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Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 17.12.2018 - 14:51
von Sport2008
Hoffe das der Beitrag nicht so zutrifft, aber innerlich habe ich auch schon eine Veränderung bemerkt. Der Druck ist nicht mehr so hoch wie früher unbedingt fahren zu wollen. Früher waren wir regelmäßig in der Schweiz, dies musste ich aus finanziellen Gründen schon fast ablegen. Obwohl Österreich den Schweizern nicht viel hinter steht.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 17.12.2018 - 15:51
von Daves
Ich sehe das ganz entspannt - in 30 Jahren ist Schluss ... das machen meine Knochen mit fast 80 Jahren dann nun wirklich nicht mehr mit
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 17.12.2018 - 17:50
von Marmotte
Problematisch am Klimawandel könnten nicht nur die höheren Schneefallgrenzen sondern auch die größere Trockenheit werden, wie wir ja in diesem Jahr schon beobachten konnten. Das Thema "Wasser" wird in der nächsten Zeit sicherlich an Wichtigkeit zunehmen. Dieses Jahr waren schon die deutschen Mittelgebirge von leeren Speicherseen für die Kunstschneeerzeugung betroffen. Wenn die Gletscher abgeschmolzen sind, wird der Nachschub an Wasser auch in den Alpen weniger werden. Aber zum Glück reden wir alle im Konjunktiv, wer weiss schon, was die Zukunft genau bringen wird...
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 17.12.2018 - 17:56
von Wurzelsepp
Im Alpenraum geht man aktuell von trockeneren Sommern und feuchteren Wintern aus... für hohe Lagen gut, da dort der Niederschlag in Schneeform kommen wird, für niederere Lagen eher schlecht, da möglicherweise Regen den (spärlicheren oder teureren wegen Wasserknappheit) Kunstschnee entweder wegspült oder mindestens so richtig vereist.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 17.12.2018 - 18:45
von scratch
Sport2008 hat geschrieben: 17.12.2018 - 14:51
Hoffe das der Beitrag nicht so zutrifft, aber innerlich habe ich auch schon eine Veränderung bemerkt. Der Druck ist nicht mehr so hoch wie früher unbedingt fahren zu wollen. Früher waren wir regelmäßig in der Schweiz, dies musste ich aus finanziellen Gründen schon fast ablegen. Obwohl Österreich den Schweizern nicht viel hinter steht.
Ist bei mir auch so...ich war jetzt 2 oder sogar 3 Jahre gar nicht mehr Skifahren und der Drang nimmt immer mehr ab anstatt zu. An den Schulen merkt man es auch sehr deutlich, dass die Nachfrage stetig sinkt. Viele Schüler können gar nicht mehr Skifahren bzw. fahren mit den Eltern nie. Die wenigsten bleiben nach dieser Woche dabei, selbst wenn sie es einigermaßen gelernt haben. Bei den folgenden Generationen wird es dann wohl nicht besser. Die Gründe sind aber vielschichtig.
Das so ein Szenario eintreffen könnte, können/wollen sich die meisten hier auch gar nicht vorstellen.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 17.12.2018 - 20:39
von ski-chrigel
Wenn ich mir die Menschenmassen auf den Pisten an einem Februarwochenende so anschaue, egal in welchem Land, dann wird das noch eine ganze Weile gehen, bis die alle nicht mehr da sind / skifahren wollen...
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 02:04
von Kreon100
Latemar hat geschrieben: 17.12.2018 - 14:10
OWstSp hat geschrieben: 17.12.2018 - 13:52
Es ist ehrlich gesagt angesichts der schon nicht mehr reversiblen Entwicklung beim Erwärmungsprozess auch ziemlich egal, was der Wintersport macht, sein Einfluß ist absolut vernachlässigbar zum Beispiel angesichts der dutzenden oder hunderten Kohlekraftwerke, die China im Moment rund um den Globus baut, um die Kohle loszuwerden, die sie wegen ihrer eigenen Luftverschmutzung im Land nicht mehr abbrennen können.
