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Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 09.04.2011 - 19:50
von Rüganer
Bevor die Milliarden wieder nach Griechenland gehen, sollen sie lieber in Deutschland investiert werden
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 09.04.2011 - 20:19
von br403
baeckerbursch hat geschrieben:Gerade wir münchner profitieren doch immer noch von der infrastruktur det sommerspiele. für mich unverständlich wie man sich da sperren kann.
Und was ist mit dem Rest von Bayern und Deutschland?
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 09.04.2011 - 20:27
von Wolfi_muc
baeckerbursch hat geschrieben:Gerade wir münchner profitieren doch immer noch von der infrastruktur det sommerspiele. für mich unverständlich wie man sich da sperren kann.
Auf jeden Fall profitieren wir davon - aber Straßen, Schienenwege, Häuser werden auch bekanntlich ohne Olympia gebaut - wahrscheinlich sogar besser, da sie an die Bedürfnisse und den Geldbeutel der Menschen angepasst sind und nicht an die Bedürfnisse des olymp. Komitees..
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 09.04.2011 - 20:52
von Wolfi_muc
Rüganer hat geschrieben:Bevor die Milliarden wieder nach Griechenland gehen, sollen sie lieber in Deutschland investiert werden

Absolut richtig - aber wenn investieren, dann sinnvoll und nicht in Mega-Sporthallen, die nach den Spielen wieder abgerissen werden sollen. So ist das nämlich für Olympia 2018 geplant.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 10.04.2011 - 09:52
von baeckerbursch
Es gibt nicht amüsanteres als nototische besserwisser, gerade in finanzieller Hinsicht. Die widmen sich dann mit ganzem Herzblut einer gerechtern Verteilung. Wie diegenau aussieht wissen sie, bis auf ein paar Phrasen, leider auch nicht.
Ich will auch an den Transrapid erinnern. Dort ist immer die Express - S in den Medien als "die gerechte Alternative" in den Medien + Parteien rumgegeistert.
Wo ist die Express - S jetzt?
Paralelen zu S21 sind natürlich nur zufällig
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 10.04.2011 - 10:07
von baeckerbursch
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 10.04.2011 - 10:37
von Kris
Was Oloympia betrifft "will ich keinen Transrapid" in Bayern. Die bayerischen Skiberge heben sich von den tirolerischen eben davon ab, daß sie nicht durchgehend durchindustrialisiert sind. Das trifft ebenso auf auf Hotellerie und Kleininfrastruktur zu. Ich mag das etwas verblichene aber nette Flair, und dieses ist durch olympische Großveranstaltung akut gefährdet.
Bitte bedenke, daß die Privaten nicht sämtliche Infrastruktur (Hier: Lifte, Pisten...) selber finanzieren können. Daher gibt es Subventionen vom Staat an Private. Nicht so schlimm bisher, ist normal so und Teil unserer europäischen Gesamtpleite.
Schlimm im Sinne des "Bayernschutzes" ist jedoch, dass diese Subventionen nicht gezielt auf einzelne Pisten und Anlagen gehen dürfen, sondern generell bayernweit ausgeschüttet werden müssen: Der Staat kann nicht Hans Müller Geld geben, nur weil sein Würstelstand an der Olympiapiste steht, und Hanz Murr nicht, weil er an der Isar verkauft.
Das war im Piemont auch so, es floss Geld überall hin, der Anlass der Finanzierung waren die olympischen Spiele. Dass die Sestrierer Bergbahnen sich den grössten Teil des Kuchens abschnitten liegt daran, dass es sich um eine Landesgesellschaft handelt. Sprich die haben sich (mit ihren zT. völlig deplacierten Anlagen) haushoch überschuldet und werden das auch nie zurückzahlen können. Macht ja auch nichts, Schulden machen ist klug wenn man weiss sie nicht mehr tilgen zu können, das macht dann irgendwie Deutschland.
