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Verfasst: 09.04.2008 - 14:54
von Dresdner
Erstes lässt sich das Gelenk fürs Rückwärtfahren sperren und zweitens besitzen Gelenkbusse eine Abknicksicherung (Knickschutzsteuerung).
Bei Gelenkbussen lässt sich das Gelenk für die Rückwärtsfahrt nicht sperren.
Dies trifft für alle Gelenkbusse zu, unabhängig vom Hersteller.
Aus diesem Grund haben die Fahrzeuge ja auch einen Knickschutz eingebaut. Ohne diesen Schutz würde die Gefahr bestehen, dass bei einem zu engen Winkel zwischen beiden Wagenteilen die Gelenkvorrichtung zersört wird.
Die Rückwärtsfahrt geschieht generell nur im Schritttempo und über die Außenspiegel. Bedingt durch den beengten Sichtwinkel gibt es Bestimmungen, z.B. im öffentlichen Verkehrsraum nur mit einem Einweiser rückwärts zu fahren, der auch die fahrdynamischen Eigenschaften eines Gelenkbusses kennt (dieser Enweiser muss auch eine Betriebsfahrberechtigung für Gelenkbusse haben).
Hallen für Gelenkbusse haben eine Ein- und Ausfahrt, so dass keine Rangierfahrt notwendig ist.
Dresdner
Gelenkbus
Verfasst: 09.04.2008 - 18:58
von schifreak
Das hab ich einmal erlebt, daß der Gelenkbusfahrer die Kurve nicht richtig genommen hat -- und Rückwärtsfahren mußte. Ouh, das hat lang gedauert...
Verfasst: 09.04.2008 - 20:36
von ramon23
Bus
Verfasst: 09.04.2008 - 23:04
von schifreak
Hi, da sagt jemand die Wahrheit-- unter www.omnibusclub.de iss unter dem besagten MAN Gelenkbus eine umfangreiche Beschreibung, unter dem man auch den Erfurter Oldtimerclub findet. Die Münchner warn demnach begeistert von den Arbeiten der Erfurter.
Das darfst glauben, daß ich damals ganz schön geschaut hab, als ich den Bus in der nächsten Seitenstrasse von meiner früheren Münchner Wohnung gesehn hab. Das iss im übrigen die Säbener Strasse, FC Bayern Fans kennen die Strasse gut, ein paar hundert Meter iss das Trainingsgelände, sowie die Zentralstation vom FCB.
Ich fahr mit meiner alten 50 er am besagten Bus vorbei, und dahinter stand der SETRA Gelenkbus( auch im Bestand vom OCM und auf deren Homepage abgelichtet). Der war dekoriert für eine Studentenparty, und ich hab mit dem Chef gesprochen -- der ganz spontan den MAN angeschmissen, Tür zu und ab auf ne Privatrundfahrt durch München - Harlaching. Das war Super ... der hat so nen geilen Sound... ich muß ja zugeben, daß ich net nur Seilbahn Fan bin, sondern auch n Omnibus - Motoren Sound Fetishist bin... vor allem Oldtimerbusse habens mir angetan. Mit Falttüren bevorzugt. Da hab ich natürlich den Vorteil, daß ich mit Baujahr 1963 da einiges erlebt hab. Die heutigen jungen kennen nur noch eckige Busse, die heutzutage überall gleich aussehn. Aber damals -- das warn schon geile Zeiten. Und ich hab ja direkt die Haltestelle vorm Fenster ghabt. Bei den Setra Bussen -- die abwechslend mit MAN Bussen fuhren -- kannte ich jeden Bus am Sound. Die Setrabusse hatten alle irgendwas markantes.
Leider bin ich irgendwann mal am Omnibusbetriebshof Steinhausen vorbeigefahrn -- und sah dort eine riesige Rauchwolke. Genau da warn die Setra Busse abgestellt... danach warns von 12 nur noch 5 ...glaub ich jedenfalls, steht bestimmt auch auf der OCM Homepage.
Naja -- jetz brauch ma Busse -- aber woher ? -- Augsburg war die Lösung. Da kamen dann gelbe und grün - orange Busse. Von MAN. Da hat ma dann ne echte Abwechslung. Neben MAN und den Setras ( eine einmalige Aktion, Setra hat ma in München nur im Bereich Privat und Überlandbusse) hat ma auch noch n paar MB Gelenkbusse.
Was mir auch immer gut gefallen haben, die Ikarus Busse. Da wars n riesen Vorteil, daß ma mit der Osten-Öffnung auch deren Busse kennen lernen durfte. Vor allem in Berlin, da warn die groß im Ostteil vertreten, im Westteil warn Doppeldecker von MAN im Einsatz. Vorher waren s welche von Büssing. Da war auch was sehr seltenes -- in den meisten Städten sind die Unterführungen zu niedrig, da kann ma mit Doppeldeckern nix anfangen. Aber Berlin iss anders...
