeit ist diese Gegend sicherlich alles andere als enthaltsam.
Im Oberengadin (und ganz Graubünden) wurde viel in den Sechzigern gebaut, aber seitdem ist es zu keiner nennenswerten Verschiebung der Siedlungsgrenze mehr gekommen. Es gab nur noch Nachverdichtung. In Zermatt (und im Wallis) dagegen wurde munter weitergebaut als gäbe es kein Morgen. Da kein Platz mehr im eigentlichen Ort war wurde der Weiler Winkelmatten zubetoniert. Noch in den Achtzigern war winkelmatten recht abgelegen heute ist es faktisch mit Zermatt verschmolzen.

St Moritz: http://img.myswitzerland.com/mys/n49464 ... ritz-3.jpg

Zermatt: http://img.myswitzerland.com/mys/n65935 ... winter.jpg
Fab hat geschrieben:Werter Intermezzo,

dass viel gebaut wurde steht außer Zweifel, aber das ist nicht der Punkt. Es geht drum wer den Nutzen und das Sagen hat. Die Einheimischen oder die Neubürger.
Ich wohn seit 30 Jahren bei Burgern, tw. bei Personen in Leitungsfunktion bei der Burgergemeinde - und ich hab mich nicht nur übers Wetter unterhalten :D .
Moritz/Einwohnergemeinde - eben! Aber wie setzt sich die Einwohnerschaft heutzutage zusammen.
Was bringt einem jungen Zermatter die Erkenntniss dass der Großvater kräftig abkassiert hat, während er oder sie heute in einem völlig verbauten Tal leben muss.
Und ja die Einwohnerschaft von St Moritz ist sehr multikulturell. Ist das etwa schlimm? Oder geht es darum die "Blutreinheit" der Einheimischen zu erhalten :lach:
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von eMGee »

Dem jungen Zermatter bringt es das Hotel oder Appartementhaus aus dem er einen Teil seines Einkommes bezieht. Die Bautätigkeiten der letzten Jahre sind sicherlich nicht auf den Mist der Großväter gewachsen.

Keine Ahnung was du für ein Problem mit dem Wallis hast?

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Fab
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Fab »

Tiob hat geschrieben:...Und ja die Einwohnerschaft von St Moritz ist sehr multikulturell. Ist das etwa schlimm? Oder geht es darum die "Blutreinheit" der Einheimischen zu erhalten :lach:......
Nö, das Fachwort dafür heißt Gentrifizierung - und es geht drum ob die Einheimischen Akteure oder Kofferträger sind.

Deinen Einwurf finde ich abstoßend. Frag dich doch selbst ob du von Fremden mit dem ganz dicken Geldbeutel aus deinem Ort vertrieben werden willst.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Tiob »

Fab hat geschrieben:
Tiob hat geschrieben:...Und ja die Einwohnerschaft von St Moritz ist sehr multikulturell. Ist das etwa schlimm? Oder geht es darum die "Blutreinheit" der Einheimischen zu erhalten :lach:......
Nö, das Fachwort dafür heißt Gentrifizierung - und es geht drum ob die Einheimischen Akteure oder Kofferträger sind.

Deinen Einwurf finde ich abstoßend. Frag dich doch selbst ob du von Fremden mit dem ganz dicken Geldbeutel aus deinem Ort vertrieben werden willst.
Die Ideologie der Abschottung finde ich auch abstoßend, deswegen die Anführungszeichen.
Inwiefern hat der uferlose Zweitwohnungsbau die Gentrifiezierung des Ortes verhindert? Nur weil ein Teil der einheimischen Bevölkerung ein paar Hotels und eine Minderheitsbeteilligug an den Bergbahnen hält, hat der Ort nicht alles richtig gemacht.
Die Zermatter sind leider genauso Kofferträger geworden wie die Moritzer. Das große Geld haben die Vorfahren gemacht.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Fab »