Kurzum: Ich will das am Laber weiterhin die blaue Gondel kurvt, am Kranzberg der ESL,
Dass die Gassen nach wie vor aus rumpeligen Teer bestehen ohne Gehsteig, Garentäune inhomogen die nicht normgemässen Feldwege säumen, kleine Gastwirtschaften Gastgarten mit vier Tischen pflegen, Brückengeländer aus lackiertem Rundrohrstahl nach wie vor nicht den Absturznormen entsprechen, Grosse alte Ahornbäume (Gefahr!) über die Strassen ragen, Gästezimmer gemütlich sind wie in den 1960ern usw...
Alle diese vielen kleinen Dinge, die einem auffallen, wenn man mit dem Mountainbike durch Garmisch fährt, und zuvor durchs Ötztal vom Timmelsjoch gekommen ist...
Viele dieser Artefakte verschwinden sowieso, eine Grossveranstaltung wirkt hierzu jedoch wie ein starker Booster. Ich wüsste nicht, was positives bleiben könnte an kleinstrukturiertem Allgemeingut. Das Riskio, dass man mehr Bergfrische verliert als gewinnt ist mir einfach zu gross. Natur profitiert sowieso am meisten, wenn man sie möglichst in Ruhe lässt... und das gelang in den bayerischen Alpein in den letzten Dekaden recht gut, die Balance zwischen Wohlstand und Reduzierung der Natur ging eigentlich ganz gut auf.
Das Garmischer Land hat viel "ungenutztes touristisches Potenzial". Es ist dennoch eine reiche Wohlstandsregion, und keine Krisenregion. Wäre es besser dass dieses touristische Potenzial wie es heute üblich ist à la Ötztaltourismus durchorganisiert megalomanisch und moderntrouristisch betrieben und vermarktet wird? Olympia verkörpert genau das, die Chance in einem Schub "gleichzuziehen" wo immer es nur geht.
Es geht nicht um München, sondern um das was am Fusse der bayerischen Alpen möglich sein wird. Urban sehen die Dinge anders aus, der Olympiapark hat durchaus seinen Reiz wenn man bedenkt dass das dort in den 1970ern gebaut wurde...habe dort einige Jahre gewohnt, im Appartment der Neuseeländer.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 10.04.2011 - 16:47
von Frankenski
Rüganer hat geschrieben:Bevor die Milliarden wieder nach Griechenland gehen, sollen sie lieber in Deutschland investiert werden

Die Milliarden sind jetzt erst mal nach Portugal gegangen
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 12.04.2011 - 10:32
von Renntiger
@Kris
Sehr schöner Beitrag, entspricht voll und ganz meiner Empfindung und Sichtweise.
Gruß
Matthias
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 12.04.2011 - 11:10
von Wolfi_muc
Ich kann Kris nur zustimmen - ich war gestern das erste Mal in Garmisch, und war sofort "verliebt" in das liebevoll in traditionell bäuerlichem Stil gestalteten Städtchen. Hier würde eine gigantische Veranstaltung vieles für immer zerstören. Ich hab aber auch die Meinung der Garmischer Olympiabefürworter gehört: Die haben Angst, dass Garmisch in Vergessenheit gerät, dass die teilweise problematische Infrastruktur ohne Olympia schlechter wird und dass viele Betriebe pleite gehen. Die denken, dass Olympia der Problemlöser für all ihre Strukurprobleme ist. Ich hab gestern auch einige leerstehende Läden im Ort gesehen - deshalb kann ich die Sorgen nachvollziehen. Die Erfahrung (Turin, Vancouver, Nagano) sagt aber, dass nach den Spielen die Schuldenlast so erdrückend für die Städte sind, dass NICHT-Olympia-Infrastruktur wie Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten, Wohnungsbau, Sportanlagen & Strassen, die nicht zu Olympa gehören lange Zeit stark daunter leiden. Hier ein kleiner Auschnitt aus der Garmischer Diskussionsveranstaltung, auf der ich gestern war: http://www.br-online.de/b5aktuell/b5-fo ... 295183.xml
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 12.04.2011 - 12:00
von baeckerbursch
Ich verstehe die Ängste um die Struktur des bayrischen Alpenraums - auch mir ist dieser ans Herz gewachsen und ich finde es richtig + wichtig diese kleinere Struktur zu schüzten um nicht irgendwann Ötztaler verhältnisse zu haben.
