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Re: Eigenbau Schlepplift Drehzahl

Verfasst: 12.01.2013 - 08:55
von Petz
Ich teile Deine Meinung bez. Eigenverantwortung voll und ganz auch weil die überbordende Reglementierung das Gefahrenbewusstsein der Menschen immer mehr in den Hintergrund drängt aber das ist ein anderes Thema das wir hier schon ausführlicher bei den Sesselliftkindersicherungen debattierten.
In der BRD ist es wegen des grundgesetzbasierenden Bestandsschutzes (der teilweise das EU - Seilbahnrecht aushebelt) möglich, alte Anlagen bis zum St. Nimmerleinstag weiterzubetreihen vorausgesetzt sie bestehen die vorgeschriebenen Prüfungen; in anderen EU - Mitgliedsländern oder bei Neubauten sieht das anders aus. Und leider wird auch bei einer Neuerrichtung überhaupt kein Unterschied gemacht ob ich ne Seilförderanlage ausschließlich privat nutze oder nicht was meines Erachtens nach ne Sauerei ist denn wenn ich z. B. auf eigenem Grundstück selbst nen Lift baue geht das meines Erachtens jemand nen feuchten Kehricht an soferne ich damit keinen Nachbarn mit Lärm etc. belästige.
Ich denke sowieso das zumindest 50 % aller Einsprüche bei Bauverhandlungen etc. ausschließlich den "Neidhammel - und Wichtigmachgenen" geschuldet sind und nicht auf wirklich nachvollziehbaren Gründen beruhen...:ja:

Re: Eigenbau Schlepplift Drehzahl

Verfasst: 12.01.2013 - 14:04
von münchner
Zum Thema Drehzahl vielleicht eine passende Frage: wie schnell dürfen/können Schlepplifte (der Einfachheit halber vlt. in DE/AT/CH) laufen und wie bzw. in welchen Stufen kann die Geschwindigkeit reguliert werden? Gibt es beim Anfahren bei den neueren Modellen eine Automatik, da der Liftler ja immer mehrere Knöpfe drücken muss?

Re: Eigenbau Schlepplift Drehzahl

Verfasst: 12.01.2013 - 17:58
von ATV
Geschwindigkeit 4m/s.

Geschwindigkeit, kommt drauf an was für ein System. Bis in die 80er Jahre waren billige Schleiffringankermaschinen mit Anfahrwiderständen gang und gäbe. Der Ankerstrom des Drehstrommotores wird über Schleiffringe auf Widerstandsdekaden geführt und dort begrenzt oder auf gut deutsch "verbrutzelt", das ist zwar billig, einfach und Wartungsarm, aber man hat den Nachteil, dass die Widerstände bei Geschwindigkeitsreduktion heisst werden und man so nicht über längere Zeit die Geschwindigkeit reduzieren kann. Geht so ca 15 Sekunden bis zu 1 Minute dann ist fertig. Widerstände haben eine Termische überwachung (Bimetal)

Mit der entwicklung von Leistungshalbleiter eus Silizium ende 70er Jahre wurden die Thyristoren Preiswerter. Luxus Skilifte wurden mit Gleichstrommaschinen und Thyristor ausgerüstet, das waren aber nur die wirklich grossen teuren Modelle.

Mit der weiteren Entwicklung und vergünstigung von Frequenzumrichtern kamen schon Anfangs 90er Jahre die ersten Kompaktmodule mit Drehstromantrieben bei Skiliften zum Einsatz. 4Q Maschinen eher selten, da der Schlepplift nur immer Motorisch läuft.

Dazwischen gab es noch Lifte mit DNK Maschinen, bei welchen die Bürsten über einen Servomotor verstellt werden und so die Drehzahl über einen Gewissen bereich regeln können,

Die ganz einfachen Lifte hatten nur einen Drehstrommotor, wenn es hoch kam noch mit Stern/Dreieck Anlauf und einem Drehmomentwandler (Turbokupplung) oder Dalander und Aufzugsmotoren mit Umschaltbarer Polzahl usw. Die Palette ist da sehr Umfangreich. :wink: Weiter gab oder gibt es elektrische Antriebe über hydrostatische Kraftübertragung, was den Vorteil hat, dass die Fahrgeschwindigkeit Stufenlos geregelt werden kann, der Drehstrom Motor aber konstante Drehzahl hat.

Usw. Sonderformen mit WL usw. gab es auch.