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Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 26.06.2016 - 14:08
von DiggaTwigga
Bisher ist ja auch noch nichts passiert, außer dass ein Ergebnis bekannt geworden ist. Warum möchten die Britten nun plötzlich so viel Zeit haben für den Brexit? Weil die Thematik dann doch nicht so einfach ist. Der DAX hat in der Tat bisher nur das verloren, was aufgebaut wurde in den letzten zwei Wochen. Der Brexit hat bisher aber auch noch nicht stattgefunden.

Es wird auf jeden Fall weniger Kapital gehandelt werden. London ist bisher einer der größten und wichtigsten Finanzhandelsplätze der Welt und erwirtschaftete 2009 10,7% des BIPs in Großbritannien und 2013 7,8%. Das ist erheblich mehr als zum Beispiel in Deutschland. London ist hierbei bisher ein riesiges Offshore-Finanzzentrum, was es nach dem wirklichen Brexit (der noch stattfinden muss) nicht mehr sein wird. Die großen Banken werden erhebliche Teile ihrer Europaaktivitäten von London nach Dublin, Paris und Frankfurt verlegen. Bisher galt London immer für internationale Investoren als Zugang zur EU, der wird nun wegfallen. Aber klar das hat das Karlchen (keine Ahnung wer das ist) sicherlich alles bedacht und er ist ja auch noch schlauer als die Oberschlauen :)

Fix bilaterale Handelsverträge abschließen kann man schon, wird aber sicherlich nicht so einfach werden und zahlen wird man aus GB Sicht so oder so weiterhin an die EU. Wer das nicht glaubt lebt in einer Illusion. UK muss gar nicht bestraft werden, wenn sie sich selbst als Drittstaat ansehen wollen, dann können sie das doch ausprobieren. Die stärkere Verhandlungsmacht hat hier dann sicherlich die EU und nicht GB. Natürlich würde das auch die anderen EU Länder schädigen, aber wenn das Volk raus möchte, dann kann man nicht einfach sagen, dass sie die Zugänge zum EWR für lau bekommen. Norwegen bekommt die ja auch nicht umsonst. Wenn ich einen Brexit vollziehe, dann muss ich als Staat auch damit leben, dass es die Rosinen vorerst nicht gibt. Der Finanzplatz London wird so oder so Probleme bekommen, selbst mit bilateralen Verträgen.

Welchen Vorteil sehen Beispielsweise Führungskräfte in GB und Deutschland für einen Verbleib in der EU? Primär der Binnenmarkt, gefolgt vom europäischen Arbeitsmarkt und Zugang zur Gemeinschaftswährung. Diese Personen sehen übrigens den Brexit auch als negativ an in Bezug auf Umsatz, Investitionsniveau und Beschäftigungsniveau. Ich unterstelle diesen Leuten, dass sie die Lage ganz gut einschätzen können. Aber heutzutage kann sich ja auch jeder der einen Internetzugang hat zum Experten im Finanzmarkt, zu Wirtschaftsräumen, rechtlichen Beziehungen etc. aufschwingen. Die Leute die das Studieren und jahrelange darin arbeiten sind eigentlich schon schön blöd und auf die sollte man auch nicht hören, oder nur auf die, die meiner Meinung entsprechen :roll:

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 26.06.2016 - 20:49
von Rüganer
Die Hochfinanz in der City of London sieht das ganz anders, viele EU-Beschränkungen werden wegfallen. Und die richtige Kohle wird außerhalb der EU gemacht, Asien, Russland, USA , Golfregion usw.

Außerdem ist das eh nur ein Geschwür, muss niemand in der EU vermissen.

Die EU verkauft viel mehr nach GB, als sie von dort importieren. Was ist die Folge ? EU hat ein starkes Interesse daran , dass dies so weitergeht.
Nix mit Hammelbeine langziehen.