Auch die Beschneiung ist nicht so wild, die Gemeindewerke GAP verbrauchen zum Beispiel viel mehr Energie pro Urlaubsgast für Wellenbad und Sauna als für die Schneekanonen.
ciao
Herbert
tobi27 hat geschrieben: 17.12.2018 - 12:38
Solange man noch mit Billigairlines für 9,99€ von Hamburg nach Mallorca fliegen kann (wie in einem anderen Topic erwähnt) gibt es Stellen, an denen man viel eher sofort handeln und einen Riegel vorschieben müsste. Wenn man bedenkt, dass zwischen 1999 und 2014 die Emissionen im Luftverkehr um
85% anstiegen liegt das Problem noch ganz wo anders. Und ich denke gegen die ganze Energie und die Schadstoffe, die da in der Luft verballert werden sind die Schneekanonen wohl das kleinere Problem.
Viele Grüße
Das hast Du falsch verstanden.
Es geht mir dabei weniger um die Fakten, denn die sind eh umkehrbar, aber der Skitourismus wird vor dem Problem stehen, dass die Menschen einfach sagen werden, das ist nicht mehr zeitgemäß. Das kann ich mit meinem Gewissen nicht verenbaren.
Solche Dingen lassen sich nicht nur an Fakten festmachen. Öffentliche Meinung und "das gute Gefühl" sind dabei weit wichtiger und stehen unter Umständen auch nicht im Einklang mit der Faktenlage.
Schaut euch doch die Dieselproblematik an, dem Skitourismus wird es nicht anders ergehen befürchte ich.
Gruß!
der Joe
Also zum einen finde ich den Kunstschnee durchaus angenehm weil schön griffig und zum anderen verstehe ich diese Weltuntergangsstimmung nicht. Wie schon jemand hier sagte, die meisten Leute fahren statt in die Berge lieber auf DomRep oder Malle, was sicher wesentlich umweltschädlicher ist. Die Schneekanonen laufen ja auch nicht die ganze Zeit.
Ich kann das auch nur genauso wiedergeben wie in dem eigentlichen Artikel in dem Schaubild aufgezeigt, seit 2012 sind die Zahlen ja stabil aber ein waschechter Miesepeter will das nicht gelten lassen. In unserem Bekanntenkreis nimmt die Begeisterung für die Berge eher zu
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 07:16
von Spezialwidde
Ich glaube der einzige Fakt den ich beitragen kann: Warten wir 30 Jahre, dann wissen wirs! Gerade was den Klimawandel betrifft sind viele Szenarien denkbar. Dass es insgesamt wärmer wird is klar. Aber was heißt das? Vermutlich wird sich ein meditarranes Klima in unseren Breiten durchsetzen. Das bedeutet warm bis heiße, trockene Sommer aber mehr Niederschlag im Winter der dann in höheren Lagen durchaus als Schnee, sehr viel Schnee, fällt. Die Langzeitprognose>50 Jahre meint sogar dass es in Mitteleuropa wegen des zusammenbrechenden Golfstromes wieder kälter wird. Ich vermute weiterhin deshalb eine Verschiebung der Kernwintersportzeit von Dezember/Januar ins Frühjahr hinein. Das ist im Prinzip die letzten paar Jahre schon so gewesen. Im Dezember nehmen ich schon gar keinen Skiurlaub mehr, das ist mir schon zu unsicher geworden. Aber wie gesagt kann man da nur mutmaßen, diese Panikmache halte ich für überzogen. Lassen wir uns überraschen!
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 08:29
von Latemar
Kreon100 hat geschrieben: 18.12.2018 - 02:04
Also zum einen finde ich den Kunstschnee durchaus angenehm weil schön griffig und zum anderen verstehe ich diese Weltuntergangsstimmung nicht. Wie schon jemand hier sagte, die meisten Leute fahren statt in die Berge lieber auf DomRep oder Malle, was sicher wesentlich umweltschädlicher ist. Die Schneekanonen laufen ja auch nicht die ganze Zeit.
Ich kann das auch nur genauso wiedergeben wie in dem eigentlichen Artikel in dem Schaubild aufgezeigt, seit 2012 sind die Zahlen ja stabil aber ein waschechter Miesepeter will das nicht gelten lassen. In unserem Bekanntenkreis nimmt die Begeisterung für die Berge eher zu
Das ist ein Problem unserer Gesellschaft.
Wer sich Gedanken macht verbreitet Weltuntergangsstimmung oder ist ein Miesepeter.
Wer kritisches von sich gibt wird verunglimpft.
Auch als begeisterter Skifahrer, der das auch weitergibt, muss man das Recht haben sich Sorgen machen zu dürfen.