Andererseits finde ich es wichtig ab und zu auch mal was zu riskieren + neue Anreize zu schaffen. Und das mit Maß + Ziel.
Wenn Kris schreibt ihm liegt z.B. die Laberbergbahn am Herzen muss man doch auch sehen das auch diese irgenwann mal gebaut worden ist. Und das war damals bestimmt mit großen Risiken verbunden + kein so nettes beschauliches Bähnchen wie jetzt. Will sagen: Das war damals auch keine kleine Sache, auch wenn wir das so jetzt empfinden!
Auch schanft der "Erschließungswahnsinn" ab und an wirliche Perlen. Die rentieren sich zwar nie richtig, bieten dann aber für lange Zeit wirklich schöne Auflugsziele. Beispiele: Kampenwand, Hochfelln, Wendeslstein, Geigelstein und noch viele mehr. Die alle fallen unter die Kategorie: heute beschaulich, füher Großprojekt.
Man darf auch nicht vegessen: Dadurch das wir in D viel mehr kritische Menschen haben wird es zu Wahnsinnsprojeten gar nicht mehr kommen. Viel zu groß ist die Skepsis und das "früher gings ja auch ohne - es soll alles so bleiben wie es ist". Zudem ist sogar auch der DAV mit im Boot!
Viel mehr Angst hab ich vor der kompletten Durchorganisierung des Tourismus, al la Österreich. Ich glaube auch genau das ist es was Kris meint. Ein kleines Beispiel: Tirol setzt in den letzten Jahren alles dran Climbers Paradise zu werden. Die erschließung von Klettergebieten wird extrem gefördert. Dazu gehört auch dann: Gescheite Ausschilderung, breiter wegbau, familienfreundlicher Wandfuß, Topos auf extra Übersichtssäulen, bedarfsgerechte Kloplanung. Wer das nicht glaubt kann hier in den Leitzätzen Nachlesen: http://www.climbers-paradise.com/fileadmin/handbuch/
Vor so was hab ich Angst, nicht vor einer Olympiade in Muc.
Im übrigen empfehle ich jeden sich genau zu überlegen ob er wirklich mit den Aussagen von nolympia komform geht. Unter http://www.nolympia.de/ gibt es die Thesen und unter http://www.ludwighartmann.de/ erfährt man alles über den Initiator.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 12.04.2011 - 12:58
von Wolfi_muc
baeckerbursch hat geschrieben:Gerade wir münchner profitieren doch immer noch von der infrastruktur det sommerspiele. für mich unverständlich wie man sich da sperren kann.
Infrastruktur (Straßen, Wohnungen) müssen sowieso gebaut werden - z.B. war die U-Bahn schon vor den Spielen geplant.
Dass Problem ist eben, dass man für eine 18 tägige Veranstaltung Monstergebäude und Straßen in die Landschaft stellt, die danach kaum noch Verwendung finden können - wie z.B. der S-Bahnhof Olympiazentrum.
Noch ein Beispiel: Das Olympiastadion war zu spezifisch an die Olympia- Leichtathletik ausgerichtet - deshalb brauchte man zur Fusball-WM ein neues Stadion.
Jetzt ist das Olympiastadion zwar hübsch anzusehen, produziert aber neben den Baukosten hohe Instandhaltungskosten, während das Fussballstadion in Freimann Gewinne einspielt.
Das heisst: Die Kommunen haben erfahrungsgemäß nach Olympia kein Geld mehr, um wirklich wichtige Sachen zu bezahlen:
Für Studienplätze, billige Sozialwohungen, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Sportstätten wie Schwimmbäder etc....
Das greift dann eben in unser aller Leben ein.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 12.04.2011 - 13:59
von baeckerbursch
Das Olympiastadion war zu spezifisch an die Olympia- Leichtathletik ausgerichtet - deshalb brauchte man zur Fusball-WM ein neues Stadion.