Den jungen Leuten, die hier so bedauert werden, scheint die EU am Arsch vorbeizugehen.
Oder warum gingen sie nicht zur Wahl ?

http://m.welt.de/politik/ausland/articl ... riten.html


Kann ich voll verstehen, wer mag schon eine Organisation, deren Chef der größte Steuerbetrüger und auch Alkoholiker ist ?

https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Clau ... 9Fkonzerne

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 26.06.2016 - 21:29
von DiggaTwigga
Rüganer hat geschrieben:Die Hochfinanz in der City of London sieht das ganz anders, viele EU-Beschränkungen werden wegfallen. Und die richtige Kohle wird außerhalb der EU gemacht, Asien, Russland, USA , Golfregion usw.
Aha wo sieht denn die Hochfinanz aus der City of London das ganz anders?

Ich zitiere die Financial Times:

"CityUK, a lobby group that spans most of the City of London’s big employers in banking, insurance and asset management, found in a poll that 84 per cent of members were in favour of remaining in the EU, while only 5 per cent backed a British exit."

Mr Hill’s point is that British banks and financial institutions will not escape this EU-27 rulemaking, whatever arrangements are found post-Brexit. Should Britain’s single market access continue — with prized “passporting” rights to serve EU clients in London — the rules are likely to have to be adopted wholesale.

Clearly rocked by a tumultuous 48 hours since the referendum, Lord Hill spoke of his tremendous sadness at the result, and his own personal journey from being an anti-euro comrade-in-arms with many Brexit campaigners to a EU commissioner convinced Britain’s national interests were best protected within the bloc.

Banks have already begun to take action to shift operations out of the UK, approaching euro area regulators to secure licences.


In addition to the prospect that jobs would shift to other financial centres, the City would also potentially lose some of its most able employees in the event of Brexit. Free movement of people rules have allowed the City to expand by tapping the best staff from across the EU.

Natürlich gibt es auch Gruppierungen und Leute in der City, die einen Brexit bevorzugen. Das ist da aber doch die Minderheit und sind definitiv nicht die großen Player. Meine Kontakte zu Goldman und JPM sagen mir da auch was anderes zu deiner aufgestellten allgemein gültigen Theorie, dass die gesamte Hochfinanz das ganz anders sieht. In der EU wird das auch definitiv niemand vermissen, weil viele Jobs aufs Festland wandern werden oder nach Dublin.
Rüganer hat geschrieben: Die EU verkauft viel mehr nach GB, als sie von dort importieren. Was ist die Folge ? EU hat ein starkes Interesse daran , dass dies so weitergeht.
Nix mit Hammelbeine langziehen.
Okay Gegentheorie, wenn die das selbst produzieren würden, müssten sie es auch nicht importieren, oder? Gewinnen tut bei sowas sowieso keiner. Diese Illusion habe ich glaube ich nicht und die Brexit Befürworter in England sind nun auch drauf gekommen, dass es doch nicht so eine einfache Sache nun ist. Da reißt sich auch keiner darum das Ganze an sich zu nehmen.
Rüganer hat geschrieben: Den jungen Leuten, die hier so bedauert werden, scheint die EU am Arsch vorbeizugehen.
Oder warum gingen sie nicht zur Wahl ?

http://m.welt.de/politik/ausland/articl ... riten.html
Definitiv gibt es hier zu wenige junge Leute die zur Wahl gegangen sind. Es gibt gemäß Google Trends aber auch einen großen Teil der Bevölkerung der nach der Abstimmung drauf kam mal zu googlen, was bei einem Brexit überhaupt passieren würde. Und die Brexit Befürworter mussten ja direkt zugeben, dass die Millionen für das Gesundheitssystem im Falle eines Austrittes erlogen waren. Das kann man wie beim Juncker unten aufführen, möchte ich von einem regiert werden, der mich offensichtlich wissentlich "verarscht" hat?

Rüganer hat geschrieben: Kann ich voll verstehen, wer mag schon eine Organisation, deren Chef der größte Steuerbetrüger und auch Alkoholiker ist ?

https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Clau ... 9Fkonzerne
Lass uns am besten nun alle Personalien auf jeglicher Seite exakt überprüfen. Ich muss den Juncker nicht mögen um den Brexit als schwerwiegenden Fehler anzusehen.


