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Verfasst: 15.06.2007 - 14:25
von force21
Die Klemme wäre massiv genur die Bordkante der Rolle zu zerreissen, überhaupt wenn die Bahn noch auf eher hoher geschwindigkeit ist, denn spätestens beim ersten Kontakt der Klemme mit den Stützenrollen sollte der Teichmann die Bahn abstellen wenn es nicht schon zuvor beim Entgleisen des Laufwerks zu Kontakt gekommen sein sollte.

Die These von BigE könnte als Entgleisungsgrund nicht mal so schlecht sein, ein andere Grund könnte wie gesagt eine Notbremsung mit Steiler Rampe gewesen sein, bei 7m/s auf so nem Spannfeld macht das glaub ich schon was aus...

Verfasst: 15.06.2007 - 16:13
von Raph
Ohne da jetzt viel Ahnung zu haben, halte ich die Resonanz-Theorie für durchaus wahrscheinlich. Ich glaube nicht, dass die Fehlstellung des Klemmenapparat zu solchen Zerstörungen an den Seilrollen führt. Wenn man sich einmal anschaut, welche kapitalen Kräfte durch Resonanz verursacht werden können (Takoma-Narrows-Bridge in den USA). Zumal sollte die Bahn auch sofort abstellen, wenn das Seil nicht richtig liegt oder äußere Faktoren zunehmend Einfluss nehmen. Hat Leitner ein Seillageüberwachungssystem, ich denke schon?!?

Verfasst: 15.06.2007 - 19:50
von Ram-Brand
Sofort anhalten. :lol:

Wenn die Bahn mit 7m/s fährt und dann noch solch eine Länge, da dauert das Bremsen auch seine Zeit.

Und wenn die Entgleiste Kabine da gerade vor der Stütze ist wird die da auch drüber gezogen bis sie runter fällt.
(Siehe Schwarze-Schneid-Bahn 2. Solange an der Gondel gezogen bis sie runterfällt.)

Verfasst: 15.06.2007 - 20:58
von force21
Ram-Brand hat geschrieben: Wenn die Bahn mit 7m/s fährt und dann noch solch eine Länge, da dauert das Bremsen auch seine Zeit.

Und wenn die Entgleiste Kabine da gerade vor der Stütze ist wird die da auch drüber gezogen bis sie runter fällt.
Ja das Stimmt, ich hab davor ja auch nur gemeint mit "spätestens beim ersten Kontakt der Klemme mit den Stützenrollen sollte der Teichmann die Bahn abstellen" das spätestens in diesem Moment das Sicherheitssystem geschmeckt hat das da was nicht stimmt! Logisch dauert das Abstellen das bestreitet niemand, nur sag ich das es passiert sein könnte das der Teichmann, der oft mit 1-1,5 Sekunden verspätung reagiert nicht gemerkt hat das es ein sehr kurzen und schnellen Kontakt zwischen Bordkante der Laufwerkrollen und dem Tragseil gegeben hat beim entgleisen.

Verfasst: 15.06.2007 - 21:26
von Ram-Brand
Mein "sofort anhalten" bezog sich auf das hier:
Raph hat geschrieben:... Zumal sollte die Bahn auch sofort abstellen, wenn das Seil nicht richtig liegt oder äußere Faktoren zunehmend Einfluss nehmen. Hat Leitner ein Seillageüberwachungssystem, ich denke schon?!?

Verfasst: 15.06.2007 - 22:46
von BlauschneeSäntisälbler
Wollte nur noch mal an die Bilder über die Spannfelder erinnern...

http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... t=hongkong

Verfasst: 16.06.2007 - 07:58
von PB_300_Polar
Wer oder was zum Teufel ist denn der Teichmann? Danke für die Erklärung schon mal.

