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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 14.08.2013 - 19:03
von TPD
3303 hat geschrieben:Das Problem mit dem hohen Ausländeranteil ist aber auch zum Teil hausgemacht.
Unbestritten die Schweiz ist auf die Migranten angewiesen. Aber es gibt halt erwünschte und eher unerwünschte Gäste.
Aber anstatt dass man in den Problembereichen durchgreift wird in der Politik nur etwas von Toleranz geschwafelt (die es in den anderen Länder auch nicht gibt !) und das eigene Volk zum Dank noch als Rassisten beschimpft.
Da muss niemand erstaunt sein, wenn dann halt irgendwann der grosse Knall kommt.
Die meisten Ausländer werden immer noch von Schweizern eingestellt.
1. Einige Unternehmen sind schon so stark durch Ausländer infiltriert, dass bei einer Stellenbesetzung Landsleute bevorzugt werden.
2. Die meisten Ausländer lassen sich zu viel schlechteren Bedingungen anstellen als ein Schweizer.
Warum?: Fachkräfte müssen oft aus dem Ausland rekrutiert werden, weil man Schweizintern in manchen Branchen schwer oder kaum jemand geeignetes findet.
- Bei den unbeliebten Berufsgattungen trifft dies sicher zu.
- Auch bei den hohen Kaderstellen gibt es ein Mangel, weil es schon von der Statistik her nicht genügend geeignete Schweizer geben kann. Selbe Problem kennt man ja auch beim Sport.
- In den meisten Fällen ist der "Fachkräftemangel" nur ein Vorwand um möglichst billige Arbeitskräfte aus dem Ausland importieren zu können. Ich selbst habe eine Studienrichtung mit guten Berufsausichten gewählt und dann trotzdem extrem Mühe gehabt eine geeignete Anstellung zu finden. Und da bin ich leider kein Einzelfall.
Oder auch gut ausgebildete ältere Menschen +45 Jahre haben zum Teil grosse Schwierigkeiten eine neue Stelle zu finden...
Hier krankt unser System gewaltig
Würde sich die Schweiz ein flächendeckendes, gebührenfreies Uni- bzw. Hochschulsystem leisten, könnte sich ein langsamer Änderungsprozess eingeleitet werden, in dessen Fortschreiten die Firmen und Büros ihre vakanten Stellen insgesamt leichter aus dem denn größeren, hochqualifizierten einheimischen Arbeitsmarkt besetzen könnten.
Um himmelswillen nein ! Diese stupide Verakademisierung bringt uns noch den Ruin.
1. Einerseits kennt die Schweiz das duale Bildungssystem. Also auch mit einer Berufslehre kann man eine sehr gute Ausbildung abschliessen und hat dann trotzdem noch die Möglichkeit an einer Hochschule ein Studium zu beginnen.
2. Werden in vielen Jobs völlig falsche Anforderungen gestellt. Man sucht einen Akademiker mit Doktortitel und die Aufgabe könnte auch ein arbeitsloser Schulabbrechner problemlos erledigen...
Von mir aus kann sich das sehr gerne so entwickeln, so bleibt Deutschland nicht auf so vielen Ausbildungskosten sitzen, weil die Leute ins Ausland bzw. in die Schweiz gehen und unserer Volkswirtschaft nichts mehr bringen.
Uns weshalb werden dann in Deutschland vorallem Leute aus dem Ostblock eingestellt ?
Würde man die eigenen Landsleute fair entlöhnen, gäbe es ja keinen Grund in die Schweiz auszuwandern.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 14.08.2013 - 19:23
von 3303
Ich meinte das beispielsweise auf Ärzte bezogen. das ist so ein typischer Beruf den man nicht mal eben so ausüben kann. Am St. Gallener Kantonsspital sind glaub ich über 70% der Ärzte Nichtschweizer bzw. Deutsche.