Generell muss ich hier sagen, dass Du Dir das in meinen Augen alles immer ziemlich einfach machst. Ich glaube nicht, dass die EU fehlerfrei ist und momentan hat sie auch ein Glaubwürdigkeitsproblem. Ich bin aber ein klarer Gegner von Populismus und "einfachen" Lösungen.

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 26.06.2016 - 23:52
von Fab
Rüganer hat geschrieben:Die Hochfinanz in der City of London sieht das ganz anders, viele EU-Beschränkungen werden wegfallen. Und die richtige Kohle wird außerhalb der EU gemacht, Asien, Russland, USA , Golfregion usw.......
"Hochfinanz", mein werter Martin, ist mir zu pauschal.
Geb dir Recht was die Hedgefonds betrifft - die Bankenwelt sieht das ganz anders.

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 00:55
von Bergwanderer
Als "ehemaliges" Mitglied der EU würde UK von EWR und EFTA mit offenen Armen empfangen. Sind ja beides recht überschaubare Organisationen! :wink: Im EWR gelten z. B. rund 80% der Binnenmarktvorschriften der EU. Es wird umfangreiche Verhandlungen geben, jedoch ist vieles bereits standardisiert. Wirtschaftlich brauchen UK und die EU einander. U. A. ist UK für die deutsche Export-Wirtschaft ein viel zu interessanter Absatzmarkt. Berlin wird hier im Hintergrund ordentlich Druck ausüben.

Einen Punkt sollten wir ebenfalls nicht vergessen. Bei den Vorteilen der EU entwickelt sich diese jedoch immer mehr zu einer Haftungsunion (Verschulung, EURO usw.). Diesem großen Risiko gehen die Briten mit Ihrer Entscheidung in Zukunft elegant aus dem Weg! :wink:

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 09:05
von Theo
Das einzig spürbare für den Bürger sind Schengen und der Euro. Bei beiden ist GB nicht dabei, also werden die Bürger dort durch den Austritt exakt nichts von der EU vermissen.
Schaut euch doch die Zusammensetzung der EU an. Mindestens 2/3 der Länder sind dabei weis sie mehr Geld zurück bekommen als dass sie selber einzahlen, wobei wiederum ein grosser Teil davon es dennoch nicht für nötig findet sich überhaupt an irgendwelche Abmachungen zu halten und da man prinzipiell niemanden ausschliessen will lässt man sie gewähren. Als Krönung des ganzen gibt es keinen einzigen führenden Politiker in der EU der dem Türken klar und deutlich sagt dass man ihn unter den jetzigen Voraussetzungen sicher nie und nimmer in der Organisation haben will.
Dann sollte man sich auch mal die ganzen Sezessionswünsche ( Schotten, Katalanen etc. ) anschauen und die Antwort der EU ist noch mehr Einheitsbrei.

Als Antwort auf den Brexit werden den Selbstbedienungsladenvorstehern in Brüssel eh nur noch weitere wahnwitzige Regeln einfallen damit sich so was dann ja nicht nochmals wiederholt und schlussendlich ist die EU dann gleich aufgebaut wie Scientology: Dumm und dämlich Zahlen bis zum letzten Cent, Austritt unmöglich.

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 11:09
von DiggaTwigga
Theo hat geschrieben:Das einzig spürbare für den Bürger sind Schengen und der Euro. Bei beiden ist GB nicht dabei, also werden die Bürger dort durch den Austritt exakt nichts von der EU vermissen.
Gewagte Theorie in meinen Augen. Der Pfund fällt momentan weiter und das nur durch die Ankündigung, dass sie rausgehen. Das führt jetzt schon zu erhöhten Kosten, bei einer Volkswirtschaft die so massiv auf den Import von Gütern angewiesen ist, bekommt das auch der "kleine" direkt am Geldbeutel zu spüren als importierte Inflation.