Mittlerweile auch nicht mehr. Da war neulich ein Bericht in der Zeitung, ein Gelenkbusfahrer mußte nach seinem Einsatz einen Doppeldecker ins Depot fahrn. Naja, was iss passiert ? Der Fahrer dachte nicht daran, daß er noch einen Stock drüber hat, und fuhr prompt in eine falsche Eisenbahnunterführung. Danach war der Bus ebenfalls ein Eindecker...
Jedenfall -- um wieder zu meinem ``Liebling - MAN von 1965 `` zurückzukommen, da hab ich ein Foto, wie ich ihn das erste mal nach seiner Münchner Abstellung wieder vorgefunden habe...
Ikarus
Verfasst: 09.04.2008 - 23:20
von schifreak
Hier iss einer der IKARUS Busse -- letztes Jahr in Fürth, da war ein Groß Stadtbus Treffen-- dieser iss aus Cottbus. Es gab da verschiedene Ausführungen, in Berlin hatten diese Busse 4 Türen, in Cottbus langten anscheinend 2 ... vermutlich Überlandbus.
Im übrigen, die Farbe wär für München auch ideal passend...
Verfasst: 10.04.2008 - 00:09
von Dachstein
Dresdner hat geschrieben:Erstes lässt sich das Gelenk fürs Rückwärtfahren sperren und zweitens besitzen Gelenkbusse eine Abknicksicherung (Knickschutzsteuerung).
Bei Gelenkbussen lässt sich das Gelenk für die Rückwärtsfahrt
nicht sperren.
Interessant: mir hat ein Busfahrer was anderes erzählt. So, am Samstag werde ich mal einen Bekannten fragen, der war längere Zeit an Gelenkbussen beschäftigt. Mal schaun, was der mir sagt.
MFG Dachstein
Verfasst: 10.04.2008 - 11:26
von Dachstein
Mal so zum Drüberstreuen:
Patent zur Verriegelungsvorrichtung für einen Gelenkbus. Ist aber nach Beschreibung nur für Kurvenfahrten aktiv.
Patent für "VORRICHTUNG ZUM SPERREN DES GELENKS VON GELENKFAHRZEUGEN"
Darin steht:
Durch die DE-OS 2 420 203 ist eine Verriegelungsvorrichtung der genannten Art für einen Gelenkbus mit Heckantrieb zum Verhindern des Überschreitens eines maximalen Knickwinkels zwischen vorderem Fahrzeugteil und dem Nachläufer bekannt geworden. Bei dieser Vorrichtung misst ein Sensor den Einschlagwinkel zwischen den Rädern der Vorderachse und der Achse des vorderen Fahrzeugteiles und ein weiterer Sensor den Knickwinkel zwischen der Längsachse des vorderen Fahrzeugteiles und der Längsachse des Nachläufers. In einem Rechner wird der dem jeweiligen Einschlagwinkel zugeordnete zulässige maximale Knickwinkel berechnet und die entsprechende Grösse mit der jeweiligen Knickwinkelmessgrösse in einem Vergleicher verglichen. Gleichzeitig ermittelt ein weiterer Messwertgeber die Richtung der Auslegung (nach links oder rechts).
Beim Fahren wird der Winkel gemessen, den der Nachläufer haben darf, will der Nachläufer den höchstzulässigen Winkel (beim Geradeausfahren 0 Grad) überschreiten, wird das Gelenk gesperrt.
Allerdings lese ich immer nur Schubgelenkbus. Bei dem Bus, bei welchem mir das mit der Gelenksperre erklärt wurde, was ein Gräf und Stift O Bus mit Antrieb auf der Mittelachse.
@ Dresdner: woher nimmst du eigentlich den Wissen? Arbeitest du eventuell bei dem ortsansässigen Verkehrsbetrieben? 
MFG Dachstein
Verfasst: 10.04.2008 - 12:40
von b12
http://lens.tactis.net/galerie/main.php ... alNumber=4
von Lens.ch
kein gelenkbusse, aber...
In die Sommer von 1986 war die umbau von der EUB nach Les Violettes nach meines wissen, so man hatte die Busse von SMC gebraucht um nach Les Violettes zu kommen auf 2200m um die Gletscherbahn offen zu halten!
Verfasst: 10.04.2008 - 12:59
von ramon23
@Dachstein
http://www.hubner-germany.com/News/Gele ... ichte.html
Hübner ist Weltmarktführer im Bereich Drehgelenke.