Ein kritikloses "weiter so" kann ja nicht der Weg sein und der ständige Verweis auf volle Pisten ist nicht wirklich hilfreich.
Gruß!
der Joe
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 08:57
von chrissi5
Wurzelsepp hat geschrieben: 17.12.2018 - 17:56
Im Alpenraum geht man aktuell von trockeneren Sommern und feuchteren Wintern aus... für hohe Lagen gut, da dort der Niederschlag in Schneeform kommen wird, für niederere Lagen eher schlecht, da möglicherweise Regen den (spärlicheren oder teureren wegen Wasserknappheit) Kunstschnee entweder wegspült oder mindestens so richtig vereist.
Würde ja dann bedeuten das die Gletscher nicht mehr so stark schmelzen. Bei höherem Niederschlag im Winter und nicht so heißen sommern wie dieses Jahr. Trockenheit im Sommer an sich juckt den Gletschern ja nicht..
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 09:55
von Kreon100
Latemar hat geschrieben: 18.12.2018 - 08:29
Kreon100 hat geschrieben: 18.12.2018 - 02:04
Also zum einen finde ich den Kunstschnee durchaus angenehm weil schön griffig und zum anderen verstehe ich diese Weltuntergangsstimmung nicht. Wie schon jemand hier sagte, die meisten Leute fahren statt in die Berge lieber auf DomRep oder Malle, was sicher wesentlich umweltschädlicher ist. Die Schneekanonen laufen ja auch nicht die ganze Zeit.
Ich kann das auch nur genauso wiedergeben wie in dem eigentlichen Artikel in dem Schaubild aufgezeigt, seit 2012 sind die Zahlen ja stabil aber ein waschechter Miesepeter will das nicht gelten lassen. In unserem Bekanntenkreis nimmt die Begeisterung für die Berge eher zu
Das ist ein Problem unserer Gesellschaft.
Wer sich Gedanken macht verbreitet Weltuntergangsstimmung oder ist ein Miesepeter.
Wer kritisches von sich gibt wird verunglimpft.
Auch als begeisterter Skifahrer, der das auch weitergibt, muss man das Recht haben sich Sorgen machen zu dürfen.
Ein kritikloses "weiter so" kann ja nicht der Weg sein und der ständige Verweis auf volle Pisten ist nicht wirklich hilfreich.
Gruß!
der Joe
Hey Joe, meine Wortwahl bezog sich auf die Autoren des Artikels. Ich bin auch kein Anhänger eines "Weiter so". Ich selbst habe durchaus Maßnahmen ergriffen, um was zu ändern. Ich habe unser zweites Auto verkauft, nutze ÖPNV und Rad, fahre möglichst nur noch Bahn und vermeide den Flieger, kaufe seit 30 Jahren keine Tropenhölzer, habe eine neue Heizung, würde im Leben keine Kreuzfahrt machen reduziere meinem Fleischkonsum und so weiter.
Der negative Effekt von Schneemaschinen auf das Klima ist aber marginal bzw. es gibt ja sogar eine Studie, die belegt, dass die eher eine positive Bilanz haben. Der positive klimatische Effekt aufgrund beschneiter Pisten überwiegt danach den negativen Emissionseffekt der Kunstschnee-Erzeugung. Die Studie wurde viel kritisiert, weil sie bestimmte Aspekte ausgeblendet habe. Es bleibt aber unbestritten, dass es diesen Effekt des Reflektierens von Sonnenstrahlen gibt.
Mich nervt nur diese Schwarzseherei. Die Welt wird nicht untergehen und entgegen aller Prognosen gibt es auch heute noch Skigebiete, die eine Saison mit Naturschnee auskommen, in Gastein z.B. der Graukogel. Auch vor 50 Jahren gab es keine Schneegarantie zu Weihnachten.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 10:12
von Latemar
Ich denke schon, dass der Skisport durch die Klimadiskussion Kunden verlieren wird. Das wird sich nicht aufhalten lassen.
Was für klimaschädlich gehalten wird und was nicht, das ist nicht immer wirklich rational. Und über kurz oder lang wird auch der Wintertourismus in das Kreuzfeuer kommen.
Ich persönliche gehe nicht davon aus, dass sich in den nächsten 15 Jahren die Bedingungen des Skitourismus groß verändern werden. Es wird ein auf und ab bleiben.