Anderes Beispiel ist, dass der größte Teil des Euro Währungshandels momentan in London stattfindet. Das wird bisher noch toleriert, die EZB und andere EU Vertreter haben im Falle es Brexit schon angekündigt, dass dies in Zukunft nicht mehr möglich sein wird für London. Geschweige davon, dass die meisten "passporting rules" wahrscheinlich verloren gehen oder die Clearing Houses verlagert werden etc..

Des Weiteren wird es nicht mehr so einfach sein auf den europäischen Arbeitsmarkt zuzugreifen. Immerhin arbeiten sehr viele "High Potentials" in GB, die ohne EU nicht so einfach dort arbeiten könnten. Genauso muss GB das Gibraltar Problem mit Spanien klären und die ganzen britischen Rentern in Spanien haben auch noch eine ungewisse Zukunft. Diese Fragen müssen nun auch erstmal geklärt werden und kann der Bürger in GB direkt spüren.

Wie es mit dem Erasmus+ Programm und anderen (akademischen-) Austauschprogrammen weitergeht ist auch ungewiss, das kann auch einen erheblichen Nachteil für GB bedeuten. Das könnte ein Teil der Bevölkerung auch spüren.

Das sind ein paar Punkte die mir dazu spontan eingefallen sind. Merkel will das Ganze ja nun konzentriert und bedacht angehen, aber ob das klappen wird glaube ich nicht. Hollande zum Beispiel möchte ja die Britten eher "bluten" sehen um einen Nachahmungseffekt in Frankreich durch Le Pen zu vermeiden.

Dass der Bürger also nichts spüren würde, halte ich also für gewagt. Problematisch ist nach einem Austritt für die Politiker auch, dass sie die Schuld nicht mehr auf die EU schieben können. Mehr und bessere Arbeitsplätze wird es für die Arbeiterklasse nicht geben und diese Klasse wird nun wahrscheinlich mehr Ausgaben haben dank importierter Inflation.
Theo hat geschrieben: Schaut euch doch die Zusammensetzung der EU an. Mindestens 2/3 der Länder sind dabei weis sie mehr Geld zurück bekommen als dass sie selber einzahlen, wobei wiederum ein grosser Teil davon es dennoch nicht für nötig findet sich überhaupt an irgendwelche Abmachungen zu halten und da man prinzipiell niemanden ausschliessen will lässt man sie gewähren. Als Krönung des ganzen gibt es keinen einzigen führenden Politiker in der EU der dem Türken klar und deutlich sagt dass man ihn unter den jetzigen Voraussetzungen sicher nie und nimmer in der Organisation haben will.
Dann sollte man sich auch mal die ganzen Sezessionswünsche ( Schotten, Katalanen etc. ) anschauen und die Antwort der EU ist noch mehr Einheitsbrei.
Definitiv problematisch, da stimme ich Dir zu! Auch, dass man mal dem "verrückten" aus Ankara sagen sollte, dass das nicht so geht, wäre wichtig. Allerdings ist man hier wieder doch von ihm gewissermaßen abhängig.
Theo hat geschrieben: Als Antwort auf den Brexit werden den Selbstbedienungsladenvorstehern in Brüssel eh nur noch weitere wahnwitzige Regeln einfallen damit sich so was dann ja nicht nochmals wiederholt und schlussendlich ist die EU dann gleich aufgebaut wie Scientology: Dumm und dämlich Zahlen bis zum letzten Cent, Austritt unmöglich.
Da scheinst du eine genauere Faktenlage als ich zu haben und dich allgemein mit EU Gesetzen, Normen, Regeln und Verfahren besser auszukennen.

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 12:52
von starli
hm. Mögliche UK-EU-Verhandlungen? "Egtl. wollen wir ja doch gar nicht raus. Aber bei dem Abstimmungsergebniss müssen wir. Außer ihr gebt uns noch ein paar Goodies, dann machen wir noch mal eine Abstimmung, dann bleiben wir vielleicht doch dabei" ...