Klar hat nicht jeder das Format zum Arzt oÄ, aber - ein Medizinstudium ist sowieso nicht ganz billig, Zahnmedizin kostet in D schon ein kleines Vermögen, kommen da noch die hohen Semestergebühren dazu, dann ist das einfach nicht mehr für jeden bezahlbar und es fallen einige durch die Maschen, die vielleicht gute Ärzte geworden wären. Ein anderes Beispiel sind zB Architekten etc.
Jedenfalls ist es so, dass die Schweiz irgend etwas an den Rahmenbedingungen ändern muss, wenn sie diese Immigrationsentwicklung stoppen will.
Aber wir driften ab...
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 14.08.2013 - 21:09
von TPD
Ich meinte das beispielsweise auf Ärzte bezogen. das ist so ein typischer Beruf den man nicht mal eben so ausüben kann. Am St. Gallener Kantonsspital sind glaub ich über 70% der Ärzte Nichtschweizer bzw. Deutsche.
Den Ärztemangel in der Schweiz muss man differenziert betrachten.
Gerade bei Haus- und Spitalärzten gibt es wegen dem Arbeitspensum und der eher schlechten Bezahlung einen gravierenden Mangel, was gerade in Randregionen zu prekären Situationen führen kann. Aber über die Dichte an gut bezahlten Spezialärzte darf man sich in der Schweiz definitiv nicht beklagen.
Wenn man das Ungleichgewicht zwischen Haus- und Fachärzten ausgleichen könnte, sähe die Situation schon ganz anders aus.
Klar hat nicht jeder das Format zum Arzt oÄ, aber - ein Medizinstudium ist sowieso nicht ganz billig, Zahnmedizin kostet in D schon ein kleines Vermögen, kommen da noch die hohen Semestergebühren dazu, dann ist das einfach nicht mehr für jeden bezahlbar und es fallen einige durch die Maschen, die vielleicht gute Ärzte geworden wären. Ein anderes Beispiel sind zB Architekten etc.
Finanzierung kann ein Problem sein.
Aber in der Schweiz besteht eher das Problem, dass die Studiengänge falsch ausgelastet sind oder in gewissen Bereichen die Anforderungen viel zu hoch sind.
Weshalb werden bei einem Studiengang mit Studentenmangel mit jeder Prüfung noch mindestens 50% rausgesiebt ?
Kein Wunder dass man da später einen Fachkräftemangel hat. Denn es heisst noch lange nicht, dass diese angeblich "untauglichen" Studenten eine schlecht Fachkraft wären. Denn nebst dem Fachwissen haben auch noch andere Faktoren, die an den Klausuren nicht gewichtet werden, einen Einfluss auf ein erfolgreiches Berufsleben.
Jedenfalls ist es so, dass die Schweiz irgend etwas an den Rahmenbedingungen ändern muss, wenn sie diese Immigrationsentwicklung stoppen will.
Sobald die Schweiz eine Massnahme erlässt fängt Brüssel zu Heulen an und in der internationalen Presse muss man etwas von einer ausländerdiskriminierenden Schweiz lesen...
Eine Anpassung der Löhne nach Unten ist definitv keine Alternative. Gibt genügend Studien, die belegen dass die Löhne in der Schweiz der wirtschaftlichen Leistung entsprechen und somit gerechtfertig sind. Und es gilt auch zu verhindern, dass wir in der Schweiz ähnliche absurde Zustände erhalten, wie sie zum Teil in D die bittere Realität sind.
Aber wir driften ab....
Ja, ich muss diesen Thread mal bereinigen.
Gruss TPD
Moderator Medienberichte
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 15.08.2013 - 01:08
von Wombat
missyd hat geschrieben:Bei einen Ausländeranteil in der Schweiz von über 25% ist ein Teil der Bevölkerung Ausländerfeindlich geworden. Schliesslich werden wir vom Ausland aus als Schlaraffenland angesehen wo jeder haufenweise Geld verdient und im Geld schwimmt ..... das ist aber halt nicht so ....