Gruß!
der Joe
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 10:42
von L&S
ski-chrigel hat geschrieben: 17.12.2018 - 20:39
Wenn ich mir die Menschenmassen auf den Pisten an einem Februarwochenende so anschaue, egal in welchem Land, dann wird das noch eine ganze Weile gehen, bis die alle nicht mehr da sind / skifahren wollen...
Ich würde mich da nicht all zu sehr von der eigenen Wahrnehmung täuschen lassen.
Man sollte nicht vergessen, dass die Leute, die sich heut auf der Piste drängen früher:
1. am Lift gewartet haben (auch weil 5 min Anstehen früher normal waren),
2. die Skifahrer aufgrund besserer Ski und schnellerer Lifte mehr Abfahrten pro Tag machen wie früher,
3. sich heute der Skilauf auf immer weniger, dafür große Gebiete konzentriert, vor 20 Jahren gab es noch jede Menge Einzellifte welche auch genutzt wurden.
Die Anzahl der Skifahrer ist seit Jahren rückläufig, was nicht nur an den schlechteren Wintern liegt, sondern auch an der zu geringen Jugendförderung ( Schulskikurse) und vor Allem an den Kosten, welche sich eine Durchschnittsfamilie nicht mehr so einfach leisten kann, wie noch vor 20 Jahren!
Der Skisport ist vom Massensport zum Sport der Eliten mutiert.
Interessant wäre mal ne Statistik bzw ne Alterspyramide der Skifahrer im Vergleich zu früher.....
Mittlerweile bist in Wien schon einer von wenigen, wennst im Februar Skifahren gehst, früher machte das fast jeder.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 10:54
von OWstSp
chrissi5 hat geschrieben: 18.12.2018 - 08:57
Wurzelsepp hat geschrieben: 17.12.2018 - 17:56
Im Alpenraum geht man aktuell von trockeneren Sommern und feuchteren Wintern aus... für hohe Lagen gut, da dort der Niederschlag in Schneeform kommen wird, für niederere Lagen eher schlecht, da möglicherweise Regen den (spärlicheren oder teureren wegen Wasserknappheit) Kunstschnee entweder wegspült oder mindestens so richtig vereist.
Würde ja dann bedeuten das die Gletscher nicht mehr so stark schmelzen. Bei höherem Niederschlag im Winter und nicht so heißen sommern wie dieses Jahr. Trockenheit im Sommer an sich juckt den Gletschern ja nicht..
Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass der wahrscheinlich entscheidende Faktor für die Gletscherschmelze nicht die Frage der Niederschlagsmenge ist, sondern die Sommertemperatur. Und die legt ganz entscheidend zu. Zudem steigt die Temperatur mit der Atmosphärenerwärmung in der Höhe überproportional zur Durchschnitterwärmung.
Im Hitzejahr 2003 gab zB der Schneeferner auf dem Zugspitzplatt im August 35.000 m3 Wasser pro Tag ab, also im ganzen August ca. 1 Million m3. Die Gletscherfläche beträgt ca. 250.000 m2, a,so gingen ca. 4000 Liter/m2 verloren. Das ist durch Niederschläge auch in sehr niederschlagsreichen Wintern nicht mehr einzuholen.
ciao
Herbert
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 12:23
von starli
ski-chrigel hat geschrieben: 17.12.2018 - 20:39
Wenn ich mir die Menschenmassen auf den Pisten an einem Februarwochenende so anschaue, egal in welchem Land, dann wird das noch eine ganze Weile gehen, bis die alle nicht mehr da sind / skifahren wollen...
Ich hab das nur mal so am Rand gehört, aber ist es nicht so, dass sich in Japan - trotz genug Schnee - die Zahl der Skifahrer in den letzten Jahrzehnten stark verringert hat? Könnte also durchaus schnell gehen. Ein Motor könnten die immer teureren Preise (Skipass, Übernachtung, Anreise/Mautkosten) sein. Ein anderer Grund das Wetter (in welcher Richtung auch immer), aber auch z.B. die Technik - lass mal jemand einen perfekten Skisimulator für die eigenen 4 Wände erfinden.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 13:17
von Pancho
L&S hat geschrieben: 18.12.2018 - 10:42
Man sollte nicht vergessen, dass die Leute, die sich heut auf der Piste drängen früher:
1. am Lift gewartet haben (auch weil 5 min Anstehen früher normal waren),
2. die Skifahrer aufgrund besserer Ski und schnellerer Lifte mehr Abfahrten pro Tag machen wie früher,
3. sich heute der Skilauf auf immer weniger, dafür große Gebiete konzentriert, vor 20 Jahren gab es noch jede Menge Einzellifte welche auch genutzt wurden.