Jetzt ist das Olympiastadion zwar hübsch anzusehen, produziert aber neben den Baukosten hohe Instandhaltungskosten, während das Fussballstadion in Freimann Gewinne einspielt.
Das Olympiastandion wurde an dem damaligen Zeitgeist angepasst. Das der sich nicht ewig halten kann ist ja klar. Ich wäre z.B. dafür gewesen das Olympiastandion auf einen modernen Stand zu bringen, inkl. kompletten Umbau. Das war aber der Mehrheit in München (bitte ja keine Veränderung, früher war alles besser) zu radikal. Da haben sie halt ein neues Gebaut (auch schön), dafür verottet das alte. War abzusehen.
Sportstätten wie Schwimmbäder
Wie stehen eigentlich die Günen zum Stromverbauch von solchen Spaßbädern? Gerade im vergleich mit dem immensen
Stomverbrauch von Schneekannonen?
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 12.04.2011 - 19:22
von Fab
Die von "Bäckerbursch" aufgezählten Vorteile für München wären größtenteils auch so gekommen.
Es hätte aber mm. 20 Jahre länger gedauert. Zudem hätte Muc einen erheblichen Teil selbst bezahlen müssen. Da man Geld bekanntermaßen nur einmal ausgeben kann, hätte es woanders gefehlt. Muc hat erheblich profitiert.
GaP: Es gibt ja viel Widerstand in GaP selbst. Ein erheblicher Teil der Wohnbevölkerung sind wohlhabende Zuzügler, die mit Tourismus nix am Hut haben. Die interessieren sich auch nicht für die Zukunft von GaP.
Da ich selber schon ein älteres Semester bin, erlaube ich mir den bösen Spruch "Diese Leute wollen nicht gestört werden, sondern nur in Ruhe sterben". Hin und wieder beschleicht mich das Gefühl, das gilt für D insgesamt. Ich höre nur noch "Nein, dagegen, mit mir nicht, usw. usw."
Wenn man öfters in GaP ist und genauer hinschaut, wird man festellen, dass die touristische Infrastruktur (Hotels etc.) schon ziemlich ranzig ist.
GaP ist ohnehin eine Kleinstadt mit ü. 25.000 Einwohnern, da bleibt die Romantik ohnehin in Grenzen. Da würden einige Olympiabauten nicht das Maß sprengen.
Allein die vorzeitige Verlegung der Bundesstraße, die viel Verkehr mitten durch die Stadt führt, wäre ein riesiger Gewinn für GaP. Das allein wärs schon wert.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 13.04.2011 - 05:51
von Seilbahnjunkie
Man soll auch bitte mal die Einnahmen durch Olympia gegenrechnen. Es stimmt zwar, dass das IOC haufenweise Geld abschöpft, und das stinkt mir auch, aber es bleiben noch gewalltige Einnahmequellen übrig. Alle Einnahmen die nicht direkt Olympia zuzuordnen sind bleiben im Land. Der größte Batzen davon dürften die Übernachtungen und Gaststättenbesuche sein.
Darüber hinaus braucht München dringend neuen Wohnraum und der entsteht durch das olympische Dorf, so wie beim letzten Mal.
Und welche riesige Sporthalle stand denn nach den letzten Spielen leer? Die Olympiahalle? Sicher nicht. Dass man das Stadion als Leichtalthletikstadion gebaut hat war erstens damals noch üblich und zweitens auch gut so. Diese Konzentration auf den langweiligen Fusball geht mir eh auf den Kecks. Wenn eine Leichtathletik Hochburg wie Stuttgart sein Stadion verstümmelt, dann haben wir bald eine Monokultur im deutschen Sport. Un die Alianzarena wurde auch nicht deswegen gebaut weil das Olympiastadion falsch ausgelegt wurde. In diesem Stadion haben unter anderem schon die Finale einer Europ- und einer Weltmeisterschaft stattgefunden. Das war keine Fehlinvestition.