Gut dazu passt ein Berricht, der gestern im 10 vor 10 lief.
http://www.srf.ch/player/tv/videoembed? ... oplay=true
Warum sich Deutsche in der Schweiz auch Schwer tun. Hat mit der Mentalität zu tun. Einige verstehen einfach nicht das gewisse Ausdrucksweisen wie z.B.: das macht man bei uns so. Sehr schlecht bei den Schweizern ankommt. Das liegt daran, dass die Schweizer gerne um den Brei herum reden. Staat: das macht man bei uns so. Kommen Redensweisen wie: könnte man das nicht auch so machen oder ist es nicht besser das so zu machen, besser an.
Es wäre natürlich falsch alle über einen Kamm zu scheren. Manche merken es schneller wenn sie anecken und andere eben gar nicht. Und andre ecken erst gar nicht an.
Und btw vor ein paar Jahren kam mal in irgendeiner Auswanderer-Sendung jemand der es sogar fertig bracht in Kanada massiv anzuecken.
Btw Das herum gemotzte, geht in die gleiche Richtung.
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 15.08.2013 - 11:18
von Rüganer
Ja, ich muss diesen Thread mal bereinigen.
Gruss TPD
Moderator Medienberichte
Bitte nicht !
Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab
Verfasst: 15.08.2013 - 18:49
von GMD
Der hohe Ausländeranteil liegt aber auch daran, dass nur wenige Länder so restriktiv einbürgern wie die Schweiz. Schweizer zu werden ist viel schwerer als man denkt! Manchmal reichte schon schlicht der Name um abgelehnt zu werden!
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 17.08.2013 - 12:52
von TPD
2010 war die Schweiz im europäischen Vergleich bei den Einbürgerungen im Mittelfeld.
Und selbst wenn man die Quote runter drücken würde, wären die Probleme noch nicht aus der Welt geschaffen.
Abgesehen davon gibt es auch viele Ausländer die gar kein Interessen am Schweizer Pass haben, da er ihnen nur Nachteile bringt !
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 17.08.2013 - 14:10
von Pilatus
Naja, ich glaube das war auch schon schlimmer. Zumindest subjektiv habe ich das Gefühl, dass die Ressentiments gegen Deutsche zu Beginn der grossen Einwanderungswelle (die so mit der Einführung der Personenfreizügigkeit begann) wesentlich ausgeprägter waren. Unterdessen hat man sich daran gewöhnt, dass man nicht nur mit dem Arzt sondern auch mit der Serviertochter, dem Bauarbeiter und Schaffner im Zug hochdeutsch sprechen muss (soviel mal zum Thema Abwanderung von "hochqualifiziertem Personal"... Der Bau soll z.B. unterdessen regelrecht von Ostdeutschen geflutet sein.)
Wenn man das Ungleichgewicht zwischen Haus- und Fachärzten ausgleichen könnte, sähe die Situation schon ganz anders aus.
Naja, den Satz hört man andauernd von irgendwelchen Politikern. Irgendwer muss ja schuld sein an der Misere im Gesundheitswesen. Aber es gibt bereits heute einen Spezialistenmangel in gewissen Fachdisziplinen und an anderen Stellen zeichnet er sich ab. Grund ist wohl eher, dass wir uns ein Luxus-Gesundheitswesen leisten, in welchem dem Konsum von Gesundheitsdienstleistungen keine Grenzen gesetzt sind. Gleichzeitig ist nur das Beste gut genug. Hätten wir die gleiche Pfleger-Patienten-Dichte wie z.B. in Deutschland oder würde man all die unnötigen Regionalspitäler schliessen, wär das Problem schon um einiges entschärft. Aber der Politiker der das fordert, wird bei den nächsten Wahlen abgewählt...
Jedenfalls ist es so, dass die Schweiz irgend etwas an den Rahmenbedingungen ändern muss, wenn sie diese Immigrationsentwicklung stoppen will.
Naja, m.E. ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Abstimmung kommt, welche die Personenfreizügigkeit in Frage stellt. Und dann bin ich mir heute nicht mehr so sicher ob die Situation so wie heute bleiben wird.