"Gelenksperre" was du meinst ist nichts anderes, als das bei Überschreiten
eines bestimmten Knickwinkels bei Rückwärtsfahrt die FAHRZEUGBREMSE automatisch betätigt wird um eine Beschädigung des Gelenks zu verhindern.
@Dresdner
z.B. im öffentlichen Verkehrsraum nur mit einem Einweiser rückwärts zu fahren
Geb ich dir Recht.
der auch die fahrdynamischen Eigenschaften eines Gelenkbusses kennt (dieser Enweiser muss auch eine Betriebsfahrberechtigung für Gelenkbusse haben).
Wäre mir neu
Quelle?
Im Prinzip ist es egal wer den Einweiser macht. Er soll den Fahrer ja nicht einweisen sondern nur vor rückwärtigem Verkehr warnen bzw. Hindernisse anzeigen. Die Verantwortung hat weiterhin der Fahrer!
Mein Wissen stammt vom Fahrlehrer, der in unserer Firma die Busfahrer
ausbildet. 3 jüngere Kollegen von mir haben erst in diesem Jahr den Busschein gemacht und können das so bestätigen
Gruss Nils
Verfasst: 10.04.2008 - 16:48
von Dresdner
Zu den Fragen.
1. Gelenksperre
Hier ist zu klären, was darunter gemeint ist. Wenn die Vorrichtung gemeint ist, die die Rückwärtsfahrt bei Unterschreitung eines bestimmten Knickwinkels verhindert, dann gibt es natürlich eine solche Vorrichtung (Knickschutzschaltung). Es gibt jedoch keine Vorrichtung, mit deren Hilfe man bei einem bestimmten Winkel das Gelenk arretieren (sperren) kann um dann in diesem Winkel weiter zurückzufahren.
2. Hallen für Gelenkbusse
Schon aus technologischen Gründen (zusätzliche Rangierzeit) baut bestimmt kein Unternehmen mehr neue Hallen oder andere Abstellmöglichkeiten, die eine Rückwärtsfahrt zwingend erforderlich machen. Selbstverständlich kann ein Gelenkbus auch rückwärts eingeparkt werden.
3. Regeln für die Rückärtsfahrt
Allgemeingültige Regeln gibt es dazu nicht. Jedes Verkehrsunternehmen legt selbst fest, welche Anforderungen bei Rückwärtsfahrten zu erfüllen sind. Dabei wird differenziert, ob die Fahrt im nichtöffentlichen Bereich oder im öffentlichen Verkehr erfolgt. Die Regeln für den nichtöffentlichen Bereich enthält die jeweilige Betriebshofordnung. Die Regeln für den öffentlichen Bereich sind in Verkehrsdienstanweisungen enthalten. Diese können in den Erfurter Verkehrsbetrieben inhaltlich anders gefasst sein als in unserem Unternehmen, den Dresdner Verkehrsbetrieben. Bei uns gilt für den öffentlichen Verkehrsraum eine Einweisungspflicht durch Personen, die ebenfalls eine BFB für Gelenkbusse haben - andere Fahrer, Werkstattpersonal mit BFB, Verkehrsmeister (diese haben bei der DVBAG generell BFB für alle Busse und Schienenfahrzeuge des Regelverkehrs). Die einzige Ausnahme ist das Rückwärtsfahren nach Anweisung von Polizeibeamten.
4. zwei Zitate von ramon23
a.) Arbeite als Elektriker seit 20 Jahren bei den Erfurter Verkehrsbetrieben und muss fast täglich mit Gelenkbussen rückwärts rangieren
b.) Mein Wissen stammt vom Fahrlehrer, der in unserer Firma die Busfahrer
ausbildet. 3 jüngere Kollegen von mir haben erst in diesem Jahr den Busschein gemacht und können das so bestätigen
Fährst du ohne entsprechende Ausbildung Gelenkbus im nichtöffentlichen Bereich? Bei uns hat jeder, der ein Fahrzeug bewegen darf die entsprechende Ausbildung und eine BFB.
Aber ok, wenn das in Erfurt so gehandhabt wird ...
5. Dachstein schrieb:
Arbeitest du eventuell bei dem ortsansässigen Verkehrsbetrieben?
Ja, seit der Wende bei der DVBAG im Busbereich.
Alle Informationen zu unserem Unternehmen findest du unter http://www.dvbag.de
Dresdner
Verfasst: 10.04.2008 - 17:52
von ramon23
Verfasst: 10.04.2008 - 18:44
von Dachstein
Ich glaube mittlerweile, dass ich Knickschutzsteuerung mit Gelenksperre verwechselt habe. Sorry deswegen.