Ich bin interessierter Gast, habe nicht behauptet dass die Zermatter alles "richtig", was immer damit gemeint sein soll, gemacht haben - habe lediglich die Unterschiede aufgezeigt.
Mir fällt ja immer auf, dass die Fremden und vorzugsweise die Großstädter immer ganz genau wissen was für die Älpler "richtig" ist.
Wenn ich aus Zürich, Frankfurt o. Hamburg in die Berge komme - da möcht ichs halt möglichst authentisch haben. So richtig urig - wie früher halt. Das verlangen immer die, die den letzten Franken o. € aus ihrer Stadt quetschen. Das assoziiere ich immer mit Kolonialismus.

Dein Post zeigt mir, dass du die Verhältnisse nicht kennst und eher eine vorgefertigte Meinung äußerst. Seis drum. Kannst dich ja in einer Welt "alternativer Fakten", um einen aktuellen Begriff zu benutzen,einrichten :D

Was du damit meinst kann ich nicht nachvollziehen.
Das große Geld haben die Vorfahren gemacht.
Nur weil ein Teil der einheimischen Bevölkerung ein paar Hotels und eine Minderheitsbeteilligug an den Bergbahnen hält
Ja klar sind es nicht alle. Z.B. lebt die Familie, in deren Chalet ich seit langem meine FeWo miete, seit vielen Jahren in Bern.
Der Herr des Hauses ist bei der Regierung - möglicherweise der meistgehasster Mann des Wallis, langjähriger Herr über Wölfe u. Bären.
Die haben das mehrstöckige Haus behalten und lassen es vermieten. Andere, Akademiker z. B., sind weggezogen die haben tw. ihren Grundbesitz verkauft, weil sie halt das Geld an ihrem neuen Wohnort investierten. Die Zer sind ja recht vermehrungsfreudig. Ich weiß von vielen die weg sind, dass sie Grund u. Boden behalten haben.

Aber Anteile der Burger an Hotels, Parahotellerie u. Bergbahnen ist absulut dominant.
Einzig nennenswerter Fremdinvestor ist die BVZ Holding (Matterhorn-Gotthdt-Bahn/Gornergratbahn). Das stammt halt aus dem letzten Jahrzehnt des 19. Jhd. als die GGB gebaut wurde - das konnten die armen Bergbauern damals um 1890 nicht stemmen.
Hauptanteilseigener ist m. W. der Herr Meier, der Herr mit dem schneidigen Schnauzbart von YELLO, dem früher erfolgreichen Musikern.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Fab hat geschrieben:Wenn man die Geschichte von Z kennt, die haben sich mühsam von ihren Grundherren losgekauft, dann versteht man, dass die nicht mehr Knecht sein wollten.
Die Burgerschaft, in der Schweiz nicht unüblich, ist eine genossenschaftliche Organisation der Grundbesitzerfamilien. Die habe vom Grundsatz her seit Jahrhunderten kaum an "Usswärtiga" Land verkauft.
Wenn ich Dich richtig interpretieren, dann sind die Burger also die heutigen Grundherren und die "übrigen" Einwohner deren Knechte. Findest Du es richtig, dass ein in Zermatt geborenes Kind der "Burger" mehr Rechte und Einfluss hat als ein in Zermatt geborenes Kind eines "übrigen" Einwohners?
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Fab »

Oh Mann - jetzt muss ich hier Romane verfassen :D

Offen gestanden nervt mich dein ideologisches Gerede über Herren u. Knechte. Unterstellt du hast ein Haus in Neuss geerbt - tritts du dann die Hälfte an jemand ab der neu in deine Nachbarschaft zieht?