Verfasst: 16.06.2007 - 09:47
von force21
PB_300_Polar hat geschrieben:Wer oder was zum Teufel ist denn der Teichmann? Danke für die Erklärung schon mal.
Der Teichmann ist ein Elektronisches System um induktiv Daten übers Zugseil zu transportieren, so wird er z.B. bei Pendelbahnen zur Datenübertragung von den Kabinen (Fertigmeldung, Türenzustand, Fernsteuerung, Telefon usw...) zur Station und umgekehrt benützt. Wird auch bei Automatischen 2s und 3s Bahnen benützt, zu den Kabinen erfolgt aber nur eine Audioübertragung für die Lautsprecher im Notfall. Sehr wichtige Funktion des Teichmann-System ist die Überwachung des Zugseils: das Seil ist durch die Gummieinlagen in den Rollen elektrisch isoliert, berührt also das Zugseil das Tragseil (auch indirekt übers entgleisende Laufwerk der Kabine) oder irgendein anderes geerdetes Teil der Bahn (Stützenrollen usw...) wird der Teichmann kurzgeschlossen und die Bahn stellt dann ab.

Verfasst: 16.06.2007 - 13:24
von PB_300_Polar
ok-danke!

Verfasst: 17.06.2007 - 10:26
von seilbahner
Teichmann ist zur vervollständigung eher Umgangssprachlich.
Die Firma Teichmann, bzw. der Herr Teichmann hat das system entwickelt und gebaut.
Inzwischen wurde die Firma Teichmann verkauft, da der Herr Teichmann schon sehr sehr alt ist.

Wir haben an der Rossalmbahn bei der Siemenssteuerung auch ein Teichmann System.
Allerdingst gibt es auch alternativen von Siemens und den anderen Herstellern.
Ich glaube Teichmann wurde an die Schweizer Frey Ag verkauft. Bin aber nicht 100% sicher.

Zum Unfall kann ich soviel sagen, er passiert bei Internen Bahntests wobei sehr viel gebremst und beschleunigt wurde und es ist ziemlich sicher, dass eine Klemme die Bordscheiben zerstört hat.Das ist im moment alles was ich sagen kann.

Verfasst: 22.06.2007 - 16:56
von enterprise
Hallo zusammen

gibts schon mehr Infos betreffend Ursache oder Hergang?

Danke und Gruss

Enterprise

Verfasst: 25.06.2007 - 23:35
von Xtream
bei funivie.org wird über den unfall weitaus mehr diskutiert! zwar wird dort jedemenge über 2S vs 3S vor- und nachteile geredet, aber nun hat sich jemand ganz interessantes dazugeschlossen.....

seilbahner gibts bei dir was neues :?: :?: :?:
Good Morning,

As the designer of Double Monocable technology, now FUNITEL, I follow with a maximum interest the news you give about the Hong Kong Ngong Ping 360 cable car:

-First, because this technology has been especially developed for cable car operated with strong wind and it’s a total success (all the Funitel operators in the world can confirm this efficiency, in France, Switzerland, Austria, USA, Japan, Greece, …).
For example, the French regulations authorize Funitel public operation with 30 m/s wind (108 km/h) that is to say no problem until 40 m/s, with the necessary safety margin.

-Next, because there is not any problem of vehicle derailment (four grips for two cables) and/or pumping even with the maximum braking (heavy cables).

So, the FUNITEL is the technology – the ONLY technology – to build a cable car if you have problems with wind (and frost, and more with the both).

Today, I would not be in the actual operator shoes who has permanently the responsibility to decide to stop, or no,
While with a FUNITEL, he would be absolutely cool for him … and, above all, for the passenger’s safety.

Prof., Dr, Ing. Denis CREISSELS – FUNITEL DEVELOPPEMENT – funitel@wanadoo.fr

Verfasst: 26.06.2007 - 19:26
von seilbahner
Ich darf im Moment leider keine auskunft erteilen.
Ich hoffe Ihr versteht das.

Verfasst: 24.08.2007 - 22:13
von Theo
Ich habe vorgestern aus verlässlicher Quelle ein paar Infos zum Unfall erhalten.

Wie ja bereits bekannt ist passierte der Unfall bei Bremstests, durchgeführt von der Betreibergesellschaft.

Solche Bremstests sind bei uns monatlich vorgeschrieben und beinhalten alle möglichen bremsungen wie sie im Betrieb auftreten können.
Hier wurde nun manuell eine Bremsung durchgeführt wie sie im Betrieb nicht auftreten kann und auch nicht auftreten darf.

Die Bahn wude auf V115% = 8.0m/s beschleunigt. Das ist die Geschwindigkeit wo die mechanische Übergeschwindigkeit auslösen muss.
Dabei fällt die SB ( ausgelöst von einem Fliehkraftschalter am Antriebsrad ) direkt ein, die BB wird geregelt.