MFG Dachstein
Verfasst: 10.04.2008 - 20:28
von Actros
ramon23 hat geschrieben:
eines bestimmten Knickwinkels bei Rückwärtsfahrt die FAHRZEUGBREMSE automatisch betätigt wird um eine Beschädigung des Gelenks zu verhindern.
Was meinst du mit Fahrzeugbremse? Wird da die Feststellbremse durch entlüften betätigt? Es muss ja dann eine Möglichkeit geben, das irgendwie zu quittieren (evtl. durch schalten in eine Vorwärtsfahrstufe)?
Übrigens: Beim Rückwärtsfahren braucht man immer einen Einweiser, wenn man als Fahrer den rückwärtigen Verkehrsraum nicht einsehen kann.
Daher ist z.B. ein Einweiser nicht nötig bei:
- Einem normalen PKW, weil der Fahrer da nach hinten blicken kann.
- Wenn eine Kamera nach hinten vorhanden ist.
In den meisten Fällen wäre daher für LKW's und Busse ein Einweiser nötig...
Dass der Einweiser eine spezielle Ausbildung haben muss, ist mir nicht bekannt. Aber das können natürlich innerbetriebliche Regelungen vorschreiben.
Verfasst: 10.04.2008 - 20:33
von Dresdner
Was meinst du mit Fahrzeugbremse? Wird da die Feststellbremse durch entlüften betätigt?
Nein, die Wirkungungsweise ist wie bei der Haltestellenbremse und nicht wie bei der Feststellbremse.
Dresdner
Verfasst: 10.04.2008 - 21:59
von ramon23
Nein, die Wirkungungsweise ist wie bei der Haltestellenbremse und nicht wie bei der Feststellbremse.
Richtig
Es muss ja dann eine Möglichkeit geben, das irgendwie zu quittieren (evtl. durch schalten in eine Vorwärtsfahrstufe)?
Entweder durch schalten in eine Vorwärtsfahrstufe oder Betätigen des Notlöseschalters. Allerdings ist dann Vorsicht geboten, da es keinen Knickschutz mehr gibt.
Gruss Nils
Verfasst: 11.04.2008 - 06:50
von Dresdner
Einige MAN-Busse haben zusätzlich einen Schalter, mit dem man die Rückwärtsfahrt bei Extremeinschlag noch um einige cm fortsetzen kann.
Bei den anderen bei uns eingesetzten Bussen (Mercedes und Solaris) gibt es so etwas nicht.
Dresdner
Re: Gelenkbusse
Verfasst: 24.05.2008 - 08:01
von schifreak
Irgendwie sind mir die MAN Busse schon am meisten sympathisch -- aber hier habn wir einen dieser Dresdner Solaris Busse wie er gleich über das ``Blaue Wunder `` fahren wird -- im Hintergrund das Gebäude wo die Standseilbahn raufführt - am weißen Hirschen oben .

wenn man mich fragt, das Blaue Wunder von Dresden iss Deutschlands schönste Brücke . Danach würd ich sagen die Eisenbahnbrücke in Köln. Und in Budapest gibts auch so ne sehr schöne alte Brücke.
Re: Gelenkbusse
Verfasst: 25.05.2011 - 07:57
von schifreak
Bus in the 70 ties ...klick me ...Direktlink
Re: Gelenkbusse
Verfasst: 03.08.2011 - 17:12
von spfelsberg
DSCN2016.JPG
BredaMenarinibus M 321 SNS
Re: Gelenkbusse
Verfasst: 26.11.2014 - 22:27
von Drahtseil
Die Hamburger Hochbahn will bis 2016 alle 25 XXL-Gelenkbusse verkaufen, da im Schnitt vier Busse/Tag defekt in der Werkstatt stehen (15% Ausfallquote). Ob die Busse durch weniger Störanfällige XXL-Gelenkbusse, oder durch normale Gelenkbusse mit nur 21m Länge ersetzt werden ist noch nicht beschlossen.
Doppelgelenkbusse
Verfasst: 15.12.2014 - 01:40
von ThomasK
Beim Doppelgelenkbus wird das erste Gelenk beim stationären Kreis mit einem Durchmesser von 24 Metern üblicherweise um 46,5 Grad und das zweite Gelenk um ca. 35,5 Grad abgeknickt. Am besten finde ich, wenn die zweite und dritte Achse jeweils mit Doppelbereifung ausgestattet ist und beide angetrieben sind; die erste und 4. Achse sind einzelbereift, wobei die 4.Achse gegengelenkt ist, so dass der Doppelgelenkbus dann denselben Wendekreis einhalten kann wie der einfache Gelenkbus mit starrer 2. und 3. Achse.