Würde sich die Schweiz ein flächendeckendes, gebührenfreies Uni- bzw. Hochschulsystem leisten, könnte sich ein langsamer Änderungsprozess eingeleitet werden, in dessen Fortschreiten die Firmen und Büros ihre vakanten Stellen insgesamt leichter aus dem denn größeren, hochqualifizierten einheimischen Arbeitsmarkt besetzen könnten.
Ich glaub nicht dass das in Deutschland besser ist? z.B. an der Uni Basel sind die Semestergebüren 700 CHF, an der ETH 580 CHF und an der Uni St. Gallen 1226 CHF (3126 CHF für Ausländer). Die Gebühren können es also kaum sein.
Und an diesen Unis hat es überigens auch sehr, sehr viele Deutsche.
Klar hat nicht jeder das Format zum Arzt oÄ, aber - ein Medizinstudium ist sowieso nicht ganz billig, Zahnmedizin kostet in D schon ein kleines Vermögen, kommen da noch die hohen Semestergebühren dazu, dann ist das einfach nicht mehr für jeden bezahlbar und es fallen einige durch die Maschen, die vielleicht gute Ärzte geworden wären. Ein anderes Beispiel sind zB Architekten etc.
Bei den Ärzten z.B. ist das Problem ja nicht, dass das Studium für die Studenten zu teuer wäre, sondern dass es zu wenige Studienplätze hat. Und die Anzahl Studienplätze ist nicht nur eine finanzielle Frage. Es braucht auch genügend Praktikumsstellen etc. Man kann nicht einfach die Anzahl Studienplätze hochfahren.
Der hohe Ausländeranteil liegt aber auch daran, dass nur wenige Länder so restriktiv einbürgern wie die Schweiz. Schweizer zu werden ist viel schwerer als man denkt! Manchmal reichte schon schlicht der Name um abgelehnt zu werden!
Da habe ich ehrlich gesagt so meine Zweifel. Und natürlich dürfte eine Einbürgerung im Kanton Appenzell etwas schwieriger sein als in der Stadt Zürich. Aber ehrlich gesagt sehe ich den Nachteil einer restriktiven Einbürgerungspolitik nicht. M.E. gibt es genau einen Parameter der besagt, ob eine Person "in der Schweiz angekommen" ist und sich gut integriert hat: ein akzentfreies Schweizerdeutsch. Komischerweise kenne ich viele Personen die diese Bedingung locker erfüllen würden, sich aber nicht einbürgern lassen. Auf der anderen Seite bekommen Leute den Schweizer Pass, die sich nicht mal richtig mit den Behörden verständigen können. Ich denke das ist falsch. Eine strengere Vergabe des Bürgerrechts würde einer Diskriminierung eher entgegen wirken.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 17.08.2013 - 15:13
von TPD
Folgender Artikel bringt es auf den Punkt:
http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/sta ... y/15326826
Und deswegen ist es falsch von einem Ärztemangel zu sprechen. Sondern man muss die vorhandenen Ressourcen effizienter einsetzen.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 17.08.2013 - 19:10
von Pilatus
Naja, der Artikel kaut einfach die immer gleichen, alten Argumente wieder.
Diese sind nicht unbedingt falsch, aber sie stellen auch maximal einen Teilaspekt der "Wahrheit" dar. Der Begriff "Effizienz" ist im Gesundheitswesen sowieso ein ziemliches Unwort, zumindest so lange wie man keinen freien Markt zulässt. Das Gesundheitswesen ist dann effizient, wenn sich Preis und Nachfrage gefunden haben. Diese Grössen sind wiederum vom Wohlstand einer Gesellschaft abhänig. Aber in einem solidarisch finanzierten System wird man nie herausfinden, ob das aktuelle System tatsächlich "effizient" ist. Wenn du mit "effizient" günstig meinst, dann kannst du dir das englische Gesundheitswesen anschauen. Das ist zwar billig, dafür ist jetzt jeder der sich es irgendwie leisten kann privat zusatzversichert... Denn die grossen Kosten verursachen bei uns die >65 Jährigen. Und die sind dort von zahlreichen Leistungen ausgeschlossen.