Was ist egtl. wenn weder der aktuelle Premier noch der nächste den Austritt an die EU weitergeben will? "Business as usual"?

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 13:21
von Werna76
Passieren wird insgesamt und langfristig genau nullkommajosef.
Die Verträge verhandelt nicht "die EU" sondern Menschen die zuallererst mal an sich selbst denken und sich nicht den Ast bzw Geldhahn absägen werden auf dem sie sitzen.
Merkel/Junker werden dann Sätze sagen wie GB wird weiterhin ein starker Partner bleiben und thats it. Viel Lärm um gar nichts.

Mich würde es auch nicht wundern, wenn man nochmal abstimmen würde. Veränderte Faktenlage wegen unvorhergesehener Strafzahlungen im Falle des Austritts oder dergleichen.
Wo kommen wir da hin, wenn das Wahlvolk bestimmen würde, was geschehen soll. :wink:

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 13:42
von DiggaTwigga
starli hat geschrieben:hm. Mögliche UK-EU-Verhandlungen? "Egtl. wollen wir ja doch gar nicht raus. Aber bei dem Abstimmungsergebniss müssen wir. Außer ihr gebt uns noch ein paar Goodies, dann machen wir noch mal eine Abstimmung, dann bleiben wir vielleicht doch dabei" ...

Was ist egtl. wenn weder der aktuelle Premier noch der nächste den Austritt an die EU weitergeben will? "Business as usual"?
Ja vorerst passiert da gar nichts. Des Weiteren muss da das Parlament bzw. das Unternhaus auch zustimmen, was wieder problematisch ist, da dort eine Mehrheit der Abgeordneten für den Verbleib in der EU ist. Das ist alles noch nicht in trockenen Tüchern und ich bin gespannt was weiterhin passiert.
Werna76 hat geschrieben:Passieren wird insgesamt und langfristig genau nullkommajosef.
Die Verträge verhandelt nicht "die EU" sondern Menschen die zuallererst mal an sich selbst denken und sich nicht den Ast bzw Geldhahn absägen werden auf dem sie sitzen.
Merkel/Junker werden dann Sätze sagen wie GB wird weiterhin ein starker Partner bleiben und thats it. Viel Lärm um gar nichts.
Es ist schon was passiert, das Pfund ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahren und die importierte Inflation geht nach oben. Die Regierung zerfällt in sich, Nachfolger finden sich auch nicht und die Brexit Befürworter wurden aufgeklärt, dass sie angelogen worden sind.

Werna76 hat geschrieben: Mich würde es auch nicht wundern, wenn man nochmal abstimmen würde. Veränderte Faktenlage wegen unvorhergesehener Strafzahlungen im Falle des Austritts oder dergleichen.
Wo kommen wir da hin, wenn das Wahlvolk bestimmen würde, was geschehen soll. :wink:
Es wäre auch durchaus sinnvoll nochmal abzustimmen. Aber das ist nach meiner Meinung eine andere Diskussion, im Nachhinein die Rechtslage anzupassen ist schon etwas komisch bzw. nicht zu bevorzugen. Verwunderlich ist ja, dass eine einfache Mehrheit ausreichen soll für so eine folgenschwere Entscheidung. Wenn man mal bedenkt, dass nicht einmal 50% der Wahlbevölkerung für einen Brexit waren ist das schon diskussionswürdig. Natürlich kann man sagen, da ist jeder selber schuld, wenn er nicht zur Wahl geht. Aber bei schwerwiegenden Entscheidungen wie dieser sollte man schon überlegen, ob eine einfache Mehrheit als ausreichend zu betrachten ist.

Der Wille des Volkes hat in diesem Fall keinen rechtlich bindenden Charakter und wenn ich mir so überlege, wer für den Brexit gemäß Statistik gestimmt hat, bin ich mir auch nicht sicher, ob diese Leute die Lage wirklich objektiv betrachtet haben und dieser Entscheidung gewachsen waren. Viele haben ja zugegeben, dass sie vor allem aufgrund von Immigrationsthemen abgestimmt haben oder wegen der Unzufriedenheit mit der eigenen Regierung. Hinzufügen kann ich da auch noch, dass gemäß Google Trends der Großteil sich erst wirklich nach dem Referendum Gedanken gemacht hat, was bei einem Brexit passiert.