Die Angst vor den durchindustrialisierten Schigebieten in Garmisch ist auch nicht wirklich rational. Erstens ist Garmisch garnicht groß genug und zweitens wird für die Spiele fast kein weiterer Ausbau benötigt. Die wichtigsten Ausbauten sind für die Alpinen Wettbewerbe notwendigt und es dürfte den meisten bekannt sein, dass Garmisch dieses Jahr die Weltmeisterschaft ausgerichtet hat. Die Pisten und Bahnen sind olympiatauglich, da muss man nichts mehr bauen. Nur am Hausberg wird eventuell etwas gearbeitet werden müssen, aber auch nur in bescheidenem Maß, die Bahn ist ja schon neu und die Abfahrt wurde dieses Jahr schon zur Slalom Qualie genutzt.
Was bleibt jetzt eigentlich noch an Bauten übrig? Ein paar Hotelrenovierungen (einen Massiven Ausbau wird es nicht geben für zwei Wochen) und natürlich das olympische Dorf und das Mediendorf. Gerade letzteres könnte tatsächlich zu Problemen füren und man sollte die Planung nochmal überdenken.
Die Sportstätten in Garmisch sind alle vorhanden oder werden temporär errichtet was die Kosten senkt. In München sieht's ähnlich aus, hier wird sogar das Olympiabad als Curling Halle zweckentfremdet um nicht hinterher ein nutzloses Gebäude rumstehen zu haben. Einzig die Eisschnellaufhalle ist derzeitig noch temporär geplant, aber jetzt wo Inzel eh eine Halle hat kann man auch was festes Bauen und die Halle hinterher der Uni zur Verfügung stellen, die haben eh schon Bedarf angemeldet.
Die Bewerbung Münchens und Garmischs lebt davon, dass ein großer Teil der Sportstätten schon vorhanden ist und damit auch eine Nachnutzung gesichert ist. Es gibt keine großen Prestigebauten wie in Sotchi, alles ist vernünftig dimensioniert. Natürlich kann man einige Details noch verbessern (ich würde die Langlaufwettbewerbe lieber in der Gegend um das Kandahar Stadion sehen) aber das große Konzeot stimmt.
Wer ernsthaft den Erhalt der kaputten Straßen fordert dem ist natürlich nicht zu helfen, dann soll derjenige aber auch nach Garmisch ziehen und täglich auf den Straßen fahren.
Fakt ist, dass olympia für einige Ausrichter nicht sehr nachhaltig war, Fakt ist aber auch, dass das nicht auf München zutrifft. Wir deutschen hatten unsere Gigantomanie Phase vor 75 Jahren aber selbst das Olymoiastadion von damals steht noch und wird genutzt. Ebenso wie das für die geplanten Spiele 1940 errichtete Stadion in Garmisch. Nur weil vielleicht alle Anderen es nciht auf die Reihe bekommen nachhaltige Spiele zu organisieren muss das nicht auf die Deutschen zutreffen. Und es stimmt ja nichtmal, dass alle anderen Versagt haben. Die Österreicher nutzen auch noch immer die Sportstätten in und um Innsbruck wie den Bergisl oder die Olympiaworld.
Unsere Kohle wird an ganz anderer Stelle versenkt. Für das was unsere tollen Bänker für absolut nichts versenkt haben könnten wir mehrere Spiele ausrichten.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 11:57
von Wolfi_muc
Die Einnahmen gehen größtenteils ans IOC, die Kosten tragen die Kommunen. Das hat man jetzt bei der SKI-WM gesehen:
Garmisch investiert 79 MIo Euro in die Anlagen, der DSV kassiert die Gewinne von 5 Mio Euro. Garmisch bekommt davon gerade mal 1 Mio Gewerbesteuer. http://www.focus.de/sport/wintersport/s ... 18956.html.
Summa sumarum 78 Mio Verlust plus ruinierter Landschaft:
http://www.oekologische-forschung.de/ol ... piele_2018
Dann geht erfahrungsgemäß auch noch der Tourismus, bestehend aus 75% Sommertourismus zurück. Das ist auch kein Wunder bei der kaputten Landschaft.