Man kann argumentieren will man will, aber so einfach wie der Artikel das Ganze postuliert ist es ganz sicher nicht. Das Gesundheitswesen ist so ein Dickicht, das kaum jemand das Ganze durchschaut. Schon sicher gar nicht irgend ein Journalist, der mal ein Artikel über das und mal ein Artikel über jenes schreibt.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 18.08.2013 - 22:15
von GMD
Also wenn ich in der Deutschschweiz als Kunde mit Hochdeutsch konfrontiert bin rede ich trotzdem ungeniert Schweizerdeutsch. So bestelle ich im Restaurant weiterhin einen "Öpfelsprudel", denn Apfelschorle ist nun mal ein in unserer Sprache unbekannter Begriff. Soviel Anpassung darf man meiner Meinung nach erwarten, wenn man in ein fremdes Land arbeiten geht. Nachfragen wenn etwas unverständlich ist, geht natürlich in Ordnung, da gebe ich dann auch gerne Auskunft.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 08:21
von gfm49
Pilatus hat geschrieben:M.E. gibt es genau einen Parameter der besagt, ob eine Person "in der Schweiz angekommen" ist und sich gut integriert hat: ein akzentfreies Schweizerdeutsch.
was bitte ist das? Der Zürcher kennt sprichwörtlicherweise den Berner am Akzent; im Oberwallis hat nach Aussage meiner dortigen Bekannten jedes Dorf seinen eigenen Akzent, an dem man die Herkunft aus dem Nachbarort identifizieren kann. Und das was die Nachrichtensprecher absondern, ist ja wohl eine Kunstsprache. Akzentfrei gibt es in der Schweiz imho ebensowenig wie "akzentfreies Bayrisch" - versuch mal einen Allgäuer mit einem Oberpfälzer reden zu lassen
.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 09:55
von Foto-Irrer
GMD hat geschrieben:Also wenn ich in der Deutschschweiz als Kunde mit Hochdeutsch konfrontiert bin rede ich trotzdem ungeniert Schweizerdeutsch. So bestelle ich im Restaurant weiterhin einen "Öpfelsprudel", denn Apfelschorle ist nun mal ein in unserer Sprache unbekannter Begriff. Soviel Anpassung darf man meiner Meinung nach erwarten, wenn man in ein fremdes Land arbeiten geht. Nachfragen wenn etwas unverständlich ist, geht natürlich in Ordnung, da gebe ich dann auch gerne Auskunft.
also wenn ich in Österreich bewusst Schlagsahne statt Schlagobers oder Alster statt Radler order, versteht man mich dort und weist mich nicht auf einen lokal anderen Sprachgebrauch hin
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 10:08
von kaldini
GMD hat geschrieben:Also wenn ich in der Deutschschweiz als Kunde mit Hochdeutsch konfrontiert bin rede ich trotzdem ungeniert Schweizerdeutsch. So bestelle ich im Restaurant weiterhin einen "Öpfelsprudel", denn Apfelschorle ist nun mal ein in unserer Sprache unbekannter Begriff. Soviel Anpassung darf man meiner Meinung nach erwarten, wenn man in ein fremdes Land arbeiten geht. Nachfragen wenn etwas unverständlich ist, geht natürlich in Ordnung, da gebe ich dann auch gerne Auskunft.
also wenn ich in Österreich bewusst Schlagsahne statt Schlagobers oder Alster statt Radler order, versteht man mich dort und weist mich nicht auf einen lokal anderen Sprachgebrauch hin
aber auch nur weil der Kellner aus der gleichen Gegend kommt
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 10:36
von Foto-Irrer
Touche
Als ich im Sommer vor ein paar Jahren oberhalb von Brig im Oberwallis wohnte, war unser Vermieter ein Sachse mit entsprechendem Akzent. Der meinte, dass er wohl gerade wegen dieses Akzents, der in Deutschland vielerorts äh ÜBERALL belächelt wird, bei den Schweizern gut ankommt.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 11:35
von Fab
Pilatus hat geschrieben:M.E. gibt es genau einen Parameter der besagt, ob eine Person "in der Schweiz angekommen" ist und sich gut integriert hat: ein akzentfreies Schweizerdeutsch.