Hier ist man nun auf die Idee gekommen bei 8.0m/s manuell BB und SB einfallen zu lassen. Dies hatte so einen brachialen Stop zur Folge, das das Förderseil durch den Peitschenschlag in der Umlenkstation sogar rückwärts lief.

Durch den Peitschenschlag entgleiste das Laufwerk der abgestürtzten Kabine mit 2 der 4 Rollen.
Es wurde wieder weiter gefahren und als die Gondel die Stütze passieren wollte hat es dann halt mächtig gekracht, dies bei 7.0m/s.
Die Klemme hat fast sämtliche Bordscheiben zerschlagen und verhakte irgenwo so das das Zugseil aus der Klemme gerissen wurde.

Die Gondel befand sich zum Zeitpunkt der Bremsung auf der Talseite im langen Spannfeld über dem Meer.
Der Absturtz passierte bei der ersten Stütze der zweiten Sektion. Die Stütze ist ca. 50m hoch und fast direkt an der Station.
Direkt an der Stütze vorbei führt auch eine Autobahn. Die Kabine mit eine Gewicht von 2.5t verfehlte die Autobahn nur um ca. 10m.

Die Bahn ist seit dem Unfall ausser Betrieb, ausserdem wurde der australischen Betreibergesellschaft die Bewilligung entzogen.

Die Bahn soll sobald als möglich wieder in Betrieb gehen und wird dann für mindestens 2 Jahre von der Firma Leitner betrieben.
Hierführ werden noch Angestellte gesucht und jetzt kommt das Beste.
Ich erhiel doch tatsächlich ein Angebot um 2 Jahre für Leitner an dieser 2S in Hong Kong zu arbeiten.

Kann man da irgendwo auch Skifahren? Wenn nein, dann bleib ich hier.

Verfasst: 24.08.2007 - 22:32
von gerrit
Du mußt Dir in Deinem Vertrag zusichern lassen, daß die Dir dort wenigstens eine Schihalle hinstellen...... :wink:

Verfasst: 24.08.2007 - 23:06
von GMD
Ich rate dir trotz fehlender Skimöglichkeit zu gehen! Das ist eine einmalige Chance! Natürlich würde ich mich vorher bei deinem jetzigen Arbeitgeber erkundigen, ob du nach Ablauf dieser Frist wieder eine Stelle bekommst.

Verfasst: 24.08.2007 - 23:35
von Wombat
Theo hat geschrieben: Kann man da irgendwo auch Skifahren? Wenn nein, dann bleib ich hier.
In China kann man schon Skifahren. Aber ich kann Dir jetzt nicht sagen, ob es in der nähe von Honkong geht. Ich hab da einen Link mit Gebieten.
Wenn alle Stricke reissen, kannst Du ja noch nach Japan oder Süd Korea ausweichen und im "Sommer" nach Neuseland :wink:

Verfasst: 25.08.2007 - 01:30
von Yeti01
Bist Du Dir sicher, daß Du diese Verantwortung auch wirklich tragen willst?
Ich würde mich da nicht drübertrauen!!

Verfasst: 25.08.2007 - 09:29
von Ram-Brand
Als Problem sehe ich z.B. sprachliche Probleme oder ob man sich in der neuen Umgebung auch wohlfühlt.

Verfasst: 25.08.2007 - 12:33
von seilbahner
Am besten redest erst mal mit dem Hötrnagel Paul und dem Manetsch Geni,der ja ein Lansmann von Dir ist, die waren ja als Montageleiter vor Ort und kennen sich mit den besonderheiten in dieser Stadt bestens aus.
Aber Du wirst da ja nicht der einzige Deutschsprachige Mann dann da unten sein.
Ich würde es sicher nicht machen.

Verfasst: 25.08.2007 - 23:08
von lift-master
ist etwas OT aber @ seilbahner:ist der paul noch beim leitner?hatte der nicht mal was selber machen wollen?

Verfasst: 26.08.2007 - 09:49
von seilbahner
Der Paul hat sich selbständig gemacht, mit einer Werkstatt, aber er hat die Montage der Hong Kong anlage Freiberuflich übernommen.
Der Paul hat die DStationstechnik übergehabt und der geni die Strecke und Seil...