In Dimensionen größer würden die Schulden bei Olympia 2018 sein:
Vancouver sitzt jetzt noch auf 1 Milliarde Schulden, nicht weniger schlimm haben es die anderen Austragungsorte getroffen, Turin, Salt Lake City, Nagano: http://www.nolympia.de/grunde-gegen-oly ... erspielen/
Also schwer verständlich, für Olympia zu sein...
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 12:08
von baeckerbursch
Verlust? Investition?
Egal. alles in einen großen topf, umrühren und daraus ableiten was man will
Aber das ist man ja gewöhnt....
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 12:19
von jens.f
Wolfi_muc hat geschrieben:Die Einnahmen gehen größtenteils ans IOC, die Kosten tragen die Kommunen. Das hat man jetzt bei der SKI-WM gesehen:
Garmisch investiert 79 MIo Euro in die Anlagen
Ach, und die Anlagen wurden nur für die Ski-WM gebaut?
Die Anlagen sind m.e. dringend notwendige Investitionen gewesen, um die Attraktivität des Gebietes zu erhalten - auch ohne die WM hätte man hier viel machen müssen.
Welche der Anlagen ist denn Deiner Meinung nach nicht gerechtfertigt?
Auch: Investition ist nicht gleich Verlust - die Anlangen sollten natürlich die getätigten Investitionen im Laufe der Zeit natürlich wieder einfahren..
Gruß, Jens
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 12:24
von Wolfi_muc
jens.f hat geschrieben:- die Anlangen sollten natürlich die getätigten Investitionen im Laufe der Zeit natürlich wieder einfahren..
Wenn also jedes Jahr eine Ski-WM stattfindet, bekommt die Garmischer Kommune 1 Mio Euro Gewerbesteuer. Bei 79 Mio Euro Investition wäre die Anlage in 79 Jahren amortisiert.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 12:28
von jens.f
Wolfi_muc hat geschrieben:jens.f hat geschrieben:- die Anlangen sollten natürlich die getätigten Investitionen im Laufe der Zeit natürlich wieder einfahren..
Wenn also jedes Jahr eine Ski-WM stattfindet, bekommt die Garmischer Kommune 1 Mio Euro Gewerbesteuer. Bei 79 Mio Euro Investition wäre die Anlage in 79 Jahren amortisiert.
Wenn die Anlagen nur für die WM genutzt werden würden: Dann würde das stimmen.
Aber: Die Anlagen werden ja jede Wintersaison von allen Gästen genutzt - in sofern ist die Rechnung ganz anders (Ich habe jetzt leider die Umsatzzahlen nicht parrat).
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 12:36
von Wolfi_muc
Teile von der WM-Anlage können für den Breitensport sicher genutzt werden - aber der größte Teil leider nicht (z.B. Sprungschanzen, Tribünen etc.). Meine Meinung ist, dass man sich von Olympia unabhängig machen soll. Dann kann viel besser die Infrastruktur bzw. der Ski-Sport an die aktuellen Bedürfnisse von Garmisch angepasst werden. So macht man immer nur das, was das olymp. Kommittee (IOC) will.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 12:58
von jens.f
Wolfi_muc hat geschrieben:Teile von der WM-Anlage können für den Breitensport sicher genutzt werden - aber der größte Teil leider nicht (z.B. Sprungschanzen, Tribünen etc.).
Also, in dem Bericht, den Du zitiert hast:
http://www.oekologische-forschung.de/ol ... piele_2018
Ist vom Umbau der Kandahar-Abfahrt und anderer Pisten, Speichersee sowie der Kandahar-Express die rede
All diese Maßnahmen kommen dem allgemeinen Wintersport zu gute und werden somit (hoffentlich) refinanziert.
Ich weiss nun nicht, wie sich die 79 Mio genau aufschlüsseln - aber so wie es verstehe, sind hier all diese Maßnahmen mit drinne - und somit ist der grossteile eine Investition.