Die genossenschaftliche Verfasstheit gilt für den "kultivierbaren" Boden. Genossenschaftliches Gemeinschaftseigentum sind einige Restaurants in den Bergen, Anteile an den Bergbahnen etc. Aber bitte lies selber
http://burgergemeindezermatt.ch/burgergemeinde/home/

Im Tal ist schlicht ererbter Privatbesitz - die sind halt überwiegend identisch mit der Burgerschaft. Die zugezogenen Bürger der Municipalgemeinde (Gem. nach deutschem Begriff), zu der natürlich auch die "Burger" gehören, sind halt aus beruflichen Gründen da. Ladenbetreiber, Tourismusangestellte, Polizisten usw. usw.
Manche haben Eigentumswohnungen, die meisten wohnen zur Miete. Täsch z. B. hat eine portugiesische Mehrheitsbevölkerung.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Tiob »

]
Fab hat geschrieben:
Dein Post zeigt mir, dass du die Verhältnisse nicht kennst und eher eine vorgefertigte Meinung äußerst. Seis drum. Kannst dich ja in einer Welt "alternativer Fakten", um einen aktuellen Begriff zu benutzen,einrichten :D
.
Und deine Posts zeigen mir, dass du Zermatt durch eine rosa Brille siehst, und die negativen Entwiclungen der letzten Jahre ausblendest.
Auch die Zermatter konntem dem schnellen Geld nicht wiederstehen und haben zuhauf ihre Grundstücke höchstbietend verkauft. Anders ist die Bauwut der letzten Jahre nicht zu erklären.

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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von intermezzo »

Eigentlich müsste dieser thread bald mal umbenamst werden - irgendwas mit ZERMATT im Titel müsste dann aber schon sein.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Fab »

Ich seh nix durch die rosa Brille - mir wär auch lieber gewesen es wäre weniger gebaut worden. Ich hab schon vor über 25 Jahren einen Zermatter gefragt wie/wo das enden soll.
Der hat mir gesagt dass es schlicht rechtliche Probleme gibt, den Erben das Bauen zu verbieten. Ich hab mich nicht ins dortige Zonen- u. Baurecht vertieft. Kann dazu nix sagen.

Wenn ich intermezzos Bemerkungen über die neuen Chalets unterhalb des Hennu-Stalls hernehme (vergleichsweise chic im Vergleich zum 70er-Jahre"Geisterhaus" :D daneben in dem er immer gewohnt hat) und die Beobachtungen die ich so mache einorde, dann geb ich die Prognose, dass in 30 Jahren Z bis Furi wuchern wird.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von intermezzo »

Tiob hat geschrieben:Im Oberengadin (und ganz Graubünden) wurde viel in den Sechzigern gebaut, aber seitdem ist es zu keiner nennenswerten Verschiebung der Siedlungsgrenze mehr gekommen. Es gab nur noch Nachverdichtung.:
Also, das kann ich jetzt überhaupt nicht so stehen lassen. Wenn ich mir beispielsweise Obersaxen, was ich seit rund 35 Jahren sehr gut kenne, anschaue, oder dann etwa Flims oder Laax: so stimmt diese Aussage schlichtweg NICHT. Dort wurde insbesondere in den 1990er-Jahre und in den 2-Nullern abartig viel gebaut. Beispiel Valata unterhalb von Surcuolm. Dort standen Anfang 80 ein paar wenige Häuser. Man vergleiche heute mIt Google Maps. Sagt alles. Gut, wenn man das als Nachverdichtung sieht, dann...
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von intermezzo »

Fab hat geschrieben:Wenn ich intermezzos Bemerkungen über die neuen Chalets unterhalb des Hennu-Stalls hernehme (vergleichsweise chic im Vergleich zum 70er-Jahre"Geisterhaus" :D daneben in dem er immer gewohnt hat) und die Beobachtungen die ich so mache einorde, dann geb ich die Prognose, dass in 30 Jahren Z bis Furi wuchern wird.
Ist ein schröckliches Haus, dieses 70er-Jahre-Haus, da gebe ich Dir Recht, Fab. Zum Glück geh ich dort nicht mehr hin. Früher war ich viele Jahre mitten im Dorf. Dann 2 Jahrzehnte Z-Pause. Was die Ausdehnung nach Furi anbelangt: Glaube auch, dass es so kommen wird.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von j-d-s »

Sagt mal, wenn ihr so gegen Zweitwohnungen seid... wieso macht ihr nicht einfach Gesetze, die vorschreiben, dass sie vermietet werden müssen (sei es als FeWo oder an dauerhafte Bewohner)?