Was du hier schreibst ist ein klares Ausgrenzungskriterium und geht an der Wirklichkeit völlig vorbei..
1.)
Viele Menschen können nach Abschluss der Stimmbildung in der Kindheit eine so extreme Sprachmelodie wie das Hoch- oder gar Höchstalemannische gar nicht mehr erlernen.
Ich persönlich gehöre zu der Minderheit die auch noch im Erwachsenenalter keine Probleme mit fremder Lautbildung hat.
2.)
Finde es unverfroren, dass verlangt wird, dass man die eigene Sprache einfach aufgibt.
Verlangen darf man, dass der Ausländer die Einheimischen in einem akzeptabeln Zeitraum komplett versteht.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 12:37
von Petz
Die genaue Definition des "akzentfreien Schweizerdeutschs" würde mich auch mal interessieren und wenn man darunter jene Sprache versteht wie sie z. B. im Nachrichtenmagazin 10 vor 10 gesprochen wird müsste man vermutlich auch einem großen Teil der Schweizer die Staatsbürgerschaft aberkennen...
Außerdem stellt sich bei der Vorgabe noch die Frage ob das auch jene Leute beträfe die sich in französisch - oder italienischsprachigen Gebieten der Schweiz ansiedeln möchten...
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 13:46
von 3303
Meiner Erfahrung nach ist man eigentlich fast überall willkommen, wenn man sich mit Kultur, Menschen, Mentalität, Sprache etc. auseinandersetzt, all dies verstehen lernt und daraus einen respektvollen Umgang entwickelt.
Selbst sollte man sich für die jeweiligen Bevölkerung selbstverständlich verständlich artikulieren können.
Seine Herkunft und Muttersprache kann und soll man mE nicht leugnen und ich glaube auch nicht, dass jemand das verlangt. Meines Erachtens wäre das eine Anbiederung und ich glaube auch nicht, dass das zu insgesamt mehr Akzeptanz führt.
Ebenso kann ich als Migrant nicht verlangen, dass das Gastgeberland seine Kultur, Gesetzeslage etc. nach meinen Vorstellungen ändert. Die Akzeptanz von Gesetzen muss für einen Migranten selbstverständlich sein.
Diese Maßstäbe würde ich mir selbst setzen, wenn ich mich im Ausland ansiedeln wollte.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 14:14
von Foto-Irrer
Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass Inder (haben es direkt so gesagt) und Emiratis (hat jemand gesagt, der dort wohnt) es gar nicht mögen, wenn man versucht, für die Zeit des Besuches deren Kultur und Geflogenheiten anzunehmen, sondern sollte lieber so bleiben, wie man ist und sich wie zuhause verhält (solange es nicht gegen Gesetze verstößt).
Sich verstellen bedeutet in Indien, dass man nicht ehrlich ist. Also nix von wegen "Namaste" mit Hände zusammen und verbeugen, sondern ein gepflegtes "Tschüss" und "Vielen Dank" in deutscher Sprache und die Hand geben (was nicht landesüblich ist) kommt dort besser an.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 14:15
von eMGee
3303 hat geschrieben:Diese Maßstäbe würde ich mir selbst setzen, wenn ich mich im Ausland ansiedeln wollte.
Das würde ich nicht nur im Ausland so sehen, sondern auch bei einem Umzug innerhalb eines Landes.
Ohne zu weit vom Thema abzudriften, aber diese Problematik mit der Akzeptanz als Zugezogener ist doch oft hausgemacht. Man sollte sich halt gewissen Gepflogenheiten anpassen. Ob das als Schwabe in Berlin, als Hamburger in Bayern oder als Sachse im Ruhrgebiet ist. Ebenso verhält es sich allgemein als Deutscher in der Schweiz und genauso umgekehrt.