Klar, die Tribünen sind wahrscheinlich schwer zu ammonisieren - aber wieviel von den 79 Mio entvielen auf die Tribünen?
Des weiteren:
Man darf bei der Bilanz natürlich auch die indirekten Einnahmen durch die WM nicht vergessen (mehr Übernachtungen, mehr Umsatz in Läden etc.) = mehr Steuern, die die Stadt kassiert)
ICH traue mir nun nicht zu, hier eine "richtige" Bilanz zu machen und darüber zu urteilen, ob die WM nun finanziell gut oder schlecht ist - aber zu sagen, das dabei 78 Mio verlust rauskommen ist auf jedenfall höchst unseriös und polemisch.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 14:25
von skikoenig
Wolfi_muc hat geschrieben:jens.f hat geschrieben:- die Anlangen sollten natürlich die getätigten Investitionen im Laufe der Zeit natürlich wieder einfahren..
Wenn also jedes Jahr eine Ski-WM stattfindet, bekommt die Garmischer Kommune 1 Mio Euro Gewerbesteuer. Bei 79 Mio Euro Investition wäre die Anlage in 79 Jahren amortisiert.
Was soll das denn für eine Rechnung sein?
Die Investitionen waren nur für Spezialdisziplinen und kann man nun nicht mehr nutzen??
ICH traue mir nun nicht zu, hier eine "richtige" Bilanz zu machen und darüber zu urteilen, ob die WM nun finanziell gut oder schlecht ist - aber zu sagen, das dabei 78 Mio verlust rauskommen ist auf jedenfall höchst unseriös und polemisch.
Extrem polemisch! Aber so sind die Gegner meist!
So ein Mist!
Absolut Pro Olympia!!!!
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 16:13
von Wolfi_muc
jens.f hat geschrieben:dabei 78 Mio verlust rauskommen ist auf jedenfall höchst unseriös und polemisch.
Ich kann nur anhand der mir vorliegenden Zahlen argumentieren - warum ist das unseriös und polemisch?
Ich kann Dir auch ganz seriös die Quellen nennen:
Für die ausgegebenen 79 Mio Investitionskosten (Ski-WM) der Gemeinde Garmisch hab ich folgenden Artikel benutzt:
http://bazonline.ch/sport/wintersport/S ... y/10392721
Für die erhaltenen 1 MIO Gewerbesteuer hab ich folgenden Artikel benutzt:
http://www.focus.de/sport/wintersport/s ... 18956.html
Daraus errechnet sich ein aktueller Stand von78 MIO Verlust für Garmisch und 5 Mio Gewinn für den DSV. Wenn Du noch andere Einnahmequellen für die Gemeinde aus der WM weisst, dann kannst Du sie ja nennen. Es gibt sicher welche, die mir nicht bekannt sind. Für mich ist das aber insgesamt ein riesen Verlustgeschäft - selbst wenn ein ein paar 100.000 Euro durch die Touristen hinzukommen. Auch wenn jedes Jahr eine Ski-WM stattfinden würde, stehen die Ausgaben in keinem Verhältnis zu den Einnahmen. Dabei wären Investitionen in andere Bereiche wie Schulen, Kindergärten, Energieversorgung viel wichtiger für das Land.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 16.04.2011 - 16:19
von techno alpine
Wolfi_muc hat geschrieben:Teile von der WM-Anlage können für den Breitensport sicher genutzt werden - aber der größte Teil leider nicht (z.B. Sprungschanzen, Tribünen etc.). Meine Meinung ist, dass man sich von Olympia unabhängig machen soll. Dann kann viel besser die Infrastruktur bzw. der Ski-Sport an die aktuellen Bedürfnisse von Garmisch angepasst werden. So macht man immer nur das, was das olymp. Kommittee (IOC) will.
Die Skisprungschschanz mit den Tribünen werden aber jedes Jahr am 1.1 genutzt.
Ich sehe in Olympia viele Vorteile für Bayern, aber auch einige Nachteile, z.b, dass das ganze Geld für Infrastruktur nach Garmisch fließen wird.