Seh ich genauso. Genau genommen sind wir es als Masse der Skifahrer, die diese Entwicklung befördert. Wir honorieren das Wettrüsten am Berg mit massenhaftem Ansturm, bestrafen Gebiete durch meiden, die da nicht mitziehen, dünnen so den Wettbewerb aus, und sind am Ende von der Preisspirale, die wir selbst angestoßen haben, überfordert.
Der Klimawandel befeuert das Ausdünnen allenfalls noch zusätzlich, in dem manchem Gebiet nun auch noch von der Schneesicherheit her Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 13:25
von ski-chrigel
Das Ausdünnen, das Verschwinden der Kleinskigebiete stelle ich ja auch nicht in Frage. Dafür ist der Markt an starlis und Co einfach zu klein.
Das wird passieren. Aber dass die grossen und hohen Gebiete in den Alpenländern innert 30 Jahren verschwinden, halte ich für kompletten Blödsinn.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 13:34
von Pancho
Nein, das glaube ich auch nicht. Aber die Entwicklung hat eine Eigendynamik entwickelt, die zwangsläufig weg vom Breitensport in Richtung elitärer Zeitvertreib geht. Gleichzeitig müssen die modernen kostenintensiven Liftmonster mit Massen gefüttert werden, um Kostendeckung zu erreichen. Massenabfertigung, aber Preise die elitär sind, das ist ein Zielkonflikt.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 14:00
von L&S
ski-chrigel hat geschrieben: 18.12.2018 - 13:25
Das Ausdünnen, das Verschwinden der Kleinskigebiete stelle ich ja auch nicht in Frage. Dafür ist der Markt an starlis und Co einfach zu klein.

Das wird passieren. Aber dass die grossen und hohen Gebiete in den Alpenländern innert 30 Jahren verschwinden, halte ich für kompletten Blödsinn.
Und was ist groß und was liegt hoch genug?
Ich würde das noch um östlich genug ergänzen, weil es die russische Kälte jetzt schon nicht mehr schafft, die gewohnten Niederschlagsmengen als Schnee runterkommen zu lassen.
Der Markt schrumpft und ich habe den Verdacht, dass vieles was wir hier im Forum gerne gebaut sehen würden, sich auf 20 Jahre gar nicht mehr rechnen kann.
Ich geh in meiner Prognose soweit dass zB SHLF+Zell Bedingungen wie heute das Deutsche Mittelgebirge haben wird.
Damit meine ich das hoffen und bangen auf Beschneidungsfenster und ein kräftiger Regen bei 10 Grad zerstört regelmäßig alle Bemühungen...
MMn ist fast jede Investition unter 1500 m langfristig ein Strandes Investment.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 14:15
von icedtea
L&S hat geschrieben: 18.12.2018 - 14:00
ski-chrigel hat geschrieben: 18.12.2018 - 13:25
Das Ausdünnen, das Verschwinden der Kleinskigebiete stelle ich ja auch nicht in Frage. Dafür ist der Markt an starlis und Co einfach zu klein.

Das wird passieren. Aber dass die grossen und hohen Gebiete in den Alpenländern innert 30 Jahren verschwinden, halte ich für kompletten Blödsinn.
Und was ist groß und was liegt hoch genug?
Ich würde das noch um östlich genug ergänzen, weil es die russische Kälte jetzt schon nicht mehr schafft, die gewohnten Niederschlagsmengen als Schnee runterkommen zu lassen.
Der Markt schrumpft und ich habe den Verdacht, dass vieles was wir hier im Forum gerne gebaut sehen würden, sich auf 20 Jahre gar nicht mehr rechnen kann.
Ich geh in meiner Prognose soweit dass zB SHLF+Zell Bedingungen wie heute das Deutsche Mittelgebirge haben wird.
Damit meine ich das hoffen und bangen auf Beschneidungsfenster und ein kräftiger Regen bei 10 Grad zerstört regelmäßig alle Bemühungen...
MMn ist fast jede Investition unter 1500 m langfristig ein Strandes Investment.