Generell übergebe ich meinem Mandatsträger durch meine Wahl die Macht für mich entscheiden zu können. Bei so wichtigen Themen wie einem EU Austritt bzw. Eintritt kann man sicherlich das Volk befragen. Doch behaupte ich, dass unsere Mandatsträger besser für uns entscheiden können als wir selbst. Ich beschäftige mich nämlich nicht jeden Tag 12h damit die Vor- und Nachteile abzuwägen und auszuhandeln, was einige Leute für uns tun. Da kann man auch gerne anderer Meinung sein, ich bin aufgrund der Stimmen zum Thema Brexit aus dem Wahlvolk und was Google analysiert hat der Meinung, dass große Teile des Volkes das ganze nicht zu Ende gedacht haben.

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 13:55
von Werna76
DiggaTwigga hat geschrieben:Es ist schon was passiert, das Pfund ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahren und die importierte Inflation geht nach oben. Die Regierung zerfällt in sich, Nachfolger finden sich auch nicht und die Brexit Befürworter wurden aufgeklärt, dass sie angelogen worden sind.
Das Wörtchen langfristig, dass ich angeführt habe, ist dabei entscheidend. :wink:

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 14:14
von DiggaTwigga
Da kannst du Recht haben, musst du aber nicht. Es gibt sicherlich Gründe und Modelle die prognostizieren, dass der Pfund langfristig keinen Schaden nimmt. Es gibt aber auch die Gegenmodelle und Gründe dazu. Aus dieser Sicht ist das wie bei einer Wette, keiner kann sagen wie sie ausgeht. Und da man das nicht weiß, sollte man sowas auch nicht riskieren in meinen Augen.

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 19:46
von SCHLITTLER95
Wenn man die Zeitungen so durchliest sieht man immer nur negative Artikel über den Austritt. Es werden nur Leute befragt die gegen den austritt stimmten, die Befürworter kommen fast nie zu Wort. Die Gründe dafür und ob sich die EU vielleicht auch ein bisschen ändern muss werden nicht angesprochen. Hier ein paar Artikel die eher pro Austritt sind, die Gründe dafür ansprechen und kritische Ansichten zur EU beinhalten.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 99970.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 00022.html

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 11448.html

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 21:36
von Petz
Ich werd mir jedenfalls ganz genau ansehen unter welche Zugeständnisse die EU dann GB tatsächlich macht und wenn die über andere verträge sprich WTO etc. rausgehen kommen britische Produkte (oder auch solche mit britischem Wertschöpfungsanteilen) bei mir generell auf die Boykottliste - und ich hoffe sehr das sich andere mündige EU - Bürger ebenso verhalten. Straft einerseits die querulanten Extrawürstler und stärkt die Wirtschaft in der EU - sprich für überzeugte Europäer wie mich ne klare win-win - Situation... ;D

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 22:58
von skilinde
England 1 : Island 2 - Geiler Brexit :D :D

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 23:01
von scratch
An den englischen Fußballern können sich die Politiker mal eine Scheibe abschneiden...die reden nicht lange um den Brei rum und versuchen das rauszuschieben, sondern schaffen Tatsachen :D
Konsequent und schnell raus :D

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 23:07
von Marci
Petz hat geschrieben:und ich hoffe sehr das sich andere mündige EU - Bürger ebenso verhalten. Straft einerseits die querulanten Extrawürstler und stärkt die Wirtschaft in der EU - s... ;D
Und wenn man denkt es geht nicht mehr .... :roll:
Zwing deine beschrä* Meinung doch bitte nicht anderen auf. Das kann jeder mit sich selbst ausmachen.