In Deutschland ist sowas Gang und Gebe, in Hamburg haben sie auch dem Eigentümer von Wohnungen der sich geweigert hat sie vermieten das Nutzungsrecht entzogen, jetzt werden die Wohnungen auf seine Kosten renoviert und anschließend vermietet. Dann bekommt er zwar das Nutzungsrecht zurück, aber die Mieter wieder rauswerfen kann er nicht (das ist ohnehin schwierig).

In der Schweiz könnte man auch so etwas machen. Es sind ja auch bspw. Bußgelder denkbar (bspw. wenn keine Umwandlung in eine FeWo erfolgt) und bei beharrlichem Verweigern der Umwandlung könnte man auch Enteignen.

Von daher, man kann da schon durchgreifen. Und bitte jetzt nicht meckern, das geht nicht usw., es trifft keine Armen und bei ner Enteignung wird der Eigentümer ja auch entschädigt (auch wenn er auf dem freien Markt mehr bekäme).

Ich halte es nämlich durchaus für zumutbar, dass Leute die so reich sind dass sie sich ne Zweitwohnung in Orten wie Zermatt oder St. Moritz leisten können, dazu verpflichtet werden, ihren Beitrag zu leisten indem sie die Wohnung vermieten müssen. Eigentum verpflichtet.
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Tiob
Wurmberg (971m)
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Tiob »

intermezzo hat geschrieben:
Tiob hat geschrieben:Im Oberengadin (und ganz Graubünden) wurde viel in den Sechzigern gebaut, aber seitdem ist es zu keiner nennenswerten Verschiebung der Siedlungsgrenze mehr gekommen. Es gab nur noch Nachverdichtung.:
Also, das kann ich jetzt überhaupt nicht so stehen lassen. Wenn ich mir beispielsweise Obersaxen, was ich seit rund 35 Jahren sehr gut kenne, anschaue, oder dann etwa Flims oder Laax: so stimmt diese Aussage schlichtweg NICHT. Dort wurde insbesondere in den 1990er-Jahre und in den 2-Nullern abartig viel gebaut. Beispiel Valata unterhalb von Surcuolm. Dort standen Anfang 80 ein paar wenige Häuser. Man vergleiche heute mIt Google Maps. Sagt alles. Gut, wenn man das als Nachverdichtung sieht, dann...
Das war zugegeben eine sehr pauschalisierende Aussage. Auch in Graubünden gab es so manche Sünde, aber subjektiv meine ich, dass grob eher innerhalb der bestehenden Siedlungsgrenze gebaut wurde, während in Gebieten wie zum Beispiel Crans Montana, Verbier, (und ganz extrem) Nendaz ganze Kleinstädte neu aus dem Boden gestampft wurden.
Und um wieder auf das Thema zurückzukommen: In Österreich habe ich (wieder ganz subjektiv) den Eindruck wurde weit weniger gewütet. Das wird auch Vorteile für den Sommertourismus bringen, welcher in Zeiten des Klimawandels wichtiger werden wird. Denn Sommertouristen wollen Urlaub in einem lebendigen Ort machen, nicht in ausgestorbenen Geisterstädten.

In Obersaxen kenne ich mich zu wenig aus um die Entwicklung zu beurteilen. Aber kann es sein, dass der Aufbau als Streusiedlung eher nachteilig ist, da ein richtigs Zentrum fehlt um das sich eine Ortschaft verdichten kann?

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