Es wird auf jeden Fall weniger Kapital gehandelt werden. London ist bisher einer der größten und wichtigsten Finanzhandelsplätze der Welt und erwirtschaftete 2009 10,7% des BIPs in Großbritannien und 2013 7,8%. Das ist erheblich mehr als zum Beispiel in Deutschland. London ist hierbei bisher ein riesiges Offshore-Finanzzentrum, was es nach dem wirklichen Brexit (der noch stattfinden muss) nicht mehr sein wird. Die großen Banken werden erhebliche Teile ihrer Europaaktivitäten von London nach Dublin, Paris und Frankfurt verlegen. Bisher galt London immer für internationale Investoren als Zugang zur EU, der wird nun wegfallen. Aber klar das hat das Karlchen (keine Ahnung wer das ist) sicherlich alles bedacht und er ist ja auch noch schlauer als die Oberschlauen

Fix bilaterale Handelsverträge abschließen kann man schon, wird aber sicherlich nicht so einfach werden und zahlen wird man aus GB Sicht so oder so weiterhin an die EU. Wer das nicht glaubt lebt in einer Illusion. UK muss gar nicht bestraft werden, wenn sie sich selbst als Drittstaat ansehen wollen, dann können sie das doch ausprobieren. Die stärkere Verhandlungsmacht hat hier dann sicherlich die EU und nicht GB. Natürlich würde das auch die anderen EU Länder schädigen, aber wenn das Volk raus möchte, dann kann man nicht einfach sagen, dass sie die Zugänge zum EWR für lau bekommen. Norwegen bekommt die ja auch nicht umsonst. Wenn ich einen Brexit vollziehe, dann muss ich als Staat auch damit leben, dass es die Rosinen vorerst nicht gibt. Der Finanzplatz London wird so oder so Probleme bekommen, selbst mit bilateralen Verträgen.
Welchen Vorteil sehen Beispielsweise Führungskräfte in GB und Deutschland für einen Verbleib in der EU? Primär der Binnenmarkt, gefolgt vom europäischen Arbeitsmarkt und Zugang zur Gemeinschaftswährung. Diese Personen sehen übrigens den Brexit auch als negativ an in Bezug auf Umsatz, Investitionsniveau und Beschäftigungsniveau. Ich unterstelle diesen Leuten, dass sie die Lage ganz gut einschätzen können. Aber heutzutage kann sich ja auch jeder der einen Internetzugang hat zum Experten im Finanzmarkt, zu Wirtschaftsräumen, rechtlichen Beziehungen etc. aufschwingen. Die Leute die das Studieren und jahrelange darin arbeiten sind eigentlich schon schön blöd und auf die sollte man auch nicht hören, oder nur auf die, die meiner Meinung entsprechen