Weshalb immer mehr Gebiete zumindest in Österreich und Südtirol (Rest der Alpen kann ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen) auch massiv in die Sommerinfrastruktur investieren (Bikeparks, Kinderland etc.).
Das können die großen Gebiete dann in der Regel auch besser finanzieren und damit wird auch die Anstrengung für den Winter noch finanzierbar, da die zumindest die Bahnen (nicht aller, aber manche) dann 11 Monate im Jahr laufen lassen können.
Siehe auch Nebelhorn; da wird jetzt im Winter gebaut, weil der Sommer eh schon mehr Geld einbringt; das hilft aber anschließend auch dem Winter wieder
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 14:57
von Kreon100
Latemar hat geschrieben: 18.12.2018 - 10:12
Ich denke schon, dass der Skisport durch die Klimadiskussion Kunden verlieren wird. Das wird sich nicht aufhalten lassen.
Was für klimaschädlich gehalten wird und was nicht, das ist nicht immer wirklich rational. Und über kurz oder lang wird auch der Wintertourismus in das Kreuzfeuer kommen.
Ich persönliche gehe nicht davon aus, dass sich in den nächsten 15 Jahren die Bedingungen des Skitourismus groß verändern werden. Es wird ein auf und ab bleiben.
Gruß!
der Joe
Die aber völlig irrational ist und deswegen schon etwas von Schwarzmalerei hat. Wie bestellt habe ich da heute einen Beitrag auf Youtube vom BR gefunden:
Direktlink
Fazit:
4% der Energiebilanz in einem Wintersportort gehen auf die Beschneiung.
38% auf die Anreise der Skifahrer.
Ich hatte in einem anderen Thread ja schon mal erwähnt, dass ich zunehmend auf den Zug setze, was z.B. in Gastein sehr gut geht. Und nun freue ich mich über 34% Energieersparnis und genieße den Kunstschnee. Früher hatte man doch immer mindestens einmal in der Saison einen Kratzer bis aufs Holz im Belag. Jetzt ist das Pistenerlebnis durchweg bis ins Tal gesichert. Es will mir nicht in den Kopf, wie man das als negativ empfinden kann außer man folgt der berühmten Anleitung zum Unglücklichsein.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 15:06
von Pancho
Ich bezog mich auf die Eigendynamik der Preisentwicklung...
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 15:16
von Kreon100
Pancho hat geschrieben: 18.12.2018 - 15:06
Ich bezog mich auf die Eigendynamik der Preisentwicklung...
Wie bist Du mir denn da rein gerutscht??? Sorry, da habe ich wohl das Mausrad bewegt und versehentlich einen falschen Post zitiert, ich meinte den hier
Latemar hat geschrieben: 18.12.2018 - 10:12
Ich denke schon, dass der Skisport durch die Klimadiskussion Kunden verlieren wird. Das wird sich nicht aufhalten lassen.
Was für klimaschädlich gehalten wird und was nicht, das ist nicht immer wirklich rational. Und über kurz oder lang wird auch der Wintertourismus in das Kreuzfeuer kommen.
Ich persönliche gehe nicht davon aus, dass sich in den nächsten 15 Jahren die Bedingungen des Skitourismus groß verändern werden. Es wird ein auf und ab bleiben.
Gruß!
der Joe
und werde das noch mal ändern.
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 15:23
von Pancho
Kreon100 hat geschrieben: 18.12.2018 - 15:16
Wie bist Du mir denn da rein gerutscht??? Sorry, da habe ich wohl das Mausrad bewegt und versehentlich einen falschen Post zitiert....
Alles gut...
Re: In 30 Jahren könnte der Wintertourismus am Ende sein
Verfasst: 18.12.2018 - 15:48
von Latemar
Kreon100 hat geschrieben: 18.12.2018 - 14:57
Fazit:
4% der Energiebilanz in einem Wintersportort gehen auf die Beschneiung.
38% auf die Anreise der Skifahrer.
Genau darum schreibe ich ich ja auch "der Wintertourismus". Schneekanonen sind eben der Teil, der für viele von außerhalb offensichtlich ist.
Und ich bin mir sehr sicher, dass da bald viel Kritik einprasseln wird.
Viele Dinge werden vollkommen irrational wahrgenommen, aber es kann doch zu starken Änderungen führen.
Gruß!
der Joe