Bei der ein oder anderen Meinung bezweifele ich sehr stark, das die jeweilige Person überhaupt über weitreichendes und fundiertes Hintergrundwissen verfügt, um die verschiedensten Faktoren die mit rein spielen vernünftig beurteilen zu können. Wie überall gibt es auch noch eine Kehrseite der Medaille.

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 27.06.2016 - 23:49
von Wiede
scratch hat geschrieben:An den englischen Fußballern können sich die Politiker mal eine Scheibe abschneiden...die reden nicht lange um den Brei rum und versuchen das rauszuschieben, sondern schaffen Tatsachen :D
Konsequent und schnell raus :D
:hallo: :respekt: :lol:

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 28.06.2016 - 10:35
von Cruzader
GB verlässt das sinkende Schiff. Womöglich versenken sie selbst es sogar, wird doch der Euro von London aus gesteuert... :roll:

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 28.06.2016 - 11:48
von Bergwanderer
Cruzader hat geschrieben:GB verlässt das sinkende Schiff. Womöglich versenken sie selbst es sogar, wird doch der Euro von London aus gesteuert... :roll:
Hier die passende Karikatur! 8)
https://www.thesun.co.uk/wp-content/upl ... _image.jpg

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 28.06.2016 - 12:35
von starli
DiggaTwigga hat geschrieben:Es ist schon was passiert, das Pfund ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahren
Schade nur, dass das nur gegenüber dem USD gilt, nicht gegenüber dem EUR, wirklich günstig ist für uns der Urlaub in UK also leider weiterhin nicht, eher nur ein bisschen weniger überteuert ...

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 28.06.2016 - 17:14
von SCHLITTLER95
Hier ein lesenswerter Artikel der das Ganze sehr gut auf den Punkt bringt:

http://20min.ch/ausland/news/story/25879340

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 28.06.2016 - 18:50
von Petz
Marci hat geschrieben:Zwing deine beschrä* Meinung doch bitte nicht anderen auf. Das kann jeder mit sich selbst ausmachen.
Ich würde mich an Deiner Stelle mal etwas im Lesen von Formulierungen üben - von einem Aufzwingen meiner Meinung kann hier sicher nicht die Rede sein aber diese andererseits frei zu äußern ist zumindest unter demokratisch gesinnten Menschen wohl hoffentlich noch möglich :!:

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 28.06.2016 - 19:25
von Bergwanderer
In der Anfangsphase der laufenden Schulden- und Finanzkrise - 2008/2009 - notierte das GBP schon mal erheblich schwächer zum EUR als aktuell.
http://www.boerse-frankfurt.de/devisen/ ... rling-kurs http://www.godmode-trader.de/devisen/eu ... urs,134002
Siehe Chart über 10 Jahre! Der GBP-Kurs liegt derzeit auf dem Durchschnittsniveau der letzten 8 Jahre.
Die BoE nutzte damals u. a. die Möglichkeit, das GBP zum EUR abzuwerten.
Italien, Spanien und Frankreich hatten diese Möglichkeit durch den EURO übrigens nicht. Mit ein Grund für die anhaltenden Probleme im EURO-Raum.

Re: Brexit: Good bye UK

Verfasst: 28.06.2016 - 22:50
von Rüganer
richtig, uns wird doch auch immer erzählt, dass der niedrige € so super für die Wirtschaft ist, sollte also auch für das Pfund gelten.
Können die uns viel mehr Whisky verkaufen.


Und der olle Suffkopp Juncker tut weiter sehr viel für das Ansehen der EU

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/t ... 13977.html

Ein Schenkelklopfer nach dem anderen aus dem Zentrum der neuen Sowjetrepublik.


@digga - nimm mein Geblubber nicht persönlich, ab einem gewissen Alter neigt man zum Zynismus. (weil man jede shice schon mal erlebt hat :mrgreen:) , mich erinnert das stark an die letzten Zuckungen des real existierenden Sozialismus, getreu dem Motto ; Die EU in ihrem Lauf halten weder Pack noch Esel auf.