Dazu muss ich nicht versuchen, die Sprache zu erlernen. Das geht oftmals als Erwachsener in die Hose und zieht den Dialekt meist etwas ins Lächerliche. z.B. wenn man meint Bayrisch reden zu müssen. Klingt meist albern, also lasst es lieber
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 16:31
von Pilatus
@ fab/gfm49: Es geht ja auch nicht darum ob jemand hier wohnen darf sondern ob er eingebürgert wird. Das sind zwei paar Schuhe. Mit "die eigene Sprache aufgeben" hat das ja wohl nichts zu tun? Man darf ja nebenbei auch noch andere Sprachen beherrschen... Und zum Thema Akzent: Heute haben sehr viele sowieso Misch-Akzente etc. Zu wissenschaftlich nehmen kann man das Ganze also nicht. Aber man bemerkt im Gespräch einfach die Unterschiede, da könnt ihr euch noch so empören. Für die erste Generation ist ein "sauberes Schweizerdeutsch" - wie Fab bemerkt hat - häufig gar nicht mehr erlernbar. Aber ich glaube das sind auch nicht unbedingt die Leute, die sich in der Schweiz zuhause fühlen und sich einbürgern wollen. Das betrifft dann eher die zweite Generation.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 18:55
von GMD
Ich verlange ja nicht, dass deutsche Arbeitnehmer welche in der Schweiz Kundenkontakt haben lupenreines Schweizerdeutsch sprechen, ganz im Gegenteil. Aber verstehen sollten sie es. Man kann doch nicht vom Kunden verlangen, dass dieser in seiner Heimat die Sprache wechselt weil der Verkäufer sie nicht versteht!
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 21:27
von Fab
Das hab ich ja geschrieben
Fab hat geschrieben:Verlangen darf man, dass der Ausländer die Einheimischen in einem akzeptabeln Zeitraum komplett versteht.
@Pilatus
Man kann doch eine Einbürgerung nicht vom Sprechen eines Dialektes abhängig machen - und wenn man Unterschiede bemerkt, ja und? Wenn einer von Bern nach Zürich zieht merkst auch einen Unterschied. Von Wallisern will ich gar nicht erst sprechen.
Meine Mutter hat bis zu ihrem Tod ihren steirischen Dialekt gesprochen. Die Franken fanden es charmant und hat schon niemanden gestört.
Man darf ja nebenbei auch noch andere Sprachen beherrschen..
Schwyzer Dütsch ist keine Sprache sondern eine Gruppe von lokalen alemannischen Dialekten.
2. Generation: Wenn man die nicht von vorneherein ausgrenzt sprechen die wg. Kindergarten u. Schule automatisch dialekt.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 19.08.2013 - 23:29
von oberländer
Das sprechen von Mundart zu verlangen ist zuviel verlangt. Man muss die Schriftsprache (und die ist deutsch) sprechen und schreiben können, man muss Schweizerdeutsch verstehen können (ich spreche mit einem in der Schweiz wohnenden Deutschen kein Hochdeutsch) über die Schweiz etwas Bescheid wissen und sich aktiv integrieren wollen. Das reicht, alles andere ist Schikane.
Sich verstellen bedeutet in Indien, dass man nicht ehrlich ist. Also nix von wegen "Namaste" mit Hände zusammen und verbeugen, sondern ein gepflegtes "Tschüss" und "Vielen Dank" in deutscher Sprache und die Hand geben (was nicht landesüblich ist) kommt dort besser an.
Ist in der Schweiz genauso. Lieber Hochdeutsch sprechen, als den Dialekt nachzuahmen.
Re: "Täschligate" oder der Umgang mit Ausländer in der Schwe
Verfasst: 20.08.2013 - 01:32
von Pilatus
@ Fab: Ich spreche hier jetzt auch nicht von Deutschen
Hier bestehen ja meistens auch keine wesentlich Integrationsprobleme würde ich jetzt mal behaupten. Ein Deutscher in der Schweiz muss Dialekt verstehen, sprechen kann der von mir aus wie er will